Die Gründer der US-Firma Aptera haben vor über zehn Jahren ein dreirädriges Elektroauto präsentiert. Im ersten Anlauf schaffte es der auf maximale Effizienz ausgelegte Zweisitzer mit Solar-Technik nicht in die Serie, im kommenden Jahr ist es aber so weit. Das finale Fahrzeug wurde nun vorgestellt, der Hersteller nimmt ab sofort Vorbestellungen an.
Aptera wirbt für sein 4,37 Meter langes, 2,24 Meter breites und 1,45 Meter hohes Solar-Elektroauto (sEV/Solar Electric Vehicle) mit bis zu 1000 Meilen Reichweite, das sind knapp 1610 Kilometer. Im Alltagsgebrauch soll in den meisten Fällen kein Aufladen des Batteriepakets nötig sein, da über integrierte Solarzellen erzeugter Strom für den Betrieb ausreicht. Zu den weiteren Highlights des sEV gehören laut den Entwicklern innovative Materialien und Leichtbau, die windschnittige Aerodynamik mit einem cw-Wert von 0,13 und das Kühlsystem sowie ein effizienter Produktionsprozess.
„Mit Apteras Niemals-Laden-Technologie wird man von der Sonne angetrieben. Unsere integrierten Solarzellen sorgen für eine volle Batterie und bringen einen überallhin“, so Mitgründer Chris Anthony. In den meisten Regionen könne das sEV mithilfe von Sonnenenergie pro Jahr über 11.000 Meilen (17.700 km) zurücklegen. Die auf einer Fläche von über drei Quadratmetern eingesetzten 180 einzelnen Solarzellen sollen täglich bis zu 45 Meilen (72 km) erlauben. Das Aufladen ist auch an der Steckdose oder modernen Schnellladestationen möglich, Letztere sollen die Akkus in ein bis zwei Stunden füllen.
Für Vortrieb sorgen bei Apteras sEV wassergekühlte Elektromotoren, mit optionalem Allradantrieb und bis zu 150 kW (204 PS) geht es in 3,5 Sekunden von 0 bis 60 mph (0 – 97 km/h) und weiter bis 177 km/h. Das Fahrverhalten ist laut Aptera komfortabel und stabil, auch der Betrieb bei rauen Wetterbedingungen sei kein Problem. Über die Bedienoberfläche des Fahrzeugs können die Nutzer die Effizienz ihres Fahrstils in Echtzeit kontrollieren und mithilfe von Tipps zusätzliche Energie einsparen.
Zur Produktion des ersten Aptera heißt es, dass das Unternehmen wesentliche Herausforderungen gelöst habe und eine schnelle, kosteneffiziente Großserienfertigung möglich sei. Dazu trage bei, dass die Karosserie aus nur vier strukturellen Komponenten besteht. In den USA können Interessenten ab sofort gegen 100 Dollar Anzahlung zwei limitierte Starteditionen des sEV vorbestellen. Die Preise beginnen bei 25.900 Dollar vor Steuern (21.400 Euro) für Fahrzeuge mit Frontantrieb und 25-kWh-Batterie für knapp 402 Kilometer Reichweite. Für die Top-Version mit Allradantrieb, 100-kWh-Batterie und über 1600 Kilometer Reichweite werden mindestens 46.900 Dollar (38.700 Euro) fällig.
Aptera will sein Solar-Elektroauto international anbieten, die Anforderungen für Europa würden bereits erfüllt. Der Start außerhalb des Heimatmarktes soll so bald wie möglich erfolgen, hänge jedoch von den Regularien in den jeweiligen Ländern ab.
alupo meint
Auch ein ganz interessantes Video über den Aptera und dessen Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=mwzwEssgqNI
Roy meint
Tolles Konzept, aber mal den Finge rin ein paar Wunden gelegt:
Schade, dass das Gefährt sooo breit ist, damit sind in deutschen Innenstädten Perma-Schäden an den freistehenden Rädern vorprogrammiert. Und 4,30m Länge ist auch nicht gerade optimal um zwei Personen zu bewegen.
Eher 1,80m Breite (XL1 hat 1,66m), max 4,00m Länge und dafür weg von der dreirädrigen Schlaglochsuchmaschine hin zu vier Rädern. Dann ist der cw etwas erhöht, aber das Fahrzeug ist praktikabler. Würde dann in mein Beuteschema passen.
PV ist eher ein Gimick, aber warum nicht:
Dann bitte Glasflächen nutzen für Belegung mit PV, da gibt es glaube ich, schon fast unsichtbare Lösungen (Frontscheibe muss eventuell leider frei bleiben). PV-Fläche vergrössern durch Aufklapp-Mechanismen beim Parken?
Teslafahrer meint
Ein XL1 habe ich noch nie auf der Strasse gesehen…ist das nicht ein Hybrid? Nun die freistehenden Räder sind ja vorne und nicht hinten. Es gibt noch breitere Elektroautos, das Model S hat eine Werksangabe von 2m und 25cm.
Thomas Cherouny meint
Schon mal was davon gehört das Menschen gibt die für Beruf und Familie ein Kombifahrzeug brauchen.???
Gunnar meint
Also nochmal kurz zusammen gefasst die Herstellerangaben.
1600 km Reichweite & 100 kWh Akku –> Verbrauch: 6,25 kWh / 100 km
17.700 km über die PV-Module im Jahr möglich. Tägliches Jahresmittel: 48,5 km.
PV-Fläche: 3 qm –> macht maximal 0,5 kWp.
Jahresertrag einer optimal ausgerichteten PV-Fläche mit 0,5 kWp in Deutschland: 500 kWh –> bei diesem Auto nochmal mindestens 50% weniger –> 250 kWh.
