Das Münchner Startup Sono Motors treibt die Fertigentwicklung seines Solar-Elektroautos Sion voran. Bisher wurde das Projekt zu großen Teilen via Crowdfunding finanziert, für den Serienstart brauchen die Gründer eigenen Angaben nach aber noch mindestens 200 Millionen Euro. Das für die erfolgreiche Markteinführung nötige Kapital könnte an der Börse eingesammelt werden.
Sono Motors prüft laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, in den USA an die Börse zu gehen. Das Unternehmen könnte mit über einer Milliarde Dollar (ca. 840 Mio. Euro) bewertet werden, erklärten mit den Plänen vertraute Personen. Der Gang an die Börse könnte noch vor dem Sommer erfolgen, daran arbeite Sono Motors mit Finanzdienstleistern. Sowohl ein klassischer Börsengang als auch der Zusammenschluss mit einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC) seien im Gespräch.
Nach Informationen von Reuters hat Sono Motors bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bereits eine vertrauliche Anmeldung für einen Börsengang eingereicht. Parallel führe das Startup Gespräche mit mehreren SPACs. Letzteres Vorgehen würde eine Fusion mit einer bereits börsennotierten Firma bedeuten, wodurch der eigentlich für den Gang an die Börse erforderliche langwierige Prozess entfiele. Sono Motors wollte sich auf Anfrage von Reuters nicht zu dem aktuellen Bericht äußern.
Sein Erstlingswerk Sion wollte Sono Motors nach mehreren Verzögerungen eigentlich ab 2022 an Kunden ausliefern, auf der Website ist derzeit aber vom Produktionsstart im Jahr 2023 die Rede. Das Unternehmen verspricht zum Preis ab 25.500 Euro 255 Kilometer Reichweite. Mithilfe der in die Karosserie integrierten Solarzellen soll sich täglich Strom für bis zu 34 Kilometer erzeugen lassen. Als weitere Highlights werden Mobilitätsdienste wie Carsharing und Ridepooling beworben. „Powersharing“ macht den Sion zudem zu einer mobilen Ladestation für Elektrogeräte und andere E-Fahrzeuge.
Für den Sion liegen nach Angaben von Sono Motors über 12.000 Bestellungen vor. Im Januar wurde ein neuer Prototyp des Minivans vorgestellt, die Serienfahrzeuge soll der Auftragsfertiger NEVS in einem Ex-Saab-Werk im schwedischen Trollhättan produzieren. Parallel zum Sion treibt Sono Motors die Eignung seiner Solar-Technologie für andere Fahrzeuge und deren geplante Lizenzierung an andere Unternehmen voran.
Gunnar meint
Im Jahr 2019 255km Reichweite für 25.500 € anbieten –> das wäre richtig gut gewesen. Da hätte man eventuell über das schräge Design und das nicht vorhandene Servicenetz hinwegsehen können.
Im Jahr 2023 255km Reichweite für 25.500 € anbieten –> ein schlechter Witz!
Nicolai Schoedel meint
Markus Volmer steigt ein. Ich hatte ja gedacht, daß diese 47-jährige Heuschrecke wissen will, wo die 12ooo Opfer wohnen. Laurin Gründer weiß zu motivieren, insbesondere staatliche Hilfen. Aber daß das Moos erst 2023 blüht, ist dann doch ’ne Nummer zu langweilig. Also: wer auf’s grüne Armaturenbrett spekuliert, sollte nun schleunigst sein FA auf Abschreibung konditionieren. (FA=financialAlternate)
C-Zero meint
Ich habe nach der Community-Veranstaltung vom letzten Montag schweren Herzens meine Reservierung #4551 storniert. Ich hatte den Akteuren oft und oft gesagt: Der SION kommt zu spät! Kommt in die Puschen! Verzettelt euch nicht mit Bagatellen!
Jetzt kommt er noch später (wenn überhaupt?). Der „Start Of Production“ ist für Anfang 2023 geplant, Type Approval aber erst für Q2/23. Selbst wenn dieser Plan Bestand hätte, würde wohl niemand vor Mitte /Ende 2023 seinen SION bekommen.
Da bin ich jetzt raus! Habe die Akteure seit 2016 kritisch-konstruktiv-wohlwollend begleitet. Aber irgendwann passt es nicht mehr!
