Sony hat Anfang des Jahres bei der Technikmesse CES die mit Technologien des Unternehmens ausgerüstete Elektroauto-Studie Vision-S vorgestellt. Die Japaner haben offiziell bislang nicht vor, eigene Pkw zu bauen – seinen Demonstrator entwickelt der Elektronikkonzern aber trotzdem weiter.
In der Beschreibung eines Ende Juli auf YouTube veröffentlichten Videos teilt Sony mit, dass der Vision-S nach Tokio gebracht wurde. Dort, wahrscheinlich am hiesigen Firmensitz, sollen weitere Tests mit den Sensoren und der Audio-Technologe des Fahrzeugs stattfinden. Der Prototyp werde zudem für Probefahrten auf öffentlichen Straßen vorbereitet. Weitere Informationen sind in den Angaben zu dem knapp eineinhalb Minuten kurzen Video nicht enthalten.
Dass Sony nicht nur die im Vision-S verbauten Technologien weiter testet, sondern auch das Fahrzeug auf der Straße erproben will, sorgt für Spekulationen im Netz. Der japanische Konzern könnte demnach doch mit dem Gedanken spielen, ein Elektroauto in Serie zu bringen. Entsprechende Gerüchte gibt es schon länger. 2015 wurde berichtet, dass das Unternehmen an einer Zusammenarbeit mit einem etablierten Autobauer interessiert sei. „Wir haben diesbezüglich derzeit keine Pläne, schließen es aber auch nicht aus“, lautete damals eine Stellungnahme. Den Vision-S nannte Sony bei der Präsentation im Januar 2020 eine „neue Initiative“ im Bereich Mobilität.
Die Plattform des Vision-S ist nach Angaben von Sony auf hohe Sicherheit, Konnektivität und Flexibilität ausgelegt. Sie sei als Basis für diverse Einsatzzwecke und Fahrzeugtypen von Coupés, über Limousinen und SUV bis zu Minivans geeignet. An der Entwicklung waren mehrere Unternehmen beteiligt, darunter die Autozulieferer Benteler, Bosch, Magna und ZF.
Zum Antrieb seines knapp 4,9 Meter langen Elektroautos mit Platz für vier Personen macht Sony nur wenige Angaben: Die durch zwei E-Motoren erzeugte Leistung liegt bei 400 kW (544 PS). Der Sprint auf Tempo 100 soll damit in 4,8 Sekunden gelingen und maximal 240 km/h möglich sein. Zur Batterie und der Reichweite schweigen sich die Entwickler aus. Zu der weiteren Ausstattung gibt es mehr Details, demnach verfügt der Konzeptwagen über Bild- und Sensortechnologien von Sony sowie Software aus den Bereichen künstliche Intelligenz, Telekommunikation und Cloud-Dienste. Die Funktionen könne man kontinuierlich aktualisieren und weiterentwickeln, auch mit Blick auf autonomes Fahren, heißt es.
rolf reinhart meint
Sieht aus wie ein Porsche Taycan. Wird wohl ursprünglich auch einer gewesen sein. Das ist genau dieselbe Karosserie. Die haben sich nicht mal die Mühe gemacht, das zu verbergen.
T.Pietsch meint
Warum nicht. Sony hätte das Kapital und die Technik. Nur wäre der garantiert zu teuer. Nichts für große Stückzahlen.
Würde die E Mobilität nicht wirklich voran bringen.
Jennss meint
Ein neuer Citroen C6, gefällt mir :).
Senrim meint
Im Jahr 2015 noch vor dem Dieselgate habe ich ein Interview vom damaligen Vorstand Winterkorn gelesen. E meinte damals er könne sich vorstellen, dass in naher Zukunft auch mehr Informatiker im Vorstand vertreten sind.
Ich denke nun wenn man heute solch ein Auto in Serie auf die Straße schicken möchte, hätte man schon damals die Weichen dafür stellen müssen. Nur wer hätte das machen können!? Schon dadurch ist sichtbar wie weit VW hinterherhinkt.
StromSchleuder meint
Das Auto sieht sehr gut aus. Klasse Sony, je mehr BEVs auf der Straße sind, je besser ist die Auswahl.
Stefan meint
Egal für welchen Hersteller, es dürfte nicht schwer sein, bei der spärlichen aktuellen Auswahl an BEV etwas gutes/besseres zu bringen.
Zumal es weder ein Kombi und nur ein einziges Cabrio gibt aktuell.
Der Markt für neue Ideen ist da.
stefan meint
Und auch diese Karre ist weder das eine noch das andere XD
Aber gut, ich brauche weder das eine noch das andere, beides sind globale Nischenprodukte; persönlich kenne ich zB niemanden, der geil auf einen Kombi wäre und bei den meisten, die rumfahren, frage ich mich, wozu eigentlich genau; 99,9% der Zeit ist das ungenützter Raum, der nur mehr Parkfläche braucht und die Autowurst im Stadtverkehr verlängert
Hans Meier meint
Ich bin da auch bei Ihnen das ein eigenes Leichtauto/E-Roller/E-Pedelec mit Carsharing kombiniert besser ist als ein grosses Auto das immer leer ist. Der Kombi hat aber einen Vorteil, er lässt sich vom Luftwiederstand besser optimieren als SUV und co. Das könnte in Zukunft durchaus noch dem Kombi zugute kommen. Gebaut wird ja sowieso nicht was der Kunde will, sondern was die grösste Rendite erwirtschaftet, sonst könnte man sein Auto ja schon längst komplett von Grund auf selber konfigurieren und endlich das fahren was man SELBER braucht oder das ganze modular machen.. oder endlich fliegen statt fahren. :)
Andi meint
Sehr sympathisch! Da wird ohne großes Spektakel ein BEV entwickelt. Finde ich Klasse!
bensch meint
Der sieht richtig gut aus. Und hat die richtige Karosserieform, um hohe Reichweiten zu ermöglichen. Und ein riesiger, finanzstarker Konzern dahinter. Das wird ein spannendes Jahrzehnt im Automobilbereich.
Michael meint
Sony … jetzt wird es langsam spannend. Die Play Station bekommt Räder. Tesla verkauf ja auch einen Computer mit Auto drum herum (so deren Aussage mir gegenüber).
Ein Unternehmen mit viel Geld das in der Elektrobranche schon lange setzt ist, Hightec ist kein Fremdword.
Ich bin wirklich gespannt was da auf uns zukommt.
Peter meint
Ich erwarte, dass es nur ein Versuchs- und Entwicklungsträger für IT-Systeme ist. Ich sehe das einzig als Konkurrenz zu Bosch (Car IT Anbieter) und nicht zu Ford (Autobauer).