In knapp drei Jahren soll der erste in der Türkei entwickelte und hergestellte Pkw eingeführt werden – ein Elektroauto. Bislang werden nur Fahrzeuge für Marken anderer Länder produziert. Die Türkei investiert Milliarden in das Projekt, nun wurden weitere Details und ein Termin für die Vorstellung des geplanten Stromers bekanntgegeben.
„Wir hoffen, im Dezember das erste heimisch produzierte Modell zeigen zu können, das auch fahren kann“, kündigte Industrieminister Mustafa Varank an. Es handele sich dabei um eine „wichtige Errungenschaft“ und „eine Revolution in Bezug auf unsere industriellen Bemühungen“. Die Türkei werde das einzige Land in der Region sein, das ein solches Fahrzeug bauen könne.
Im September wurden erstmals offizielle Details zu dem Projekt veröffentlicht, geplant sind demnach mehrere Modelle, die auf fünf unterschiedlichen Plattformen aufbauen: Eine klassische Limousine, eine Kombilimousine, ein Kombi, ein Roadster und ein SUV-Crossover. Die Massenproduktion soll nach Angaben des Industrieministeriums Ende 2022 starten.
Die Entwicklung des türkischen Elektroautos wird maßgeblich von fünf lokalen Unternehmen vorangetrieben: Anadolu Grubu (Hersteller von Automobilien in Lizenz ausländischer Marken), BMC (Lastkraftwagen- und Rüstungsproduktion), Kiraca Holding (unter anderem Automobil-Zulieferung), Turkcell (Telekommunikation) und Zorlu (drittgrößte Industrie- und Finanzholding des Landes). Insgesamt investieren die Firmen rund drei Milliarden US-Dollar in die Entwicklung, berichtet das Handelsblatt.
Die Umsetzung des Fahrplans für das türkische E-Auto habe sich verzögert, räumte Varank ein. „Wir wollen den Prozess beschleunigen. Unser Präsident ist auch sehr gespannt auf die Durchführung dieses Herstellungsprozesses. Er ist nicht glücklich über die Ausweitung des Prozesses.“ Der Staat unterstütze das Projekt, die Impulse sollten aber aus der Wirtschaft kommen, unterstrich Varank.
Angaben zu Design und Technik des ersten sowie der folgenden Elektroautos aus der Türkei machte Varank nicht. Früheren Informationen zufolge sollen mit einer Batterieladung 500 Kilometer Fahrt möglich sein. Im Fokus soll außerdem ein weltweit wettbewerbsfähiger Preis stehen.
Eddie meint
Man sollte klarstellen, dass es sich hier um privatwirtschaftlich organisiertes Projekt handelt und nicht staatliches – Die Regierung ist nur ein Katalysator.
Mich würde es nicht wundern, wenn ein echt gutes kompakt SUV Modell präsentiert wird demnächst. Schon heute sind die Türken bei autonomen Drohnen im militärischen Bereich unter den Top 3 Ländern der Welt, Kooperationsgesuche aus Europa hat man abgelehnt.
Das Projekt-Team ist jedenfalls mit starken Referenzen besetzt – lassen wir uns überraschen!
Peter W meint
Übrigens:
Da hier nach einem Namen für das Auto gesucht wird, hätte ich ne Idee.
Trabant wird mit peyk oder uydu übersetzt. Pappkarton, aus dem der Trabbi laut Volksmund hergestellt wurde, nennt man in der Türkei mukavva.
Uydu-Mukavva 1.0 wäre doch ein netter Name für das neue türkische Automobil.
Michael meint
ne, das wird der ERDOVAN
Andi meint
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klaus meint
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alupo meint
Dass sie keine konkreten Daten nennen kann ich fast noch verstehen.
Aber den Namen der kommenden türkischen eAutos hätten sie schon nennen können, finde ich.
Also ich habe gehört, dass das erste türkische eAutomodell „Erdogan 1“ heißen soll. Das zweite dann folglich „Erdogan 2“, und so weiter bis „Erdogan 1001“. Alles zu Ehren des ruhmreichen Führers der Türkei.
