Logistiker des Audi-Standorts Neckarsulm haben ein neues Geschäftsmodell entwickelt: Sie bieten flexibles Laden mit Rund-um-Service an. Die Neckarsulmer nutzen dafür die mobile Ladesäule ParkE, ein 2018 von der Audi Denkwerkstatt entwickelt Produkt. Ihr Plan: Das Team liefert die Strom-Tankstelle dorthin, wo Kunden sie benötigen und keine statische Infrastruktur aufbauen können und übernimmt den Ladevorgang von Elektroautos.
Aktuell befindet sich der ParkE-Service in der Testphase. Durch erste Einsätze mit Kunden aus unterschiedlichen Branchen sollen Erkenntnisse gewonnen werden, um das Angebot zu bewerten und eine finale Entscheidung für oder gegen das Geschäftsmodell zu treffen. „Unser Modell ist für unterschiedliche Einsatzgebiete denkbar. Ob im Rahmen von Sportveranstaltungen, in Parkhäusern von Einkaufszentren, privaten Wohnanlagen oder Hotels – wir sehen viele potentielle Anwendungsfelder, um mit dem Service neue Einnahmequellen zu generieren“, so Projektleiter René Valnion.
Beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim an der PreZero Arena haben die Audi-Mitarbeiter den Service kürzlich getestet und verschiedene E-Autos aufgeladen. Auch für große Einkaufscenter hat das Team seinen Service schon realisiert. Ihr Angebot in der Testphase: Wer zum Shopping oder Spiel kommt, kann sich vor Ort über den Audi-Service informieren und gleich buchen. „Während die Kunden dann gemütlich durch die Läden schlendern oder ein Spiel schauen, laden wir ihre Autos auf“, erklärt Valnion. Danach holen sie ihren Schlüssel wieder ab und steigen in ihr geladenes Elektroauto.
Noch befindet sich das Geschäftsmodell in der Erprobung, die ersten Rückmeldungen fallen laut Audi aber positiv aus. „Uns ist mit den aktuellen Testläufen wichtig, nah am Kunden zu sein, direktes und authentisches Feedback zu bekommen und dadurch unseren Service schnell verbessern zu können“, sagt Valnion.
Jensen meint
Beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim an der PreZero Arena haben die Audi-Mitarbeiter den Service kürzlich getestet und verschiedene E-Autos aufgeladen.
– Am Stadion in Sinsheim ist bereits reichlich PV verbaut und es bleibt zu hoffen, dass (nicht nur) diese dazu genutzt wird, die Parklätze entsprechend mit ebenso reichlich Ladedosen auszurüsten. So könnte auch ein wunderbarer Ladepark für die spielfreien Tage entstehen. Gute Lage, direkt an der BAB etc.
Auch für große Einkaufscenter hat das Team seinen Service schon realisiert. Ihr Angebot in der Testphase: Wer zum Shopping oder Spiel kommt, kann sich vor Ort über den Audi-Service informieren und gleich buchen. „Während die Kunden dann gemütlich durch die Läden schlendern oder ein Spiel schauen, laden wir ihre Autos auf“, erklärt Valnion. Danach holen sie ihren Schlüssel wieder ab und steigen in ihr geladenes Elektroauto.
– Für große (und kleine) Einkaufscenter gilt dies ebenso. Dort gehören genügend Ladedosen hin, so dass es ganz normal ist, sich mit seinem (e)Auto dorthin zu bewegen, zu parken, anzustecken, einzukaufen etc.
Einkaufscenter werden dies verstärkt erkennen, dass sich (e)Auto-Fahrer gegen ihr Center entscheiden, wenn es ein anderes mit (e)geeigneter Infrastruktur gibt.
Allgemein: Schwer vorstellbar, bedenkt man den wiederkehrenden Personal- und und sonstigen Aufwand, dass da ein sich rechnendes Geschäftsmodell draus werden kann. Es sei denn der „Service“ bekommt einen Mondpreis.
Es wird sich aber sicher eine Nische finden, in der der Ladewagen einen Dienst erledigen kann.
Jörg2 meint
@Marco
Es könnte aber auch sein, dass über einen langen Zeitraum der schonendere Umgang mit einem großen Akku (weniger Ladezyklen etc.) die Lebenszeit dieses großen Akkus dermaßen verlängert (vs. kleiner Akku, der eher ausgetauscht werden muss), dass sich das wieder ausgleicht.
Marco meint
Wenn ein vernünftiges Temperaturmanagement vorhanden ist, muss erstmal nachgewiesen werden, dass Akkus überhaupt großartig ausgetauscht werden müssen bei BEV, egal wie groß. Wenn ein 45kWh Akku bei jedem zweiten ausgetauscht werden müsste, wären es immer noch 25% weniger Akku-Verschleiß, also ein 90kWh, der idealerweise gar nicht ausgetauscht werden muss. Und man fährt auch nicht sein Autoleben lang das höhere Gewicht durch die Gegend.
Jörg2 meint
@Marco
Die einzige Halbwissen-Erkenntnis die ich dazu habe: Tests sollen gezeigt haben, dass das Mehrgewicht durch einen großen Akku den Verbrauch fast nicht erhöht. Also das Gewichtsargument nicht so ganz zieht.
Bei der Betrachtung der Lebensdauer des Akkus müsste wohl auch das Leben nach der Autonutzung betrachtet werden.
