Zuletzt hieß es, dass der Microlino aufgrund von Verzögerungen durch einen Wechsel des Auftragsfertigers Anfang 2019 offiziell startet. Bisher hat es das Schweizer Elektroauto allerdings nicht in den Markt geschafft. Nun gibt es ein Update zum aktuellen Stand des Projekts.
Der Erfinder, die Microlino AG, teilte mit, den zuletzt für April geplanten Auslieferungsstart des Microlino zu verschieben. Als Grund wurden Uneinigkeiten über die Qualitätsanforderungen und die Entwicklung mit dem Eigentümer des mit der Fertigung beauftragten Unternehmens Artega genannt. Entworfen und vertrieben wird der Microlino von der Schweizer Firma Micro Mobility Systems.
„Die ersten Serienfahrzeuge wurden von uns zwar vor über einem Jahr vorfinanziert, allerdings erfüllt der aktuelle Entwicklungsstand unseren Qualitätsstandard noch nicht. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Auslieferungsstart zu verzögern“, so der Gründer von Micro Mobility Systems Wim Ouboter. Die Entwicklung des Microlino werde nun abgeschlossen und das Fahrzeug kundentauglich gemacht.
Ursprünglich sollte die auf elektrische Leichtfahrzeuge spezialisierte Tochter TMI des italienischen Unternehmens Tazzari den Microlino in die Serie bringen. Im November 2018 wurde TMI von Artega erworben und die Produktion des Microlino von Italien nach Deutschland verlegt. „Obschon wir den Verkauf von TMI nicht verhindern konnten und anfänglich versuchten, dies als Chance zu sehen, sind wir uns nun in diversen Punkten mit dem neuen Besitzer Klaus Frers uneinig. Zudem ging viel Know-How verloren, da kein einziger der ehemaligen Mitarbeiter und Manager mehr bei TMI tätig ist“, so Ouboter.
Artega wurde 2006 von Frers gegründet und hat bis zur Insolvenz im Jahr 2012 den Sportwagen Artega GT in Kleinstserie produziert. Frers ist zudem Vorstandvorsitzender des deutschen Automobilzulieferers Paragon und Aufsichtsratsvorsitzender des Batterie-Experten Voltabox.
Auslieferung „so bald wie möglich“
Die Gründerfamilie von Microlino bleibe zuversichtlich, dass der seit 2015 entwickelte Kleinst-Stromer bald auf den Markt kommen wird. „Wir haben uns Artega als neuen Partner zwar nicht ausgesucht, versuchen aber trotzdem das Beste daraus zu machen, obwohl durch diesen Wechsel viel Zeit verloren ging. Unsere oberste Priorität ist und bleibt, den Microlino so bald wie möglich und in guter Qualität an unsere Kunden ausliefern zu können“, betonte Projektleiter Oliver Ouboter.
Bislang habe man von den über 15.000 Vorbestellern noch keine Anzahlungen verlangt, diesen Monat werde der Konfigurator freigegeben. Vorbesteller sollen einen Prioritätscode per Email erhalten, der ihnen eine bevorzugte Auslieferung ermöglicht. „Unsere Kunden werden so schon einmal ihren persönlichen Microlino konfigurieren können. Zudem hilft uns dies in der Produktionsplanung, damit wir Teile vorbestellen und so schnell wie möglich die Produktion hochfahren können“, erklärte Ouboter.
Für den Microlino liegen nach Angaben des Anbieters bereits über 10.000 Reservierungen vor. Ende 2018 hieß es, dass in diesem Jahr 1000 bis 1500 Einheiten hergestellt würden. 2020 werde die Produktion auf bis zu 8000 Fahrzeuge erhöht. Die Preise für den Microlino sollen bei 12.000 Euro starten. Das Top-Modell mit größerer Batterie und 200 Kilometer Reichweite soll ab 15.000 Euro zu haben sein.
Harry meint
Ich bin in einem Prototypen drin gesessen und finde das Prinzip super cool. Nur die Sicherheit gibt mir zu denken. Die GFK (?) Hülle steckt nicht wirklich was weg.
