Nikola Motor hat vor, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen- und rein elektrischen Fahrzeugen den Lkw-Markt zu erobern. Auch einen Pickup-Truck wollte das Startup bauen, dazu war eine enge Kooperation mit General Motors angedacht. Nach Betrugsvorwürfen distanzierte sich General Motors allerdings von den ursprünglichen Plänen und der angestrebten 11-Prozent-Beteiligung. Auch ein deutsches Unternehmen geht auf Abstand.
Eigentlich wollte Nikola nur Wasserstoff-Lastwagen bauen, kündigte später dann aber auch rein batteriebetriebene Varianten an. Bei der Entwicklung der Technik erhält das Unternehmen seit mehreren Jahren Unterstützung von den deutschen Zuliefer-Riesen Bosch und Mahle. Bosch investierte auch direkt in das mittlerweile börsennotierte US-Unternehmen, reduzierte den Umfang seiner Anteile nun aber von zuletzt 6,4 auf 4,9 Prozent.
Nikola wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg nicht äußern. Ein Bosch-Sprecher in den USA erklärte, dass das anfängliche Investment in das Startup vor allem dazu gedacht gewesen sei, die Entwicklung von Wasserstoff-Technologie voranzutreiben. Nach einer aktienrechtlich festgelegten Haltedauer habe man sich von einem Teil der Papiere getrennt. Einen Grund für die künftig geringere Beteiligung nannte der Sprecher nicht.
Bosch soll laut Bloomberg Brennstoffzellen für die in Europa ausgelieferten Lkw von Nikola bereitstellen. Zuerst kommen Anfang nächsten Jahres Batterie-Fahrzeuge auf den Markt, die Nikola zusammen mit der italienischen Nutzfahrzeugmarke Iveco in Ulm produziert. Brennstoffzellen-Lkw will Nikola ab 2023 auf die Straßen bringen. Ob dazu Bosch die Komponenten liefern wird, bleibt abzuwarten.
In den USA will Nikola von General Motors Brennstoffzellen-Technik beziehen. Dies ist einer aktuellen Mitteilung nach weiter geplant, die Verträge bisher jedoch nicht unterschrieben. Bereits fest steht, dass der in diesem Jahr vorgestellte Elektro-Pickup Nikola Badger nicht realisiert wird, da General Motors von der in Aussicht gestellten Produktion in seinen Werken abgerückt ist.
Andreas meint
Na, da hat wohl Bosch auf das falsche Pferd gesetzt. Da hat wohl die Liebe zur Brennstoffzelle blind gemacht.
alupo meint
Na dann hat Bosch da ja ein paar Millionen unwiederbringlich versenkt wenn sie auch an Nikola beteiligt waren bzw. noch sind.
Und am aktuellen Astongate Skandal in Großbritannien stecken sie wohl auch mitten drin.
Eine gute Zusammenfassung über diese Abgründe von Betrug und Täuschung beim aktuellen Astongate-Skandal kann man bei Youtube im Nextmove Kanal sehen.
Diese Machenschaften werden immer dreister und verlogener. Das alles erinnert an die „Studie“ von Prof. (Un)-Sinn oder an die Kolumnen vom ex BMW-ler H. Becker. Alles überpeinlich weil so grottenfalsche Annahmen gemacht werden um das Ergebnis hinzubiegen.
Beim Astongate Skandal hatte eine Krankenschwester für diesen Betrug Anfang 2020 extra eine Firma gegründet und die „Studie“ dann aber durch ihren Mann (ein Aston Manager), Bosch und andere verwickelten Unternehmen schreiben lassen. Sie hatte diese dann unter dem Namen der eigens von ihr dafür gegründeten Firma veröffentlicht.
Und der Kommentar der Bosch Presseabteilung ist eigentlich sowas von peinlich. Wenn man erwischt wird und das juristisch und damit finanziell folgenlos bleibt, dann kann man doch zu seinem Mist stehen. Satire poor ;-).
Chris Wilson meint
Helmut Becker ist echt ein Witz. Ich verstehe nicht, dass es da nicht mehr Aufruhr gibt. Was der alles bei n-tv vom Stapel lässt ist wirklich ungeheuerlich. Der Artikel „Tesla braucht Hilfe der deutschen Autowelt“ mit Input basierend auf seinem angeblichen Expertenwissen hat mich tatsächlich zum lachen gebracht. Er argumentiert allen Ernstes, dass Tesla die Hilfe der deutschen Autoindustrie brauche, um von ihnen das Know-How über Plug-In Hybride zu erhalten, weil er die neue Fabrik nahe Berlin ansonsten nicht auslasten könnte. Peinlich für Deutschland, wenn wir solche Menschen in dieser Form zu Wort kommen lassen.
