Mehrere europäische Länder haben Zeitpläne für den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren festgelegt. Auch hierzulande gibt es entsprechende Überlegungen und Forderungen, bisher zeichnet sich aber kein konkretes Datum für das Aus von Benzin- und Dieselfahrzeugen ab. Einige Regierungen machen sich nun dafür stark, dass die EU in dieser Angelegenheit Fakten schafft.
Mehrere EU-Länder hätten die EU-Kommission in einem Schreiben dazu aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos zu nennen, berichtet unter anderem die Automobilwoche. Die Staaten sprächen sich außerdem für eine bessere Ladeinfrastruktur für emissionsfreien Verkehr und deutlich strengere CO2-Emissionsstandards aus. Das gehe aus einem inoffiziellen Papier hervor, das die diplomatische Vertretung der Niederlande in Brüssel veröffentlicht habe. Zudem werden Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland, Malta, Irland, Litauen und Luxemburg als Absender genannt.
„Verbrennungsmotor ist angezählt“, begrüßte Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan den Vorstoß der Länder. Ein festes Enddatum würde Investitionen in die Zukunft lenken und den „Stillstand“ im Verkehrssektor in Bereichen des Klimaschutzes beenden. Stephan forderte die Bundesregierung auf, ein verbindliches Ausstiegsdatum auf den Weg zu bringen.
Unter anderem die Niederlande und Schweden peilen für 2030 ein Verbrenner-Aus an. Das Nicht-EU-Land Norwegen hat sogar vor, schon 2025 bei den Neuzulassungen komplett auf E-Mobilität umzustellen. Frankreich und Spanien wollen dagegen erst 2040 Benziner und Diesel auslaufen lassen. Mit Großbritannien plant ein weiteres Nicht-EU-Land für 2030 den Abschied vom Verbrenner – dieses Datum wollen die Grünen auch für Deutschland, sie konnten sich mit ihrer Forderung bisher aber nicht durchsetzen.
Der Ex-Grünen-Chef und Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestags Cem Özdemir hat kürzlich bekräftigt, dass seine Partei im Jahr 2030 das Ende des Verbrenners anstrebt. „Als wir Grünen das zum ersten Mal gefordert haben, gab es sehr heftige Reaktionen. Heute nennt sogar Markus Söder 2035 als Ausstiegsdatum“, so Özdemir. Er meldete den Anspruch seiner Partei an, in der nächsten Legislaturperiode das Verkehrsministerium zu führen: Es brauche „eine neue Verfassung für die Straße, die alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt mitdenkt und eine langfristige Finanzierung nachhaltiger Verkehrsinfrastruktur“ – die Grünen seien dazu bereit und in der Lage.
Jürgen Baumann meint
Mein Favorit ist: 2025 Stopp der Zulassung neuer Verbrenner (incl. der Prä Historischen Elektrifizierten Vehikel PHEV). Ab 2030 Einstellung des Handels mit Treibstoffen aus fossilen Quellen. Von mir aus jeweils auf Ende des Kalenderjahres.
Verschlafen darf nicht belohnt werden. Seit Abschluss des Kyoto Vertrages am 11. Dezember 1997 ist die Sachlage wohl klar. Die Vorbereitungszeit war jetzt lang genug.
Nostradamus meint
Es wird interessant sein, Folgendes festzustellen: Die Länder die ein endgültiges Enddatum für die Verwendung fossiler Brennstoffe fordern, sind: Österreich, Belgien, Dänemark, Griechenland, Malta, Irland, Litauen, Luxemburg und Norwegen. Das sind die Länder die keine Autoindustrie haben. Den Ländern die eigene Autoindustrie haben und ein Enddatum für Fossiltreibstoffe schon selber festgelegt haben, sind: Großbritannien und die Niederlande.
