Die Unternehmensberatungen Roland Berger und fka haben die aktuelle Ausgabe des „Index Elektromobilität“ veröffentlicht. Deutschland hat demnach im Vergleich der sieben großen Autonationen in der E-Mobilität die Führungsrolle im Bereich Technologie übernommen. Insgesamt liegt die Bundesrepublik im Ländervergleich auf Platz 3 hinter China und den Vereinigten Staaten.

Die Marktanteile elektrischer Fahrzeuge stiegen laut der Auswertung in allen untersuchten Ländern „signifikant“. In China hat der Anteil elektrischer und teilelektrischer Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2019 erstmals die Fünf-Prozent-Hürde übersprungen. „Die Marktaussicht ist weiterhin positiv, aber E-Autos bringen den Herstellern weniger Rendite als Verbrenner“, merkt Wolfgang Bernhart von Roland Berger an. „Die Profitabilität könnten die Automobilhersteller mit neuen Servicemodellen rund um die Batterie wieder erhöhen.“
Europa bei Zellproduktion Schlusslicht
Im Bereich der Batteriezellen-Produktion belegt der Analyse zufolge weiter China den Spitzenplatz. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Volksrepublik ihren Vorsprung weiter ausbauen wird. In diesem Bereich drohten die europäischen Länder daher endgültig den Anschluss zu verlieren.
„Keine andere Nation plant einen so großen Ausbau ihrer heimischen Zellproduktion“, sagt Alexander Busse von fka. „In China wird erwartet, dass die Produktion von Batteriezellen in den Jahren 2017 bis 2022 um mehr als 1.000 Prozent gegenüber dem Zeitraum von 2016 bis 2021 steigen wird.“ Vor den europäischen Ländern lägen neben China weiter die USA, Südkorea und Japan. Entsprechend spielten sie derzeit entlang der Batterie-Wertschöpfungskette nur eine untergeordnete Rolle.
Um langfristig bei der Batterieherstellung Fuß zu fassen, sind hohe Investitionen und ein tiefes Technologieverständnis erforderlich, so die Berater. Europäische Kooperationen könnten hier die Lösung sein. „Europäische Automobilhersteller und Zulieferer mit chemischem Hintergrund sollten sich als Investitionspartner positionieren“, empfiehlt Busse. „Sie müssen bereit sein, Risiken zu teilen und Investitionen in Milliardenhöhe zusammenzuführen.“
Neue Geschäftsmodelle rund um die Batterie
Neben dem Rückstand bei der Zellproduktion haben die europäischen Hersteller auch bei der Profitabilität ein Problem, sagen Roland Berger und fka. Die Einbußen durch die Umstellung auf den Elektroantrieb ließen sich durch eine höhere Kosteneffizienz zwar verringern, blieben grundsätzlich aber bestehen.
Die Lücke im Ergebnis der Autobauer könnte durch neue Geschäftsmodelle im Bereich „Battery as a Service (BaaS)“ geschlossen werden, schlagen die Berater vor. So böten erste Unternehmen etwa den Service „Battery in the Cloud“ zur Verwaltung und Überwachung der Batterielaufzeit von Elektrofahrzeugen an. Damit werden Echtzeitdaten unter anderem von der Ladegeschwindigkeit, den Ladezyklen und der Umgebungstemperatur erfasst. Auf dieser Basis können dann Empfehlungen abgegeben werden, was die Fahrweise oder notwendige Wartungskontrollen betrifft.
TwizyundZoefahrer meint
Diese unsäglichen Studien, verbreitet in unseren manipulierten Einheitsmedien suggerieren dem Durchschnittsbürger die scheinbare Übermachtsstellung in allen Bereichen, während es umgekehrt der Fall ist. Wir sind hier in Wirklichkeit überall abgehängt, technologisch und auch vom Bildungsstand. Grob gesagt sind wir am Ende wenn wir uns nicht bald neu erfinden. Die Gesellschaft ist einfach überaltert und die alten Sturköpfe können nicht loslassen bzw. haben Angst um ihre unverdienten Pensionen. Wir brauchen eine völlig neue Struktur in allen Bereichen., vor allem in der Bildung, das heranziehen von Titelid…… nach Schäferhundmanier muss abgeschafft werden.
badsoden meint
Da sind doch ganze schalue Berater unterwegs: „Die Lücke im Ergebnis der Autobauer könnte durch neue Geschäftsmodelle im Bereich „Battery as a Service (BaaS)“ geschlossen werden, schlagen die Berater vor“
Ist das nicht was Tesla schon seit 2013 macht? Da haben die Bergerjungs sich doch en toller Begriff für ausgedacht.