Ich wünsche Sono Motors viel Erfolg, aber ohne mich!
nilsbär meint
Wer sollte da investieren (und nicht spekulieren). Ein SPAC für Spackos:-)
Futureman meint
Es scheint genügend Geld vorhanden zu sein…
Das wird mal wirklich Wagniskapital :-)
Wasco meint
Vor ein paar Jahren war ich noch zuversichtlich was Sono angeht.
Nun heißt es Produktionsbeginn 2023. Ein Witz.
Ich würde nicht mehr darin investieren.
Mit e.Go ist es leider das selbe, auch wenn die etwas weiter sind.
andi_nün meint
Kann man sagen, was man will. Sono ist die ideale Bude für einen SPAC. Wird abgehen wie verrückt.
Wird leider ähnlich enden die Lordstown oder Nikola, aber schlussendlich werden die Gründer um viele Millionen besser dastehen.
Turbo meint
Unglaublich, wer da investiert, dem kann man nicht helfen….
David meint
Eigentlich wollte Sono Motors 2022 ausliefern. Das ist der aktuelle Plan gewesen, der jetzt auf 2023 verschoben wurde. Erstes kommuniziertes Auslieferungsdatum war allerdings 2019 und an dem Auto wird seit 2012 entwickelt. Nur, damit man sich ein Bild machen kann. Der Preis des Autos ist von 16t€ auf 25,5t€ gestiegen. Seit neuestem kann man lesen, dass das ohne BAFA-Herstelleranteil ist. Heißt: Sollte es noch eine Förderung geben, wird der Herstellerpreis auf über 29t€ klettern. Das ist ihr aktueller Trick. Bin gespannt, wann und wie sie den offenbar frei erfunden WLTP-Verbrauch von 255 km mittels eines Akkus von 35 kWh brutto in diesem Van schrittweise kassieren. Denn schrittweise kassieren, wörtlich und übertragend, das können sie offensichtlich.
Franz Mueller meint
Ja vollkommen richtig. Jedes Vergleichsfahrzeug zeigt ja, dass ein solche Reichweite nur mit einem wesentlich kleineren Auto und trotzdem mehr Netto-Kapazität möglich ist (z.B. VW eUp). Lustigerweise ist bei Sono auch noch Brutto gleich Netto Kapazität. Und noch lustiger, bezieht sich die PV-Reichweite auch immer auf den WLTP Verbrauch, somit sind beide Zahlen nicht haltbar.
Die sind so unerfahren, die rechnen alles einmal durch und sind froh wenn schöne Zahlen rauskommen.
Shino meint
Ein Thomas Hausch ist also unerfahren? 25 Jahre Berufserfahrung in der Automobilbranche.
Franz mueller meint
Die Zahlen gab’s schon als Sono Motors noch sehr wenige Mitarbeiter hatte. Seitdem wurde da nichts korrigiert oder verändert. Entweder beim ersten Abschätzen goldrichtig gelegen oder man will/kann es nicht.
Michael meint
Das Moos im Armaturenbrett ist ein Alleinstellungsmerkmal. Damit werden sie die Börsianer überzeugen. Die anderen Sachen (Solar und Steckdose) gibt es mittlerweile auch bei Honda, Hyundai und anderen .
David meint
Über die ersten Besteller ist auch schon Moos gewachsen….
Johann meint
Zu früh angekündigt, zu spät realisiert!
Der Zug ist wohl abgefahren.
Mike meint
Wo wurde irgend etwas bisher realisiert?
C-Zero meint
Ja, so sehe ich es leider auch.
egon meint
Im Durchschnitt also just in time …
JürgenSchremps meint
Wenn es Sion schafft auf diesen Weg Geld einzunehmen, dann haben Sie es verdient. Anders als Nikola spielt ja Sono mit halb-offenen Karten. Die aktuellen Prototypen sind Auftragsarbeiten von einer darauf spezialisierten Firma und alles andere als Serienreif. Das PV-System hat lächerlich kleine Erträge und rentiert sich nie. Auch sonst sind keine der geplanten Funktionen umgesetzt. Die Firma ist nicht weiter als vor 3 Jahren.
Wer da Geld investiert, der hat nichts anderes als den Verlust verdient.
Johann meint
Totgeburt?
Eugen P. meint
Der Gang an die Börse dürfte die einzige Möglichkeit sein eine etwaige Serienproduktion zu finanzieren, in Kalifornien würde auch die Solaranlage mehr Sinn machen als hierzulande, vlll. noch einen umweltbewegten Promi mit ins Boot holen und es könnte sich tatsächlich ausgehen.
