Die Bundesregierung will in Kürze ihr Klimapaket verabschieden. Die geplanten Maßnahmen sollen Deutschland dabei helfen, seine Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Die Kosten belaufen sich Medienberichten zufolge auf gut 40 Milliarden Euro. Die SPD drängt in den Verhandlungen mit der Union auf eine Million zusätzliche Elektroauto-Ladestationen.
Die Lademöglichkeiten sollten bis 2025 an Straßen und öffentlichen Parkplätzen errichtet werden, sagte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) der Bild am Sonntag. Ein zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel sei der Umstieg auf lokal emissionsfreie Elektroautos. „Damit E-Fahrzeuge in Deutschland gekauft werden, braucht es ausreichend Möglichkeiten, diese Autos auch mit Strom zu betanken“, so Scholz. Deshalb brauche es nun „so was wie ein Eine-Million-Ladesäulen-Programm“. Offen ist dem Bericht zufolge, ob der Bau der Ladestationen durch den Bund oder die Stadtwerke finanziert werden soll.
Der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Stefan Kapferer begrüßte den Ladesäulen-Vorstoß des Finanzministers, kritisierte jedoch dessen Umfang. Es sei gut, dass die Bundesregierung umfassende Maßnahmen für die Elektromobilität in Deutschland plane, die Forderung nach einer Million Ladesäulen sei aber überdimensioniert. „Es hilft niemandem, wenn Deutschland nach dem Motto ‚viel hilft viel‘ mit Ladesäulen übersät wird, die am Ende kaum genutzt werden und damit auch für die Betreiber unwirtschaftlich sind“, so Kapferer.
Der BDEW-Präsident forderte einen Zubau an Ladesäulen, „der mit dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer und mit dem technologischen Fortschritt im Einklang steht“. Nach Berechnungen des Verbandes sind 350.000 öffentliche Ladepunkte für die geplanten zehn Millionen E-Autos „vollkommen ausreichend“. Hier bedürfe es auch weiter der Unterstützung der Bundesregierung. Darüber hinaus müsse das Miet- und Wohnungseigentumsrecht E-Auto-Fahrern die Installation privater Ladeinfrastruktur ermöglichen.
Zusätzlich zu seinen Ladesäulen-Plänen plant Finanzminister Scholz laut der Bild am Sonntag eine steuerliche Entlastung für die Nutzer von Elektroautos. Wer seinen Stromer auf dem Firmenparkplatz oder in der Tiefgarage des Arbeitgebers lädt, soll demnach in Zukunft den Strom nicht mehr als geldwerten Vorteil versteuern müssen.
Michael meint
Viele neue Ladesäulen sind gut.
Wichtiger wäre mal eine gesetzliche Regelung über Preise und Abrechnungen. Endlich mal Ordnung schaffen und den Wucher beenden.
Stadtwerke dei 39 ct je kWh abrechnen? Offensichtlich wollen die Städte Geld einnehmen. Wird nur nicht funktionieren.
Bitte liebe Politik: mal was zur wirklichen Förderung machen.
Wie wäre es mit 1 ct. auf jeden Liter Benzin und Diesel und davon die Ladevorgänge bis auf weiteres bezahlen. Das würde sicherlich mal zu Überlegungen führenm.
Heureka meint
Ich kann das ganze planlose Geschwätz unserer Politiker nicht mehr hören!
Jede Straßenlaterne ist eine potentielle Ladesäule: Steckdose an den Mast und mit einem intelligenten Ladekabel laden, fertig. Da gibt es bereits wunderbare Lösungen, derzeit bereits z.B. in London zu nutzen. Dann stehen da auch nicht unnötige Ladesäulen in der Landschaft und jeder Laternenparker kann an seiner Laterne parken. Ach ja, die Installationskosten sind auch viel günstiger …
wambo13 meint
Leute wo kommt ihr denn bitte alle her wo man immer zuHause oder am Arbeitsplatz laden kann?
Zuhaus geht oft nicht, vorallem da man oft keinen festen Stellplatz mieten kann.