Für mich persönlich ist der größere Akku der bessere Akku.
Weniger Ladezyklen.
Höhere Laderate (km/Minute).
Höhere Reichweite.
Michael S. meint
Ich weiß ja nicht. Eigentlich ist das Problem ziemlich einfach zu lösen.
Statt 40 kWh einfach 80 kWh ins Auto bauen! Kostet 8000€ extra, wenn man als Hersteller etwas Verhandlungsgeschick beweist.
Dadurch erreicht man gleich mehrere positive Effekte auf einmal: höhere Reichweite, dadurch weiter entfernte Lader möglich oder Besuch entlegener Gegenden. Seltenere Ladeintervalle, somit kann man entspannter laden „wenn es gerade passt“. Kürzere Ladedauern pro nachgeladenem km durch höhere Leistungsaufnahme. Geringere Akkubeanspruchung durch weniger Ausnutzung sehr hoher oder sehr niedriger Ladezustände. Weniger Bedarf an verteilter Ladeinfrastruktur, Konzentration auf weniger Ladeparks mit mehr Umsatz und geringeren Unterhaltskosten und weniger Bedarf an großflächigem Netzausbau. Außerdem werden durch diese Faktoren die Ladesäulen besser ausgenutzt/ausgelastet. Da freut sich auch Ionity.
Aber stattdessen versucht man mit einem (in der Nutzung) teuren System an den Symptomen rumzudoktern, statt das Problem von Grund auf zu lösen…
Marco meint
Dir ist aber schon klar, dass für die Akkuzellen-Produktion viel Energie und problematische Rohstoffe gebraucht werden und man deshalb versuchen sollte, die Batterien so klein wie möglich zu halten?
Trotzdem halte ich diesen mobilen Ansatz für größtenteils absurd. Alle genannten Situationen wären sinnvoller mit der installierten Ladepunkten zu realisieren.
Ludwig Kastor meint
Sollte der ADAC bestellen :-)
Wird er in Zukunft öfter gebrauchen.
Jörg2 meint
Mensch AUDI!
So läd in Berlin schon sehr lange der eine oder ander CarSharing-Flottenbetreiber seine gestrandeten eAutos.
(Das sind Fahrradanhänger. Die werden per eBike zum Auto gebracht und angestöpselt. Der Biker bleibt nicht vor Ort. Wenn ich mich recht entsinne: ein berliner StartUp.)
Priusfahrer meint
Diese mobilen Ladestationen benötigen dann auch sogenannte Juicer, die die mobilen Ladestationen regenerieren und auf den ausgewiesenen Standort
bringen. Wie sollen diese unhandlichen Akkus den Platz wechseln und
vor allem schnell geladen werden? An einer normalen Ladesäule?
Mit Dieselgeneratoren oder solar?
Peter W meint
Eine mobile Brennstoffzelle wäre doch auch ne Idee.
Michael S. meint
…mit angeschlossenem Atomreaktor. Je komplexer, desto besser. Schließlich müssen wir unsere Ingenieurskunst beweisen.
NL meint
Sehr logische und daher wenig brilliante Idee, sicher sehr gut auf großen Events oder temporär auf großen Parkplätzen einzusetzen, bis wirklich LIS aufgebaut wurde.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn das ein Resultat der „Audi-Denkwerkstatt“ ist, gibt mir das ganz schön zu Denken.
Wenn man mit einer „Reichweitenangst“ bei E-Fahrzeugen schlecht oder gar nicht informierter Menschen ein Geschäft machen will und dabei nicht die bisherige und die zu erwartende technische Entwicklung von Batterien berücksichtigt, dann ist das nicht seriös.
Als Beispiel die Weiterentwicklung der Batterie der Zoe: erst 22 kWh, dann 41 kWh und jetzt 52 kWh, alles bei nahezu identischen Bauraum und Gewicht.
Früher wurden in (Verbrenner-) Fahrzeugen fast standardmäßig sog. „Reservekanister“ für flüssige Kraftstoffe mitgeführt. War damals auch ein Mittel zur Bekämpfung einer latent vorhandenen Reichweitenangst. Kennt diese Kanister heute noch jemand? Wahrscheinlich gibt es sie heute nur noch im After-Sales-Service von Audi.
Bernhard meint
Ich bin kein Freund des E-Tron (Stromsäufer, teuer), aber dein Vergleich mit der ZOE ist daneben. Schliesslich gibt es den E-Tron erst ein halbes Jahr. Da kann es noch keine Batterie-Updates geben. Lass Audi mal Erfahrung sammeln. Vielleicht sind die nächsten BEV´s dann besser und zu gleich preiswerter. Das gilt natürlich nicht für die als nächstes anstehende Coupe-Limousine. Das ist noch kein Massenfahrzeug und spekulativ jenseits der 100.000,- € angesiedelt. Das ist eher ein Spielzeug für Leute, die zu viel Geld haben und es nicht vernünftig ausgeben können.
NL meint
Teurer Stromsäufer stimmt wohl.
Aber er fährt sich absolut Bombe und hat das was Tesla abgeht, nämlich wahres Premium-Ambiente bis ins letzte Detail.
Jörg2 meint
Ich hab da eher viel Hartplastik in Erinnerung.
Peter W meint
Also ich kenn die Kanister noch. Mein Vater hatte einen aus Blech!
Die blauen Ersatzkanister wurden durch die Aral-Werbung berühmt :-))