Das Center of Automotive Management (CAM) der Fachhochschule Bergisch Gladbach hat die Zulassungstrends in Deutschland und Europa bei der E-Mobilität untersucht. Elektrofahrzeuge – das CAM zählt hierzu reine Batterie-Autos und Plug-in-Hybride – haben laut der Auswertung in Europa 2019 mit über 564.000 Pkw einen neuen Höchstwert bei den Neuzulassungen erreicht. In diesem Jahr sei angesichts staatlich vorgegebener CO2-Flottengrenzwerte eine weitere deutliche Steigerung zu erwarten.
Für Deutschland rechnet das CAM im Gesamtjahr 2020 mit einem Marktanteil von 6 Prozent der Elektro-Neuzulassungen. Im Januar hätten die Neuzulassungen bereits um 130 Prozent auf 16.131 Elektro-Pkw zugelegt, der Marktanteil sich auf 6,5 Prozent im Vergleich zum Gesamtjahreswert 2019 (3,0 %) mehr als verdoppelt. Dabei nahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Plug-in-Hybride (+308 %) weit stärker zu als die reinen Elektrofahrzeuge (+61 %).
Im europäischen Vergleich ist Deutschland 2019 mit 109.000 abgesetzten Pkw zum wichtigsten Elektrofahrzeug-Markt aufgestiegen vor Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich, so das CAM. Gleichzeitig führe Deutschland jetzt auch bei reinen Elektrofahrzeugen mit 63.500 Pkw das Feld knapp vor den Niederlanden mit 62.000 und Norwegen mit 60.500 Pkw an. Starke Zuwächse realisierten hier auch Großbritannien (+144 %), Schweden (120 %) und die Schweiz (+157 %).
Europaweit stieg der Marktanteil reiner E-Autos der Analyse des CAM nach zuletzt auf 2,3 Prozent (2018: 1,3), der Anteil der Plug-in-Hybride erreichte 1,3 Prozent (1,2 %). Dadurch legte der europäische Elektromarkt-Anteil insgesamt deutlich auf 3,6 Prozent (2,5 %) zu. Spitzenreiter beim E-Fahrzeug-Marktanteil ist weiter Norwegen mit 55,9 Prozent (49,1 %), die Niederlande kommen auf 15 Prozent (6 %). Europaweit zeigt die CAM-Auswertung im Januar 2020 eine hohe Dynamik in den wichtigen Kernmärkten: Der Neuzulassungsanteil von Elektrofahrzeugen stieg demnach in Norwegen auf 66 Prozent, in Schweden auf 31 Prozent und in Frankreich auf 11 Prozent (Deutschland: 6,5 %).
„Das Jahr 2020 markiert den Beginn eines exponentiellen Anstiegs der Elektromobilität in Europa. Die Dynamik ist dabei wesentlich getrieben durch die CO2-Flottengrenzwerte in der EU ab 2020. Um Strafzahlungen zu vermeiden werden die Automobilhersteller versuchen BEV- und PHEV-Modelle (Batterie-Autos/Plug-in-Hybride, d. Red.) mittels verschiedener finanzieller Anreize in den Markt zu drücken“, kommentierte Studienleiter Stefan Bratzel die Zahlen.
Der Markthochlauf in den 2020er Jahren hängt Bratzel zufolge von der Entwicklung der „R.I.P.-Faktoren“ Reichweite, (Lade-)Infrastruktur und Preis ab. Die kritische Komponente sei der Aufbau einer dichten und verlässlichen Schnell- und Normal-Ladeinfrastruktur inklusive der Verteilnetze. Europaweit rechnen die Analysten des CAM 2020 mit einem Elektro-Marktanteil von rund 5 Prozent, bis 2025 prognostizieren sie einen Anstieg auf 15 bis 20 Prozent.
Klaus Beccu, Dr.-Ing. meint
Um die Zahlen glaubwürdig zu gestalten, sollten Plug-in Hybride und Hybride aus den Zahlen rausgenommen werden, denn das sind ’nur‘ teil-elektrische Antriebsarten. Dann sehen die Zahlen schon anders aus. – Allein der Verkauf von Hybrids schlägt derzeit weltweit alle Rekorde – in den letzten Jahren: 46 Millionen Fahrzeuge verkauft. – Angesichts der Unzulänglichkeiten und Kosten von BEVs teile ich nicht den bewussten Optimismus von CAM.
alupo meint
Ich bin sehr zugrieden mit meinem BEV.
Außer Versicherungskosten und nach 3 Jahren eine HU hatte ich, wie schon in den Vorjahren, keine Kosten.
Obwohl, ich hatte zweimal den Stromanschluß interessehalber in der Garage getestet. Das kostete mich in 2017 ganze 5,72 €. Bei inzwischen über 80.000 km :-). Das schafft nicht einmal ein Prius…
Also teuer würde ich dies nicht gerade nennen …
Aber es ist schon lustig, was für Märchen über eAutos so im schlecht informierten Deutschland herumgeistern.