Bei einem Verbrauch von 6,25 kWh auf 100 km kommt man mit den 250 kWh auf glatte 4000 km im Jahr, also duehschnittlich 11 km pro Tag (im Sommer eher 20, im Winter eher 1) und das auch nur, wenn das Auto JEDEN Tag absolut verschattungsfrei perfekt Richtung Süden geparkt wird mit der größten Solarfläche.
Andi EE meint
@Gunnar
Zusammenfassen ist ja schön und gut, aber wie kommst du auf diesen Wert?
„PV-Fläche: 3 qm –> macht maximal 0,5 kWp.
Jahresertrag einer optimal ausgerichteten PV-Fläche mit 0,5 kWp in Deutschland: 500 kWh –> bei diesem Auto nochmal mindestens 50% weniger –> 250 kWh.“
Wie kommst du auf diese Abwertungen, das ist deine Meinung aber sicher keine Zusammenfassung. Alleine deine Halbierung ist doch absurd. a) kann man auf so einer kleinen Fläche die bestmöglichen Module installieren. b) ist der Neigungswinkel kein grosser Nachteil, da im Gegensatz zum Sono alle Flächen horizontal liegen. c) ist es ja auch noch abhängig, welchen Modultyp wo anwendet.
Für sehr viele Pendler halte ich so ein Fahrzeug für sehr gut geeignet, denn die Gewerbezonen liegen oftmals eben nicht in der Stadt wo eine Tiefgarage nötig wäre. Nein aus steuerlichen Gründen liegen viele Arbeitsplätze ausserhalb der Stadt mit vielen freien Parkflächen. Angenommen man fährt am Morgen aus der Garage, stellt das Teil dann den Tag über auf die Parkfläche der Firma, kann das für einen grossen Teil des Jahres schon aufgehen.
Gunnar meint
„Wie kommst du auf diese Abwertungen, das ist deine Meinung aber sicher keine Zusammenfassung.“
Du scheinst dich mit PV-Anlagen und deren Leistung in Abhängigkeit der Ausrichtung nicht gut auszukennen.
Das ist nicht einfach nur meine Meinung. Schau dir das Fahrzeug nochmal genauer an. Von den 3 qm PV Modulen hast du circa drei gleich große Teile:
Teil 1 vorne nach vorne geneigt
Teil 2 hinten nach hinten geneigt
Teil 3 oben ohne Neigung
Teil 1 und 2 haben dazu auch einen sehr flachen Winkel.
Mit dieser Anordnung kommst du nicht annähernd an den Ertrag einer optimal ausgerichteten PV-Fläche. Meine genannten 50% sind da sogar noch optimistisch.
Andi EE meint
„Die ersten Stückzahlen werden von Fans gekauft, die sowieso nie eine andre Marke kaufen würden.“
Das ist richtig, ich gebe maximal das weiter was ich lese oder gesehen hab. Und was ich da in Erfahrung gebracht habe (diverse Links von Solarunternehmen und Video = Holger Laudeley Deutscher „Solarpapst“ im Internet), winkelt man die auf Diffuslicht optimierten Module gar nicht mehr ab. Im Optimalfall hat man ein Flachdach und installiert sie einfach flach aufs Dach. Aber ja, das differiert je nach Typ, welchen man verwendet. Ich bin etwas erstaunt, dass du das zwingend so winkelabhängig einstufst. Wenn ich jetzt auf diese
Experten höre, sehe ich das Gefährt eigentlich mit einer ziemlich optimal ausgerichteten Solarfläche.
So wie ich es bei Laudeley verstanden habe, verwendet man heute mehrheitlich diese auf Diffuslicht optimierten Model. Je mehr Sonne vorhanden ist, dann den anderen Typ, der winkelabhängiger ist.
Aber ja, ich lass mich gerne belehren, wenn ich das prüfen kann. Und zum Beitrag unten wegen der Winterzeit: es geht doch nicht um die perfekte
Welt, sonst hättest du ja wohl kaum deine eigene Solaranlage installiert. Es geht drum einen möglichst grossen eigenproduzierter Energieanteil zu verwenden.
Gunnar meint
„Für sehr viele Pendler halte ich so ein Fahrzeug für sehr gut geeignet, “
Ich korrigiere: Für sehr wenige Pendler in den drei Sommermonaten eventuell vielleicht. Da könnten sie ein paar Kilometer gewinnen.
In der dunklen Jahreszeit…vergiss es.
Skodafahrer meint
Für normale Pendler macht das Auto keinen Sinn.
Schon ein VW ID.3 mit der großen Batterie hat eine WLTP Reichweite von 550km .
Für einen Wochenend Pendler, der 2x die Woche eine große Autobahn-Strecke zurücklegt macht es schon eher Sinn. Durch die hohe Effifienz kann man lange Stecken mit AC-Ladung fahren und braucht keine Wartezeit an Tankstelle oder Schnelllader mehr, wie bei Verbrenner oder normalen Elektroauto.
Mit der großen Batterie könnte man ohne Nachladen Deutschland auf der Autobahn von der schweizer bis an die dänische Grenze durchqueren, wenn man wie mit einem normalen Auto fährt (doppelter Normverbrauch).
Nils P. meint
Mir gefällt der Aptera super! Ich würde einen kaufen.
Akim meint
Ich das wäre unser nächstes Auto, mit ziehe durch Europa
Vorruhestand macht es möglich
Martin meint
Die ‚Form, das Konzept, .. sind super.
Gerne würde ich Deine Gedanken lesen, warum Du den Wagen kaufen würdest, einfach, weil er Dir gefällt?
Oder willst Du ihn sogar gebrauchen.?
Wozu ? Welche Strecken willst Du zurücklegen? Wo wohnst Du?
Teslafahrer meint
Mir gefällt er auch sehr!
