Aus Sicht des Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und des Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) konzentriert sich die Diskussion um den Antrieb der Zukunft zu stark auf Batterie-Systeme. Sie fordern in einer gemeinsamen Erklärung die gleichberechtigte Förderung von Brennstoffzellen- und Batterie-Fahrzeugen.
Rein batteriebetriebene Fahrzeuge genügen nicht, um die energie- und umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung zu erreichen, so die Argumentation. Die neue VDI/VDE-Studie „Brennstoffzellen- und Batteriefahrzeuge“ zeige, dass Brennstoffzellen-E-Mobilität nicht nur einen bedeutsamen Schritt zur Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen leistet, sondern auch weitaus einfacher umzusetzen ist.
„Brennstoffzellenfahrzeuge sind ein notwendiges Element für die E-Mobilität von morgen. Der Treibstoff Wasserstoff lässt sich flexibel aus erneuerbaren Energien herstellen, speichern und transportieren“, sagt Martin Pokojski, Vorsitzender des VDI/VDE-Fachausschusses „Wasserstoff und Brennstoffzellen“. Er ist Mitautor der Studie, die die beiden Technologien nach technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten bewertet. Anstatt nur eine Technologie zu fördern, sollten Politik und Wirtschaft auf beide Systeme setzen, meint Pokojski.
Gegenüber Batterie-Fahrzeugen (BEV) punkten Brennstoffzellen-Fahrzeuge (FCEV) laut der Studie mit mehreren Vorteilen. Sie erzielen demnach erheblich leichter und kosteneffizienter große Reichweiten, ihre Betankungszeiten sind mit dem heutigen Standard für Benzin oder Diesel vergleichbar und wesentlich höhere Nutzlasten sind möglich. „Ein Vorteil der Wasserstofftechnologie ist auch ihre leichtere Umsetzung, da vorhandene Strukturen genutzt werden können und bestehende Tankstellen sich entsprechend erweitern lassen“, erklärt Co-Autor Andreas Schamel.
„Die Infrastrukturinvestitionen sind für BEV bei einer geringen Marktdurchdringung zwar geringer als für FCEV. Aber das Bild dreht sich bei einer größeren Marktdurchdringung. Daher könnte eine Mischung beider Systeme – BEV für die kürzeren Strecken und FCEV für Langstrecken – ein Kostenoptimum ergeben“, so Schamel weiter.
Keine CO2-Reduktion ohne erneuerbare Energien
Die gewünschte Reduktion der CO2-Emissionen findet nur statt, wenn der Strom für das Laden der Batterie und die Produktion des Wasserstoffs aus regenerativen Quellen stammt, betonen die Studienautoren. „Zudem ist es relevant, wie die Rohstoffe gewonnen und die Batterien und Brennstoffzellen hergestellt werden. Sorgfältige Analysen des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im gesamten Lebenszyklus und eine Erhöhung der Recyclingquote sind ebenfalls unabdingbar. Beide Technologien benötigen Rohstoffe, die nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen“, so Angelika Heinzel vom Zentrum für Brennstoffzellen-Technik in Duisburg, ebenfalls Mitautorin der VDI/VDE-Studie.
Neben der energetischen Effizienz des Antriebsstrangs und dem Rohstoffbedarf der Batterie und der Brennstoffzelle hat Heinzel speziell den Ressourcen- und Flächenverbrauch für die benötigten Infrastrukturen – wie Stromtrassen und Ladesäulen, Gaspipelines und Wasserstofftankstellen – im Blick. „Beide Technologien werden in Zukunft in Segmenten des Mobilitätssektors eingeführt: Die Brennstoffzellenfahrzeuge zunächst bei Flottenfahrzeugen und Fahrzeugen mit großer Reichweite. Im Gegensatz zur Batteriefertigung muss die Brennstoffzelle die Hürde zur Serienfertigung noch nehmen, was eine große Chance für deutsche Hersteller sein kann.“
Die Bundesregierung müsse schnellstens gleichermaßen für Brennstoffzellen- und Batterie-Fahrzeuge Anreizsysteme schaffen und Infrastrukturen aufbauen, fordern die Autoren der Studie. „Hierzu zählt die Forcierung des Markthochlaufs von E-Fahrzeugen durch die Umstellung von Fahrzeugflotten, der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur durch Realisierung der bundesweit einheitlich geplanten 400 Wasserstofftankstellen sowie die Einbeziehung des Energieträgers Wasserstoff in die sektorübergreifende Langzeitstrategie für eine sichere Energieversorgung. Und nicht zuletzt für unsere Wettbewerbsfähigkeit brauchen wir in Deutschland einen zeitnahen Aufbau von Produktionseinrichtungen für Brennstoffzellen und Batterien. Hierfür muss die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen“, heißt es in der Mitteilung von VDI und VDE.