Andreas Kroemer meint
Österreich hat eine leistungsfähige Autoindustrie. Magna ist Entwicklungsunternehmen, Komponentenlieferant und Zulieferer kompletter Autos. Im Magna-Steyr-Werk Graz fahren unter anderem Jaguar E Pace, BMW 5, Mercedes G und Toyota Supra vom Band. Opel hat in Aspern ein Werk für Verbrennungsmotoren und Getriebe. Weniger bekannt sind der große Entwicklungsdienstleiseter AVL in Graz oder der Komponentenhersteller Polytec.
Nostradamus meint
Hallo Andreas, du hast fast alles gesagt, und zwar alles ganz korrekt! Ich kenne die Situation in Österreich, da ich ca. 40 Jahre in Autobranche arbeite. Jetzt kurz zu Sache: Dienstleister sind kein Hersteller, Magna selbst ist Dienstleister und Auftragshersteller, also kein selbständiger Hersteller. Der Unterschied ist, dass Magna entwickelt und produziert Autos im Auftrag von anderer Firmen, was weiter bedeutet, dass Magna keine Verantwortung für die kommerziellen Erfolg des Modells der produziert trägt. Z.B., in Finnland gibt es einen, vielleicht noch größeren Auftragshersteller – Valmet.
Kona64 meint
Veränderungen laufen am besten wenn man klar kommuniziert. Ein Ankündigung eines Verbots von Neuzulassungen kann da helfen. So oder so wird es der deutschen Industrie nicht helfen, wenn sie im Rest der EU und der Welt ab 203x die alten Autos nicht mehr verkaufen kann. Sozialverträglichkeit hin oder her. Wer sich zu spät bewegt wird nicht mithalten und dann sind die Jobs auch weg.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Anscheinend haben irgendwelche Bürokraten in diesen 9 Ländern den o.g. Vorschlag gemacht, die von alternativen automobilen Antriebstechniken und ihren Problemen keine Vorstellung haben, z.B. (1) die CO2-Drecksschleuder des Li-Ion Systems – 2 Tons CO2 werden bei der Herstellung einer 30 kWh Batterie freigesetzt, wenn auch vorwiegend noch in Asien. (2) der Rohstoff Lithium wird unter menschenverachtenden Bedingungen (Entzug von Trinkwasser der einheimischen Bevölkerung) in Ländern wie Bolivien, Chile, Argentinien gewonnen. Dazu Kinder-Arbeit in Kongo bei der Gewinnung von Cobalt. – Ein solch problematisches Energie-Speichersystem sollte allenfalls einen 20% Anteil an der automobilen Zukunft haben, die keinesfalls völlig überzogene Reichweiten von 400 km oder mehr wie Tesla bieten muss. – Das derzeit im Verkauf und in der Anwendung erfolgreichste System ist das Hybrid-System – eingeführt von Toyota und von nahezu allen Herstellern übernommen, mit der ’sauberen‘ und preisgünstigen NiMH-Hydrid Batterie – jetzt schon 30% Anteil und weiterer Zuwachs in Sicht.
Jörg2 meint
… Werbung Ende!“
nilsbär meint
Herr Doktor, geben Sie es zu: Sie haben diesen Text schon vor 10 Jahren geschrieben und jetzt reingestellt, um ein bisschen gegen die E-Mobilität zu stänkern:-)
Klaus D. Beccu / Battelle Inst. Genf nff meint
Sie irren Herr Bär.: Vor 10 Jahren war das CO2 Problem der Li-Ion Batterie kaum bekannt und auch von nur geringer Aktualität Selbst heute wird es in eingeweihten Kreisen nicht zugegeben. – Aber Elon Musk hat mir bestätigt, dass auch sein Team in Grünheide /Berlin (Giga-Plant in Konstruktion) sich intensiv dem CO2-Problem widmen wird. Und die armen Menschen in Bolivien und Chile müssen vor allem auf gute Verkaufspreise für ihr Lithium-Salz achten und haben gelernt, sich genügend Trinkwasser extern zu beschaffen. – All das sind böhmische Dörfer für die meisten E-Auto Käufer.