Übrigens, ja, es ging um elektrischen Fahren im Artikel. Aber der eCar entfaltet sein potential erst richtig beim autonomen Fahren. Die Gewinne pro Auto sind ein vielfaches von den die bei nur Autoherstellung reinkommen.
Dazu, autonomes Fahren braucht ein eCar. Die Verknüpfung ist viel stärker als die meiste Menschen sich realisieren.
nilsbär meint
‚Deutschland holt die Technologieführerschaft von Frankreich zurück.‘
Wer hat bei Roland Berger diese Studie erstellt? Vermutlich ein Praktikant, der Tesla für eine deutsche Firma hält:-) Und wie kommen die auf Frankreich? Ja, Ja, auch Unternehmensberatungen müssen sparen…
BlackRain meint
Wo bitte schön liegt hier der erschöpfende Inhalt ?
Solche Meldungen sind doch nur Nachrichten technischer Leerlauf nach dem Motto :
Neue Studie : Fische sind am besten auf das Leben unter Wasser vorbereitet !
Donnerwetter….
Leute, wir alle, die wir uns hier tummeln, stecken doch schon mit allen Synapsen im Thema, solche postulierten „Neuigkeiten“ erwarte ich von Themen fernen Verbraucher Magazinen á la Panorama & Co.
Jörg2 meint
Herr Christian Senger (Mitglied im VW-Markenvorstand) beschreibt die „Technologieführerschaft“ wie folgt (Quelle: t3n, 19.09.2019):
„So habe es ganz langsam angefangen. Immer mehr Bauteile wurden mit Software-Steuerungen versehen, die deren Hersteller entwickelt hatten. Inzwischen sei es soweit, dass in modernen Autos bis zu 70 Module mit Software von bis zu 200 verschiedenen Herstellern verbaut würden. Dabei ist die Kompatibilität der Software untereinander nicht immer gegeben.
So gäbe es Modelle, die nicht anspringen, wenn das Infotainment-System nicht funktioniert, oder solche, in denen das GPS der Navigation auch die Systemzeit für das Fahrzeug bereitstellt, das sich dann wiederum nicht starten lässt, wenn das Signal fehlt.“
Lösen möchte man das Problem durch den Aufbau einer eigenen Softwarabteilung. Der Aufbau dieser Abteilung soll bis 2025 (in Worten: zweitausendfünfundzwanzig) erfolgen.
TwizyundZoefahrer meint
+1 genau das meine ich. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele solcher Unternehmensbewohner. Elektromeister der keine Wallbox installieren kann, Informatiker mit Titel der sein Apfelhandy nicht bedienen kann, Dr. desMaschinenbaus, kann Hinterrad seiner BMW nicht abbauen, usw. die Liste der Unfähigkeit kennt kein Ende. Und alle diese Personen haben Führungspositionen. Es ist das völlige Unvermögen eines Bildungssystems das auf Auswendiglernen von überholten Wissen setzt das von überalterten Lehrkräften die nur Theorie kennen weitererzählt wird. Dazu kommt noch das Widerspruch nicht erlaubt ist und mit Majestätsbeleidigung gleichgesetzt wird.
Roland meint
Völliger Unsinn von Roland Berger.
Die Technologieführer sitzen in Kalifornien und das liegt bekanntlich in den USA.
150kW meint
Siehe auch das erste Gebot: „Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.“
Roland meint
Die neuen Teslas haben einen Prozessor im Einsatz, der die 21-fache (!) Rechenleistung des früheren Nividia-Chips hat.
Und es wird an einer Entwicklung gearbeitet, die diese Rechenleistung noch einmal verdoppelt.
Dass jetzt auch DeepScale mit an Bord ist, um in der Zentrale die KI zu „spielen“, bedeutet, dass ein weiterer Entwicklungs-„Turbo“ eingeschaltet wurde.