Arbeitgeber oft das selbe, ganz zu schweigen von wechselnden Arbeitsstätten.
ob´s jetzt 1 Mil werden müssen sei dahingestellt. Aber wenn E-Mobile für alle was werden soll brauchen wir mehr Ladesäulen damit es neben klappt und man nicht wirklich irgendwo 30+ min rumsteht bis es voll ist.
Georg meint
Herr Scholz hat sicher (noch) kein e-Auto, sonst wüsste er, dass das für den Alltag bequem und batterieschonend Zuhause oder am Arbeitsplatz geladen werden kann.
Was wirklich nötig ist, ist eine Gesetzesänderung, die Mietern und Miteigentümern grundsätzlich den Einbau einer Ladestation in Ihrem Objekt erlaubt. Ferner muss der bürokratische Aufwand für Mieterstrom aus PV-Anlagen deutlich reduziert werden. Dass der Strom vom Arbeitgeber nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden muss, ist ja immerhin schon mal ein Anfang.
Futureman meint
Eventuell sollte die Zulassung eines Autos auch an den Nachweis eines Stellplatzes gekoppelt sein. Dann hört auch das Geschrei auf, dass es für Laternenparker keine Lademöglichkeit gibt. Mit welchem Recht fordern Autofahrer, die bisher öffentliche Fläche als Parkraum beanspruchen jetzt dort auch noch Lademöglichkeiten?
Da 90% der Ladungen zu Hause oder beim Arbeitgeber erfolgen, reicht es hier zu fördern bzw. Hemmnisse abzubauen. Die Schnelllader können dann Wirtschaftsunternehmen nach Auslastung bauen bzw. erweitern.
Zusätzlich Ladengeschäften (Aldi und Co) mit ins Boot holen, dann klappt es auch für 40 Millionen E-Autos…
Heureka meint
Ja klar, und die Mieter mit Laternenparkplatz als Bürger zweiter Klasse können ja auch mit dem Fahrrad oder Eselskarren zur Arbeit fahren, oder fahren halt eben weiter mit ihrem stinkenden Diesel. Willkommen bei Futuremans sozial isolierter Energiewende nach Gutsherrenart. *Kopfschüttel
SUllmann meint
Leider ist das Bild genau das was wir nicht brauchen. Das Bild zeigt die neu gebauten Ladesäulen vor dem Neckar-Center in Esslingen. Um dort zu landen muss man ein Parkticket zusätzlich kaufen. Die Idee ist klar, wer zum Einkaufen geht kann nebenher (Schnell)-laden.
Viel Sinnvoller wären aber eine große Anzahl den Ladepunkten am Arbeitsplatz und auf P&R-Parkplätzen und vor allem die Möglichkeit in Mehrfamilienhäusern eine Lademöglichkeit zu schaffen ohne das die Eigentümergemeinschaft das blockieren kann.
Christian meint
Das ist Politik: Man will Großes erreichen und auch herzeigen, dh. Schnellader. Popelige Steckdosen für Destination charging im Parkhaus mit 2,3 kW Ladeleistung läßt sich schlecht präsentieren und kann auch viel Geld kosten bei entsprechender Anzahl Ladeplätze.
Gunnar meint
Genau 1 Million zusätzliche Ladesäulen?
Da merkt man doch gleich, dass da nicht seriös gerechnet wird und der eigentlich Bedarf außer Acht gelassen wird.
Der Olaf haut hier einfach mal ne Zahl raus, die ihm bei der letzten Sitzung spontan in den Sinn gekommen ist.
Was auch noch fehlt:
Wie ist die notwendige Verteilung zwischen DC- und AC-Lader?
Vali44 meint
Aus eigener Erfahrung:
75% laden zuhause
25% laden auswärts
Auswärts laden:
73 % AC
27 % DC
wambo13 meint
Aus eigener Erfahrung
0% zuHause
100% auswärts
50% beim Einkaufen
50% wenn man irgendwo ist wo es eine freie Säule gibt.