Kona64 meint
Trinkwasserentzug? Meines Wissens ist das Sole. Für nichts zu gebrauchen. Die möglichen indirekte Auswirkungen auf Trinkwasservorkommen werden erst noch erforscht.
Außerdem kommt das meiste Lithium aus anderen Quellen.
Kobalt ist ein Nebenprodukt der Kupferproduktion. Kinderarbeit resultiert aus den prikären Verhältnissen im Kongo und kann nicht der E-Autos angelastet werden. Auch vorher wurde Kobalt abgebaut. Z. B.für den Stahl von Dieselmotoren und als Katalysator zum Entschwefen des Kraftstoffs. Die neuen Akkus kommen zudem ohne Kobalt aus.
Martin Lehmann meint
Leider ist das Wollen der Grünen auch nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Genaue Pläne wie das ökonomisch und sozialverträglich umzusetzen ist fehlen hier genauso. Wenn ich dann immer höre wir verbieten dies und das und einen Haufen Geld soll das auch noch kosten, sind das genauso leere Versprechungen wie bei der Groko. Dabei könnte alles so einfach sein! Jegliche Subventionen für alte Technologien streichen, dafür moderne Verfahren z. B. Kernfusion, Solar, Wind, Wasserkrat und Speichertechnologien fördern. Anstatt den großen Stromerzeugern Steuergeld für egal was sie tun zu schenken, besser die nachhaltige private Energieerzeugung fördern. Das blöde ist nur, dass man dabei als Politiker keine dicken Schecks/Aktienpaketen durch die Lobbyisten geschenkt bekommt. :-(
Kona64 meint
Veränderungen laufen am besten wenn man klar kommuniziert. Ein Ankündigung eines Verbots von Neuzulassungen kann da helfen. So oder so wird es der deutschen Industrie nicht helfen, wenn sie im Rest der EU und der Welt ab 203x die alten Autos nicht mehr verkaufen kann. Sozialverträglichkeit hin oder her. Wer sich zu spät bewegt wird nicht mithalten und dann sind die Jobs auch weg.
Nostradamus meint
„Mehrere EU-Länder hätten die EU-Kommission in einem Schreiben dazu aufgefordert, ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos zu nennen.“ Das ist richtig und so sollte der Titel dieses Artikels lauten, nicht „Enddatum für Verbrenner“. Was für die Umwelt wichtig ist, ist die Energiequelle eines Motors – ein fossiler oder ein synthetischer Kraftstoff, der auf umweltneutraler Technologie basiert.
Alupo meint
Bei jeder heißen Verbrennung entstehen immer giftige Komponenten.
Filter haben nur einen begrenzten Reinigungsgrad und sind Wartungsintensiv (insbesondere wenn endlich man das Temperaturfenster abschaffen würde).
Soch ein Pflanzenkraftstoff können sich nur wenige leisten, denn der ist unsubventioniert extrem teuer. Und bleibt es auch.
Alle die m. M. n. unter 75 k p. a. verdienen müssten auf das Autofahren verzichten. Aber die wenigsten der Biofuel Anhänger denken an die Konsequenzen für sich, irgendwie seltsam.
Kona64 meint
E-Fuels sind etwa so realistisch wie Einhörner. Das braucht 5x mehr Energie und eine aufwendige Verarbeitung. Das muss alles bezahlt werden und wenn der Verbrenner dann im Betrieb 5x teurer ist als rein elektrischvund in der Anschaffung teurer (wegen der erforderlichen Abgasreinigung) wird das Interesse bei den meisten nicht so groß sein. 203x wird kaum mehr jemand neue Verbrenner zu lassen wollen. Das kann man also auch verbiete.
Mäx meint
Erst gestern durch Zufall auf einen Aufruf gegen die Euro-7 Norm gestoßen, wo gefordert wird, dass man e-fuels einsetzen sollte um so die gesamte Flotte CO2 neutral zu bekommen.