Nicht nur die deutschen Hersteller können nur staunend zugucken und versuchen, wenigstens im Kleinwagensegment ihren zukünftigen Absatz zu finden.
Dort aber wird die Kunden-Akzeptanz eher langsam vor sich gehen.
Große Gefahr.
150kW meint
Hier geht es aber um „Index Elektromobilität“ und nicht „Index autonomes Fahren“.
Roland meint
Es geht natürlich nicht nur um das autonome Fahren, sondern um fahren an sich.
Durch die uploads, die automatisch an Tesla gesendet werden, werden u.a. durch „deep learning“ die Fahrfunktionen verbessert.
Da die gesamte Hardware des Autos, incl. Batterie über Software beobachtet, nach Kalifornien „up-geloaded“, dort automatisch ausgewertet und permanent verbessert wird, gibt es z.B. so schöne Überraschungen, dass
kürzlich die Ladegeschwindigkeit des Model 3 erhöht wurde, auch ein paar PS (im niedrigen zweistelligen Bereich) wurde den Autobesitzern über ein download geschenkt.
Ja, die Hardware-Abstimmung wird immer besser beim Auto, das diese Glücklichen jetzt schon fahren.
ps/ Für diejenigen, die die automatischen uploads ihrer Fahrzeuge aus Datenschutzgründen nicht möchten, gibt es Hilfsmittel, die bei Tesla erworben werden können. Hat den Nachteil, dass man schwerer an neue downloads kommt, wenn überhaupt.
150kW meint
„Da die gesamte Hardware des Autos, incl. Batterie über Software beobachtet, nach Kalifornien „up-geloaded“, dort automatisch ausgewertet und permanent verbessert wird, gibt es z.B. so schöne Überraschungen, dass kürzlich die Ladegeschwindigkeit des Model 3 erhöht wurde“
Oder im Fall von Model S verringert :)
Ich denke aber auch eher das die Medien-Berichte über die Ladegeschwindigkeit von e-tron und Taycan und der Ausbau der 350kW CCS Stationen nach Kalifornien „up-geloaded“ wurden und man dort entschieden hat das man nachziehen muss.
Jörg2 meint
@150kW
Das ist das Schöne am Wettbewerb. Es geht immer weiter….
(Bevor „e-tron“ und „Taycan“ das Licht dieser Welt erblickten hat wohl eher VW „up-geloaded“ und entschieden nachzuziehen.)
Ebi meint
@150KW: Ich denke, du hast noch nicht so ganz erfasst, wo die deutsche Autoindustrie steht. Ich halte es da mit Mario Herger „Den Anschluss haben wir schon lange verloren“ – einfach mal nach googeln.
alupo meint
@150kW
Bei meinem Model S wurde nichts reduziert. Also nicht ganz so krass vereinfachen ;-).
Und auch bei weit über 90% der MS85-er wurde auch nichts verändert.
Man sollte sich eher fragen, warum die 2-3% eines einzigen Akkutyps betroffen sind.
Und m.W. wurde bei den wenigen Betroffenen nur das wieder weggenommen was sie vorher über updates mehr bekommen haben. Daher sicher schade für die wenigen Betroffenen (keine Frage), aber der Kaufvertrag wurde nicht ausgehölt.
150kW meint
„Bevor „e-tron“ und „Taycan“ das Licht dieser Welt erblickten hat wohl eher VW „up-geloaded“ und entschieden nachzuziehen“
Richtig.
„Und m.W. wurde bei den wenigen Betroffenen nur das wieder weggenommen was sie vorher über updates mehr bekommen haben“
Nein, das waren Sachen die ab Kaufdatum da waren.
„aber der Kaufvertrag wurde nicht ausgehölt.“
Tesla hat schlauerweise in der letzten Zeit sämtliche Hinweise auf Ladezeiten auf der Homepage und in den Anleitungen entfernt.
alupo meint
@150kW
ich habe erst dieses Jahr, also 2,5 Jahre nach dem Kauf, meine bisher höchste Ladeleistung am SuC gesehen.
Warum schreibst Du nur von den Ausnahmen?
Das hat doch einen triftigen Grund ;-).