Ford hat in diesem Jahr 500 Millionen Dollar in das US-Startup Rivian investiert. Nun soll es Informationen zu einem ersten Modell geben, das der Traditionskonzern auf Basis der von Rivian entwickelten Stromer-Technik auf den Markt bringen will.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bietet die auf gehobene Fahrzeugklassen spezialisierte Ford-Tochter Lincoln ab Mitte 2022 ein rein batteriebetriebenes SUV an. Das Fahrzeug werde dieselbe Architektur wie die in diesem Jahr vorgestellten, von Rivian selbst angebotenen Modelle R1S und R1T nutzen.
Rivian will 2021 mit dem SUV R1S in den Markt starten. Das Startup arbeitet bereits seit mehreren Jahren an seiner „Skateboard“-Plattform, die die wichtigsten Komponenten für Elektroautos vereint. Auf der flexiblen Architektur mit unter anderem Batterie, E-Motoren und Leistungselektronik im Boden sollen sich diverse Fahrzeugtypen bauen lassen.
Ford wollte sich auf Anfrage von Reuters nicht zu dem Bericht äußern. Der Nachrichtenagentur nach ist unklar, wo Ford das Lincoln-SUV bauen will. Zulieferern zufolge handelt es sich bei dem Modell um eines von mehreren für Nordamerika und China geplanten Elektroautos der Premium-Marke. Noch vor dem mit Rivian-Technologie realisierten SUV wird Lincoln laut Reuters gegen Ende 2021 oder Anfang 2022 ein kompaktes elektrisches SUV einführen. 2023 werde dann ein mittleres E-SUV folgen.
Trotz langer Vorbereitung seines Marktstarts war Rivian bis vor kurzem nahezu unbekannt. In diesem Jahr sorgte das 2009 gegründete Unternehmen gleich mehrfach für Aufsehen: mit der Vorstellung seiner ersten eigenen Elektroautos und Investments unter anderem von Ford sowie dem E-Commerce-Giganten Amazon. Letzterer gab später dann noch eine Großbestellung von 100.000 Elektro-Transportern für seine Logistiksparte bekannt.
Ford investiert nach anfänglicher Zurückhaltung nun Milliarden in seine Elektrifizierung. Eines der mit eigener Technik geplanten Elektroautos ist eine Batterie-Version des populären Pickup-Trucks F-150. Dieses Modell wird nach Informationen von Reuters Ende 2021 zu den Händlern kommen. Aushängeschild der E-Mobilitäts-Offensive von Ford ist der selbst entwickelte Mustang Mach-E. Der SUV-Crossover soll ab Ende nächsten Jahres an Kunden in den USA und Europa übergeben werden.