Hermann meint
Gunnar hat recht. Im Sommerhalbjahr funktioniert das auch mit meiner PV-Anlage. Und ganzjährig betrachtet kann ich mit meiner 7,8kWp Anlage sowohl das Haus als auch das Elektroauto versorgen. Das hilft im Winter aber gar nichts. Aktuell sind die Erträge nicht nennenswert.
Ein Langzeitspeicher mit 1-2MWh wäre die Lösung. Ist aber (zumindest mittelfristig gesehen) absolut unbezahlbar. Und selbst wenn er einmal bezahlbar würde, wirtschaftlich sinnvoll ist er damit noch lange nicht.
Gunnar meint
Mensch Hermann, dass du mir mal beipflichtest; ;-)
Liegt es an der Weihnachtszeit?
Swissli meint
Das wäre dann von der Reichweite her ein Auto für die sagenumwobenen Aussendienstmitarbeiter, die täglich mind. 1000 km runterfahren. Aber die würden sich nie und nimmer in so ein „Dreirad-Spielzeugauto“ setzen.
Ist höchstens eine kleine Nische für Effizienz-Freaks. Sehe eher schwarz, dass dieses Auto je in Produktion geht.
E-Pionnier Au Maroc meint
Mmh, warum denn Spielzeugauto? Wegen den drei Rädern? Diese hat auch ein kommendes TWIKE 5 und das ist 100% alltagstauglich.
Hansi3000 meint
Gibt es irgendwelche Infos zur Crashsicherheit?
ecomento.de meint
Das Aptera-Auto soll besser als die Sicherheitsstandards der US-Behörde NHTSA abschneiden. Die Tests dazu stehen aber noch aus.
VG | ecomento.de
Hansi3000 meint
Merci. Das Gesamtpaket höhrt sich ja nicht schlecht an. Taugt halt auch nur für Singlehaushalte. Aber für diese Zielgruppe nicht uninteressant. 700l Kofferraumvolumen ist dafür noch ausreichend.
MacGyver meint
Was ich nicht verstehe und was meines Wissens nach auch noch nicht erklärt wurde ist, inwieweit sich die Technologie zur Integration von PV bei Aptera von denen der Mitbewerber wie zum Beispiel Lightyear (One), SONO (Sion) oder Toyota unterscheidet.
Speziell bei SONO wird die PV-Integration ja immer wieder als Alleinstellugsmerkmal und Kernkompetenz kommuniziert. Scheinbar können das andere auch. Vielleicht kann sich ja mal der ein oder andere SONO Experte dazu mal äußern.
Theo meint
Ein tolles Konzept. Und ich finde es auch sehr gelungen umgesetzt. Aber der Aperta ist unfassbar breit. Breiter als ein Hummer H1. Und dieser alte Hummer ist schon wirklich bereit. Das wird viel altagstauglichkeit kosten.
Aber vielleicht stört es nicht dass er an dieser Stelle so bereit ist, die Kabine mit Tür ist ja weniger breit.
Christian meint
Finde das Konzept auch super.
Die Breite könnte mit der Fahrgeschwindigkeit ändern: auf Autobahnen ist mehr Platz und nur dort wird doch die Stabilität benötigt. 5cm auf jeder Seite die Ausleger/Radkästen variabel und die Breite ist ok.
Franz Mueller meint
Um die 6kWh pro 100km im Zyklus(welcher?), 3qm, 72km Solar-Reichweite
Der Sono Sion gibt 14 kWh/100km an, 7,5qm und 36 km Solar-Reichweite.
Den Solar-Firmen scheinen kein Interesse an realen zahlen zu haben. Es wird eigentlich nur mit Spitzen bzw. Fantasie zahlen gerechnet.
Theo meint
CW Wert 0,13 und Gewicht unter 1000kg wird schon einiges bringen. Denke schon dass man realistisch unter 10kwh pro 100km fahren wird.
Franz Mueller meint
10kWh/100km halte ich auch für Realistisch. Das sind trotzdem 40% mehr als angegeben und 60% mehr als der Verbraucher für die angebliche Solarreichweite (4kWh/100km).
Mir schein langsam, dass es mehr und mehr hingenommen wird, nicht nachvollziehbare Daten bei der Gründung eines Startups bzw. der Entwicklung eines neuen Produkts zu verwenden.
Sono, Lightspeed, Nikola, Lillium, etc. lassen grüßen.
GeHa meint
So, und wo hast Du jetzt die 10kWh/100km her? Das ist genauso herbei phantasiert wie du es den Hersteller unterstellst!
Wenn der Hersteller die Zahlen für EPA angibt, ist das schon eine erste deutliche Marke. EPA ist von den realen Verbräuchen nicht mehr so weit entfernt, da kann man sich dann schon ein ziemlich gutes Bild machen.
TF meint
CW Wert ist im Stadtverkehr (bis zumindest 50km/h) vernachlässigbar. Der Rollwiderstand der Reifen, diverse Reibungswiderstände und die Masse sind da schon eher relevant. LG
alupo meint
Sandy Munro ist m.W. an dieser Entwicklung beteiligt und der weiss nun wirklich wovon er spricht.
Ich denke man sollte auch hier mit dem weitverbreiteten Bashing aufhören, zumindest wenn man persönlich keinen Zugang zu Fakten hat.
Auch eAutos funktionieren nicht. Das war die oft gehörte Unterstellung auch als der Roadster schon auf der Strasse war. Besser einfach abwarten….
