Die Berater von PwC und Strategy& haben für ihr „Stimmungsbarometer Automotive 2021“ im März und April dieses Jahres 201 Manager der Automobilbranche befragt. Die deutsche Industrie rechnet demnach noch 2021 mit wirtschaftlicher Erholung. Mit Blick auf Elektroautos erwarten viele bis Mitte des Jahrzehnts einen deutlichen Anstieg des Marktanteils.
Die pandemiebedingte Konjunkturabkühlung ist laut der Studie für mehr als drei Viertel (77 %) der deutschen Automobilmanager die größte Herausforderung im laufenden Jahr. Dennoch blicken die befragten Führungskräfte bei Autobauern, -zulieferern und -händlern optimistisch in die Zukunft. So erwartet die Mehrheit für 2021 ein Wachstum der Pkw-Neuzulassungen und der Pkw-Produktion. Auch PwC geht nach den Verkaufseinbrüchen 2020 durch die Coronavirus-Pandemie von einem Aufwärtstrend aus. Im optimistischen Szenario wäre 2021 ein Plus von 9 Prozent und damit ein Anstieg auf 3,2 Millionen verkaufte Pkw möglich. Bei anhaltenden Lockdown-Maßnahmen mit geschlossenen Ausstellungsräumen und Händlerbetrieben könnte das Wachstum jedoch mit nur 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auch deutlich geringer ausfallen.
„Einerseits wurden Fahrzeugbestellungen durch Einschränkungen im physischen Autohandel im ersten Quartal des Jahres auf ein Minimum reduziert. Da allerdings viele Konsumenten während der Pandemie Geld zurückgelegt haben, könnte der Markt nach Ende der Lockdown-Maßnahmen schnell wieder anziehen“, so Felix Kuhnert von PwC Deutschland. „Wir erwarten im zweiten Quartal mindestens 50 % mehr verkaufte Autos gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Darauf müssen sich die Hersteller auch produktionsseitig vorbereiten und insbesondere Lieferkettenprobleme, etwa bei Halbleiterchips, auffangen.“
Hoffnungsträger alternative Antriebe
Hoffnungsträger des Automobilsektors bleiben laut der Umfrage alternative Antriebe. Die Hälfte der Führungskräfte rechnet mit einem Marktanteil von mindestens 30 Prozent für neuzugelassene Elektroautos bis 2025 (im Vergleich zu 6,7 % im Jahr 2020). Entsprechend setzen sie auch ihren strategischen Fokus innerhalb der CASE-Dimensionen (Connected-Car-Dienste, Automatisiertes Fahren, Smart Mobility und Elektrifizierung) überwiegend auf Elektromobilität. 49 Prozent der Befragten investieren schwerpunktmäßig in E-Angebote, 20 Prozent in Autonomes Fahren, 12 Prozent in Smart Mobility und 11 Prozent in Connected-Car-Services.
Die nationale Wasserstoffstrategie bietet aus Sicht der Branche ebenfalls Chancen, allerdings eher im Lkw-Bereich: 46 Prozent der Teilnehmer erwarten durch die Weiterentwicklung der wasserstoffbetriebenen Brennstoffzelle zukünftig höhere Marktpotentiale.
Der Coronavirus hat aus Sicht der deutschen Automanager langfristige Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten der Bundesbürger. 42 Prozent gehen davon aus, dass Verbraucher nach der Pandemie individuelle Mobilitätsangebote weiterhin dem öffentlichen Personennahverkehr vorziehen werden. 38 Prozent glauben, dass die zurückgelegten Kilometer je Verkehrsteilnehmer weiter sinken werden. Die Frage, ob die Konsumenten dafür auch tiefer in die Tasche greifen, spaltet die Branche: 45 Prozent erwarten künftig eine höhere Zahlungsbereitschaft für individuelle Mobilität, 45 Prozent dagegen niedrigere Ausgaben der einzelnen Verkehrsteilnehmer.
Den größten Transformationsdruck spürt die deutsche Automobilindustrie bei der Digitalisierung (52 %) sowie bei neuen Mobilitätskonzepten und damit verbundenen Geschäftsmodellen (49 %). Den geringsten Transformationsdruck sieht die Branche im Weg hin zum softwaregetriebenen Auto. Hier fühlen sich vor allem die Autohersteller bereits sehr gut beziehungsweise eher gut (71 %) vorbereitet. 62 Prozent der Automobilmanager sehen ihr Unternehmen gut in Sachen Nachhaltigkeit und ESG-Transformation (Umwelt-, Sozial- & Corporate Governance) aufgestellt.
Skodafahrer meint
Derzeit fehlt es noch an vielem. Vor allem an Batterien.
Es gibt noch keine Elektro-Kombis von großen Herstellern.
Es gibt derzeit noch wesentlch weniger Auswahl als bei Verbrennern.
Ein VW ID.3 hat wesentlich weniger Konkurrenten als der VW Golf.
Heute haben Elektroautos oft noch eine wesentlich geringere Höchstgeschwindigkeit als Verbrenner, dies soll wohl den Verbrennerverkauf erleichtern, bis man ausreichend Elektroautos bauen kann.
Daniel S meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
leotronik meint
Die Änderung in Richtung Elektromobilität geht in den Köpfen erstaunlich schnell. Verglichen mit der Akzeptanz der Leistungsangabe in kW statt PS geht es quasi rasend schnell. Seit 1978 ist PS eigentlich im Handelsverkehr verboten. Doch so manche Köpfe haben die Umstellung auf die SI Einheiten bis heute nicht hingekriegt. Trotzdem wünsche ich mir eine wesentlich beschleunigte Umstellung auf BEV.
