Nach dem demnächst nach Europa kommenden SUV Mustang Mach-e will Ford weitere reine Stromer einführen, 2030 sollen hier nur noch Elektroautos verkauft werden. Eines davon ist ein für 2023 geplantes Modell auf Basis von VWs E-Antriebs-Baukasten MEB, den Ford als erster Wettbewerber nutzen darf. Autocar will nun Schnappschüsse eines Entwurfs des Fahrzeugs vorliegen haben.
Die von dem britischen Autoportal veröffentlichten Fotos zeigen ein noch größtenteils verdecktes Tonmodell kurz vor oder nach dem Transport auf einem Hänger. Unter der großen blauen Schutzhülle ist nicht viel zu erkennen, die sich abzeichnende kantige Formensprache unterscheidet sich aber erkennbar von der des Mustang Mach-E. Letzterer kommt deutlich runder und im Coupé-Stil daher.
Die Bilder lassen darauf schließen, dass der noch namenlose Elektro-Ford ähnlich wie das schon verfügbare erste SUV auf MEB – der VW ID.4 – im Kompaktsegment positioniert wird. Autocar vermutet, dass der E-Ford den gleichen Radstand wie der ID.4 aufweisen wird. Auch die Antriebstechnik soll ähnlich ausfallen, das würde Heck- oder Allradantrieb und Batterien für 340 bis 522 Kilometer Reichweite bedeuten. Die Ladegeschwindigkeit soll bis zu 125 kW betragen.
Offizielle Details zu seinem Elektroauto speziell für Europa hat Ford bisher nicht verraten. Bekannt ist lediglich, dass der US-Konzern für die umfassende Elektrifizierung seines Portfolios am Standort Köln eine Milliarde Dollar (ca. 835 Mio. Euro) in die Modernisierung des dortigen Werks investieren will. Die bestehende Automontage soll das erste auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Produktionszentrum des Traditionsherstellers in Europa werden. Als erstes Elektroauto soll dort 2023 das kompakte SUV vom Band rollen.
Ein weiterer Batterie-Wagen in Kooperation mit VW wird laut den Kooperationspartnern derzeit geprüft. Die Grundlage würde auch hier die MEB-Plattform stellen. Für das erste Modell wird VW an Ford 600.000 Baukästen einschließlich Akkupacks und weiterer Komponenten liefern, hieß es 2019. Auch das zweite Ford-Elektroauto auf dem MEB dürfte am Standort Köln produziert werden.
Das neue Elektro-Flaggschiff Mustang Mach-E mit eigener Technik will Ford ab diesem Jahr in Deutschland ausliefern, in den USA wird es bereits seit einigen Monaten an Kunden übergeben.
Michael meint
Wieso eigentlich MEB Platform von VW wenn man selber schon den Mach E hat? Wozu ist das gut?
Citaron meint
Die Mach-E-Plattform, die ja eine stark modifizierte C2 Architektur ist, kann nur Kompakt und größer, und ist für ein höherpreisiges Segment ausgelegt. Stärkere Motoren, größere Akkus, umfangreichere Fahrerassistenz. Es sollen noch mindestens ein weiterer Ford SUV und ein Lincoln CUV auf dieser Plattform kommen, das Ford SUV nochmals etwas größer.
Und Rivian gibts ja auch noch. Möglicherweise hat sich Ford dafür noch den Namen Excursion verlängern lassen, diesmal für ein EV-SUV. Wer den Excursion kennt, weiß aber, dass der nur was für die USA ist.
Sebastian meint
boey, schon wieder Geheule das es ein SUV ist? Vermutlich weil die Kunden genau solche Autos möchten.
Egon Meier meint
Wenn die ganzen Anti-SUV-Jammerlappen – die nach Foreneindruck in die -zig-Millionen gehen müssen – doch in der letzten zeit kräftig Kombi gekauft hätte .. dann müssten wir uns jetzt nicht dem Glauben hingeben, dass der gemeine Autokäufer einfach Bock auf SUV hat.
Aber .. diese Heulsusen sind wahrscheinlich gar nicht so zahlreich (nur eben hier alle versammelt)
und mich möchte auch gerne einen Kombi aber .. ich nehme was ich kriegen kann .. einen dieser doofen SUV und lebe damit auch. Ich fahre einfach langsamer und elektrisch.
Andi meint
Warum bezeichnen Sie SUV-Gegner als Anti-SUV-Jammerlappen und Heulsusen?