Auch der Absatz von PluginHybriden ging weltweit in 2019 weiter stark zurück, zurecht wie ich meine. Siehe ev-blogspot.com.
Wasco meint
Mit 6,5% in Deutschland, 11% in Frankreich, 5,9% in Großbritannien, 3,9% in Spanien und 2,1% in Italien… Die „Big 5“ in Europa haben im Januar zusammen einen EV-Marktanteil von 6,0% und über 46.000 EV-Verkäufe erzielt . Die kleineren Märkte in Europa liegen häufig weiter vorne ( Norwegen 64%, Schweden 30%, Portugal 11%… und mehr), sodass die Gesamtzahl im Januar auf ~ 8% oder mehr ansteigen kann, wenn alle Zahlen stimmen.
Niederlande ist bei ca.7,2%.
cleantechnica
alupo meint
Immer wieder diese Plugins. Dabei haben die auch einen Auspuff und aus dem kommt nun einmal nichts Gutes.
Außerdem ist es so, dass der Benzinverbrauch, wenn der „Saft“ des kleinen Akkus zu Ende geht, deutlich höher ist als bei einem normalen alten Auto.
Und umgekehrt. Auch der Stromverbrauch ist höher als bei einem richtigen eAuto. Als Vergleich nehme ich gerne meine 141,9 Wh/km über das Kalenderjahr in 2018 (2019 ist bei mir aus persönlichen Gründen nicht repräsentativ, aber auch da lag ich knapp unter 150 Wh/km).
Und mir ist es zu müßig, immer die Zahlen der echten eAutos aus dem Text herauszusuchen.
Ich denke, die Pluginkäufer hätten lieber mit dem Kauf ein oder 2 Jahre warten sollen anstatt sich jetzt „das schlechteste von beiden Welten“, einen plugin Hybriden, zu kaufen. Außerhalb Deutschlands haben das die Menschen erkannt und handeln entsprechend.
Am Wiederverkaufswert wird es dann aber jeder erkennen, dauert eben ggfs. noch maximal 3 Jahre.
ulallaa meint
Die meisten sind Leasing-Autos. und nach drei Jahren gibt es deas nächste und dann vielleicht ein BEV.
Und mein Jahresverbrauch, Familienwagen mit Schiebetüren, ist bei 50ml/km. (nicht repräsentativ aber ist halt so.)
alupo meint
Wir sollten beim Verbrauch schon bei der üblichen Darstellung bleiben, also in Deinem Fall bei 5 Liter/100 km.
Zum Vergleich: ich fuhr meinen nicht plugin Prius die letzten 100.000 km mit realen 3,8 Liter pro 100 kg, also kein BC Wert. Das waren dann üppige ca. 8 kG CO2 pro 100 km :-(. Aber hinten kam noch einiges mehr heraus….
150kW meint
„Außerhalb Deutschlands haben das die Menschen erkannt und handeln entsprechend.“
So wie z.B. in Schweden wo sich PHEVs besser verkaufen als BEVs?
alupo meint
Schweden, der dominierende Automarkt auf der Welt? ;-) ;-) ;-)
Genauso bedeutsam und wie Norwegen für die eMobilität?
Bei beiden gibt es einfache Gründe die sich in keinster weise mit einem Faktor 1000 auf den Rest der Welt extrapolieren lassen.
Aber im Gegensatz zu Norwegen wird sich die Situation in Schweden ändern. Insbesondere wenn der chinesische Eigentümer endlich echte, also auspufflose Autos liefern kann….
150kW meint
„Schweden, der dominierende Automarkt auf der Welt? “
Schweden liegt außerhalb von Deutschland. Das war DEIN Argument ;)
Der Statistiker meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Michael meint
wow … das muss universitär beleuchtet werden
könnte ich als normaler eAutofahrer auch so sagen
wobei die deutschen Autobauer im Moment keinen Fuß auf dem Boden haben. Porsche wird im Sportwagenbereich einen Platz finden.
VW vielleicht … da warte ich mal auf die ersten echten Erfahrungen wenn der ID.3 ausgeliefert wird. Meine Vermutung ist leider eher pessimistisch denn VW hat in den letzten Jahren nichts getan und jetzt wollen sie aus dem Stand den Weltmarkt erobern?
Selbst Tesla hat Lehrjahre bezahlen müssen, warum sollte VW besser sein? Rückrufaktionen sind auch dort nich unüblich und beim neuen eAuto wird das nicht besser werden. Zumal die Software wohl noch immer nicht fertig ist.
Leser meint
Aber sie produzieren fleißig. Die angemieteten Stellflächen füllen sich. Da stehen die Autos jetzt (Februar) mit entsprechendem Wetter bis Sommer (wenn alles planmäßig läuft) rum. Ich persönlich würde kein solches Fahrzeug, als Neuwagen verkauft, haben wollen.
hu.ms meint
Derzeit werden keine kundenfahrzeuge gebaut.
Welche auch – es gibt keine konkreten bestellungen – nur spezifizierte reservierungen für die 1.st edition.
Konkrete bestellungen sind erst mit wirksamwerden der neuen händlerverträge am 01.04.20 möglich.