Was die Fabrik in Schweden angeht, lohnt es sich den Saab-Blog zu verfolgen, ich denke realistischer wäre es sich gleich in den USA nach einer Produktionsstätte umzusehen.
Swissli meint
SPAC = Börsengang ohne SEC Prüfung. Eine Art legalisierter Betrug, aber hat schon bei Nikola funktioniert, wenn man genug Idioten in Form von Aktienkäufern findet.
Cristian meint
Wer weiß ob dieses Konzept überhaupt aus dem Nischendasein heraus kommt. Mit dem Wissen das, dass Risiko vielleicht doch höher ist, können sie schonmal ihre Exit-Strategie vorbereiten.
Hinter dem Auftragsfertiger NEVS in Schweden stehen, welche Überraschung, chinesische Investoren. Als nächstes vielleicht vom deutschen Startup zur chinesischer Tochtergesellschaft.
Envision meint
Frage mich wer in die hunderte? SPAC’s die die letzten Monate debütiert haben überhaupt sein Geld vergräbt und warum die US Börsenaufsicht das zulässt, quasi keine der Firma verdient Geld bzw. produziert überhaupt was.
Ist ein Bonanza wie beim Neuen Mark damals, da durfte auch jeder D*pp IPOen, die DeubBa hat dann die Mallorca Lifestyle Company beim Börsengang „begleitet“ zwei Typen die mit dem Börsengang Geld ein paar angesagte Clubs auf Malle kaufen und betreiben wollten…
Naja, wohl neue Generation Schafe herangewachsen, die man mit Hype abfischen kann, Historie Repeats.
Andi EE meint
Es geht in vielen Fällen gar nicht um die Firma, sondern nur um die Spekulation. Diese Aktien vervielfältigen sich in ganz kurzer, das ist so gut wie sicher. Wer richtig ein- und aussteigt, kann hier sehr viel Geld verdienen. Und natürlich dementsprechend auch viel verlieren.
Sieht man ja auch bei den ganzen Wasserstoffaktien. Für mich ein völliger Hype, aber damit kann man an der Börse genau so viel Geld verdienen, wie mit seriösen Unternehmen die schon Jahrzehnte Toprendite abgeliefert haben. Solang der Hype im Gang ist, spielt es keine Rolle ob Substanz dahinter steht oder nicht.
Ich glaub die Allerwenigsten von diesen Anlegern wollen dieser Firma langfristig Geld geben. Das ist keine Wirecard, wo viele meinen, dass das der neue Deutsche Highflyer in der Branche ist und ihre Altersvorsorge darauf verwetten.
Ich glaub auch nicht, dass da viele Amerikaner langfristig kaufen werden, das Fahrzeug weckt doch keine Träume wie ein Lucid Air. Der SPAC von Lucid Motors hat übrigens auch nur eine Kerze produziert. Und Sion hat halt leider eine ziemlich biedere Optik. Ich sehe da nicht viel Potenzial.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Wer richtig ein- und aussteigt, kann hier sehr viel Geld verdienen.“
„verdienen“ ist a der Stelle sicher die falsche Wortwahl.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da könnte ich mir gut ein Zusammengehen mit Nikola vorstellen: der eine bringt nichts auf der PKW-Seite, der andere stümpert bei LKW rum.
Thomas Claus meint
Der war gut. Solange aber vor allem die Amis dort ihr Geld verbrennen soll es mir egal sein.
Lenny.L meint
Ich hätte es nicht besser formulieren können ????
Envision meint
Dann können sie sich noch mit Fisker zusammen tun, der König der Ankündigungen hat seinen SPAC immerhin auf 6,25 Millarden$ gepushed, ist so viel wert wie Nikola (5 Mill) und geplante 1 Millarden bei Sono zusammen, natürlich auch nix in Produktion/keine Einnahmen.
slefas meint
Nikola baut immerhin eine eigene Produktonsstääte auf, und die ist mittlerweile schon recht gut vorangekommen. Und in Ulm mit Iveco steht auch schon was in Richtung fix. Klar noch nichts handfestes, aber Nikola sollte man nicht vorschnell abschreiben.
Die anderen beiden genannten setzen dagegen auf reine Auftragsfertigung und paar Prototypen bzw. Renderings.