Sie werden schließlich auch nicht als Blödmann hier bezeichnet, weil Sie eine andere Meinung haben.
Ich finde SUV – und damit meine ich große, schwere Fahrzeuge über 2,5 t im Straßenverkehr unnütz, gefährlich und umweltpolitisch katastrophal.
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für solche Fahrzauge auf 80 km/h, wie sie für LKW üblich ist, würde diesen ganzen Auswüchsen ein Ende bereiten.
Jürgen V meint
Genau! Die riesigen SUV’s finde ich auch nicht so prickelnd, aber hier wird sich leider über SUV im allgemeinen aufgeregt. Die meisten dieser Fahrzeuge sind im Kompaktformat beheimatet. Beispiel Tiguan/ ID4 basieren auf den Plattformen von Golf/ID3. Es regt sich doch auch niemand über die riesigen Limousinen ala BMW, Mercedes oder sonstwas auf. Ich verstehe es nicht.
Carly meint
Ja, ich auch aber der NEU sollte ein HUD haben, ansonsten muss ich zur Konkurrenz gehen!
Mike meint
Es gibt ja noch nicht genug Schrankwände. Irgendwie haben es die Hersteller noch nicht geschnallt – bei BEV kommt es auf Reichweite an. Die erreicht man durch geringe cw*A Fläche. Schraubt man cw und A hoch, steigt der Verbrauch auf der Langstrecke enorm. Das will man dann mit riesigen Akkus kompensieren, was das Ganze schwer, teuer und wenig umweltfreundlich macht.
Anti-Brumm meint
Dabei hat ein E-Auto konstruktionsbedingt ohnehin schon einen leicht höheren Einstieg (was ja ein Hauptargument für SUV ist). Also das, was man gemeinhin „Crossover“ schimpft. Da muss man die Kiste nicht noch extra aufbocken und höherbauen.
FahrradSchieber meint
„Irgendwie haben es die Hersteller noch nicht geschnallt – bei BEV kommt es auf Reichweite an“
Das ist falsch. Wie bei jedem Produkt kommt es in erster Linie darauf an, dass der Kunde es kauft.
Und wenn der durchschnittliche Kunde lieber die SUV-Form als z. B. die Limo-Form kauft und dafür bereit ist, auf Reichweite zu verzichten, dann ist das so.
SUV ist momentan halt noch immer das erfolgreichste Segment, das kann ein Hersteller nicht ignorieren.
Carsten Mühe meint
Beim Verbrenner kommt es genauso auf die Reichweite an, wer will schon all Furz an die Tanke fahren müssen?
Michael Höhne meint
Ich bin früher mit dem Verbrenner 2 Stunden gefahren und hab dann eine längere Pause gemacht. Heute mit dem Elektroauto „tankt“ in meiner Pause noch jemand Strom in das Auto. Win, Win
Egon Meier meint
„Irgendwie haben es die Hersteller noch nicht geschnallt – bei BEV kommt es auf Reichweite an. Die erreicht man durch geringe cw*A Fläche. Schraubt man cw und A hoch, steigt der Verbrauch auf der Langstrecke enorm. “
Reichweite ist ein Faktor von vielen. Dass es auch ohne geht zeigt der e-twingo. Verkauft sich super und schafft im Winter vielleicht 80 km.
Und wenn ich cw und Stirnfläche optimiere handle ich mir gravierende Nachteile ein: Beschänkungen im Design, Innenraum …
Alles bitte im Gleichgewicht für die Zielgruppe!
meiner wird 520 km WLTP haben und das reicht völlig aus. Je älter umso mehr Pinkelpausen benötigt man sowieso und ein kleiner Fußmarsch vom lader zur WC und anschließend einen Kaffee aus der Thermoskanne.
Ein bisschen Entschleunigung gut gut.
Für die km-Fresser wird es auch noch passenden BEV geben.
Gunnar meint
Egon, Gratulation zur Entscheidung für einen BEV. Aber ich wusste gar nicht, dass Renault auch schon BEVs mit 520 km Reichweite bietet.
Egon Meier meint
tut Renault nicht und deshalb kriege ich auch keinen Renault.
Aber das hast du dir auch schon gedacht .. Oder ?
hmm. .. noch 6 wochen muss ich warten ..
Jürgen V meint
Auch hier sage ich, nicht jeder kommt mit einem Fahrzeug in der Größe eines Fiat 500 oder Polo aus. Wenn es also jemanden nichts ausmacht eine geringere Reichweite zu haben, dann ist es doch gut.