Franz Mueller meint
Physik ist zum Glück jedem Verfügbar. Die Solar Auto Gründer scheinen nicht dran interessiert zu sein.
alupo meint
Deshalb existieren die BEVs auch nicht wirklich, denn die Verbrennerhersteller haben das jahrzehntelang immer wieder aufs Neue wiederholt, dass das gar nicht geht und man Wasserstoff für eine Fuel Cell benötigt. Heute weiss jedes Kind dass das nicht stimmt
Vermutlich haben die alten Autohersteller offensichtlich nichts mit Physik am Hut. Oder sie lügen. Kann durchaus vorkommen, wie man anhand ihrer Vergangenheit sehen konnte ;-).
Auch Martin Daum von Daimler Trucks and Buses behauptete, noch in 2020, dass es den Semi von Tesla mit 800 km Reichweite physikalisch nicht geben kann. Und ja, sie fahren seit über einem Jahr als Versuchsfahrzeuge quer durch die USA.
Auch mit etwas Physikkenntnissen aus Klasse 11 kann man nachrechnen, dass der eSemi funktioniert und genug Reichweite bei hoher Zuladung erreicht. Immerhin wird er seit langem u.a. für den typischen Auslieferungssprint von Tesla am Quartalsende eingesetzt. Das geht definitiv nur mit und nucht gegen die Physik ;-).
PW meint
Was schnell mal vergessen wird. Der Stromertrag bei PV Zellen ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Ein PV-Anlage, die in Deutschland x KWh Strom liefert, produziert in Kalifornien gleich mal 2x…..
Tim meint
die 36Km des Sion gibt es NUR ausschließlich im Hochsommer, irgendwo haben die selbst ein Diagram erstellt, im Winter sind es mit Mühe und Not 10km.
Andi EE meint
Ein Hoch auf die Energieeffizienz, ich find das Fahrzeug super, mutig und bricht mit bestehenden Konventionen. a) Das Bekenntnis zu einem Zweisitzer ist mutig und bricht mit dem Dogma, dass selbst Kleinstfahrzeuge immer noch eine Rückbank haben müssen. b) dass auf die Aerodynamik so viel Wert gelegt wird (trotzdem grosser Kofferraum), ermöglicht erst den sinnvollen Einsatz von Solarzellen. Der Verbrauch muss massiv runter, damit das überhaupt funktioniert (Sono lässt grüssen). c) was meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt für die Produktion ist … die Teilereduktion, nur 4 Strukturteile ist da eine Ansage. Da können auch einzelne Teile deutlich teurer sein, aber es muss als simplifiziert werden. Das Cockpit wirkt unter dem Aspekt einfach stimmig.
ShullBit meint
Es ist halt unrealistisch – wie bei Sono Motors. Rechnen wir mal nach. Wenn die besten Solarzellen installiert sind, übersetzen sich 3qm PV-Fläche in 0,7 kWp. Weil die Flächen nicht optimal zur Sonne ausgerichtet sind, wären in Deutschland maximal 650 kWh PV-Ertrag pro Jahr realistisch – wenn das Auto ununterbrochen in der Sonne steht und niemals durch Häuser, Bäume, Hecken, Mauern, andere Autos etc. verschattet wird. Das ist bei halbwegs normaler Fahrzeugnutzung völlig unrealistisch.
Um mit 670 kWh 17.700 km zu schaffen, darf das Teil nur 3,67 kWh auf 100 km verbrauchen. Bei realistischer Fahrzeugnutzung/Verschattung um die 2 kWh auf 100 km. Das erscheint trotz des extrem guten cw-Wertes unrealistisch.
Ein batterielektrisches Auto, dass sich per Photovoltaik gleich selbst auflädt, erscheint auf den ersten Blick ja so überaus logisch und Laien halten das für eine grandiose Idee. Aber es ist nicht so, das Tesla, VW, Geely und all die anderen allesamt zu dumm sind, diese vermeintlich geniale Technologie-Kombination zu erkennen. Zumal gerade Tesla das PV-Knowhow seit Jahren im eigenen Haus hat. Man hat das untersucht und kam zu dem Schluss, dass es wenig Sinn macht, weil sich Physik nicht bescheißen lässt. Laien schon.
Im arabischen Raum würde man doppelt so hohe Ertragswerte erreichen und die Rechnung könnte theoretisch schon eher aufgehen. Wenn das Auto da den ganzen Tag in der prallen Sonne steht, heizt es sich angesichts von ohnehin regelmäßig 45° Außentemperatur im Sommer aber auf über 100° auf. Da ist dann mehr Energie zur Kühlung nötig, als zum Laden zur Verfügung steht. In der Praxis wird das auch nicht funktionieren.
Immerhin macht das bei so einem extrem windschnittigen Fahrzeug wie dem Aptera zumindest mehr Sinn als bei einem Familienauto wie dem von Sono.
alupo meint
Du glaubst wirklich, dass die beteiligten Ingenieure nicht rechnen kömnen?
Sandy Munro jedenfalls kann rechnen und er hat jahrzehntelange Erfahrungen in der Automobilproduktion.
Das zeigt sich auch daran, dass die meisten Automobilhersteller die Studien seiner Firma kaufen.
Und wenn er sagt, dass das mit den Solarzellen in seinem Fall klappt, dann klappt das auch bei Sono, denn die Sonne scheint für alle.
ShullBit meint
Munro ist Experte für Kostenoptimierung in der Produktion. Er ist kein PV-Experte. Ich habe auch keine Aussagen von ihm bezüglich PV-Effizienz am Aptera gefunden. Ich finde lediglich Ankündigungen, das Munro beim Design der Aptera-Produktion beraten soll.
Der Sono ist ein deutlich konventionelleres Fahrzeug-Design mit schlechterem cw-Wert und deutlich mehr der Sonne abgewandter PV-Fläche. Aber natürlich steht es jedem frei, an die PV-Versprechungen von Sono, Moos zur Luftreinigung usw. zu glauben.