Die Begründung war, dass Elektroautos mit dreckigem Kohlestrom laden.
Wie aber nun die e-fuels hergestellt werden sollen…das wurde nicht verraten…wäre das etwas der gleiche dreckige Kohlestrom oder wird dafür nur erneuerbar genommen? Warum dann nicht direkt erneuerbar in die E-Autos? Alles schon ein wenig komisch…
Wie Kona64 schon richtig anmerkt, sind dann trotzdem noch die restlichen Schadstoffe, wie Partikel aus dem Verbrennungsprozess, Kohlenmonoxid, Stickoxide usw.
Mäx meint
Ups…Alupo hats geschrieben mit den Schadstoffen
Thomas Claus meint
Ich bin gegen ein solches Verbot. Wenn die Technologie so gut ist, dann wird sie sich auch so durchsetzen. Ich habe auch kein Problem damit wenn 2030 noch 10 bis 15 % Verbrenner neu zugelassen werden. Das wäre ja trotzdem noch eine Reduktion um 85 bis 90%. Ein Verbot führt nur zu unnötigem Unmut bei betroffenen und stört den sozialen Frieden.
SpeZlflsch0r meint
Ich auch. Ich bin absolut für E-Autos, aber ein Verbot würde ich dennoch nicht für gut heißen. Es gibt immer noch Anwendungsfälle, wo der Verbrenner m. E. immer noch sinnvoll ist. Man kann diese Fahrzeuge ja elektrifizieren (Plug-in), aber ein Verbot finde ich falsch.
Alupo meint
Es geht dabei inzwischen nicht nur um Menschenleben…
Aber das scheint vielen egal zu sein oder sie sind nicht in der Lage das zu begreifen.
ShullBit meint
Es ist fast egal, ob sie 2030 oder 2040 festschreiben. Die deutsche Auto- und Zuliefererindustrie wird ohnehin jammern. In der Realität wird schon nach 2025 kaum noch jemand, der die Grundrechenarten beherrscht, einen Verbrenner kaufen.
Wir schließen ja zu gern von uns auf andere. Nur wir Deutschen sind die Elektroauto-skeptischste Nation in der ganzen EU und in anderen Ländern stellen sich die wirtschaftlichen Realitäten längst ganz anders dar. In vielen EU-Ländern liegt der Strompreis bei 0,11-0,20 EUR/kWh und der Benzinpreis bei um die 1,50 EUR/Liter. Da spart ein Elektroauto in seinem Lebenszyklus 15.000-20.000 EUR an Verbrauchskosten (durchschnittlich 14.000 km p.a. sowie 18 kWh bzw. 6 Liter Verbrauch unterstellt). Mit weiteren Einsparungen bei Wartung, Steuern, etc. rechnet sich da ein Elektroauto längst – auch ohne Förderung. Bei uns sieht die Rentabilitätsrechnung durch den hohen Strompreis schlechter aus. Noch.
Sowohl CDU/CSU als auch die SPD planen nun endlich die vollständige Abschaffung der EEG-Umlage auf den Strompreis. Wenn das kommt, sinkt der Strompreis auch hierzulande auf 0,22 EUR/kWh. Gleichzeitig sind weitere Preissteigerungen für Benzin schon fest beschlossen (steigende CO2-Steuer). Anders gesagt: Wir werden uns dem Rest Europa annähern.
Jeder, der z.B. 2028 noch einen neuen Verbrenner kauft, der darf dann fest davon ausgehen, dass dieser nach 5 Jahren nicht wie bisher noch um die 50% Restwert hat. Der hat 2033 angesichts der hohen Betriebskosten dann einen Restwert nahe null. Der Käufer hat dann nicht nur fossile Treibstoffe verbrannt, sondern auch sein eigenes Geld. das wird kaum jemand machen.
Thomas Claus meint
Die EEG Umlage wird also abgeschafft? Das kann ich mir nicht vorstellen. Eventuell wird die Umlegung geändert, also vom Strompreis auf die Steuerkasse aber mehr auch nicht. Bezahlen müssten wir es trotzdem.