Meiner Meinung nach sollte das Ding einen leichten, richtigen Crash-Käfig haben, um zumindest in der Stadt mit einem SUV gewisse Überlebenschancen zu haben bei einem schweren Unfall.
nilsbär meint
Ich hätte auch Sicherheitsbedenken, speziell beim leider häufigen Auffahrunfall. Smart hat das mit der Stahl-Sicherheitszelle besser gemacht. Dafür ist der Smart aber auch deutlich schwerer.
Peter W meint
Meiner Meinung nach ist das ein Auto für Beinamputierte, oder welche die das noch werden wollen.
Andi meint
@Peter W
Warum?
Habe Sie drin gesessen?
Rainer meint
Auf jedenfall sicherer als ein E Scooter
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da bin ich aber mal auf die Anzahl Sterne beim NCAP Crashtest gespannt.
Ich glaube, der einzige, der Sterne sieht, ist im Crashfall der/die Insasse/n.
jomei meint
Schon merkwürdig, woran es in der deutschen Industrie hapert und wie die deutsche Industrie wieder mal auf der Bremse steht.
Artega baute mal hochpreisige Sportwagen, die üblichen Qualitätsansprüchen nicht nachstanden. Beim Cityflitz in Serie geht das nicht?
Die Zulieferer des e-go life geben ihr ESP nicht frei. Wurde das erst gestern erfunden? Ist seit Jahren eine Allerweltstechnik, die sich in jedem konventionellen Neuwagen findet und seit Jahren dafür freigegeben ist.
Die Gründe der Verzögerungen scheinen mir irgendwie vorgeschoben,und so langsam sollten Micro Mobility und e-go sich nach einem guten Rechtsbeistand umsehen, der die Bremser für Produktions- und Einnahmenausfall schadensersatzpflichtig macht. Stelle mir vor, die Chinesen würden gerne und schnell in die Bresche springen, wenn sie sich nicht schon über BER totgelacht haben und jetzt über die vielen kleinen BERchen bei den Zulieferern.
Is nu so ~ meint
Also : Absicht-lich verzögernde Behinderungen kan man wohl nie ausschließen. Aber :
Sind es in dieser Art Planungs-Wirtschaft nicht „die 4 Feinde“ der Markt-Wirtschaft?
1 – Bürokratie mit Verwaltungs-Vorschriften
2 – wichtige Umweltschutz Auflagen
3 – verschiedene Qualitäts- und Sicherheits-Anforderungen
4 – mangelnde Finanz-Ausstattung
mit fehlender Ziel-Harmonie , dass eben auch nicht immer alles wie am Schnürchen (ab)läuft
jomei meint
Der Microlino hat die komplette Straßenzulassung, Umweltschutzauflagen und bürokratische Hindernisse fallen daher aus. Der schwarze Peter liegt beim Auftragsfertiger.
ESP wird seit Jahren produziert und eingebaut, ist also amtlich genehmigt. Von Umweltauflagen dürfte es sachlich nicht tangiert sein. Auch hier scheiden Bürokratie und Gesetzgeber als Blockierer aus.
Is nu so ~ meint
na gut !? ???? wollte subjektiv heiter auf diverse Verzögerungen eingehen
Dirk meint
Als Vorbesteller habe ich diese Informationen auch erhalten.
Die Laune ging gleich in den Keller.
Ist aber wie immer: Eine tolle Idee, die dann durch Gewinnstreben/-maximierung auf der Strecke bleibt und der „geistige Erfinder“ mit leeren Händen dasteht.
Gebe die Hoffnung nicht auf, glaube aber nicht mehr daran, dass der Microlino noch so kommt wie geplant.
Würde mich nicht wundern, wenn so unliebsame Kleinhersteller platt gemacht werden und VW und Co auftrumpfen können. Erst Belügen und Betrügen und sich dann als Klimaretter feiern lassen.