GeHa meint
Vermutlich ist ShullBit DER PV-Experte. Wir werden seinen Darlegungen einfach Glauben schenken müssen bis uns das Produkt vom Gegenteil überzeugt.
Auf deren Homepage könnte man auch nachschauen und dort wird für Mitteleuropa – ich zähl euch Deutschen einfach mal dazu – Max 32,7 Min 11,6 und Durschnitt 20,85mil/day als PV-Gewinn angegeben. Und übers Jahr sinds 8120mil. Die meisten Sonnenkilometer kannst der Karte nach, in den Hochlanden der Anden gewinnen!
Das ganze gilt natürlich nicht für Garagenparker :-)
alupo meint
Sandi Munro ist selbst kein Elektroingenieur, aber er hat eine Firma und die beschäftigt sowohl e Ingenieure als auch Batterieexperten.
Diese Kompetenz ist für seine Firma und seine Dienstleistung wichtig, denn bei allen Autos wird dieser Teil immer bedeutsamer.
Andi EE meint
@ShullBit
– Deutschland, Schweiz … ist doch völlig wurscht wenn es irgendwo nicht so gut funktioniert. Das Konzept kann auch nur in 50% der Länder aufgehen, das würde schon ausreichen.
– 6 kWh auf 100km benötigt das Vehikel, wenn die Hälfte eingespart wird, ist das der Wahnsinn. Halb so viel Energie, das ist doch unglaublich gut. Das wäre ein Sechstel eines konventionellen E-Autos. Alle Pendler würden gegenüber einem fossilen Verbrenner Faktor 15 an Energie einsparen.
– Bei einem normalen BEV mit 18kWh auf 100km, macht es in der Tat wenig Sinn. Aber es ist eben nicht ein normal. Wenn man den Verbrauch dritteln kann, ist das Wenige eben schnell die Hälfte.
– arabischen Raum … sorry, dann kühlt man halt mit der 2.5x Energiemenge (Solar), das ist doch kein Problem, also dort ganz bestimmt nicht.
ShullBit meint
Du wirfst mit irgendwelchen Zahlen um dich, die nicht nachzuvollziehen sind. Aus einem 1/6 wird Faktor 15 usw. Wenn im arabischen Raum bei doppelter solarer Einstrahlung den größten Teil der gewonnenen Energie zur Kühlung gebraucht wird, dann hat man am Ende trotz doppelter solarer Einstrahlung eben auch nicht mehr solare Reichweite als hierzulande.
Per Photovoltaik gewonnene Energie für Mobilität zu nutzen, ist absolut brillant und sinnvoll. Nur gehört die Photovoltaik-Fläche stationär auf das Hausdach und nicht auf das Auto. Mit 10 kWp PV-Anlage auf dem Dach (= 10.000 KWh Ertrag pro Jahr), kann man ein normales E-Auto mit durchschnittlicher Fahrleistung rechnerisch ganzjährig per Photovotaik betreiben und nebenbei noch ca. 60% des Stromverbrauchs im Haushalt damit decken.
Wenn nun das Argument kommt, dass das denen nicht hilft, die im Mietshochhaus wohnen, dann ist das zunächst korrekt. Da hat man in der Regel aber auch einen Tiefgaragenparkplatz, mit dem solares Laden auch nicht funktioniert. Große Häuser stehen nun mal in verdichteten Innenstädten, wo es keine verschattungsfreien Parkplätze gibt. Auch da ist es sinnvoller Dachflächen und Fassaden mit PV zu bestücken und E-Autos mit der so gewonnenen Energie zu Laden.
Andi EE meint
@ShullBit
6kWh vs 18kWh (normales E-Auto) = Faktor 3
Halbe Energie dank Solarkraft = Faktor 2
3x effizienterer E-Antrieb vs Verbrenner = Faktor 3
Total gegenüber heutigem Pendler 3 x 2 x 3 = 18 … minus 3 Unschärfe = Faktor 15
„Nur gehört die Photovoltaik-Fläche stationär auf das Hausdach und nicht auf das Auto.“
Hör doch auf mit dem Nonsens, dass du alleine das Sinnvolle definierst. Diese Leute sind alle nicht so doof wie du meinst. Wenn man auf Innovationsverhinderer hört, hätten wir heute keine Elektroautos, das ist sicher wie das Amen in der Kirche.
„Da hat man in der Regel aber auch einen Tiefgaragenparkplatz, mit dem solares Laden auch nicht funktioniert. Große Häuser stehen nun mal in verdichteten Innenstädten, wo es keine verschattungsfreien Parkplätze gibt.“
Das interessiert doch nicht, wenn es für die Hälfte nicht passt. Ich kann auch sagen, was machst du da für eine Minisolaranlage aufs Dach, statt dass wir ein effizienteres XXL-Solarkraftwerk auf dem nutzlosen Maisfeld erstellen. Das kann man ewig so so weiterführen. Am Schluss machen wir alle nichts, weil jeder noch eine bessere Lösung für sich im Kopf hat.
ShullBit meint
@Andi EE
«Diese Leute sind alle nicht so doof wie du meinst. »
Nö, die sind auch nicht doof. Es sind nach meiner Meinung Scharlartane, die mit geschicktem Marketing auf Dummenfang gehen und so viel Geld einsammeln. Menschen kann man was vom Pferd erzählen und völlig geschönte Berechnungen vorlegen. Physik lässt sich aber nicht beschei*en.
Du hältst aber offenbar Musk und Co. für strohdoof. Der hat sogar einen eigenen Photovoltaikanbieter in der eigenen Firma und ist so unfassbar dämlich, nicht schon längst auf die naheliegende Idee gekommen zu sein, schon lange PV-Module in all seine Autos zu bauen. Obwohl das laut Sono und Aptera ja irre viel bringt und total Sinn macht.
