Anders als der Elektroauto-Markt boomt das Geschäft mit E-Bikes schon seit Jahren. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) hat nun ein Update zu dem aktuellen Stand elektrifizierter Fahrräder aus deutscher Sicht gegeben.
Laut einem Stimmungsbarometer des ZIV für das 1. Halbjahr 2019 besitzen die Deutschen derzeit mehr als 75 Millionen Fahrräder, rund 4,5 Millionen davon sind E-Bikes. Das liege auch daran, dass von City- oder Tourenrad über Rennmaschine, Mountainbike, Singlespeed und Liegerad alle Modellgruppen inzwischen sowohl mit als auch ohne elektrische Unterstützung erhältlich sind.
Der ZIV rechnet damit, dass zwischen Januar und Juni knapp 2,93 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft wurden – ein Plus von rund 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Produktion stieg nach den Zahlen des Verbands, in den ersten sechs Monaten wurden demnach 1,47 Millionen Fahrzeuge produziert – ein Zuwachs von 4,6 Prozent. Insgesamt sei davon auszugehen, so der ZIV, dass auch der Umsatz mit Fahrrädern, E-Bikes, Komponenten und Zubehör in Q1/Q2 2019 gestiegen ist. Man gehe von einem leichten Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Importe von Fahrrädern und E-Bikes im Betrachtungszeitraum um rund 6,1 Prozent gestiegen. Der Anteil an E-Bikes bei den Importen lag bei gut 26 Prozent. Bei den Exporten von Fahrrädern und E-Bikes ist ebenfalls ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen: Zwischen Januar und Juni stieg die Exportmenge um knapp 14,1 Prozent. Der E-Bike-Anteil an den Exporten betrug rund 36 Prozent.
Während sich der Markt mit Fahrrädern ohne elektrische Unterstützung in den letzten Jahren dem ZIV zufolge stabilisiert hat, setzt das E-Bike seinen Wachstumskurs auch 2019 fort. Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt, dass im 1. Halbjahr 2019 rund 920.000 E-Bikes über den Handel abgesetzt wurden. Für das Gesamtjahr 2019 rechne die Industrie deshalb mit über 1,1 Millionen verkauften Fahrzeugen. Dies entspräche einem zweistelligen Wachstum von rund 12 Prozent.
Thomas R. meint
Mittelmotoren gibt es zum nachrüsten.
Tongsheng und Bafang seien hier genannt.
Kosten zwischen 400 und 700 Euro mit Akku.
Sehr zu empfehlen wenn man etwas will was lange hält und preiswert an das vorhandene Fahrrad zu montieren ist
UliK meint
Vorsicht!! Die Motoren haben 350 W und bis 80 Nm Drehmoment. Darauf sind normale Fahrräder weder vom Rahmen, der Schaltung und besonders den Bremsen ausgelegt. Bei Unfällen durch Materialversagen haftet keiner. Und das kann richtig teuer werden.
Thomas R. meint
Ich habe umgebaut und keine Probleme. War aber auch ein hochwertiges Rad.
Man kann die Motoren in 250W, 350W, 500W, 750W, 1000W kaufen.
Also n bißchen den Kopf aktivieren und dann ist das auch kein Problem ????
UliK meint
https://www.e-bikeinfo.de/recht/gesetzliche-vorschriften-e-bikes-pedelecs
Thomas R. meint
Du kannst als Pedelec 250W einbauen. Kein Problem. 500W als S-Pedelec mit Kennzeichen. In den umliegenden Ländern geht natürlich, wie immer, mehr :)
Peter W meint
Die e-Bikes sind nur eine Aufwertung und viele müssen das jetzt haben. Mehr Radfahrer wird es deshalb auf Dauer nicht geben. Es wird nur der Sonntagsausflug bequemer, sonst passiert wenig. Es müssten die Radwege ausgebaut werden und genug Abstellmöglichkeiten vorhanden sein. Radfahren wird nicht attraktiver weil man einen Hilfsmotor hat.
Thomas R. meint
Also ich sehe bei uns tatsächlich dass viele bei schönem Wetter auf das Rad umsteigen. Man ist einfach schneller als mit Auto und bewegt sich soviel wie man selbst möchte. Radwege sollten aber in der Tat ausgebaut werden.