NB meint
Mit dem Wasserstoff Unglück in Norwegen sollte sich diese Thema wohl hoffentlich erledigt haben.
Josef meint
Man sollte auch Dampfmaschinen und Holzvergaser nicht abschreiben. Mit etwas mehr Fördergeld durchaus Zukunftstechnologien!
alupo meint
Die Richtung in die gegangen wird wird ganz sicher nicht in Deutschland und auch nicht in Europa festgelegt. Sie wurde durch den mit Abstsnd weltweit größten Automarkt, den in China, schon festgelegt.
Wenn man will, dann kann man sicher auch noch die USA und damit Tesla als aktiv antreibende Kraft sehen, insbesondere für die im Vergleich kleineren Märkte in den USA und in Europa in denen die Chinesen (aktuell noch) bedeutungslos sind.
Wir haben nun die 2 Möglichkeiten: wir können unsere finanziellen Möglichkeiten aufteilen (bis ins Unbedeutende), oder die Richtung des Weges zu erkennen und alle Resourcen auf das einzig zukunftsfähige Ziel auszurichten und Volldampf zu geben.
Viel Zeit für eine Entscheidung haben wir jedenfalls nicht mehr, denn China wartet nicht auf uns sondern geht stur seinen Weg wie ein Ozeanriese.
Es gibt einige Produkte, in denen der monatliche Weltmarktpreis in China festgelegt wird. Wenn z.B. jemand Frostschutzmittel kauft (MEG, Monoethylenglykol) dann wird dieser Preis auschließlich in China definiert und auf alle anderen Staaten mittels Wechselkurse, Frachten, Zölle etc. umgerechnet. So läuft es in der Realität bei sehr vielen Produkten.
Aber irgendwie scheint es hier noch Träumer zu geben die denken, dass Europa immer noch der Nabel der Welt wäre…..
Jeru meint
Sie haben es grundsätzlich richtig erkannt. Leider wollen oder haben Sie noch nicht mitbekommen, dass China aktuell den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellen massiv fördert. Gleichzeitig wird die Förderung für BEV extrem zurückgefahren.
Wir sollten daher genau das tun, was in der Studie vorgeschlagen wurde und sowohl in BEV als auch FCEV investieren. Ansonsten droht das was sie beschrieben haben.
Rene meint
Wer will den noch an die stinkigen Tankstellen gehen, zuhause aufladen etwas komfortableres gibt es ja nicht und über kleinen Wartungskosten sprechen wir gar nicht.
Und wie heute gelesen, Toyota hat den durchbruch geschafft mit den Trockenbatterien dann werden ja 1000km ohne Probleme zu fahren sein.
Noch was zu Wasserstoff, möchte dann im Winter schauen wenn Nebelwarnungen gemeldet werden weil zu viel Dampf aus den Auspuffrohren ausgestossen wird.
Wasco meint
Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) kamen im Mai 2019 genau 4.630 rein batteriebetriebene Pkw in Deutschland neu auf die Straße – 1,4 Prozent der Pkw-Neuzulassungen des Monats. Dabei verteilten sich die Elektroauto-Neuzulassungen des Vormonats laut KBA auf folgende Modelle:
878 BMW i3 (inkl. 17 mit Range Extender; 3.807 Jan. bis inkl. Mai 2019, davon 231 R.E.)
875 Renault ZOE (4.531)
495 Smart fortwo ed (1.737)
322 Audi e-tron (1.536)
317 Tesla Model 3 (4.016)
310 VW e-Golf (2.045)
236 Smart forfour ed (983)
226 Hyundai Kona (1.497)
158 Kia Soul EV (702)
152 Hyundai Ioniq Elektro (765)
96 Nissan Leaf (1.078)
93 Mercedes-Benz GLC (130; hier wird es sich um EQC-Varianten handeln)
86 Jaguar I-Pace (385)
68 Tesla Model S (368)
66 Nissan e-NV200 (299)
55 VW e-up! (316)
48 Tesla Model X (220)
38 Porsche Sonstige (131)
32 VW Sonstige (92)
20 Citroen C-Zero (83)
19 Sonstige Elektroautos (123)
16 VW e-Crafter (122)
11 KIA Niro EV (292)
8 Mercedes-Benz Vito (33)
7 Opel Ampera-e (59)
5 Mini E (63)
4 Peugeot ION (96)
2 BMW Sonstige (3)
1 Hyundai Sonstige (4)
1 Mercedes-Benz V-Klasse (1)
1 Seat Sonstige (1)
1 Skoda Sonstige (1)
0 Suzuki Sonstige (4)
0 Opel Vivaro (2)
0 Citroen Jumper (1)
0 Citroen Sonstige (1)
0 Honda Sonstige (1)
0 KIA Sonstige (1)
0 Ssangyong Sonstige (
hu.ms meint
Im mai 2019 mehr Audi e-tron als Tesla M3 in D zugelassen.
Passt bestens in meine Tesla-absatzprognose für europa und D. :-)
Die kurzen lieferzeiten und die tatsache, dass man die vorgesehende aufstockung der produktion von 6K auf 10K nicht durchführt passen ja auch dazu.
Jörg2 meint
Ich verstehe es immer noch nicht:
Warum soll ein vollwärtiges BEV mit zu kleiner Batterie für den gewünschten Einsatzzweck mit einer zweiten Technologie zum FCEV aufgerüstet werden?
Um langsteckentauglich zu werden? Das geht mit Batterievergrößerung schon jetzt.
Um das Stromnetz nicht aufrüsten zu müssen? Dafür dann ein neues Netz (H2) aufbauen?
Um nicht mit den Stromschwankungen der EE konfrontiert zu werden? Die Energieversorger sehen kein unlösbares Problem.
Jabu Banza meint
Ich denke, dass H2 Netz wird halt sowieso kommen, da man erstens mit Batterien nicht alle Einsatzzwecke abdecken kann und zweitens eine komplett regenerative Energieversorgung wirtschaftlich sonst nicht möglich ist.
Das Stromnetz zu erweitern kommt ab 20 Millionen Einheiten schon teurer als ein H2-Netz und die Studien dazu vernachlässigen sogar einige Zusatzkosten, so dass es wohl schon bei weniger Einheiten ins Geld geht.
Und für größere Reichweiten ist die Speicherdichte der momentanen Batterien einfach zu schlecht um das höhere Gewicht ökologisch und ökonomisch wieder reinzuholen. Da dauert die Entwicklung einfach noch zu lang bis das möglich scheint.
Wenn man (die Nutzer) also später nicht jährlich drauf zahlen will, muss man jetzt die Weichen stellen.
Jörg2 meint
In dem Bereich, indem sich BEV z.Z. nicht einsetzen lassen, dieselt und kerosint es gewaltig. Gegen diese Spieler muss das H2 gewinnen. Im Autosektor (Pkw bis Lkw) stehen die Weichen in Richtung BEV (außer in ein paar Nischenanwendungen, die den Aufbau eines H2-Netzes wohl eher nicht rechtfertigen; wie gesagt, hier wird sich noch eine Weile Diesel/Benzin halten).
So mein sehr persönliches Orakel.
Und, wie weiter oben von @alupo schon geschrieben: Deutschland ist im Bereich Autonutzung kein Leitmarkt.
Jabu Banza meint
Die Chinesen schwenken grad massiv in Richtung H2, da sie mit reinen BEV ähnliche Probleme haben werden wie wir.
Jetzt dabei zu lange zu zögern, und das Know-How abzugeben würde dieses Potential wohl auch riskieren. Auch wenn man dazu mehr Grips braucht und sich die Technik nicht so einfach kopieren lässt.
Um die einfache Speicherfähigkeit des H2 in der Energieversorgung wird man bei mehr und mehr regenerativer Energieerzeugung halt auch nicht rumkommen.
Jörg2 meint
@J.. B..
Das ist eine Nachrichtenente.
Jabu Banza meint
Google einfach ‚China Wasserstoff‘.
