Apple soll schon lange an einem Einstieg in die Automobilbranche arbeiten, zuletzt häuften sich entsprechende Berichte wieder. Zwischenzeitlich schien absehbar, dass der US-Tech-Riese mit dem südkoreanischen Autohersteller Hyundai oder dessen Konzernschwester Kia kooperieren wird, die Verhandlungen wurden aber offenbar eingestellt. Auch entsprechende Gespräche zwischen Nissan und Apple sollen abgebrochen worden sein.
Nissan sei in den vergangenen Monaten von Apple bezüglich der Zusammenarbeit bei einem hochautomatisierten Automobil kontaktiert worden, die Unternehmen hätten die Besprechungen dazu mittlerweile jedoch wieder beendet. Der Kontakt sei nur kurz gewesen und die Diskussion nicht weit fortgeschritten. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
Apple soll schon seit Jahren im Projekt „Titan“ ein Elektroauto mit Selbstfahr-Funktionalität planen, hat das bisher aber weder bestätigt noch dementiert. Insidern zufolge konkretisiert der Erfinder des iPhones derzeit die Planungen für die Serienfertigung. Zu diesem Zweck soll Apple auch mit Hyundai und Kia verhandelt haben, die Unternehmen konnten sich aber wohl nicht einigen. Der Grund dafür soll sein, dass Hyundai kein Auftragsfertiger für Apple sein will, um die eigene Marke nicht zu schwächen.
Auch Nissan hat offenbar keine Lust darauf, Elektroautos mit Apple-Logo zu bauen. Der COO des Autobauers Ashwani Gupta sagte der Financial Times, dass die Japaner keine Gespräche mit Apple führen. Er betonte, dass Nissan Autos wie bisher und unter eigener Marke konzipieren und herstellen werde. Man sei offen für die Zusammenarbeit mit Tech-Konzernen bei der Entwicklung hin in Richtung vernetzter und automatisiert fahrender Autos. Dabei gehe es aber darum, das Angebot der Partner für Nissan-Produkte anzupassen, nicht andersherum.
Apple beschränkt sich im Automobilbereich offiziell bislang auf das System CarPlay, mit dem sich digitale Funktionen von iPhones in Fahrzeugen nutzen lassen. Hinter den Kulissen soll allerdings schon seit 2014 ein mögliches eigenes Auto vorangetrieben werden. Dabei soll es sich um ein hochautomatisiertes Elektroauto mit fortschrittlicher Batterie-Technologie für hohe Reichweite handeln. Dazu wurde erst kürzlich ein an der Entwicklung des Elektro-Porsche Taycan beteiligter, auch als Experte für autonomes Fahren geltender deutscher Top-Manager abgeworben. Zuvor waren bereits mehrere andere Autoexperten zu Apple gewechselt, unter anderem von Tesla.
Skodafahrer meint
Apple möchte gerne ein Auto bauen, mit dem ähnliche Margen zu erzielen sind wie mit einem iPhone. Das wird nicht funktionieren.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Alles eine Frage des Preises und der Knebelung der Zulieferer.
Jörg2 meint
@Skodafahrer
Ich glaube eher, Apple schätzt ein, dass zukünftig „Daten“ ein noch zentralere Rolle beim Geldverdienen spielen werden. Hierzu gehören auch Bewegungsdaten, die von Autos eingesammelt werden.
Wenn man in diese Richtung will, kann man sowohl versuchen, den Autoanbietern „nur“ die eigene Software auf´s Auge zu drücken (wobei dann unklar sein könnte, werd den Nutzen des Datensammeln hat) oder gleich die gesamte Hardware (Auto) selbst anbieten.
Bei dem Kunden, den ich für die Hardware gewinne, kommen dann noch begleitende Daten dazu: personenbezogene Kundendaten, Kreditwürdigkeiten (über das Finanzierungs- und Leasingsgeschäft) ….
Da darf dann die Marge beim Auto auch etwas schmaler ausfallen, wenn man das auf der Softwareseite wieder einholt. Und über den Stromverkauf (eigene „Ladekarte“ mit Marge) und über den Zugang zu Steamingdiensten („Kunde Du willst Spotify? Kostet Dich nen 10er im Monat. // Spotify Du willst Zugang zu meinen Autos und mit Deiner Werbung Geld verdienen? Kostet die XY für meine Flotte…..“) und und und
Ebi meint
Ich verstehe Apple nicht. Welche Selbsteinschätzung muss man haben um einen Hersteller wie Hyundai zu kontaktieren? Dass die sich nicht zum Blechbieger degradieren lassen dürfte jedem klar sein außer Apple.
