Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und der Wandel hin zu Elektromobilität treffen laut einer Studie nicht nur Automobilhersteller und Zulieferer massiv, sondern auch den Maschinen- und Anlagenbau: Bis 2030 werden der Unternehmensberatung McKinsey zufolge die Investitionen in Werkzeugmaschinen, die zur Herstellung von Motoren und Getrieben benötigt werden, weltweit von heute 6,8 auf 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 zurückgehen – umgerechnet ein Viertel des Marktes oder 2,9 Prozent pro Jahr.
Besonders betroffen sind der Analyse nach Maschinen für die Produktion von Verbrennungsmotoren mit minus 65 Prozent bis 2030. Gute Nachrichten gebe es aber auch: Im gleichen Zeitraum würden die Investitionen in Maschinen für die E-Auto-Herstellung um 10,5 Prozent jährlich wachsen. Dieser Markt werde 2030 mit 3,1 Milliarden US-Dollar größer sein als der Werkzeugmaschinen-Markt für konventionelle Antriebe, der auf circa zwei Milliarden US-Dollar zurückgehe.
„Natürlich stehen vor allem Werkzeugmaschinenbauer vor einem tiefen Umbruch: Die Autoindustrie fährt ihre Investitionen in Maschinen für konventionelle Antriebe zurück – gleichzeitig kann die E-Mobilität dies heute noch nicht kompensieren“, so Markus Simon, Partner im Kölner Büro von McKinsey. „Schon jetzt werden bestehende Maschinen von der Autoindustrie länger genutzt; gleichzeitig streichen viele Autobauer die Motorenvarianten für konventionelle Antriebe zusammen.“
Zugleich ändere sich die Zusammensetzung des Antriebsstrangs im Auto: Die Zahl der wichtigsten Komponenten sinke von über 30 in einem Auto mit Verbrennungsmotor auf weniger als 10 für ein batterieelektrisches Fahrzeug. Darüber hinaus führe auch die weitere Konsolidierung der Automobilindustrie sowie das stagnierende Fahrzeugwachstum in Europa zu sinkenden Investitionen.
„Der schrumpfende Markt sollte ein Weckruf für den Maschinenbau sein – denn Investitionsentscheidungen für Maschinen werden mit zwei bis drei Jahren Vorlauf getroffen. Deshalb haben Unternehmen, die sich jetzt anpassen, eine gute Chance, auch langfristig erfolgreich zu sein“, sagt Simon. So sei denkbar, das bestehende Geschäft mit konventionellen Antrieben „bei großer Kostendisziplin“ noch so lange wie möglich profitabel zu betreiben – oder gar als letzter Anbieter im Markt zu bleiben.
„Ein anderer Ansatz ist, jetzt konsequent in die Elektromobilität zu gehen – auch durch gezielte Fusionen und Übernahmen“, erklärt Simon. Interviews mit knapp 20 europäischen Industrieentscheidern hätten ergeben, dass bereits knapp ein Drittel der Unternehmen versuchen, in der E-Mobilität Fuß zu fassen und so sinkende Umsätze in traditionellen Bereichen in der Automobilindustrie zu ersetzen. Denkbar sei für die Befragten auch, das Geschäft mit der Automobilindustrie zu reduzieren und sich auf andere Wachstumsfelder wie Medizintechnik oder Robotik zu spezialisieren.
Jörg2 meint
Je öfter ich das Bild aus dem Artikel mir ansehe, um so mehr frage ich mich, wer arbeitsmedizinisch für den rechten Arbeitsplatz verantwortlich zeichnet….
Leotronik meint
…knapp ein Drittel der Unternehmen versuchen, in der E-Mobilität Fuß zu fassen. Und 2/3 der Unternehmen versuchen Tesla zu bekämpfen und hoffen auf die grosse Widerkehr des Stinkers. Zum Glück ist der eZug schon in Fahrt und nicht mehr zu stoppen.
Den Saboteuren wünsche ich nix Gutes.
David meint
Tesla ist ein Zwerg mit 0,6% Produktionsanteil am Weltmarkt. Ein Zwerg, der dazu auch gar nicht auf Verbrenner umsteigen könnte. Und sie tun der Sache der Elektromobilität eher einen Bärendienst mit ihren untauglichen FSE, die regelmäßig für Tote sorgen, wie auch mit der nicht vorhandenen Qualität und absurden Akkuexperimenten im letzten Winter. Also wären sie strategisch ein schlechtes Ziel zum „bekämpfen“.