Der erste Treffer ist bei mir eine Konkurrenzseite (nehm ich an, da der Link nicht durchgeht), mit Links zu den politischen Entscheidungen, die China deswegen schon getroffen hat.
Jörg2 meint
@J.B.
Schau Dir bitte die Originalquellen an. Die zeichnen ein anderes Bild.
Zur Einordnung: der chinesische Automarkt hat eine Größe von ca. 28 Mio Autos und wird bis 2025 auf 35 Mio Autos wachsen (die deutschen Autohersteller verkaufen z.Z. ca. 1,7 Mio Auto pro Jahr dort).
In den deutschen Presseartikeln geht man davon aus, dass bis 2025 ca. 50.000 BZ-Autos auf chinesischen Strassen rollen (Gesamtbestand, nicht Jahreszuwachs).
Sieh Dir bitte auch die Jahresproduktionshöhen der eAutohersteller in China an.
Ich ziehe aus allem den Schluss, dass auch in China die H2-Fahrzeuge ein Nischendasein haben werden.
Jabu Banza meint
Es geht doch darum, dass China die Vorraussetzungen schafft zweigleisig zu fahren, worüber wir hier ja diskutieren. Bei 50000 Fahrzeugen in so kurzer Zeit dürfte nicht nur die Serienreife, sondern auch ein ausgereifteres H2-Netz existieren. Sprich der Kunde hat die freie Wahl und wird sich entsprechend seinen Anforderungen entscheiden.
Wäre schade, wenn wir diese Entwicklung auch noch verpassen.
Jörg2 meint
Ich möchte das nochmal wiedholen:
China plant 50.000 H2-Fahrzeuge bis 2025 auf die Strasse zu bringen (in Summe). Pro Jahr werden dort mehrere Millionen Fahrzeuge neu zugelassen.
In dem Bild ist „50.000“ eine kleine Versuchsflotte und kein „massiver Schwenk in Richtung H2“.
Welche Ergebnisse diese Versuchsflotte bringt, werden wir wohl in 2025 erfahren.
Das die Subventionen für die BEV zurückgefahren werden (durch die Zentralregierung, bei Aufrechterhaltung der Entscheidungsfreiräume der Regionen) wurde bereits lange angekündigt und liegt im Wesen einer Anschubsubventionierung. Die „Luft“ wird jetzt dünner, die „natürliche Auslese“ setzt ein, es werden nur die (international?) wettbewerbsfähigen Hersteller übrigbleiben. Volkswirtschaftlich alles richtig.
Aus unserer westeuropäischen Wirtschaftssicht ist das mehr als beklagenswert. Dieses „Züchtungsprogramm“ könnte tatsächlich sehr leistungsfähige Firmen mit sehr wettbewerbsfähigen Autos hervorbringen.
Jabu Banza meint
China hat gut 120 Millionen Pkws auf den Strassen und planen 50000 H2.
Deutschland müsste also bis dahin mindestens mit 20000 Stück planen.
So wie es aussieht, will man aber erst in 10 Jahren mit dem Verkaufen anfangen.
Ich seh da schon einen erheblichen Rückstand, selbst bei dieser Zahl. Auch wenn man bedenkt, dass ein H2-Antriebsstrang ab ca. 100000 Stück Produktionsmenge in die Nähe der Kosten eines Dieselantriebstranges käme.
Jeru meint
Volle Zustimmung zu dieser Studie.
Wer sich ernsthaft mit den Zielen 2050 beschäftigt und nicht nur Kunde einer PKW Marke ist, kommt relativ schnell zu diesem Ergebnis.
Reiter meint
Aber auch nur, wenn man von einer bereits durchgekauten Brennstoffzellenlehrstuhl-Gefälligkeitssstudie die maximale Überschussstromprognose für 2050, im Wiederspruch zu den 10 anderen Überschussstromstudien, als schöngrechnet gottgegeben hinnimmt….(so seriös wie die Grafik mit dem GLC F-Cell mit Reichweite 500 bis 700km; oder gleich dem Kopieren von ganzen RWTH Grafiken)
Andreas meint
Moment, „bestehende Tankstellen lassen sich erweitern?“
Da stehen dann also Elektrolysereaktoren und große Gaskompressoren auf der Dorftankstelle und komprimieren das Gas auf 700 bar.
