Faraday Future, ein mit chinesischem Geld gegründetes Elektroauto-Startup mit Sitz in den USA, will mit seinem neuen Chef, dem ehemaligen BMW-Manager Carsten Breitfeld, seinen Marktstart forcieren. In einer Mitteilung gab das Unternehmen nun ein Update zu seinen weiteren Plänen.
Das 2017 enthüllte Erstlingswerk von Faraday Future, das große SUV FF 91, soll etwa neun Monate nach dem Abschluss einer frischen Runde Eigenkapitalfinanzierung in die Produktion und anschließend in die Auslieferung gehen. Nach aktuellem Stand wird das Modell demnach ab Herbst 2021 an die ersten Kunden übergeben.
Faraday Future teilte weiter mit, sein zweites Elektroauto, das unter dem FF 91 angesiedelte SUV FF 81, und die Entwicklungsvorbereitungen für weitere Baureihen sowie neue Technologien „so schnell wie möglich“ umzusetzen. Ein Termin für den Marktstart des FF 81 oder Informationen zu zusätzlichen neuen Modellen wurden nicht verraten.
Nach dem Abschluss der jüngsten Finanzierungsrunde in diesem Jahr will Faraday Future innerhalb von 12 bis 15 Monaten einen Börsengang einleiten. Die bis dahin erforderlichen finanziellen Mittel habe man von ursprünglich knapp zwei Milliarden auf nur noch 850 Millionen US-Dollar zurückschrauben können.

Neben dem Zeitplan für den Start der Produktion stellte Faraday Future das „Futurist Testing Lab“ (FTL) vor. Die Einrichtung nahe der Unternehmenzentrale im Süden von Los Angeles sei zentral für die „hochqualitative, hocheffiziente und kostengünstige“ Fertigung des FF 91. Im FTL sollen Fahrzeugtests durchgeführt und erste Serienfahrzeuge gebaut werden. Die Volumenproduktion soll in der neuen, gepachteten Fabrik des Startups im kalifornischen Hanford erfolgen.
Der FF91 ist laut Faraday Future fast fertig, die Beschaffung von 92 Prozent der nötigen Bauteile sei gesichert. Fast 600 Mitarbeiter weltweit arbeiteten daran, den Wagen für die Auslieferung fit zu machen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den FF 91 mit dem neuen Plan schneller und zu niedrigeren Kosten sowie in höherer Qualität liefern können“, erklärte Firmenchef Carsten Breitfeld. „Unser Futurist Testing Lab wird das Ziel der Auslieferung des FF 91 weiter vorantreiben.“
Für den FF 91 verspricht Faraday Future über 600 Kilometer Reichweite nach dem US-Zyklus EPA, nach EU-Norm 700 Kilometer. Der Sprint auf Tempo 100 soll in nur knapp 2,5 Sekunden möglich sein. Darüber hinaus wirbt Faraday Future mit Selbstfahr-Funktionalität und hoher Konnektivität für den FF 91. Details zum kompakten FF 81 sind noch nicht bekannt.