Selbst wenn man keine Ahnung von Physik hat, kann man sich an der Stelle einfach entscheiden: Glaubt man, das etablierte Größen wie Musk/Tesla, VW und Geely das durchaus mal durchgerechnet und dann verworfen haben, weil es keinen Sinn macht? Oder glaubt man den vollmundigen Behauptungen von Nonames, die in immer neuen Runden nur immer mehr Geld einsammeln wollen und jeglichen Beweis schuldig bleiben?
Andi EE meint
@ShullBit
„Nö, die sind auch nicht doof. Es sind nach meiner Meinung Scharlartane, die mit geschicktem Marketing auf Dummenfang … was vom Pferd erzählen und völlig geschönte Berechnungen vorlegen.“
Du bist doch der Dumme(nfang), der den Unterschied zwischen einem Sono und jetzt diesem Gerät nicht rafft. Dieses Fahrzeug ist aerdynamisch so gut, dass selbst die geringe Solarernte signifikant zur Reichweite beitragen kann. cw-Wert 0.13, das ist bei der geringen Stirnfläche mindestens Faktor 4 besser bei 100km/h, als Sono-Kategorie. Bei 120km/h vermutlich Faktor 6.
„Du hältst aber offenbar Musk und Co. für strohdoof … nicht schon längst auf die naheliegende Idee gekommen zu sein, schon lange PV-Module in all seine Autos zu bauen.“
Es funktioniert nicht mit einem herkömmlichen Fahrzeug mit 18kWh auf 100km, das habe ich ja schon geschrieben, lesen würde helfen. Der Anteil ist doch bei so einem Fahrzeug vielleicht bei 12% der täglichen Fahrleistung, bei einem Aptera aber bei 50%, weil der Verbrauch eben so viel tiefer ist.
Und das geht nur, wenn man endlich auf alles verzichtet am Fahrzeug, was nicht wirklich wichtig zum Pendeln ist. Nur dann kann ich das Fahrzeug tropfenförmig einziehen, dann kann ich es leichter bauen, dann kann man die Reifenbreite für geringeren Rollwiderstand verringern, und, und … .
Ich muss mich vom Normaloauto 1.2 Personen-Transport im Schnitt, von allem unnötigen Krempel verabschieden und dann das Fahrzeug neu denken. Aufhören mit all dem Zeugs was angeblich drin sein muss … es stimmt eben nicht.
GeHa meint
Kannst du jetzt bitte von deiner Schlagzeilenpolemik runter kommen? Ob man mit dem Auto niemals aufladen muss oder nicht geht am Kern vorbei!
Das wichtigste: Es verspricht unglaublich effizient zu sein. Wenn die 63Wh/km stimmen hast gegenüber den besten derzeitigen E-Autos schon nur mehr den halben Verbrauch.
Falls du nicht permanent nur in der Nacht fährst und nicht ausschließlich Garagenparker wirst nicht verhinden können, das die PV-Zellen am Auto Strom produzieren und wirst noch günstiger unterwegs sein.
Ob einem das obere + 2 Sitze + riesige Breite die geschätzten 35k€ auf die billigste Variante wert ist muss wohl jeder selbst entscheiden.
Sinnvoller als ein Verbrenner ist es allemal. Und das Twike beweist, das es in Europa einen Markt für solche Konzepte gibt. Wobei… die Breite!?
PS: Hab mir jetzt mal die Werte vom Twike5 angesehen: 73Wh/km nach WLTP bei <0,24Cw und die Preise beginnen bei 40k€. Wenn der Aptera3 die versprochenen Wert liefert ist das ein heftiger Konkurrent! Aber die Breite….!
ShullBit meint
@Geha
Lustig, wenn ausgerechent Du mit Polemik vorwirfst, aber Ok ….
Ja, das Fahrzeug ist – wenn die Angaben stimmen – hocheffizient. Ja, die PV-Zellen werden zusätzlich Energie produzieren. Ob das so viel Energie ist, dass sich der Einbau über 20 Jahre rechnet, ist schon sehr zu bezweifeln. Wegen ungünstigerem Winkel und regelmäßiger Verschattung dürfte der Ertrag pro installiertem kWp real nur bei der Hälfte einer fest installierten, optimal ausgerichteten, unverschatteten PV-Anlage auf dem Dach liegen. Gleichzeitig dürften die Kosten pro installiertem kWp oberhalb der Dachanlage liegen. Aber OK, das kann man so sehen, dass das Wirtschaftliche nicht entscheidend ist, sondern die umweltfreundliche Ideologie dahinter zählt.
Das Auto wird aber damit beworben, dass es in den meisten Regionen 17.700 km p.a. rein mit PV schaffen wird. Es wird also damit geworben, dass dieses Auto im Normalfall keine Verbrauchskosten hat. Wörtlich: „Never charge“. Das halte ich für hochgradig unseriös und wenn das dann noch mit schwammigen Formulierungen wie „in den meisten Regionen“ koppelt, man noch davon faselt, dass künstliche Intelligenz zu 30-50% Gewichtseinsparung führt, dann kann man mit deren Verlautbarungen eher Bullshit Bingo spielen, als das für seriös zu halten.
Und Twike beweist, dass es einen Markt gibt? Ehrlich? Im letzten Jahr hat Twike ganze 10 Fahrzeuge abgesetzt. Obwohl die seit 25 Jahren am Markt sind, können die sich nicht finanzieren, sind seit 10 Jahren bilanziell überschuldet, müssen zu immer wilderen Finanzierungsmöglichkeiten greifen, um noch irgendwie an Geld zu kommen. 0 Eigenkapital. Millionen an Verbindlichkeiten. Alles Zeichen, dass es eben keinen Markt gibt. Die Betreiber wollen das nur noch nicht einsehen. Nach Crowdfunding, Nachrangdarlehen, usw. ist das Ende der Fahnenstange für Twike aber sicher bald erreicht….