Wenn Elektro, dann kommt für mich nur ein TESLA in Frage. Halte Elon Musk für genau so ein Genie wie früher Steve Jobs.
egon meint
Sono hat keinen ‚Partner‘ sondern jemand der eine leere Halle gegen Geld zur Verfügung stellt. Gegen die chinesischen Eigner ist Sono eine NullNummer und kann nur dazu dienen, abgezogen zu werden. Wenn der Wagen halbwegs passabel wird werden diese Partner dem Entwickler den Hals allmählich zuschnüren, so dass er seine Rechte an dem Fahrzeug verliert. Wenn er nicht läuft (was zu erwarten ist) lassen sie ihn einfach hängen. Die werden keine hunderte Millionen in eine Fertigungsstraße investieren .. weil sie keine Chance gegen die Massenhersteller sehen. Und Sono hat keine potenten Geldgeber.
e.go hat keinen VW-Partner. Sie dürfen nur die MEB -Plattform nutzen. Sie haben erkannt, dass eine Eigenentwicklung nicht realisierbar ist und wollen sich in die Fun-Car-Nische zurückziehen. Die werden enden wie Karmann – oder sterben.
Ich hoffe, dass ich Unrecht habe.
Alter_eg.o meint
Gehen wir mal davon aus, dass diese „Fertigungspartner“ etablierte Verbrenner-Interessen zu vertreten haben, also verhindern was möglich ist. So war das bei e.go mit dem Weg-Kauf eines Zulieferers und so ähnlich könnte es mit Störmanövern bei den anderen auch sein.
Ludwig Kastor meint
Es ist wirklich ein schönes Fahrzeug!
Hoffe, dass sie die Probleme in den Griff bekommen!
Ich bin auch gespannt, wann man Probefahren kann!
Denn die Katze im Sack möchte ich nicht kaufen.
Habe ernstes Interesse an den Wagen, natürlich muss die Qualität auch passen…
nilsbär meint
Sono hat die Chinesen als Fertigungspartner, e.GO Mobile VW. Auch Micro braucht einen anderen, potenteren Fertiger, um auf nennenswerte Stückzahlen zu kommen und den Preis halten zu können.
egon meint
Sono hat keinen ‚Partner‘ sondern jemand der eine leere Halle gegen Geld zur Verfügung stellt. Gegen die chinesischen Eigner ist Sono eine NullNummer und kann nur dazu dienen, abgezogen zu werden. Wenn der Wagen halbwegs passabel wird werden diese Partner dem Entwickler den Hals allmählich zuschnüren, so dass er seine Rechte an dem Fahrzeug verliert. Wenn er nicht läuft (was zu erwarten ist) lassen sie ihn einfach hängen. Die werden keine hunderte Millionen in eine Fertigungsstraße investieren .. weil sie keine Chance gegen die Massenhersteller sehen. Und Sono hat keine potenten Geldgeber.
e.go hat keinen VW-Partner. Sie dürfen nur die MEB -Plattform nutzen. Sie haben erkannt, dass eine Eigenentwicklung nicht realisierbar ist und wollen sich in die Fun-Car-Nische zurückziehen. Die werden enden wie Karmann – oder sterben.
Ich hoffe, dass ich Unrecht habe.
LMausB meint
Noch so ein Kleiner der mit Qualität, Serienfertigung etc. so seine Probleme hat. Da haben die Etablierten natürlich auch meilenweiten Vorsprung …
X-fingers für die Knutschkugel!
JoSa meint
Vielleicht sieht er ja, wenn er fertig ist so aus…. :)
https://ecomento.de/2015/09/18/artega-stellt-elektroauto-sportler-scalo-bilder-video/
OpaTesla meint
Habe heute die Mail erhalten. Schade wegen der Verzögerung. Aber lieber ein Produkt fertig entwickeln und die Qualität einfordern, als nachher Ärger mit dem Kunden.
Dann warte ich eben noch ein paar Monate länger. Was solls.
Es ist noch ein Fahrzeug da, dann wird es eben ein paar Monate später ersetzt.
Alles Gute, liebe Ouboter-Familie und Kopf hoch, Oliver!
Das war wohl das schlechteste der Geburtstagsgeschenke.
Drücke Euch die Daumen, dass die Auslieferung schnell beginnen und das Modell Microlino wirtschaftlich ein großer Erfolg wird!
nilsbär meint
Klingt nicht gut. Aus dem Microlino wird wohl nichts mehr.
Steffi Zienz meint
Das würde ich nicht so pessimistisch sehen. So kurz vor dem Ziel wird das Projekt dann hoffentlich doch nicht beerdigt.