VDI: Wasserstoff wird gasförmig gespeichert und ist dann immernoch richtig leicht. Die Tanke sind auch nicht zu vergleichen mit poppeligen Dieseltanks, auch die Dichtungen und Rohrleitungen müssen alle ausgetauscht werden.
Da bleibt NICHTS von der alten Tankstelle übrig, außer dem Zeitungsständer.
Offen gesprochen meint
Um den Wasserstoff transportieren zu können muss man ein landesweites Piplinenetz bis in die Städte hinein bauen wie es der Fall war, als noch alles mit Gas betrieben wurde.
Die Piplines müssen aus Werkstoffen bestehen, die noch zu entwickeln sind. Heute übliche Wandmaterialien werden vom Wasserstoff angegriffen. Wir reden hier nicht von 400 Tankstallen sondern einem neuen “ Stadtgassystem“ für das ganze Land. Mit Tankwagen können wegen der geringen Energiedichte keine großen Mengen transportiert werden. Warum sogar Leute wie Harald Lesch das nicht wissen (wollen?) bleibt ein Rätsel. Die Kosten sind jedenfalls so hoch, dass es wohl kein Miteinander gibt: Wasserstoff heißt Wasserstoff und sonst nichts. Aber gehen tut es natürlich und Jobs bringt es auch. Und die Atomkraft ist auch wieder im Rennen.
Stocki meint
Herr Lesch geht sogar eine Schritt weiter mit Unsinn verbreiten. Er rechnet uns vor, wenn 1Mio Autos mit 400kW schnellladen würden ginge das mit dem Stromnetz gar nicht. Da hat er sogar Recht. Aber das ist auch gar nicht notwendig. Wenn sich 45Mio Pkw gerade Mal 14.500 Tankstellen teilen die ja offensichtlich reichen, dürften in etwa so viele Schnellladesäulen ebenfalls reichen (multipliziert mit der Anzahl der Zapfsäulen). Ich komme da beim besten Willen nicht auf 1 Million.
Jörg2 meint
@Stocki
+1
Wenn der Akku groß genug ist, kann schon heute an den Schnellladesäulen sehr viel km innerhalb von 20..30 Minuten geladen werden.
Die Ladezeit/km wird sich weiterhin verkürzen.
Auf die jetzigen Tankstellenflächen können (so mein Eindruck) bis zu doppelt soviel Ladepunkte errichtet werden, wie aktuell Zapfstellen.
Die Stromversorger würde es freuen, solche Knoten ausreichend zu versorgen (anstatt tausende Kleinladepunkte).
…
alupo meint
Für solche Gaspipelines in der Stadt wird es auch in 2 Jahrzehnten noch keine Genehmigung geben. Ich hatte einmal das Glück, den Neubau einer Gaspipeline (kein Wasserstoff, kein Erdgas und auch nicht so gefährlich wie eine CO-Pipeline, aber dennoch…) außerhalb von Städten mitverfolgen zu können/müssen. Das war der Wahnsinn und es dauerte viele Jahre länger als geplant, d.h. was bautechnisch notwendig gewesen wäre.
Daher meine Meinung: in Deutschland wird es keine neuen Pipelines in Städten geben, außer Erdgas. Der Bau würde zu lange dauern, wäre daher nicht finanzierbar und damit wirtschaftlich der SuperGAU.
Offen gesprochen meint
Nach der jüngsten Entwicklung in China ist das batterieelektrische Auto wohl tot. Es geht alles in Richtung Wasserstoff und wohl auch neue Kernspaltungsreaktoren. Irgendwo muss ja der Strom für den Wasserstoff herkommen. Und in Deutschland heißt es erst mal 10 Jahre weiter Diesel. Früher wird das nichts mit dem Wasserstoff. Und in Europa sind neue Kernkraftwerke wohl auch unvermeidlich. Milliarden rollen…
PharmaJoe meint
Jawoll. Wenn elektrisch erzeugter Wasserstoff kommt, dann wird dieser sicherlich nicht überwiegend aus EE erzeugt werden, sondern aus anderen Stromquellen (fossil oder atomar). Anders lassen sich die 70% Verlustenergie gar nicht erzeugen. Oder haben wir in absehbarer Zeit doppelt soviel EE wie wir verbrauchen?