Wo die paar tausend bis märz gebauten hingehen Ist nicht bekannt. Händlervorführwagen? Werksfahrzeuge? evtl. an mitarbeiter zum sonderpreis?
Es geht hier um den hochlauf einer völlig neuen plattform mit völlig neuem antrieb. Man lässt sich einfach zeit, die zulieferungen und fertigungsprozesse zu optimieren und will vor allem kein qualitätsfiasko erleben.
Wenn dann alles passt werden 2021 mind. 800K MEB-BEV in 7 karosserieformen in 3 fabriken gebaut.
Mit den konzern-BEV auf anderen plattformen (audi/porsche) wird dann tesla ganz cool überholt…
Stocki meint
Na hoffentlich, wäre ja langweilig wenn irgendwann alle Tesla fahren würden.
Stocki meint
Ich meine das übrigens ernst! SuC mit 10 – 20 Säulen ist noch ganz familiär. Wenn irgendwann einmal Millionen von el. VW unterwegs sein werden, werden dann wahrscheinlich auch Ladeparks mit 100 – 1000 Säulen benötigt. Nee lass ma…
Rene Weck meint
Der ID.3 wird gebaut, ein Parkplatz davon ist direkt vor meinem Schlafzimmerfenster in Zwickau und die Flutlichtbeleuchtung des Parkplatzes raubt mir den Schlaf.
Hab mir jetzt erst ein nachtdunkles Rollo deswegen kaufen müssen.
EdgarW meint
Vergiss Up/Mii/Citigo nicht, die berkaufen sich wie bescheuert und die Lieferziele bei jetzigen Bestellungen liegen bereits Ende 3./Anfang 4. Quartal.
Kein Wunder, gibt’s inkl. Förderung für deutlich unter 15.000
Ich hab mir bei CarWow nen Up Style mit fast voller Ausstattung (außer Raucher, noch was?) konfiguriert, mehrere Angebote unter 16.500€ bekommen, ab Händler oder Heimlieferung, natürlich nach Rabatten und BAFA.
Roland meint
Die Giga Berlin kommt genau zur richtigen Zeit.
Perfektes Timing.
Zettmaster meint
Sehr realistisch! Entweder kaufe ich noch 2020 einen e208 GT oder spare noch bis 2021 auf Tesla 3, kann mich einfach noch nicht festlegen. TÜV habe ich erst noch bekommen, also noch ca. 1,5 Jahre Zeit. Der Benziner ist aber schon 18 Jahre. Dient nur zum pendeln zur Arbeit (50km). Der Peugeot sollte somit elektrisch eine Woche durchhalten können. 2024 ersetze ich dann den Diesel (dann leider gerade erst 10 Jahre alt) höchstwahrscheinlich mit einem Tesla Y aus deutscher Produktion.
Stocki meint
Mein Tip:
Warte den Battery-Day im April ab, vermutlich werden Teslas mit der neuen Batteriegeneration deutlich billiger. Spar dein Geld zusammen und kauf dann gleich ein Model 3/Y. Finanzierung über Tesla völlig problemlos. Ab dann gilt: Einsteigen, Hebel nach unten tippen, Spaß haben. Du wirst nie wieder etwas anderes fahren wollen.
EV1 meint
Guter Tipp! Und trotzdem hast du vor drei Wochen bestellt? Respekt!
Ich nehme deinen Tipp an, und warte noch die zwei Monate.
Stocki meint
Wenn im April der Battery Day ist, heißt das ja nicht, daß genau ab dann alles billiger wird. Das verstehe ich eher als Ankündigung, nach der du dann entscheiden kannst, ob du noch wartest Und ob und wieviel es billiger wird wissen ja eh nur die Götter in Persona E.M. ;-). Ich habe das Geld für meinen Tesla beisammen, zusammen mit einer soliden Finanzierung und wollte nicht noch länger warten.
Alex meint
Der e208GT wird auf keinen Fall eine Woche bei ihrem Weg durchhalten.
Die ersten YT Videos zeigen das der e208 leider sehr Energie hungrig ist
Bis zu 20kwh/100km und das n ei 50kwh Akku….
Ich habe gestern den neuen eUp gefahren. Den bekommt man aktuell nach allen Rabatten und Abzügen mit voll Ausstattung für ~17t
Nächste Woche wird er bestellt. Preis Leistung perfekt
Sicher, der e208 ist besser innen verarbeitet, etwas größere Batterie und kann schneller laden. Sind mir aber über 10t Aufpreis nicht wert
agdejager meint
Meine Skoda Citigo-e iV in Topausstattung kommst hoffentlich in einem Monat. Ohne Subventionen und mit einem kleien Rabatt umgerechnet für um die 18.000 €. In der Tschechischen Republik. Da ist der Citigo-e iV als einigste der VAG Drillingen bestellbar und lieferbar. Lieferzeit ungefähr 4-5 Monate. Dann geht auch mein Skoda Octavia Diesel endlich weg (trade in). Fahre ja so wie so fast gar nicht mehr mit dem Diesel.