Teil der zum Jahresbeginn präsentierten „Renaulution“-Strategie der Renault Gruppe ist die neue Mobilitätsmarke Mobilize. Die Geschäftseinheit bündelt die Aktivitäten des Konzerns in den Bereichen Mobilität, Energie und datenbasierte Lösungen. Im Fokus der Aktivitäten stehen umweltfreundliche „Shared-Mobility“-Lösungen für die Personen- und Güterbeförderung in urbanen Bereichen. Mit dem Prototyp EZ-1 zeigt Mobilize sein erstes speziell für geteilte Mobilität in der Stadt konzipiertes Fahrzeug.
„Wir freuen uns auf die Veränderung der Automobilwelt, die sich vom Besitz zur Nutzung verlagert. Über das Automobil hinaus wird Mobilize eine breite Palette an innovativen Dienstleistungen in den Bereichen Mobilität, Energie und Daten anbieten“, erklärte Mobilize-Chefin Clotilde Delbos. „Wir wollen die Autonutzung durch vereinfachte, nachhaltigere und erschwingliche Personen- und Gütermobilität maximieren und gleichzeitig die Umweltbelastung reduzieren.“
„Der EZ-1 passt perfekt in die Stadt. Agil, dynamisch und inklusiv, ist er ein Sinnbild für die neue Marke Mobilize. Ein modernes Fahrzeug, das die Nutzer bei der Veränderung ihres Lebensstils hin zu einer verantwortungsvolleren Mobilität begleitet“, so der Designchef der Marke Patrick Lecharpy. Das Elektroauto für zwei Personen ist vernetzt, verfügt über einen schlüssellosen Zugang und interagiert mit den Nutzern über deren Smartphone. Abgerechnet werden allein die Fahrzeit oder die zurückgelegten Kilometer.
Der EZ-1 ist 2,3 Meter kurz und beansprucht damit wenig Verkehrsfläche. Er verfügt als Alternative zum Laden über ein Batteriewechselsystem, Details zur Antriebstechnik wurden nicht verraten. Der EZ-1 besteht laut Renault zu 50 Prozent aus recycelten Materialien und ist am Ende seines Lebenszyklus zu 95 Prozent recycelbar. Sind die Fahrzeuge von Mobilize nicht mehr einsatzfähig, werden sie von den Wartungs- und Recyclingservices in Renaults französischer „Re-Factory“ übernommen. Eignen sich die Batterien nicht mehr für den Einsatz im Fahrzeug, werden sie von Mobilize recycelt und erhalten ein zweites Leben als stationäre Energiequelle.
Mit Unterstützung der Renault Gruppe, zu der auch Dacia und Lada gehören, will Mobilize eine Reihe „zweckmäßig konzipierter Fahrzeuge“ auf den Markt bringen, die „modular, robust, zu 100 Prozent elektrisch“ sein werden. Sie werden für die Anforderungen im Carsharing und Ride-Hailing sowie die „Last-Mile“-Lieferung und den On-Demand-Transit ausgelegt. Die Mobilitätslösungen sollen über die europäischen Renault-Händler für eine Nutzungsdauer von einer Minute bis zu mehreren Jahren in Städten und Gemeinden großflächig angeboten werden.
Mobilize wird auch in die Entwicklung eines Energie-Ökosystems bestehend aus intelligenten Lade- und Energiespeicherlösungen investieren. „Diese eignen sich besonders für Smart Islands, Stadtteilprojekte oder Stadtentwicklungsprogramme mit dem Ziel, CO2-Neutralität zu erreichen“, heißt es. Um die E-Mobilität voranzutreiben, sieht Mobilize über das Shared-Mobility-Geschäftsfeld hinaus Lösungen vor. Hierzu gehört etwa ein Ladepass, mit dem Kunden öffentliche Ladepunkte finden und zum Laden europaweit eine einzige Zahlungslösung nutzen können.
Mike meint
So ein kleines Fahrzeug (oder sein Seat-Pendant) koennte mir auch gefallen. Aber mit Miete kann ich mich rein gar nicht anfreunden.
Leser meint
Der Nachhaltigkeitsansatz durch Ressourcenschonung, lange Nutzung der Batterien und möglichst viel Recycling bei diesem Miniauto ist auch sehr schön! Interessant wie gesagt auch die Idee mit den Wechselakkus. Mal sehen, ob sich so ein (am besten einheitliches, standardisiertes) System in Zukunft mal durchsetzt. Zumindest hat man dann sehr schnell statt leeren Akkus wieder volle Akkus im Auto.
Leser meint
Das Miniauto sieht gut aus und hat scheinbar auch ganz praktische Funktionen. Frage ist zum Beispiel, ist es wirklich ein 1-Sitzer oder 2-Sitzer? Weil 2-Sitzer mit Kofferraum (vergrößerbar durch umklappbaren Beifahrersitz) schon praktischer für den Alltag sind. Denn was zu transportieren oder jemanden Mitzunehmen hat man ja schon hin und wieder.
Als Carsharing auch ganz nett, manchmal frage ich mich, ob solche Carsharing-Stationen mit allerlei Ausleihfahrzeugen (wie z.B. Fahrrädern, Autos etc.) nicht gerade auch an den wichtigsten Haltestellen des ÖPNV in den jeweiligen Stadtteilen oder kleinen Orten Sinn machen würden. Also auch als angebotene Ergänzung zu den ÖPNV-Standardrouten dienen kann.
