Audi-Chef Markus Duesmann hat vor Kurzem verkündet, dass bei der Marke in vier Jahren die Produktion des letzten komplett neu entwickelten Verbrenner-Modells startet. Ab 2026 bringe der Premium-Anbieter nur noch neue Modelle auf den Weltmarkt, die rein elektrisch angetrieben sind. Mit Elektroautos will Duesmann schon in wenigen Jahren so viel Geld wie heute mit Verbrennern verdienen.
Pkw mit Elektroantrieb sind noch deutlich teurer in der Produktion als herkömmlich angetriebene Fahrzeuge. Das liegt insbesondere an den für große Reichweiten erforderlichen umfangreichen Batteriepaketen. Der Volkswagen-Konzern geht die Herausforderung mit konzernweit genutzten Plattformen an, die auch Audi einsetzt. Mit der Konzernschwester Porsche entwickeln die Ingolstädter zudem eine gemeinsame Architektur speziell für hochwertige Premium-Stromer. Zusammen mit anderen Initiativen will Duesmann Audi wieder zum größten Gewinnbringer im Konzern machen.
Duesmann ist seit April 2020 an der Spitze von Audi, er verantwortet darüber hinaus die Konzernforschung und -entwicklung bei Volkswagen. Der von BMW abgeworbene Ingenieur feilt laut dem Spiegel seit neun Monaten an einer neuen Strategie, die noch im Sommer stehen soll. Dazu gehörten auch deutlich strengere Profitabilitätsziele. Die Umsatzrendite soll von zuletzt 5,5 Prozent auf über 11 Prozent im Jahr 2025 steigen, berichteten mit dem Vorgang Vertraute. Außerdem stehe Audi davor, dieses Jahr erstmals mehr als zwei Millionen Autos zu verkaufen. Bis 2030 könnte der Vorstand daher ein Ziel von drei Millionen Autos jährlich anstreben.
Aus der Autobranche hieß es jahrelang, dass Elektroautos ein Verlustgeschäft seien. Duesmann sieht das anders: Die Milliardeninvestitionen zahlten sich langsam aus. Kaufprämien und ein gesteigertes Kundeninteresse ließen die Stückzahlen explodieren. „In zwei bis drei Jahren werden unsere batterieelektrischen Autos genauso profitabel sein wie Verbrenner“, sagte er dem Spiegel.
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung beschleunigt Audi den Umstieg auf E-Mobilität. Bis 2033 lasse man die Produktion der Verbrenner nach und nach auslaufen. Bis spätestens 2050 soll die Marke bilanziell klimaneutral sein, kündigte Duesmann im Juni auf der Konferenz der Stiftung Klimaneutralität an. Er „glaube nicht an den Erfolg von Verboten. Ich glaube an den Erfolg von Technologie und Innovationen“. Das bedeutet auch, dass Audi eine Doppelstrategie verfolgt: Zwar will Duesmann radikal auf E-Mobilität umstellen – aber in den Jahren zuvor noch möglichst viele Diesel und Benziner verkaufen, auch um die Antriebswende zu finanzieren. In Märkten wie China könnte es dabei auch nach 2033 noch Verbrenner im Angebot geben.
Gunarr meint
Oje, ein Bmw-Manager soll Audi profitabler machen. Das bedeutet, die Autos werden künftig aus Plasik gebaut.
Mäx meint
Wie meinen?
CaptainPicard meint
Wohl eine Anspielung auf Diess der auch von BMW kam. Unter seiner Leitung wurde der ID.3 gebaut wurde, dessen verwendete Innenraummaterialien viel Kritik geerntent haben.
T. S. meint
Ich bin letzte Woche den Q4 50 Etron Probegefahren. Die Materialanmutung im Innenraum ist grausam, viel Hartplastik und Kunstleder. Die Türtafeln der hinteren Türen sind gar komplett aus Hartplastik.. untypisch für Audi.
Bei einem Listenpreis, in diesem Fall von 68.000€ muss Audi das dem Kunden erstmal erklären können (Umweltprämie hin oder her).
Die Technik ist solide und von aussen ist er schick, aber der Innenraum war für mich ein no go in dieser Preisklasse. Wenn Audi Elektroautos auf diesem Weg profitabel machen möchte, sollten sie aufpassen, dass die Kunden nicht auf Höherwertige Fahrzeuge aus dem Konzern ausweichen (oder Gott beware zu anderen Produkten greifen). Der Enyaq ist zumindest haptisch eine andere Hausnummer.
Alupo meint
Ich kann an Leder nichts tolles finden, „außer dass jede Menge Chemie dafür benötigt wird“.
Mein BEV gab es damals leider nur mit Leder/Alcantara und Holz im Innenraum :-(. Letzteres hochglanzlackiert und übrigens genauso hart wie Hartplastik.