Nissan bietet den NV200 in Europa seit etwa zwei Jahren nur noch mit Elektroantrieb an. Den e-NV200 gibt es als Minivan, Kastenwagen sowie für Gewerbetreibende ausgelegten Kombi. Die Antriebstechnik der E-Versionen wurde zuletzt Anfang 2018 aktualisiert, die künftigen Pläne sind unklar. Ein neues Konzeptfahrzeug deutet an, dass Nissan die Funktionalität des e-NV200 weiter ausbauen will.
Der zu Beginn des neuen Jahres präsentierte e-NV200 Winter Camper ist auf den Einsatz im Winter und in der Wildnis ausgelegt. Dazu wurde unter anderem ein 220-Volt-Netzteil verbaut, das für eine autarke Versorgung Energie aus Solarzellen auf dem Dach bezieht. Zur Unabhängigkeit tragen auch eine ins Fahrzeug integrierte Küche und ausklappbare Betten bei. Isolierte Fenster schützen vor Kälte.
Damit der e-NV200 Winter Camper problemlos in winterliche Gefilde gelangt, hat Nissan die elektrische Fahrzeugbasis für Offroad-Bedingungen optimiert: Spezielle Reifen und eine erhöhte Bodenfreiheit sorgen für Traktion bei Schnee, Schlamm und Eis. Für gute Sicht sorgen 5400-Lumen-Doppelscheinwerfer, die an einem verstärkten Stahlträger an der Fahrzeugfront montiert sind. Als Teil des Originalzubehörs vervollständigen modifizierte vordere und hintere Kotflügel, Türeinstiegs- und Seitenleisten sowie Gummimatten die Ausstattung.
Der e-NV200 Winter Camper baut auf der ab 43.433 Euro kostenden Personentransporter-Ausstattungsvariante Evalia auf. Der Antrieb ist in der Baureihe stets der gleiche: Ein 80 kW (109 PS) starker Elektromotor, der mit der dazugehörigen 40-kWh-Batterie nach der auslaufenden NEFZ-Norm 275 Kilometer pro Ladung ermöglicht. Wie sich die Umbauten des e-NV200 Winter Camper darauf auswirken, spezifiziert Nissan nicht. Auch zu einer möglichen Serienversion schweigen sich die Japaner aus.
„Für Nissan geht es bei der Elektromobilität vor allem darum, ein ansprechendes Erlebnis hinter dem Lenkrad zu bieten und dabei zugleich die Auswirkungen auf die Umwelt im Blick zu behalten“, sagt Dmitry Busurkin von Nissan Europe. „Der Nissan e-NV200 Winter Camper ist ein Beispiel für die Zukunft der emissionsfreien Mobilität, das Abenteuer und elektrische Energie verbindet. Diese Vision und das innovative Zubehör, das für die serienmäßigen e-NV200 Modelle erhältlich ist, werden Fahrer und Outdoor-Enthusiasten gleichermaßen begeistern.“
hu.ms meint
Nächstes jahr kommt der BUZZ mit bis zu 103 kwh netto akku.
Die campingversion dauert sicher nur ein paar wochen länger.
Frank meint
Die Campingindustrie dürfte sich schon bald in einem Dilemma befinden. Die Fahrgestelle mit Elektroantrieb werden hinsichtlich Reichweite auf den Anwendungsfall Lieferwagen optimiert. Sie werden deshalb zu wenig Reichweite und für Langstrecken ungeeignete Ladetechnik an Bord haben. Die Zeiten relativ preiswerter Transpoterwohnmobile könnten deshalb vorbei sein. Dazu kommt noch das Zugwagenproblem bei den Wohnwagen.
Stefan meint
Es gibt momentan kaum Transporter, um längere Strecken in kurzer Zeit zu fahren. Es gab aber auch hier schon einen Artikel zum e-Crafter am Nordkapp.
Ich sehe das aber nicht so pessimistisch.
Auch einige Gewerbebetriebe haben Bedarf und Interesse an Transportern mit großer Reichweite.
Der Mercedes EQV wird mit bis zu 100 kWh angeboten. Das ist schon eine gute Basis.
Hohe Reichweite kostet momentan fünfstellig Geld, zusätzlich zur Karosserie.
Helmuth Meixner meint
Für die mollige Warme nach dem Skifahren sorgt vlt. ein Kachelofen mit Buchholz und Braunkohle ?
Chris meint
Mit 80-120 kWh Akku würde ein Schuh draus. Und die Reifen sind so nicht zulassungsfähig in Europa.
orinoco meint
Ein Rheinländer würde dazu sagen:
„Die Idee ist gut. Das müsste nur einer mal …“
Der e-nv200 ist einfach nicht mehr zeitgemäß. 40kWh Batteriekapazität sind schon für ein normales Auto heutzutage knapp und für einen Van mit großer Stirnfläche, die bei Regen noch mehr auf die Reichweite durchschlägt noch mehr, von einem Wintercamper mit dem man in eisige Gefilde verreisen will ganz zu schweigen. Und der Innenraum ist auch eher Lieferwagen 2009 als Camper 2020.
Also besser auf den ID.Buzz mit ’ner ordentlichen Antriebsbatterie warten, aber ich denke das ist sowieso ein PR-Gag von Nissan. Die scheinen aber seit sie Carlos Ghosn rausgemobbt haben eh alles falsch zu machen.
Volker Adamietz meint
Nette Vision, aber Winter bedeutet neben Kälte meist auch noch den Berg rauf (1.000 Hm) zum Skifahren. Da bleiben effektiv dann vielleicht 80 km Reichweite über.
So wie die anderen schreiben – 80 – 100 kWh-Akku – dann kann man übers Campen reden, was mit E-Antrieb durchaus seinen Reiz hat. Aber so – ist das fern von der Realität.
Beim ausklappbaren Hochdach geht durch die dünne Zeltplane auch die ganze Heizwärme verloren. Da müssten sie sich auch was für den Winter überlegen.
Oliver meint
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass das Nissan-Marketing hier irgendwie und ohne Sinn und Verstand Schlagzeilen machen wollte. Ein Elektro-Bus mit ohnehin schon arg beschränkter Reichweite, als Reisemobil, mit fetten, schweren Reifen, weiterem Schnickschnack auf der Außenseite, Camping-Einrichtung (schwer) und für den Winter konzipiert. Da bleibt von der bescheidenen Ursprungsreichweite nicht viel übrig. Herzlichen Glückwunsch!
Jörg meint
Nissan sollte dem e-NV200 endlich mal eine 70 kW Batterie (als Option) verpassen!
Tim Schnabel meint
Und dann nur 40kwh… Mit chademo????????????tolle urlaubsfahrt
Alex meint
Sorry aber was soll das?
Man nimmt ein Van mit einer mini Batterie und macht daraus noch einen Winter Camper? Da fahre ich also 100km und bleibe stehen damit ich noch genug sagt im Akku habe zum heizen…
Wie kann ich ein Winter Camper präsentieren, mit einer 40kwh Akku?
Zitat: „Für Nissan geht es bei der Elektromobilität vor allem darum, ein ansprechendes Erlebnis hinter dem Lenkrad zu bieten…“
Ja bitte packt dann einen 80 – 100 kWh Akku in das Fahrzeug.
ExExperte meint
Das Ding ist ein Dauercamper. Gartenzaun drumrum und fertig.
Stoner meint
Perfekt erkannt – Glückwunsch