Schön wäre auch wenn das Auto jeder kaufen kann, und auch wenn im Carsharing auch größere Fahrzeuge ausleihbar sind. Gerade für Leute, die vielleicht schon ein kleines Auto besitzen und nur für seltene größere Transporte größere Fahrzeuge dann ganz sinnvoll.
simon meint
Ich hoffe man kann den auch irgendwann mal kaufen.
FabianMarco meint
Na endlich!
Gerade erst gestern habe ich mich wieder gewundert/geärgert, dass Renault den Twizy so vernachlässigen konnte. Meines Wissens nach hat er bisher nicht ein einziges nennenswertes Update gekriegt.
Ich weiß der EZ-1 ist vorerst nur als Sharing Fahrzeug vorgesehen, aber bei genügend Nachfrage könnte Renault eventuell umdenken.
Ich würde ihn so wie er hier zu sehen ist bei entsprechendem Preis und inklusive der Batterie sofort kaufen, die Batteriemiete war mir beim Twizy immer ein Dorn im Auge.
Hans Meier meint
Hab meine Batterie mittlerweile gekauft. :)
Ist halt fraglich, was du beim Twizy updaten willst… das ist ein „Kiss-Prinzip“ Fzg und war als E-„BetaTest“ für Renault gedacht.
Renault hat heute noch bei mir Lob übrig für den Mut für das Ding, man konnte es wirklich Kaufen und das P/L Verhältnis war in einem gesunden Rahmen. Der einzige Hersteller bis heute. Und das Feeling, wenn man sich mal dran gewöhnt hat, will man nicht mehr in die Blechhöhle zurück. :) Go-Kart for Mover und Samstags einkaufen macht besonders Spass damit.
Nostradamus meint
Süß, klein und praktisch! Endlich! Her damit!
EdgarW meint
Møbilize – ab damit zum Shøpping im Møbelhaus ;-)
Wäre ein würdiger Twizy-Nachfolger, anscheinend ist aber wohl nur Carsharing vorgesehen …
ID.alist meint
Endlich, ein Twizzy mit Türen!!
CaptainPicard meint
Den hat schon SEAT vor einiger Zeit vorgestellt aber offenbar ist es beim Konzept geblieben.
ID.alist meint
Und wer war Chef bei SEAT damals und wer ist jetzt Chef von Renault?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn Luca de Meo wirklich allein ausschlaggebend für die „ex Strategie“ bei Seat und jetzt die Neuauflage bei Renault, zum Thema Elektroeinsitzer für die Stadt ist, dann muss man sich echt fragen wie die Strategieplanung in solchen Konzernen abläuft.
Wenn man sowas plant nimmt man doch nicht das Hirngespinst einer Einzelperson und folgt dem blind ohne darüber nachzudenken. Da sollten doch Markt- und Bedarfsanalysen einfließen und dann mehrere Leute zu der Überzeugung kommen, „ja das ist vielversprechend und lohnenswert“. Und die Mitentscheider sollten ja dann auch weiterhin davon überzeugt sein, wenn der Häuptling geht. Falls sich aber doch herausgestellt hat, dass es nicht wirtschaftlich ist fragt man sich dann, warum die gleiche Person bei einem anderen Verein mit den gleichen Ideen wieder punkten kann.
ID.alist meint
Jeder verfolgt seine Ideen, und wenn Du es im Unternehmen A keine oder nicht genügend Unterstützung findest, kannst Du es beim Unternehmen B versuchen.
Außerdem, Luca de Meo war vielleicht nicht allein ausschlaggebend für die „share-mobility“ von SEAT zuständig, aber mitverantwortlicher, und er kennt die Möglichkeiten.
Die „Renaulution“ ist seine persönliche Duftmarke, jeder CEO macht so was, und die Ideen die rein geflossen sind, können, müssen aber nicht, neu sein.
Die Verwirklichung der Idee ist von anderen Menschen durchgeführt worden, deswegen sehen der EZ-1 und der Minimó relativ unterschiedlich aus.
Thomas meint
DAS ist nachhaltige Mobilität – freut mich! Außerdem warte ich schon lange auf einen Twizy ohne Batteriemiete, der EZ1 scheint so etwas zu sein.
ID.alist meint
Als Carsharing-Auto, wird nicht nur die Batterie sondern das Gesamte „Auto“ gemietet.
Übrigens das Konzept kommt mir bekannt vor, wo kommt der Herr de Meo her??
Nicht von der Form, aber das Konzept mit austauschbaren Batterien und Car-sharing …
eBiker meint
Bei so einem kleinen Auto, welches nur als Sharing gedacht wird, und somit rein für die Stadt gedacht ist könnte das klappen.
Ich hoffe nur dass die dann nicht mit nem alten abgrockten Diesel-Transporter rumfahren und die Akkus wechseln, so wie es aktuell bei den eRollern gemacht wird,
Yoyo meint
Miet-E-Roller (also die Kinderroller mit dem Trittbrett) sind eine Antwort auf eine nie gestellte Frage.
Freddy K meint
Mit was willst den die Akkus transportieren…..????
Ausserdem eh nur ne Ankündigung….
Bis das kommt falls es jemals kommt….
ID.alist meint
@Yoyo Und wenn ich mir die Unfallstatistik anschaue, dann würde ich sagen, dass es keine gute Antwort auf dieser Frage ist.