In Europa setzt Ford bei seiner E-Mobilitäts-Offensive vorrangig auf Pkw und für die Straße optimierte SUV. Auf dem Heimatmarkt stehen bei dem US-Hersteller darüber hinaus leistungsfähige Stromer für den Einsatz im Gelände oder als Nutzfahrzeug im Fokus. Auch der Pickup-Truck F-150 soll rein batteriebetrieben angeboten werden – erste Tests finden bereits statt.
Ford veröffentlichte ein Video, das einen elektrischen Prototypen auf Basis des aktuellen F-150 zeigt. Mit der Chef-Ingenieurin der Baureihe Linda Zhang am Steuer schleppt das Fahrzeug in dem Film zehn doppelstöckige, mit 42 regulären F-150 bestückte Eisenbahnwagen mit einer Gesamtlänge von knapp 300 Meter. Das gezogene Gewicht betrug laut Ford über eine Millionen Pfund – also mehr als 450 Tonnen.
Bereits im Vorfeld hatte Ford bestätigt, dass es den F-150 auch als Serienfahrzeug in einer Elektroauto-Ausführung geben wird – wann genau, ist noch offen. Im nächsten Jahr soll zunächst eine teilelektrische Hybrid-Variante des F-150 in den USA eingeführt werden. „Beide elektrifizierten Modelle werden über die Zähigkeit, Leistungsfähigkeit und Innovation verfügen, die F-150-Kunden erwarten“, versichert Ford den Fans der Baureihe.
Die Pickups der Ford F-Serie gehören in den USA seit Jahrzehnten zu den meistverkauften Fahrzeugen ihrer Art, auch weltweit kommen die diversen Modelle auf hohe Verkaufszahlen. Ford weist darauf hin, dass der gezeigte Versuchsträger deutlich mehr als Serienmodelle schleppen kann und dies auch nur für kurze Zeit. Über technische Details zu dem elektrischen Prototyp des F-150 sowie die geplanten finalen Daten schweigen sich die Entwickler noch aus.
„Diese Demonstration steht dafür, dass wir der klare Marktführer bei Trucks bleiben wollen und zeigt unser Bekenntnis zur Zukunft elektrischer Fahrzeuge“, so Ted Cannis, der die Elektrifizierung von Ford leitet. „Ich bin voll dabei bei Elektrofahrzeugen“, betonte der Ford-Manager. „Wir tun das aber nicht nur wegen der Luftqualität und dem steigenden Meeresspiegel. Uns geht es darum, bessere Trucks für unsere Kunden zu bauen, die jeden Tag echte Arbeit erledigen müssen.“
Peter W meint
Ich finde es doof, wenn man für die Fahrt im E-Ford eine Schutzbrille tragen muss.
Ist halt ein Video für Doofe.
Der Meier meint
Das ist einfach nur eine Zirkusnummer.
Der Rollwiderstand eines Eisenbahnwaggons ist winzig (dagegen ist derjenige eines LKW riesig wg. der Verformungsarbeit der Gummireifen und der relativ weichen Fahrbahnoberfläche).
Das Zugfahrzeug muss nur die Masseträgheit überwinden. Das macht man zweckmäßigerweise gaaaaanz langsam mit einer passenden Getriebeübersetzung.
fertig …
hu.ms meint
Wie von mir vorhergesagt, sind die konkurrenten wie Ford zeitnah am markt, wenn Tesla mit seinem pick-up kommt.
Der aktuell noch geltende nimbus des ersten und einzig lieferfähigen wird dann nicht mehr vorhanden sein, ähnlich wird es beim SUV MY in 2021 auch aussehen.
E-Tom meint
Wäre interessant gewesen zu sehen, wie die Wagen wieder gebremst werden. Bestimmt nicht mit dem Auto!
JoSa meint
Jetzt würde mich interresieren wie sich ein Twizy die 450t wegzieht.
Der Rollwiderstand ist ja auf Gleisen sehr gering. Ich glaube hier zählt mehr die Massenträgheit.
Als ich AZUBI war meinte jemand in der Wartungshalle zu mir: „Was meinst du – kannst du einen U-Bahnwagon schieben?“
Es geht, aber ohne Geschwindigkeitsrekorde :)
Simon meint
Die frage ist wie viele Kilometer/Meilen fährt so ein Arbeiter in seinem Ford F150. Ford muss da schon einen 100-120 kWh Akku und min 150 kW Ladeleistung anbieten.
Anonym meint
„Die frage ist wie viele Kilometer/Meilen fährt so ein Arbeiter“
Ist das wirklich relevant?
Hat das jemand zuvor mal für das Model S, das Model3 oder den i3 oder die ZOE erhoben?
Ich denke nicht!