;-)
Der Kommentar wird sicher nicht sofort freigeschaltet, oder?
klaus meint
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Herbs meint
Staatsgelenkte Unternehmen waren schon immer die besten und größten. Der Staat ist bekanntlich der beste Unternehmer :-)
Was kann hier schon schief gehen!
LMausB meint
BEV „mit Alles“ ????
Peter W meint
Dass die Türkei, bzw. türkische Firmen ein E-Auto planen wurde auch schon vor einigen Monaten in anderen medien berichtet.
Lustig dabei ist, dass so gut wie nichts bekannt ist, aber eine Reichweite von 500 km wird schon mal festgelegt. Für die alles beherrschenden Türken ist es natürlich auch kein Problem gleich 5 Modellvarianten anzubieten.
Für mich ist dabei sicher, dass ich von einem Land in dem Kritiker verhaftet und weggesperrt haben kein Auto kaufen werde, das gilt auch für chinesische Fzge.
Peter W meint
sorry für die Tippfehler …
klaus meint
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Leotronik meint
Wenn das tatsächlich was wird ziehe ich den Hut. Ein Kombi! Dafür würde ich vielleicht meinen Tesla 3 hergeben. Auf einen richtigen Kombi mit AHK und genug Reichweite habe ich immer gehofft. Manchmal sollen ja Wunder passieren. Aber erstmal warte ich ab. Und geniese meinen Tesla 3 LR.
Anonym meint
Als ob….
Michael meint
Naja, die Türkei ist das Land der Autobauer und extrem zukunftsorientiert mit zahlreichen begabten und bekannten Fachleuten. Macht schon seit Jahren von sich reden. *ironiemodusaus*
Vermutlich gibt Erdogan dann einen Kaufbefehl aus um die Dinger zu verkaufen wenn sie weiter als bis zur Stadtgrenze fahren können.
alupo meint
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toni meint
Und die Betrüger von Volkswagen laufen frei und dreist herum, unbehelligt von der Staatsanwaltschaft, gedeckt vom politischen Filz.
Bananenrepublik… Erst mal vor der einer Haustüre kehren…. Typisch Deutsch!!
Anonym meint
Es fällt mir schwer, dass nicht als eine Presseente anzusehen.
Gleichzeitig kann ich aber auch nicht glauben, dass sie ein Staatschef wir Erdogan die blöße geben würde, so ein Projekt unter seiner Leitung (im Staatsverständnis von Erdogang ist jedes Vorzeigeprojekt aus dem inland ein Projekt unter seiner Leitung) anzukündigen, wenn dabei nichts oder nur ein sehr überschaubar wertiges und einsatzbereites Vehikel dabei rumkommt.
Ohne Klischees bedienen zu wollen, aber nach dem Selbstverständnis der meisten Türken werden sie einen türkischen „Volks“ oder Staatswagen, wahrscheinlich nicht im Segment von Corsa oder Golf planen. Mindestens obere Mittelklasse wie 3er oder 5er BMW sollte es schon sein um die Fortschrittlichkeit und das Machtbewusstsein des eigenen Landes zu unterstreichen.
Ob das aber ohne Know-how, Infrastruktur und eingespielte Abläufe zwischen den Zulieferen funktioniert. Ich bin gespannt!
Egon meier meint
Verbrenner haben sie nicht hingekriegt und jetzt gleich ein BEV? Vielleicht sollten sie sich beim Sion einkaufen ..
es gibt genug Startups die mit ein paar Milliarden Nachschuss evtl. was auf die Beine kriegen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Oder bei Nio einsteigen (siehe anderen Artikel von ecomento), dann hätten sie gleich das Know How, wie sich Milliarden-Verluste anfühlen.
Tom meint
Nun ja, grundsätzlich macht dieser Weg schon Sinn. Ein BEV ist viel einfacher aufgebaut als ein Verbrenner. Trotzdem ist es natürlich auch keine Seifenkiste – ohne Know-how wird das… ambitioniert.