Und ich glaube, China geht es nicht primär um Klimaschutz, sondern um Schutz vor Smog in den Städten. Da tut es dann auch fossiler Wasserstoff.
Swissli meint
Am besten alle Förderungen streichen. Dann hat man auch keine Geld-Verteilprobleme mehr.
Die Babys müssen jetzt selber fliegen, sei es nun BEV, HEV, PHEV, FCEV oder andere Kuriositäten.
Wenn die Industrie einen bestimmten Favorit fördern wollen, können sie dies selber finanzieren.
McGybrush meint
Gleichberechtigung bin ich dafür!
Keine Förderung für niemanden!
Möge sich die beste Technologie von selbst durchsetzen.
Ach nee. Da mach China ja wieder nicht mit ????
nilsbär meint
Mehrere Alternativen sollten erforscht werden, aber doch nicht jede mit der gleichen Summe gefördert! Sollen von unserem Steuergeld Milliarden in H2-Tankstellen, Elektrolyseure, Brennstoffzellen usw. gesteckt werden, damit wir dann an diese Infrastruktur gebunden sind und nochmals groß abgezockt werden können? Unfassbar.
Für mein Holzvergaserfahrzeug möchte ich dann aber auch eine Milliarde Förderung und eine flächendeckende Versorgung…
Jörg2 meint
Ich finde es zunehmend peinlich, wie von Seiten der Industrie um Geld gebettelt wird.
Die großen AG’s könnten doch auch ihre Investoren fragen, ob es für den guten Zweck noch ein wenig Geld gibt. Schliesslich sind sie es doch, die die Nutznießer der vielschichtigen Marktführerschaften sein werden ….
Tobias Rupp meint
„“Hierfür muss die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen“, heißt es in der Mitteilung von VDI und VDE.“
Was die Politik wirklich tun muss:
1. Ausstieg aus der Kohleverstromung so schnell wie möglich, und nicht erst 2038.
2. Förderung von Photovoltaik und Windkraft, um die Versorgung mit erneuerbaren Energien zu erhöhen. Aber eher auf privater Ebene, ansonsten ist das Aufgabe der Versorgungsunternehmen.
3. Förderung von Projekten zur Speicherung des Stroms, um Schwankungen auszugleichen.
4. Zulassungsverbot von Verbrennern (OHNE AUSNAHME) ab 2030.
Somit hat die Industrie 10-11 Jahre Zeit darauf zu reagieren. Ob mit BEV oder FCEV ist deren Entscheidung. Welches Konzept angenommen wird regelt der Markt. Ich würde mal sagen: Unternehmerische Entscheidungen hatten immer schon ein gewisses Risiko.
Im Übrigen wurde die Entwicklung von FCEV schon jahrzehntelang mit Entwicklungsgeldern (Steuergeld) gefördert. Eigentlich wäre es nur fair, wenn jetzt die BEVs mal etwas abbekämen. Vielleicht in Form von Infrastruktur? Ansonsten ist auch deren Aufbau einzig und allein Aufgabe des Marktes und nicht der Politik. Tankstellen wurden auch nicht mit Steuergeldern gebaut.
Jörg2 meint
+1
nilsbär meint
+1
Den zügigen Ausbau der Stromnetze möchte ich noch ergänzen, z.B. Südlink und Nordlink. Gut ausgebaute europäische Stromnetze und damit Ausgleich der regionalen Schwankungen der Erneuerbaren würden den Speicherbedarf stark senken, wahrscheinlich auf ein Niveau, dass dafür die derzeitigen Speicher, insbesondere die norwegischen Pumpspeicher-Wasserkraftwerke, bereits ausreichen. Den teuren Irrweg H2 braucht man auch dafür nicht.
Sledge Hammer meint
+1
eMobilitätsberater meint
1+
Jabu Banza meint
Die Verbände merken wohl auch, dass die Autohersteller grad aufs falsche Pferd setzen und den ganzen Wirtschaftsstandort riskieren. ;-)
Tobias Rupp meint
Es tut mir wirklich leid. Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber anscheinend haben Sie die derzeitige Entwicklung nicht erkannt oder falsch verstanden.
D-E-R V-E-R-B-R-E-N-N-E-R I-S-T T-O-T
Diese Welle ist nicht mehr aufzuhalten und das ist auch gut so.