Es wird einfach geschaut, was ist die größte Reichweite, die mit einer positiven Kosten-Nutzen-Analyse hinterlegt werden kann, möglich ist und die wird dann übernommen, eingebaut und beworben!
Als hätte es je eine Untersuchtung gegeben:
„Wie viel PS braucht eine E-Klasse von Mercedes für einen Ausdienstmitarbeiter“
„Wie viele Sender sollen im Werksradio einspeicherbar sein, damit der Fahrer zufrieden mit der Auswahl ist?“
„Wie groß soll der Tank eines Windelbombers sein, damit er den Anforderungen der jungen Elterngeneration perfekt entspricht?“
Gunarr meint
Das ist kein Werbevideo für den Elektroantrieb sondern eis für die Eisenbahn. Hätte man die 42 Pickups aneinandergebunden und so versucht, sie zu ziehen, hätte das wegen des hohen Rollwiderstands bestimmt nicht funktioniert.
Wenn dagegen die Bahnwaggons erst mal rollen, braucht man nur noch wenig Energie, um sie in Bewegung zu halten. Sogar ein Verbrenner F-150 mit angepasster Untersetzung hätte das geschafft.
EV1 meint
Coole Aktion!
… und ein Model 3 darf nur 910 kg ziehen und die Reichweite sinkt auf die Hälfte (siehe Bjorn Nyland Video).
Ist somit nicht wirklich eine gute Lösung für die Fahrt in den Urlaub mit dem Wohnwagen.
Thrawn meint
Gibt es was besseres als eine E-Antrieb um schwere Lasten zu bewegen? Falls ja, wurde es wohl noch nicht erfunden/entdeckt.
Auf solche Kirmes Schaubudenstücke muss wohl man zugreifen, um die Dummen zu überzeugen.
Anonym meint
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Der E-Antrieb ist vielleicht super um schwere Lasten zu bewegen, aber will man diese über weite Strecken bewegen ist der Batteriegebundene eAntrieb auch nicht mehr die beste Wahl. Da würden z.b. flächendeckende Oberleitungen auf den Hauptverkehrsrouten und Trassen Gesamtwirtschafltich mehr Sinn machen als jedes einzelen Auto / Pickup / Lkw mit einem eigenen riesen Akku auszustatten.
Thrawn meint
Ich habe auch nur den Antrieb gemeint, nicht die Art, wie der Strom bereit gestellt wird. Bei der Zirkusnummer im Artikel geht es nicht um Reichweite.
Gurkenhobel meint
„…. schwere Laste bewegen“: das geht recht gut mit Hydrauliksystemen –
z.B. in jedem Bagger – oder um Brücken zu verschieben –
gibt’s also doch schon !
Thrawn meint
So geht’s sicher auch, wie z.B. bei dieselhydraulischen Lokomotiven. Ich denke aber trotzdem, dass Elektromotoren, wegen der typischen Eigenschaft, dass das Drehmoment sofort voll zur Verfügung steht, solchen Systemen was Kraft und Effizienz betrifft, überlegen sind. Wie z.B. bei dieselelektrische Lokomotiven, wie man sie in den USA einsetzt. Es hat schon auch seinen Grund, warum solche Riesengeräte wie Großmuldenkipper (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Liebherr_T282) dieselelektrisch und nicht dieselhydraulisch ausgelegt sind.
Hydraulische Kupplungen gibt es ja schon im PKW Bereich seit zig Jahren-> früher als Drehmomentwandler bei Automatikgetrieben. Trotzdem bin ich sicher, dass das ein E-Motor ein schweres Gespann besser ziehen kann.
Im Übrigen meinte ich damit nur den E-Antrieb selbst, unabhängig davon, wo der Strom her kommt. Also, egal ob Brennstoffzelle, Diesel, Batterie, etc.
Gilbert Hoerschelmann meint
Ja, gibt es. Es ist das Pferd………….
Load"*",8,1 meint
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NL meint
„Echte“ Arbeit? Was soll das sein?
Anonym meint
Ich denke das ist eine Anspielung auf Handwerker, Bauarbeiter und der gleichen, die diesen Wagen wegen seiner Nutzlast und Geräumigkeit nutzen. Die Menschen die noch, richtige / echte / (körperlich) schwere Arbeit vollbringen.
Im Gegensatz zu den Ingenieuren von Ford die diese Interview gegeben haben und eher als Schreibtischtäter zu verstehen sind die eher mit ihrem Verstand arbeiten.
NL meint
Ich weiß.. ;)
Wollte nur mal deutlich in Frage stellen, ob nur körperliche Arbeit „echte“ Arbeit ist, oder ob Wissensarbeiter die eigentlich „echte“ Arbeit tun, nicht durch eine Maschine oder x-beliebige andere Menschen zu ersetzen..