MichaelEV meint
Diese geistigen Ergüsse habe ich zufällig auch gelesen. Wirkt wie Satire, aber leider ist es wirklich ernst gemeint.
Einen Aufschrei gibt es natürlich nicht, weil die meisten Menschen die Geschichte ohne Reflektion adaptieren bzw. es adaptieren wollen, weil damit erstmal der Großteil beim Altbekannten und im verengten Weltbild bleibt.
EMfan meint
Diese „Studie“ von Aston Martin ist lediglich eine Broschüre für deren Sponsoren, unter anderem Honda und Bosch. Die verwendeten Daten stammen übrigens von Polestar :-))
Das ganze ist maximal ein Skandälchen, nicht der Rede wert, aber gut genug für YT
Andreas meint
@EMfan
„Broschüre“? Dann hätte man sich nicht so eine Mühe gegeben, das im Vorfeld zu verstecken. Das die Daten über das BEV von Polestar kommt, hat garnichts mit den Vorwürfen zu tun. Hier lag nicht die Betrügerei.
Polestar/Volvo hat sich hier sofort distanziert, ganz im Gegenteil zu Bosch, die diese „Studie“ explizit bestätigt haben.
Also, wenn dies ein Versuch spin-doctorn zu sein, dann besser noch ein paar Stunden im Lobbyverband nehmen.
Swissli meint
Vermutlich würde Bosch gerne alle ihre Anteile sofort loswerden.
Wie bereits gesagt: Iveco und Bosch werden Nikola wie eine heisse Kartoffel fallenlassen und ihr Ding machen. Nikola brauchts dazu nicht.
leotronik meint
Wie können die hochbezahlten Experten auf sowas reinfallen? Nikola war immer nur heisse Luft.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Bosch-Manager lesen zu ihrem eigenen Nachteil leider nicht die Kommentare hier in den ecomento-Foren.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Scheinbar hat Mercedes aber mitgelesen und auf dieser Basis seine Anteile an Tesla abgestoßen. In den Anfängen von Tesla waren die Einschätzungen und Kommentare auch nicht viel anders. Zumal mit dem Schwenk auf E-Lkw und E-Pick-Ups die Grundzüge die gleichen sind wie bei Rivian oder dem Semi+CT.
Roma meint
Die müssen ja nicht hier lesen, sondern einfach den vielen Falschaussagen, von Trevor Milton selbst, zuhören. Keine Ahnung ob mit den „Partnern“ ehrlicher umgegangen wurde, aber wer solche Lügen, Freunderlwirtschaft und Scheinfabrik betreibt, dem ist einfach nicht zu trauen, schon gar nicht würde ich denen Geld geben.
Und gerade den technischen Partnern müsste es schon viel früher aufgefallen sein, dass Nikola eigentlich nichts hat, außer ein paar Zeilen Software, die aber teilweise auch mit Bosch entstanden sind.
Ich denke, die Partner haben sich plump blenden lassen und versuchen nun irgendwie still aus der Sache raus zu kommen, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Nicht umsonst hat Bosch nur mehr 4,9% Anteil, da es hier keine öffentliche Bekanntgabe mehr benötigt, wenn sich der Anteil verändert.
CaptainPicard meint
Der VW-Konzern hat mal hunderte Millionen Euro für Rolls Royce ausgegeben ohne zu wissen dass die Namensrechte eigentlich beim gleichnamigen Turbinenhersteller liegen. Die hat sich dann BMW für einen Bruchteil des Geldes geschnappt.
Da waren bestimmt ebenfalls viele hochbezahlte Experten involviert.
ExExperte meint
BMW hatte nie die Namensrechte an Rolls Royce, die liegen immer noch in England bei der Rolls Royce plc.
BMW hat nur die Markenrechte zum Selbstkostenpreis an VW abgetreten mit der Auflage noch eine Modellgeneration Motoren von BMW zu verwenden. VW ging es in erster Linie um Bentley, dafür haben sie 1,5 Milliarden hingeblättert.
EV1 meint
Schade, dass auch Bosch auf ein totes Pferd gesetzt hat.
Da Wasserstoff sogar staatlich gehyped wird, dauert es wohl noch etwas länger bis das tote Pferd Wasserstoff und in Folge E-Fuels mit dem Pferd begraben werden.
Das wäre dann der nächste Rückschritt für Bosch, nachdem sie neuerdings doch erst die Werbetrommel für die E-Fuels gerührt haben.