Das Einzige das diesen Wirtschaftsstandort riskiert ist der zaghafte Umgang mit dieser Veränderung, bzw. deren jahrelanger Verleugnung.
Brennstoffzellentechnik ist ja nicht schlecht, zumindest nicht als stationärer Speicher, in Zügen, auf Schiffen, meinetwegen auch in Bussen (Nachtanken im Depot). Aber nicht ohne Grund hat die Hochbahn in Hamburg ihre Busse gerade erst wieder abgeschafft.
In PKW macht diese Technik aber überhaupt keinen Sinn.
Sie werden noch sehen, die Brennstoffzellentechnik im PKW wird noch gaaaanz viel Geld verschlingen und am Ende doch zu nichts führen.
FCEV haben so viele Nachteile und doch nur ganz wenige Vorteile.
Diese wurden hier schon in diversen Kommentaren zu diversen Berichten zuhauf und immer wieder aufgeführt.
Jabu Banza meint
Vielleicht einfach mal die verlinkte Studie lesen?
Da steht doch alles zu den Risiken einer Monomobilität drin.
Hat man in der Landwirtschaft dann auch nach Jahrhunderten gemerkt ;-)
Tobias Rupp meint
War ich nur zu doof die Ironie zu finden???? Ok!
Jeru meint
Ihr Kommentar ist leider wieder voller Halbwahrheiten.
„Aber nicht ohne Grund hat die Hochbahn in Hamburg ihre Busse gerade erst wieder abgeschafft.“
Die Fahrzeuge stammten aus den ersten Erprobungen und sind ziemlich alt. Hamburg war grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Einsatz und lässt sich auch in Zukunft die Tür für BZ-Busse offen, es gab für diese alten Busse von Daimler nur einfach sehr schwer Ersatzteile. Kurz nachdem die Hochbahn diese News verkündet hat und die user das als „Abschaffen der BZ-Busse“ missbraucht haben, wurde in einer zweiten Stellungnahme die Sachlage wieder gerade gerückt und die Hochbahn hat klar gemacht, dass dieser Schritt eben keine (!) Abkehr von der Brennstoffzelle ist. Diese News ist natürlich nicht mehr in den Köpfen angekommen..
Jetzt verfolgt uns diese falsche Interpretation nich lange und auch hier erneut..
Tobias Rupp meint
@Jeru
Habe mich gerade vergewissert. Sie haben recht. Die Hamburger Hochbahn setzt weiter auf Wasserstoff. Diese Meldung ging wohl an mir vorbei, kam allerdings auch 1 Monat nach der vorherigen Meldung über deren Abschaffung.
Aber ihre Aussage „…wieder voller Halbwahrheiten…“ verbitte ich mir. Ich bemühe mich immer eben KEINE Stammtischparolen zu verbreiten, sondern Fakten oder meine persönliche Meinung. Fehler können halt passieren, ein Hinweis über meinen Irrtum hätte genügt.
Jeru meint
@Tobias Rupp
Das „wieder voller Halbwahrheiten“ war vllt etwas über das Ziel hinausgeschossen und nehme ich zurück.
Hier im Forum ist man sehr schnell dabei sich seinen Blumenstrauß an „Argumenten“ gegen FCEV aus dem Aufgeschnappten zurecht zu sammeln und rückt dann davon nicht mehr ab. Das Thema Hochbahn und H2 beschäftigt mich daher hier immer wieder und ich reagiere vllt etwas zu harsch darauf. Entschuldigung dafür.
Argumente und klar gekennzeichnete Meinungen sind immer willkommen!
Jürgen W. meint
Wer einmal ein BEV hat, wird sich niemals mehr ein FCEV kaufen. Das ist wohl die größte Sorge der Wasserstoffbefürworter. Dieses tote Pferd sollte man einfach nicht weiter reiten.
Rene meint
So ist es doch, wer will den noch an die stinkigen Tankstellen gehen, zuhause aufladen etwas komfortableres gibt es ja nicht und über kleinen Wartungskosten sprechen wir gar nicht.
Und wie heute gelesen, Toyota hat den durchbruch geschafft mit den Trockenbatterien dann werden ja 1000km ohne Probleme zu fahren sein.
Noch was zu Wasserstoff, möchte dann im Winter schauen wenn Nebelwarnungen gemeldet werden weil zu viel Dampf aus den Auspuff ausgestossen wird.