ShullBit meint
Die EEG-Vergütung für eingespeisten, erneuerbaren Strom bleibt selbstverständlich. Die ist ja für jeweils 20 Jahre garantiert. Die EEG-Umlage würde in 2-3 Jahren aber ohnehin anfangen zu sinken, weil sukzessive die vor 20 Jahren in obszöner Höhe geförderten Alt-Anlagen rausfallen. Anfangs wurde PV-Strom ja für 20 Jahre mit 57,6 Cent/kWh vergütet (aktuell gibt es 8,1 Cent/kWh). Die Einnahmen aus der CO2-Steuer müssen in einigen jahren reichen, um die bisherige EEG-Umlage daraus zu bestreiten.
Der Staat muss im Prinzip zwingend an die hohen Strompreis ran, wenn er seine Klimaziele nur annähernd erreichen will. Die EEG-Umlage sorgt beim E-Auto über eine Lebensdauer von 20 Jahren zu Mehrkosten von rund 4000 EUR und verschlechtert die Rentabilitätsrechnung drastisch. Die Leute werden auch ihre alte Öl- oder Gasheizung nicht rausschmeißen und durch eine Elektro-Wärmepumpe ersetzen, wenn der Strompreis so hoch ist. Die kWh Wärme aus Heizöl kostet beim aktuellen Preis für Heizöl ca. 0,06 EUR. Bei einem Strompreis von 0,30 EUR und einer realen Leistungszahl von 3-4 kostet die kWh Wärme aus Strom dagegen 0,075 bis 0,10 EUR. Bis zu 65% teurer.
Herbs meint
In Norwegen ist es viel günstiger ein eAuto zu kaufen und zu betreiben als einen verbrenner. Trotzdem hat das letztes Jahr fast die Hälfte der Leute nicht gestört und sie haben kein BEV gekauft.
ShullBit meint
Netter Spin, nur halt substanzfrei. Es hat niemand die Behauptung aufgestellt, dass wir jetzt schon 100% Elektroquote erreichen. Insofern brauchen sie eine gar nicht aufgestellte Behauptung auch nicht zu widerlegen. Es bestreitet auch niemand, dass es heute noch Nutzungsprofile gibt, für die Elektromobilität noch nicht passt. Wenn man in einem Mehrfamilienhaus als „Laternenparker“ wohnt, dann ist Elektromobilität schon noch mit Kompromissen verbunden. Da wird es in den nächsten 5 Jahren aber gravierende Fortschritte geben.
Marco1 meint
Im Prinzip sind halt alles nur Umverteilungen. Wie immer mit Gewinnern und Verlierern. Wenn die EEG-Umlage künftig (wie es viele Parteien momentan wollen) nicht mehr an den Stromverbrauch gekoppelt wird, dann muss das Ganze über Steuern finanziert werden. Da kommt es dann natürlich darauf an, welche Steuern stattdessen erhöht (oder neu erhoben) werden. Wird z. B. der Spitzensteuersatz erhöht, dann zahlen es die Besserverdienenden. Wird die Mehrwertsteuer erhöht, dann alle (auch die Ärmeren). Usw. Es ist auf jeden Fall dann völlig unabhängig vom eigenen Verbrauch. Gleichzeitig fallen ja aber beim Umstieg von Verbrenner auf E-Auto auch die Einnahmen aus der Mineralölsteuer weg (zweistelliger Milliardenbetrag). Aus welchen Steuereinnahmen soll das dann kompensiert werden? Und die aktuelle befristete KFZ-Steuerbefreiung für E-Autos reißt weitere Löcher in die Finanzeinnahmen aus dem Automobilverkehr. Welche Steuern gleichen das aus? Da muss die CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe schon massiv erhöht werden um das auszugleichen (und eigentlich sollte diese Einnahmen ja Investitionen in EE unterstützen und nicht nur weggefallenen Steuern ausgleichen). Und wenn der Zweck dann langsam erfüllt ist und weniger fossile Brennstoffe verbraucht werden, welche Steuern füllen dann die Lücke? Ich könnte mir vorstellen, dass dann (wenn keine CSUler mehr im Verkehrsmininsterium sitzt) vielleicht eine EU-konforme Maut kommt um die weggebrochenen Einnahmen aus dem Verkehr wieder reinzuholen. :-) Es bleibt spannend.