Andi EE meint
@ShullBit
Es wird doch transparent kommuniziert, du kannst sogar anhand der Karte und den Schiebereglern feststellen, an wie vielen Tagen du an deinem Wohnort, je nach Strecke, zuladen musst (in Tagen wird es dir angezeigt).
https://www.aptera.us/never-charge
„… Formulierungen wie „in den meisten Regionen“ koppelt, man noch davon faselt, dass künstliche Intelligenz zu 30-50% Gewichtseinsparung führt, dann kann man mit deren Verlautbarungen eher Bullshit Bingo spielen, als das für seriös zu halten.“
Du redest dich um Kopf und Kragen. KI kann dir heute eine Metallstruktur viel leichter konstruieren, als ein menschlicher Ingenieur. Das sind zum Teil ganz feine Strukturen die dann im 3D-Druck so gebaut werden, wie es eben dem Mensch weder in der Planung noch in der Produktion möglich wäre. Das ist kein aufgeblasenes Geschwafel, das ist Realität.
Dass sich das bei einem normalen 1.8t Fahrzeug nicht rechnet, das ist klar. Aber einem normalen Fahrzeug ist auch unfassbar viel unnütze Ware für 2 Personen dran. Wenn man das weglässt, hat man eben nur ein paar Teile die man hochwertig produzieren muss, ohne dass der Preis astronomisch steigt.
E-Pionnier Au Maroc meint
@ShullBit
kurze Frage, gibt es vielleicht Gründe, warum TWIKE in 2020 laut Deiner Angabe nur 10 Fahrzeuge im Jahr verkauft hat?
Bzw. wieviele werden denn sonst im Jahr verkauft? Denn neben dem Verkauf wird ja auch noch Service gemacht und hauptsächlich stecken die wohl hauptsächlich in der Entwicklung für das kommende TWIKE 5. Könnte das vielleicht die Erklärung für die scheinbare Überschuldung (Quelle?) sein? Ich gehe auch davon aus, dass anders als diverse Großkonzerne diese kleinen Firmen nicht von der Regierung unterstützt werden und ihren Aufbau aus eigenen oder geliehenen Mitteln stemmen müssen.
Des Weiteren könnte doch auch der Grund sein, dass das Preis-Leistungsverhältnis eines 25-jährigen TWIKE 3 einfach nicht mehr attraktiv ist. Schau einfach mal auf die technische Weiterentwicklung des TWIKE 5 im Vergleich zum TWIKE 3. Da liegen ja Welten dazwischen. Ich würde auch eher auf ein TWIKE 5 oder 6 warten. Meiner Meinung passt deren Ausrichtung und der Markt für kleinere und leichtere Fahrzeuge wird sich weiter etablieren.
ShullBit meint
@Andi EE «Es wird doch transparent kommuniziert, du kannst sogar anhand der Karte und den Schiebereglern feststellen, an wie vielen Tagen du an deinem Wohnort, je nach Strecke, zuladen musst (in Tagen wird es dir angezeigt).»
Die Berechnungen sind völlig unrealistisch. Was ist daran nicht zu verstehen? U.a. die EU bietet herstellerunabhängig umfangreiche Tools an, um Solarerträge zu berechnen. Wenn wir unterstellen, dass der Aptera perfekt nach Süden ausgerichtet ist, die PV-Flächen nicht verschmutzt und den ganzen Tag null verschattet sind, dann ist z.B. im Dezember in unseren Breitengraden ein Brutto-PV-Ertrag von 25 kWh möglich. Damit soll ich täglich 20 Meilen fahren können und auch niemals im Jahr laden müssen. Dazu muss der Aptera 2 kWh auf 100km verbrauchen. Die konkrete Wetterprognose hier in meinem Ort in Schleswig-Holstein besagt für die nächsten 10 Tage in Summe eine Stunde Sonne (äußerst schwache Wintersonne). Und Aptera erzählt mir, dass ich trotzdem knapp 400 km solar fahren kann und garantiert nicht per Kabel Laden muss. Das ist völlig unseriös.
Und selbst diese Annahmen sind eigentlich noch völlig unrealistisch. Menschen benutzen nun mal Häuser und Autos parken in der Nähe von Häusern. Verschattungen sind in der Realität unvermeidbar. Wir haben auch nirgends Parkplätze, bei denen man perfekte Südausrichtung berücksichtigt hat.
Zu KI: Natürlich können Computerprogramme Teile besser optimieren als Menschen. Das hat aber nichts mit KI zu tun. Das ist eines der Buzzwords schlechthin. Jeder halbwegs intelligent gebaute und teils seit Jahrzehnten existente Algorithmus wird neuerdings als KI bezeichnet. Genau das ist hier der Fall.
Tommi meint
Du hast sicher recht, dass das extrem schön gerechnet ist. Aber das Konzept passt schon irgendwie.
Wenn wir diese 0,7 kWp als Leistung annehmen und das Auto 14 Stunden in der prallen Sonne steht, bekommt man 9,8 kWh Strom raus. Das sollte im Idealfall für über 100 km reichen. An schlechteren Tagen sind es halt nur 50 oder 30 km. Aber auch das ist schon ein signifikanter Anteil einer normalen Autonutzung. Daher ist die Grundaussage, dass man praktisch ohne Laden auskommt durchaus denkbar. Daher ist das als Zweitwagen durchaus ein interressantes Konzept.
Wobei man sich natürlich fragen sollte, ob Solarmodule nicht besser auf einem Dach untergebracht werden sollten. Da hat man in der Regel mehr Platz und kann dann von dort aus laden.