Peter meint
Für mich schon. Ohne EBike wurde ich nicht ca. 100 Tage im Jahr zur Arbeit radeln, sondern mit dem Auto fagren. Es sind 13km mit zwei Anstiegen dazwischen, in ein Büro mit mehreren Arbeitsplätzen. Da kommt man nicht mit dem „BioBike“ und völlig verschwitzt zur Arbeit. Mit dem Ebike geht das deutlich besser.
Man muss auch mal anfangen und nicht immer warten bis irgendwer perfekte Bedingungen auf Vorrat erzeugt hat.
Anonym meint
Ich kann Peter nur zustimmen.
Im Sommer habe ich auch das eBike genutzt um ins Büro zu kommen.
Aus dem Freundes und Bekanntenkreis, kenne ich noch mehr die das auch so machen. Auch das JobRad leasing hat hier einige Erfolge erzielen können.
Bessere Infrastruktur ist eben einfach besser. Darüber brauchen wir nicht reden.
Swissli meint
Bin zwar nur Schönwetterfahrer aber nutze das E-Bike wöchentlich mehrmals im Alltag (typische Strecke 5 km, retour 10 km, 150 Höhenmeter Anstieg). Habe das E-Bike vor 5 Jahren angeschafft um die sehr kurzen steilen 150 Höhenmeter überhaupt bewältigen zu können, und somit mehr regelmässige Bewegung im Alltag zu ermöglichen.
Demmächst steht wohl ein Zellwechsel (18650) bevor, um die Kapazität (Reichweite) über 50% zu steigern. Schade dass die E-Bike Hersteller da nicht Hand bieten, sondern nur überteuerte Neuakkus verkaufen wollen. Ökologisch ist anders.
Fazit: ich würde jederzeit wieder ein E-Bike kaufen.
Thomas R. meint
Wenn du dein E bike mit tongsheng oder bafang Motoren baust kannst du sämtliche Akkus nachrüsten.
Ein 620Wh Akku kostet 220 Euro. Natürlich mit Markenzellen
Swissli meint
Danke für den Hinweis. Vorerst dient mir ein Zellwechsel mehr.
Aber ich hätte noch ein MTB ohne E-Antrieb… :)
Mike meint
Vielleicht heißt das auch einfach nur, dass Fahrräder nicht mehr so lange halten. Fahre noch mein 26er MTB aus Stahl und ohne Federung von 1998.
Anonym meint
@ Redaktion
„Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt, dass im 1. Halbjahr 2019 rund 920.000 E-Bikes über den Handel abgesetzt wurden. Für das Gesamtjahr 2019 rechne die Industrie deshalb mit über 1,1 Millionen verkauften Fahrzeugen.“
Macht das Sinn oder hat sich da ein Fehlerteufel eingeschlichen?
In den ersten sechs Monaten werden 920.000 eBikes abgesetzt
in den zweiten sechs Monaten dann aber nur noch 180.000 (um auf 1,1 Mio. zu kommen) und die ZIV zeigt sich damit zufrieden, dass im zweiten Halbjahr die Verkäufe mehr als drastisch einbrechen? Ds würde relativ wenig Sinn ergeben…
Wännä meint
Fahrradverkauf -> Saisongeschäft ;-)
Anonym meint
Ja aber gerade im „goldenen“ Herbst also die Monate Juli, August sowie oft noch der September sind vom Wetter und den Temperaturen super zum radfahren. Würde Tippen das in dieser Zeit mehr Räder verkauft werden als Januar-März.
Außerdem würde dann auch das Weihnachtsgeschäft im Dezember völlig ausgeblendet. Die Zeit wo jeder Einzelhandel sehr sehr große Umsätze macht.
Alex meint
Ist erst ein (S-)Pedelec im Haushalt, dann bleibt das nicht lange so!
Paare ohne Kinder im Haus haben zumeist 2 für Wochenendausflüge. Bei Familien mit großen Kinden können das schnell 4-6 werden, teils auch Lastenräder. Singles mit zu viel Geld haben teils 1-2 Bikes – zum Pendeln und für Bikeparks.
Nur schade, dass die Nutzungsdauer selten 48 Monate übersteigt.
Quellenangabe: Mein Blog.