Neben den Elektroautos sorgt seit der Ankündigung vor wenigen Wochen auch die angestrebte deutsche „Gigafactory“ von Tesla für viel Aufmerksamkeit bei Fans, Branche und Politik. Der US-Hersteller hat ehrgeizige Pläne für sein in Brandenburg angesiedeltes erstes Europa-Werk. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ist zuversichtlich, dass hierzulande schon ab 2021 Teslas entstehen könnten.
Der Zeitplan für die weltweit vierte Gigafactory von Tesla in der Gemeinde Grünheide ist nach Ansicht von Woidke zu schaffen. „Der Zeitplan ist ambitioniert, aber die Brandenburger Behörden werden diesen Zeitplan nicht gefährden“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden alles tun auf kommunaler Ebene und auf Landesebene, um den Zeitplan zu halten. Ich halte ihn für machbar und zwar in guter Qualität“, so Woidke.
Tesla-Chef Elon Musk hat im November überraschend erklärt, dass Brandenburg den Zuschlag für die nächste Großfabrik des Elektroautobauers erhalten hat. Das kalifornische Unternehmen würde gerne im Frühjahr 2020 mit dem Bau beginnen, 2021 sollen dann erste Elektroautos vom Typ Model Y von den Bändern laufen.
Über den Kauf des Werksgeländes östlich von Berlin haben sich Brandenburgs Regierung und Tesla Berichten zufolge kürzlich geeinigt – der Vertrag ist allerdings noch nicht unterschrieben. Der Regierungschef sagte jetzt zu den Verhandlungen: „Die Kontakte untereinander sind sehr, sehr gut.“ Es laufe „Stück für Stück vorwärts in die richtige Richtung“. Woidke merkte aber auch an: „Es dauert so lange, wie es dauert. Am Ende ist es entscheidend, dass der Kaufvertrag schnellstmöglich zustande kommt, aber beide Seiten müssen gut ihm leben können.“
Das bisherige Ziel war laut dem Berliner Tagesspiegel, den Kaufvertrag noch vor Weihnachten zu unterschreiben. Weil der fertige Vertrag für das geplante Fabrik-Gelände nahe der Autobahn 10 bei Berlin noch nicht vorliege, sei die für diesen Mittwoch geplante Sondersitzung des Finanzausschusses im Landtag abgesagt worden. Der Ausschuss muss grünes Licht geben, denn das 300 Hektar große Grundstück gehört dem Land. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung verhandeln Brandenburg und Tesla noch über eine Rücktrittsklausel für den Fall, dass das Unternehmen das Projekt kurzfristig aufgibt.
Roland meint
Giga 4 muss unbedingt bald kommen.
Nachfrage extrem stark.
Evidenz und anekdotisch: Gestern wurde in den NL die Zahl von 10.000 Model 3 – Zulassungen alleine im laufenden 4. Quartal überschritten. (Insgesamt im Jahre 2019 bisher: über 23.800)
Heute im Hotel. Gespräch zweier Geschäftspartner: „Mein Nachbar lässt sich in der Garage eine Wallbox einbauen; ich schließe mich an und werde mir ein Model Y bestellen.“
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also wenn ein ganzes Volk vom objektiv vorhandenen Klimawandels – unabhängig von wem maßgeblich verursacht – massiv betroffen ist, dann sind es die Holländer. Wenn die Verringerung des menschverursachten CO2 wenigstens ein wenig Aufschub geben sollte, wäre es für die Holländer geradezu verpflichtend, elektrisch zu fahren. Der Wertverlust an Land, Immobilien und Einrichtungen wird immens sein.
atamani meint
Sollten die Niederländer dann nicht erstmal das Fördern ihrer gewaltigen Erdöl und Erdgasvorräte einstellen?
Vielleicht einem in Den Haag ansäßigen, weltweit operierenden Öl und Gas Konzern, an dem sie auch noch beteiligt sind, nahe legen, die Reserven weiter auszubeuten…
Damit würde man das Millionenfache erreichen, was ein paar elektrische Autos erreichen…
Natürlich müsste man dann auf Mrd. Einnahmen verzichten…aber Land, Immobilien, Einrichtungen….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Niederländer sind dran (Zitat Deutschlandfunk 06/2018):
„Der Plan klingt ehrgeizig: Der größte Erdgasproduzent der EU, die Niederlande, wollen bis 2030 ihre Gasfelder stilllegen. Und das, obwohl das Land in den letzten 50 Jahren durch die Gasförderung rund 300 Milliarden Euro eingenommen hat. Außerdem soll ab 2050 dort kein Haus mehr mit Gas geheizt werden.“
Sie müssen/sollten alternative Energien ausbauen, aber nicht so langsam und unkoordiniert wie Deutschland, sondern so professionel wie Großbritannien.
Futureman meint
Das wird ja schon gemacht. Nicht umsonst tut Deutschland gerade alles um die Nordstream-Pipeline fertig zu bekommen. Denn ab 2025 liefern die Niederlande kein Gas mehr an Deutschland.
Und nur die Niederländer schaffen es wohl an Bohrstellen das Schild aufzustellen: „Hier wird nicht mehr gefördert, da wir die Reserven für spätere Generationen bewahren wollen“ (selbst gesehen)
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl baut wohl kein anderes europäisches Land so schnell seine PV-Kapazitäten auf.
hu.ms meint
Und wo kommt in den NL der strom her, bzw. mit wieviel g co2 ist die kwh belastet ?
In D sind es lt. umweltbundesamt 470g/kwh.
Tesla-Fan meint
Aus der Steckdose – woher sonst?
Ich kenne keinen E-Auto-Fahrer, der keinen Öko-Stromtarif hat.
Ob sich die Stromversorger an die gegenseitige Vereinbarung halten und mit dem Aufpreis der Ökostrom-Tarife die Erneuerbaren ausbauen muss man denen natürlich glauben…
andi_nün meint
Die Niederlande haben alleine 2019 rund 2,5Gw Photovolatik installiert und werden wohl in den nächsten 10 Jahren weiterhin in dieser Größenordnung zubauen.
Spätestens 2022 wird die Niederlande bei jedem Sonnenstrahl massiv Stromüberschuss haben. Zusammen mit deren Gas-Kompetenz werdens sehr gut aufgestellt sein. Wobei die Niederlande aufgrund der Bevölkerungsdichte schon ihre Schwierigkeiten haben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ hu.ms: Da gehen wir in der Geschichte der Niederlande einfach mal 200 Jahre zurück und befinden uns in einem technologisch hochstehenden mit ganz viel Windmühlen ….. Denn eines haben die Niederlande ohne Ende: Wind und Küste (für Off-Shore).
Jörg2 meint
@Roland
„Giga 4 muss unbedingt bald kommen.“
Der Munitionsbergungsdienst ist wohl bereits auf dem Gelände.
Auch von Messtrupps ist bereits die Rede.
150kW meint
“ Gestern wurde in den NL die Zahl von 10.000 Model 3 – Zulassungen alleine im laufenden 4. Quartal überschritten“
Zu dumm das die Nachfrage im Q1 2020 auf nahezu 0 einbrechen wird.
Jörg2 meint
Warum? Wenn alle versorgt sind, ist doch alles gut.