Ford hat im Februar angekündigt, in Europa im Pkw-Segment komplett auf E-Fahrzeuge umzustellen. Bis Mitte 2026 sollen zunächst alle verkauften Modelle entweder Elektroautos oder Plug-in-Hybride sein, 2030 soll das Angebot dann nur noch rein elektrisch ausfallen. Die Umstellung auf Elektroautos könnte in den europäischen Märkten auch früher erfolgen, heißt es nun.
„Es ist gut möglich, dass wir schneller vorgehen“, sagte Fords Europa-Chef Stuart Rowley bei einer Online-Konferenz der Financial Times. Die Nachfrage nach Elektroautos sei europaweit stärker als erwartet. „Jedes Mal, wenn wir uns die Daten ansehen, forcieren wir unsere Prognose“, so Rowley.
Ford bereitet derzeit die Expansion mit seiner ersten von Grund auf als Elektroauto entwickelten Baureihe vor. In den USA ist das Batterie-SUV Mustang Mach-E bereits seit 2020 verfügbar, demnächst sollen auch europäische Kunden ihre Fahrzeuge erhalten. Das zweite vollelektrische Modell soll im Jahr 2023 starten. Es handelt sich um einen speziell für die hiesigen Märkte konzipierten Pkw – möglicherweise in Form eines kantigen SUV. Die Antriebstechnik für diesen Stromer stellt Volkswagens E-Auto-Baukasten MEB, den Ford als erster Wettbewerber nutzen darf. Über einen zweiten Wagen auf der Plattform wird derzeit verhandelt.
Ob Ford schon vor 2030 in Europa nur noch Elektroautos anbieten wird, hängt von der Modellpalette bis dahin ab. „Es wird Modelle geben, die bis dahin nicht vollelektrisch sind, aber vielleicht bedienen wir diese Segmente dann nicht“, erklärte Rowley. Die US-Marke hat vor, sich aus traditionelleren Segmenten zurückzuziehen und insbesondere noch stärker auf SUV zu setzen. So wird etwa im nächsten Jahr die Produktion der Mittelklasse-Limousine Mondeo eingestellt.
„Wir werden ein zielgerichteteres Portfolio von hochdifferenzierten Pkw haben“, so Rowley im Februar. Bei der Financial-Times-Konferenz auf eine mögliche elektrische Zukunft des Kleinwagens Fiesta angesprochen, wollte sich der Manager nicht äußern. Die für kommende Klimagesetze nötige Elektrifizierung kleiner Fahrzeuge ist aufgrund der geringen Margen eine Herausforderung. Einige Marken haben signalisiert, dass sie in Zukunft auf Kleinwagen verzichten könnten. Ob das bei Ford der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Thorsten Jung meint
Ich bin der Meinung nur auf die E- Mobilität zu setzen ist falsch. 1.woher soll der Strom zum aufladen herkommen 2.Wohin mit den alten Batterien 3. Von der Herstellung bis zur Verschrottung erzeugen E-Autos (SUV’s)mehr CO2 wie Verbrenner. Es sollte auch mehr geforscht werden um Alternative Kraftstoffe herzustellen. Schade ist das die Praktischen Kleinwagen verschwinden wegen zuwenig Gewinn.Bald gibt’s nur noch SUV’s auf den Straßen vor kurzem wollte man diese Panzer in den Innenstädte verbieten. Als E- SUV’s mit 2.5 Tonnen und mehr Gewicht dürfen sie wieder überall fahren. Mit E antrieb sind sie nicht mehr gefährlich und überflüssig. Schon merkwürdig da läuft was falsch. Bei den Autoherstellern und Politikern.
Thorsten Jung meint
Erstmal finde ich das alle nur E mobil setzen falsch es sollte auch nach anderen Kraftstoffen geforscht werden. Das es keine Kleinwagen mehr geben soll nur weil die Gewinne zu niedrig sind und es nur noch klobig schwere SUV’s bald auf den Straßen zusehen gibt’s ist auch falsch. Den als Verbrenner waren die SUV’s als Panzer bezeichnet und sollten aus den Städten raus wegen den Unfällen mit Toten. Als E Kfz dürfen sie überall fahren. Da läuft doch was falsch!
Daniel S meint
Der Ford Manager hätte sich auch kurz fassen können: Wir haben keinen Plan.
simon meint
Doch Autos entweder auf der MEB Plattform von VW anbieten oder gar kein Auto in der Klasse mehr.
Eugen P. meint
Klingt für mich nach einem Rückzug auf Raten, der Fiesta dürfte bald auch eingestellt werden, ein Focus-Pendant auf MEB Basis könnte wild spekuliert Fords zweites E-Auto für Europa werden. Ansonsten Pickups, SUVs und Mustangs. Meines Wissens nach verkäuft sich Ford nur in Deutschland und UK einigermaßen, würde mich nicht wundern, wenn Ford den EU Markt ganz aufgibt wie schon GM. Tesla kann dann ja Ford Europa beerben, als etwas domestizierter Amerikaner.
Sebastian meint
Ford Anteil in Deutschland: 10%
TEsla Anteil in Deutschland: 0,5%
Stand Ende 2020
Eugen P. meint
Wenn Tesla den Sprung ins Firmenwagenleasing schafft, könnte sich das ändern, mit einer Produktion in Deutschland dürfte dem grundsätzlich nichts im Wege stehen.
Sebastian meint
Firmenwagengeschäft bei Tesla ????????????
Die schaffen Privatpersonen mit Ach und Krach.
Egon Meier meint
wenn ..
aber dazu müsste die Richtung der Firmenkultur sich um 180% ändern. UInternehmenskunden sind nicht Nerdistan und mit dem Glückspiel Fertigungsqualität und Service-Abgrund kann man niemanden locken.
Und .. Leasing muss refinanziert werden. Man schaue sich mal die Renditen von Tesla-Anleihen am Markt an .. damit wird das nix.
Tesla muss knapp 6 % Zinsen für mittelfristige Anleihen zahlen. Wenn man dann noch was verdienen will kann man sich sehr einfach einen Leasingfaktor ermitteln, den kein einziger Kunde mitmacht.
Herbs meint
Aus Interesse: inwiefern hängt der Produktionsstandort damit zusammen, ob ein Auto im Firmenwagenleasing ist?
Ich kenne da (aus Erzählung) nur Preis und Service.
Eugen P. meint
Da viele Unternehmen mit den Autoherstellern und ihren Zulieferern verbandelt sind, gehe ich davon aus, dass es sich dort nicht gut macht, Marken aus Übersee zu fahren. Bei einer Produktion in Deutschland oder meinetwegen Europa, dürften auch deutsche Zulieferer zum Zug kommen und dann kann man als Bosch Außendienstler eben auch einen Tesla fahren ohne anzuecken. Anders lässt es sich kaum erklären, dass so gut wie keine Japaner im Flottenkundengeschäft vertreten sind.
andi_nün meint
Oje, also steht Tesla mal wieder kurz vor der Pleite?