Jörg2 meint
Ich würde eine schnelle Festlegung auf EU-Ebene begrüßen (die, aber wohl nicht kommen wird).
„Selbstverpflichtungen“, auch als: „der Markt wird es eh schneller fordern“ formuliert, halte ich persönlich als nicht zielführend.
Ich hoffe eigentlich auf immer mehr Insellösungen (Großstädte mit Einfahrverboten, Autobahnen mit unterschiedlichen Max-Geschwindigkeiten für Verbrenner und BEV…). Dann werden sich immer mehr private Käufer und Firmenflottenverantwortlich überlegen, ob sie sich weiterhin „aussperrungsbedrohte“ Fahrzeuge auf den Hof holen. Auf kommunaler Ebene ist soetwas schneller entschieden als in Brüssel.
Jürgen W. meint
Vor der BTW wird sich keiner in der Regierung wagen dieses Thema anzufassen. Spätesens danach wird das Datum für das Ende des Verbrennes festgekloppt. Genauso wird es mit dem Tempolimit kommen. So etwas kommt immer direkt nach einer Wahl, in der Hoffnung, dass es bis zur nächsten Wahl vergessen ist. Und das funktioniert ja auch Bestenes.
Moco meint
Die Diskussion über ein generelles Verbot von Verbrennermotoren in der EU ist überflüssig, da die Produktion von Autos mit Verbrennermotoren schon vor 2030 aufgrund strikter Abgashöchstwerte abgewürgt werden wird. Ein Verbot durch die Hintertür sozusagen.
Daniel meint
Abgasvorgaben sind das eine, das andere ist der ganz natürliche Umbruch zur Elektromobilität, der sich derzeit eher beschleunigt. Aber es geht halt darum im Gespräch zu bleiben und Wähler zu gewinnen, dafür ist Symbolpolitik immer gut.
Flo meint
Da möchte ich deutlich widersprechen. Die Entwicklung geht zwar in die richtige Richtung aber ohne Druck hat die Industrie noch nie etwas „Ökologisches“ umgesetzt, es geht nur darum den Gewinn zu maximieren. Euro7 wird ebenfalls wieder massiv lobbyiert und nach hinten verschoben werden. Also Druck auf den Kessel hochhalten, es muß schneller gehen.
150kW meint
Und wo wäre der Unterschied zwischen EU Euro 7 Vorgabe und EU Ausstiegsvorgabe?
Ich würde da auch einfach Euro 7 durchsetzen und fertig. Ein Glühlampenverbot hat es schließlich auch nicht gebraucht, das ging problemlos über die Effizienz-Vorgabe.
TöffTöff meint
Euro 7 kann ein REINER Diesel/Benziner nicht einhalten, als PHEV aber schon. Und damit haben wir keinen Unterschied zur aktuellen PHEV Problematik.
150kW meint
Für PHEV lassen sich problemlos weitere Vorgaben machen.
Allein schon die Senkung der Förderung würde PHEVs generell dämpfen.
Egon Meier II meint
Solange das nicht Frankreich und Deutschland unterstützen, sehe ich dafür schlechte Chancen obwohl ein Ende für 2030 wirklich sehr vernünftig wäre.
AK swiss meint
Eben, von den genannten Ländern hat lediglich Österreich eine als nennenswert zu bezeichnende, verbrennerbasierte Industrie.
CaptainPicard meint
Und vor allem eine grüne Verkehrsministerin. Mit Scheuer wird das wohl nichts werden.