CaptainPicard meint
Ich wette wenn kW die größere Zahl wäre, wäre die Umstellung innerhalb von wenigen Jahren erfolgt.
150kW meint
:D
Bei den Bildschirm Diagonalen war es allerdings genau anders herum, die kleineren Zoll Maße haben sich gegen größere cm Angaben durchgesetzt ;)
CaptainPicard meint
@Ecomento
Ich weiß ja dass die Seite eher auf Europa und Deutschland fokusiert ist aber ich denke die Vorstellung des Ford F-150 Lightning hat sich trotzdem einen Artikel verdient. Mit einem Preis von unter 40.000 Dollar für einen Fullsize vollelektrischen Pickup-Truck (dem meistverkauften Fahrzeug in den USA seit Jahrzehnten) fällt das meiner Meinung nach in die Kategorie Gamechanger.
ecomento.de meint
Es gibt immer wieder interessante neue und mögliche Modelle im Ausland. Wenn sie nicht Deutschland kommen (könnten), dann verzichten wir derzeit aber auf eine Meldung. Wir wollen umfassend berichten, also möglichst über alle interessanten Neuigkeiten – für einen globalen Fokus haben wir aber leider nicht die Ressourcen.
VG | ecomento.de
DerOssi meint
Gut, aber der FORD F-150 Lightning schlägt einem ja quasi ohne viel Mühe von selbst „ins Gesicht“ :)
Dann dürfte vom Cybertruck z.B. auch zukünftig kein Artikel mehr kommen…
CaptainPicard meint
Stimmt, über den Cybertruck wurde nicht nur umfassend berichtet, selbst die Ankündigung der Vorstellung erhielt einen eigenen Artikel, also der Teaser zum Teaser. Dass man nun nicht einmal einen einzigen Artikel nach der Vorstellung des F-150 Lightning bringt ist schon seltsam.
Andi EE meint
Bin bei euch, ich habe mir das Fahrzeug auch mal genauer angeschaut … stimmt, tolle Umsetzung fürs Elektrozeitalter … der Frunk als echter Kofferraum ist so verblüffend simpel, diesbezüglich stehen Tesla und Rivian definitiv im Abseits. Die klassische Truckform wurde hier so clever genutzt, mit dieser tiefen Ladekannte in der Front. Das bidirektionale Laden, ja viele praktische Dinge die auch einem Handwerker viel Nutzwert bringen werden.
Die Optik gefällt mir auch sehr gut. Überall dezent modernisiert, der Charakter bleibt aber, was ganz bestimmt ein grosser Vorteil gegenüber dem Cybertruck sein wird. Diese klassische Form des Pick Ups wird in den USA noch lang Bestand haben, weil der Traum von der Weite, Freiheit und Natur immer noch in den Köpfen ist. Mt dem Cybertruck verbinde ich das nicht, das ist so wie wenn man den Jeep als klassische Form eliminieren würde … funktioniert nicht. Der Markt ist so gross, dass es für beide Platz hat, ja. Ich glaube aber, dass der F-150 deutlich mehr Käufer ansprechen wird.
leotronik meint
Hauptsache dass wir von allen Autos von VW, BMW und DB die nur in China angeboten werden ausführlich erfahren.
ecomento.de meint
Wenn sie möglicherweise später auch hier angeboten werden, oder entsprechenden Berichten eine Absage erteilt wird, berichten wir darüber.
VG | ecomento.de
Hans Meier meint
@ecomento.de
Mit der Sichtweise ist halt einfach das Problem verbunden das ihr ein VWAGBMWDBVAG Influencer-Werbeblatt seid…. Und mich interessiert jetzt weniger was die VWAG Marketingabteilung wieder an Meldungen raushaut als was auf dem EV-Markt passiert. Und das war (Jahre) früher bei Ecomento besser als Heute. Seit VWAG durch den wirtschaftlichen Druck in die Gänge gekommen ist, wurde Ecomento mit VWAG Meldungen geflutet & die teils bezahlten Automarkentrolle kamen in die Foren…. Trotz der starke wirtschaftliche Lobby sollte man seinen Werten treu bleiben. Meine Meinung :) „Echokammern“ kann man getrost den Trollen überlassen.
ecomento.de meint
Der Fokus auf Deutschland umfasst internationale Marken, hier berichten wir ja auch weiter viel. Die deutschen Hersteller holen nun aber bei E-Mobilität auf und haben zuletzt entsprechend viel Neuigkeiten bekannt gegeben. Und bei der E-Auto-Technologie sind wir auch deutlich breiter aktiv. Wenn wir über nur in anderen Ländern erhältliche Produkte berichten, dann wollen wir das ebenfalls ausführlich machen – nur fehlen uns dazu eben derzeit leider die Ressourcen.
VG | ecomento.de
Andi EE meint
@CaptianPicard
Bin ich gleicher Meinung, es ist wichtig dass man zumindest die wichtigsten Fahrzeuge der anderen grosse Märkte auch in die Berichterstattung miteinbezieht. Es hilft den Maulwurfsblick den man zwangsläufig beim eigenen Standort hat, zu weiten.
Auch der Kleinstwagen in China der so gut läuft bezüglich Verkaufszahlen, wurde hier vorgestellt = mehr von. Es ist einfach sinnvoll die andere Sichtweise sich zumindest mal anzuschauen, teilen muss man sie ja nicht. Und seitenlange Vorstellungen von zweifelhaftem Inhalt von Deutschen Herstellern, muss ja auch nicht immer wiederholt werden. Der Informationsgehalt tendiert oft gegen null. Ab und zumal das Wichtigste aus anderen Märkten (auch mal das Positive) wäre sinnvoll.