Besser wäre es, z.B. GM zu bekämpfen, die nur noch elektrische Cadillacs vorstellen wollen oder, wenn es hier um deutsche Unternehmen geht, Mercedes mit Flagship EQS und besonders den VW Konzern.
Jörg2 meint
Das ein „David“ die Siegesfähigkeiten eines „Zwerges“ an seiner Größe festmacht….. Erstaunlich!
;-))
Andi EE meint
Tesla ist doch kein Zwerg, immerhin mehr als doppelt so gross wie Porsche, mit der Aussicht Ende Jahr nah an die Million aufzuschliessen. Dann wäre Porsche ein Viertel-Zwerg, also ein unbedeutendes Würmchen auf dem Weltmarkt. Ist natürlich nicht so, weil Wertschöpfung und Gewinn pro Fahrzeug bei Tesla und Porsche viel höher als bei VW ist. Die absolute Verkaufszahl von VW kannst du schon mal halbieren, weil da pro Fahrzeug kaum was reinkommt.
„Und sie tun der Sache der Elektromobilität eher einen Bärendienst mit ihren untauglichen FSE, die regelmäßig für Tote sorgen, … “
Mit dem Assistenten von VW würdest du in jeder engeren Kurve in die nächste Mauer oder Graben fahren, dort wird man nicht mal gewarnt wenn das System den Löffel abgibt, das ist gefährlich … leider nie ein Thema in der Presse. Aber was kann man in dem Umfeld momentan erwarten, zurzeit ist es wieder ganz übel. Jenseits jeglicher Objektivität und voller technischer Ahnungslosigkeit, gepaart mit ungesundem Patriotismus.
“ … wie auch mit der nicht vorhandenen Qualität und absurden Akkuexperimenten im letzten Winter.“
Wie Tesla den LFP-Akku eingeführt hat, fand ich jetzt auch nicht gut. Da hätte man mehr testen müssen. Aber absurd ist das „Akkuexperiment“ nicht, denn jetzt wollen fast alle Hersteller in ihren günstigen Modellen LFP-Akkus verbauen. Von daher würde ich sagen, du hast da keine Ahnung, denn ein deutlich fallender Preis und somit mehr BEVs auf der Strasse sind wichtiger, als die reine Lehre vom permanenten Schnellladen.
Tobias meint
Fakt ist, dass Tesla im Markt der Elektrofahrzeuge kontinuierlich Marktabteile verliert.
Das Glück von tesla ist nur, dass der Markt insgesamt rasant zunimmt. Aber Sie werden immer unbedeutender. Da gibt es andere Player, die den etablierten viel eher Konkurrenz machen.
Andi EE meint
Jeder Disruptor ist am Anfang in dieser Nische ein Monopolist und hat 100% Marktanteile. Gibt dann immer mehr ab, wie anders soll das sonst mathematisch funktionieren?!
Entscheidend ist, dass Tesla stetig wächst und absolut gesehen, Verbrenner und BEV, immer mehr Automarktanteile gewinnt. Sprich VW, BMW und co. Immer mehr schrumpfen, während Tesla immer höhere Ansatzzahlen erreicht. Was erwartest du, dass Tesla 60Mio. Fahrzeuge als Monopolist absetzt, dann könnte man die 100% halten.????
Reinhard Boberg meint
Bis jetzt gibt es noch keinen bezahlbaren, mittelgroßen SUV mit einer Reichweite von 600km. Das wäre der Durchbruch für eine breite Käuferschicht. Wer das schafft wird Marktführer. Mit all den Ankündigungen der letzten Jahre kann man leider nicht fahren. Ich fahre seit 5 Jahren mit großem Vergnügen einen Nissan Leaf und warte geduldig auf meinen passenden SUV.
Fluxus meint
Warum braucht es denn einen SUV! Sind Deutschlands Straßen so schlecht, dass man einen großen Geländewagen braucht, der viel Ressourcen verschleudert und eine hohe Gefährdung für die Schwächeren im Straßenverkehr darstellt. Kann es nicht ein kleines Auto, oder ein Carsharing oder gar kein Auto sein. Verantwortung gegenüber der Umwelt und den kommenden Generationen sieht anders aus.
Anti-Brumm meint
Wo kommen wir denn dahin? Ein Auto muss heute ein verlängertes Wohnzimmer sein. Bequem, großzügig im Platzangebot, und bloß nicht bücken beim Einsteigen! Verbrauch ist nebensächlich.