ShullBit meint
Könntest Du mir vielleicht den Ort auf der Welt nennen, an dem es 14 Stunden pralle Sonne gibt? Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Aptera auf einer speziellen Rampe verzurrt werden, die den Aptera den ganzen Tag der Sonne nachführt und auch vertikal den Winkel nachführt. Morgens und abends müsste der Aptera dann fast senkrecht auf der Rampe hängen. Ansonsten bricht der Solarertrag drastisch ein, wenn die die PV-Fläche nicht gut zur Sonne ausgerichtet ist. Im Umkreis von 50 Metern darf kein anderes Auto, kein Haus, kein Baum, kein Busch, kein Nichts stehen.
Also zusammen gefasst: Wenn das Auto an einem Ort parkt, den es nicht gibt, der fernab jeder Zivilisation ist, bei Tageslicht niemals gefahren wird und tagsüber ausnahmslos immer auf einer Sonnennachführrampe geparkt wird, dann geht die Rechnung auf. Ich kann sogar ausrechnen, wie groß der Markt für so ein Fahrzeug wäre: Null.
Photovoltaik zu nutzen, um Energie für Mobilität zu gewinnen, ist super. Aber PV gehört auf das Hausdach und nicht auf das Autodach.
Gunnar meint
Du kennst die Bedeutung von kWp? Das ist die Spitzenleistung, die unter optimalem Sonneneinfallswinkel bei gemäßigten Temperaturen erreicht werden kann.
Du wirst mitnichten 0,7 kW auf die vollen 14 Stunden raus bekommen. Vielleicht höchsten 20 Minuten am 21.06., sonst nicht.
Meine PV-Anlage hat eine 30kWp-Leistung, Zur Mittagszeit am 21.06. kratze ich mal kurz an 28kW. Davor und danach ist es weniger,. Auf einen guten Sommertag mit 14 Stunden verteilt komme ich nicht auf 14*30=420kWh, sondern auf maximal 200 kWh.
Jetzt im Dezember bin ich froh, wenn ich im Mittagspeak auf 4-5kW Leistung und 25 kWh an einem sonnigen Tag überschreite.
Bezogen auf die 0,7kWp bei den Solarmodulen auf dem Auto wird das Fahrzeug am Juni höchsten 4-5 kWh an einem sonnigen Tag produzieren. Und im Dezember noch nicht mal 1kWh an einem sonnigen Tag erreichen.
Und selbst das ist optimistisch.
Was hier einige manchmal träumen…
Tommi meint
Sagt mal, lest Ihr die Beiträge, die ihr kommentiert eigentlich vollständig?
Ich habe eben vom Idealfall geschrieben. Das bedeutet eben, 14 Stunden in der Wüste ohne Schatten. Dann sind das rein rechnerisch 0,7kW*14h=9,8kWh. Bei einem angegebenen Verbrauch von 6,25kWh/100km wären das sogar 156 km. Und ich gehe eben in meinem Beitrag von nicht idealen Voraussetzungen aus und gehe von 50 oder 30 km/Tag aus, also 20-30% der Idealleistung. Ich könnte mir vorstellen, dass das an einem sonnigen Sommertag funktionieren könnte. Im Dezember hierzulande sicher nicht.
Aber ich habe ja noch ergänzt, dass ich ein Dach (ich meinte Hausdach oder Carport) für den besseren Ort für eine Solaranlage halte.
Na ja, so ist es leider immer wieder in den Foren. Schade.
Michael meint
Wenn Ihr beim Hersteller auf die Seite geht ist eine Karte hinterlegt, wo die Reichweite beim selbst erzeugten Solarstrom abgeschätzt wird. Für Europa gilt diese Reichweite logischerweise nicht. Dafür ist die Solarfläche, noch dazu mit Dünnschicht-Technologie nicht ausreichend.
Aber egal, durch das Gesamtkonzept ist dieses „Fahrzeug“ deutlich sparsamer, als die üblichen Autos mit E-Antrieb. Ich finde diesen Ansatz äußerst interessant.
Wird im Herstellervideo übrigens sehr offen und transparent erklärt.
Petzi meint
+1
Als einziges Problem(chen) würde ich die Breite von 2,24m vorne sehen. Das ist in engen Straßen oder zum Parken etwas sperrig.
alupo meint
Das sehe ich auch so. Mein eAuto ist 2,195 m breit.
Ich hatte zwar noch nie Probleme, aber man muss sich als Fahrer zumindest gelegentlich anstrengen. Aber auch da wird uns schon in naher Zukunft die Technik hekfen damit wir keinen Unfug „Fahren“.
Beim der FSD beta Software ab ca. 2020.44.10 ff. fahren an engen Stellen schon vollautomatisch die Aussenspiegel ein. Auch nicht schlecht…
Andi EE meint
Stimmt, braucht das leider auch zum Parken sehr viel Platz. Da es ein Dreirad ist, könnte es mit der Stabilität zu tun haben. Auch die Aerodynamik verschlechtert sich, sobald die verschalten Reifen zu nah am Body liegen. Ist wahrscheinlich wie immer, der beste Kompromiss aus diesen Anforderungen / Regularien die man nun mal hat. Finde es trotzdem beeindruckend wie diese Leute jeden Stein umdrehen und die Sachen mal fundamental neu denken. Hoffe sie haben Erfolg und andere / grössere Herstellergehen auch mit einzelnen Modellen in diese Richtung.
E-Pionnier Au Maroc meint
Hallo Andi,
ich meine auch, dass wir mehr Zweisitzer brauchen. Gerade im Berufspendelverkehr fahren definitiv noch zu viele alleine in einem 5-sitzrigen Fahrzeug.
Neben dem TWIKE, Twizy, Microlino, e-smart fällt mir gerade kein weiteres E-Fahrzeug mit nur zwei Plätzen ein.