Gunarr meint
Wenn ich Apple wäre, würde ich mal bei Foxconn fragen. Das ist die Firma, die die Iphones herstellt. Dort hat man kürzlich angekündigt, auch Autos bauen zu wollen.
Kann natürlich auch sein, dass Apple dort schon längst abgeblitzt ist, und es nur keiner mitbekommen hat.
David meint
Ist ja peinlich, wie die Wanderung von Apple durch die Herstellerlandschaft medial verfolgt werden kann. Am Ende landen sie beim VW Konzern und müssen die MEB-Plattform nehmen.
Franz Zenger meint
Letztendlich interessiert die Plattform eines Fahrzeugs 90% der Käufer nicht. Kaufentscheidend sind primär Dinge wie Fahrzeugdesign (innen und außen), Markenimage, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit, Preis(?) u. dgl.
StugiLife meint
Beim VW Konzern hat Apple nach BMW als zweites angefragt, sind aber auch abgeblitzt. So langsam hat Apple alle Hersteller durch..
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Sitzt Apple nicht auf einem riesen Berg Liquidität? Die könnten sich Daimler, BMW oder einen anderen einfach kaufen.
StugiLife meint
Nicht am Ende, sondern Apple hat direkt nachdem sie bei BMW abgeblitzt sind bei VW angefragt und auch dort einen Korb bekommen. VW hat andere Prioritäten und verhandelt gerade mit Starlink. Foxconn hat bereits eine eigene BEV Plattform vorgestellt, die wollen aber lieber mit Samsung zusammenarbeiten. Denke das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.
McGybrush meint
Wenn Apple Nissan wegen nem Auto anfragt dann verstehe ich nicht warum sie Beats gekauft haben. Dann hätten sie bei den Kopfhörern auch bei Hama oder Medion anfragen können.
Also es gibt wesentlich „Coolere“ Markenfirmen als Nissan oder Hundai die Apple besser stehen könnten. Bzw auch was eigenes. Also nen Startup kaufen.
Artur meint
Man tausche Unternehmensnamen sowie Branche und gehe 15 Jahr in die Vergangenheit , dann wird ein Schuh draus:
Apple soll schon lange an einem Einstieg in die Telekommunikationsbranche arbeiten, zuletzt häuften sich entsprechende Berichte wieder.
Nokia sei in den vergangenen Monaten von Apple bezüglich der Zusammenarbeit für ein neuartiges Smartphone kontaktiert worden, die Unternehmen hätten die Besprechungen dazu mittlerweile jedoch wieder beendet.
Insidern zufolge konkretisiert der Erfinder des iPods derzeit die Planungen für die Serienfertigung.
Der Grund dafür soll sein, dass Nokia kein Auftragsfertiger für Apple sein will, um die eigene Marke nicht zu schwächen.
Peter W meint
Man kann das durchaus so sehen, aber ein Auto ist kein Telefon. Während mittlerweile die meisten Menschen ihr Smartphone 24 Stunden am Tag bei sich tragen und ihren Lebensinhalt danach definieren, ist ein Auto nur ein Mittel um von A nach B zu kommen.
Es ist ja nicht so, dass die Autobauer keine E-Autos bauen können, und Apple das besser kann. Apple will ein Smartphone mit Rädern, das selbstständig fahren kann. Ob man so ein Auto in Zukunft überhaupt noch besitzen will, oder einfach nur nutzt und dafür bezahlt, entscheidet darüber, wie sich die Mobilität entwickelt. Das Smartphone wird keine Räder bekommen, denn das würde den Besitz desselben voraussetzen. Ein selbstfahrendes Auto wird mit dem Smartphone komunizieren, und der Smartphone-Nutzer wird das Auto nur nutzen um sich von A mach B bringen zu lassen.
Jeru meint
„Man kann das durchaus so sehen, aber ein Auto ist kein Telefon.“
Ach, das höre ich hier aber zum ersten Mal!
In einem anderen Kontext hieß es doch immer, dass E-Fahrzeuge genau so disruptiv sein werden wie Smartphones und BMW das selbe Schicksal wie Nokia teilen wird.
Aber Sie haben natürlich Recht und dieser Nokia-Vergleich ist und bleibt Quatsch: „[..] ein Auto ist kein Telefon.“
MichaelEV meint
Und weil Autos nur Autos sind, wollen solche Profit-Maschinen wie Google oder Apple in die Autoindustrie, wo nicht viel zu verdienen ist?
Ist natürlich Quatsch! Google, Apple, Tesla und auch ein Diess von VW sind da gedanklich viele Schritte weiter als Jeru und Peter W!
OpaTesla meint
um sich von A mach B bringen zu lassen.
Nennt man Taxi. :-)
Fred Briker meint
Heute in vielen Ländern und Städten auch oder eher Uber ;)