Jürgen V meint
Ein SUV ist alles, aber mit Sicherheit kein Geländewagen, die meisten SUV sind etwas hochbringen und etwas aufgeblasene Kompaktwagen. Außerdem reicht nicht jeder Familie ein Kleinwagen oder einer wo schon hunderte Menschen mit vielleicht ungewaschenen Händen alles angegrabbelt haben. Manchmal muss es eben was eigenes sein.
Andi EE meint
Trotzdem bringt das Hochstellen des Fahrzeugs ausser hohem Luftwiderstand, nichts. Man muss doch aufhören die SUV-Nutzer als lauter vernünftiger Leute darzustellen. Der Beweggrund, dass man nicht ein Kombi sondern ein SUV kauft, ist dass man in der Aussendarstellung besser abschneidet. Die Leute die wegen einem Gebrechen hoch einsteigen müssen, sind keine 10% von den Usern. Für den ganzen Rest, wäre etwas mehr Bewegung und eine kleine Anstrengung beim tieferen Einstieg, wenigstens etwas Bewegung im Alltag.
Es zeigt auch auf, dass die Hälfte der Menschheit nicht bereit ist, diesen Kompromiss für Umwelt- und Klima zu machen. Macht jeder bei sich die Ausnahme mi den 20%, ist das ganze globale Klimaproblem um 20% grösser.
Frank meint
Wenn ein Auto eine größere Stirnfläche hat braucht es mehr Energie pro 100km also braucht es mehr Akkuspeicher um die gleiche Reichweite zu bieten also wird es noch schwerer. Wenn es schwerer wird braucht es noch mehr Energie….
Trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass SUVs verboten werden sollten. Sie werden als Lastfahrzeuge gebraucht (für den Pferdehänger, für den Garten und Landschaftsbauer…) Man sollte ihre erlaubte Höchstgeschwindigkeit den (anderen) LKWs anpassen. Da geht deren Verbrauch auch deutlich zurück. – Aber vor allen geht die Nachfrage schlagartig zurück.
Jörg2 meint
Unter Druck geraten doch bei einer Veränderung im Markt immer nur die, die gerade „fett im Geschäft“ sind. Dieses „Problem“ sehen die anderen Marktteilnehmer (aktuell „nicht so fett im Geschäft“) ja eher als positive Chance…
Andi EE meint
Es ist aber schon nicht einfach für diese Zulieferer. Du musst dein bisheriges Geschäftsfeld zu vielleicht 60% neu erfinden und dich ja quasi neu beim Hersteller bewerben. Es ist keinesfalls sicher, dass dich der Hersteller wieder wählt bei einer völlig neuen Komponente.
Umstellen ist das eine, aber du hast keinerlei Gewähr, dass du im neuen Umfeld noch konkurrenzfähig bist. Ein OEM wie VW macht ja die meisten Komponenten gar nicht selber, der sucht sich dann bei den neuen Teilen einfach den mit dem besten P/L aus. Diese Betriebe sind oder stehen noch mehr als Konzerne wie VW, vor einem gewaltigen Umbruch. VW muss sich vielleicht 30% verändern, die Zulieferer oft um 100%.
Sebastian meint
okay… das mit dem Wandel sitzt einigen arg im Nacken. Es gab mal Lochkarten um Maschinen zu bedienen, BTX war ne heisse Nummer… dann kam das Fax..
Sebastian meint
Erzähl mal einer Hausfrau (darf man das eigentlich noch sagen?), okay, sagen wir Hausmachende…. m/w/d/* die Wäsche sollte unten am Fluss von Hand gewaschen werden und dort auch getrocknet… ich kann mir die Proteste schon vorstellen.
TwizyundZoefahrer meint
Also, am Ende wird doch alles gut. Bauen die halt andere Maschinen, ist doch auch spannend, als immer das gleiche. Und wenn es nicht gut wird, dann war es halt noch nicht das Ende.????
Flo meint
Nichts ist so beständig wie der Wandel (Heraklit) und Gruß an den VDA
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich grüße ebenfalls den VDA. Die Transformation von der Bildschirmröhre zum LED-Bildschirm hat ebenfalls vor Jahrzehnten zu einem kompletten Reset der Branche geführt. Also strengt euch endlich mal richtig an, dann bleiben euch die Kunden treu. Wenn ihr sie aber nicht ernst nehmt, und das war in der Vergangenheit absolut nicht der Fall und ist bei dem Aufbau der Ladeinfrastruktur immer noch so, sind sie schneller weg, als ihr schauen könnt. Wer bremst verliert, den Spruch müsstet ihr ja kennen.