Die im November 2020 von der staatlichen KfW-Bank gestartete Förderung von privaten Ladestationen – sogenannten Wallboxen – an Wohngebäuden ist vorerst gestoppt. Die Nachfrage nach dem 900 Euro hohen Zuschuss war von Beginn an groß, der Fördertopf wurde daher mehrmals wiederaufgefüllt – nun sind die zur Verfügung stehenden Mittel aber aufgebraucht. Ob erneut nachgeschossen wird, ist offen.
Der noch bis vor Kurzem gewährte Zuschuss wurde finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Damit habe man bundesweit über 600.000 Ladepunkte subventionieren können, teilte die KfW-Bank mit. „Die Förderung war sehr erfolgreich, die Fördermittel sind derzeit erschöpft. Bitte stellen Sie keinen Antrag mehr“, heißt es derzeit auf der Website der Förderbank. Aktuell prüfe die Bundesregierung, ob weitere Mittel zur Fortführung des Programms bereitgestellt werden.
Die KfW-Bank betonte, dass laufende Anträge nicht betroffen sind. Wer die Förderung bereits angefragt und dabei alle Voraussetzungen erfüllt habe, erhalte in den nächsten Tagen eine Antragsbestätigung – damit sei der Zuschuss reserviert. Letzteres gelte auch, wenn bereits eine Antragsbestätigung vorliege. Die Auszahlung erfolge, sobald der Einbau der Ladestation entsprechend den Fördervoraussetzungen nachgewiesen wurde.
Mit dem KfW-Programm fördert der Bund den Erwerb und die Installation von Wallboxen an privat genutzten Stellplätzen von Wohngebäuden mit pauschal 900 Euro pro Ladepunkt. Voraussetzung ist unter anderem, dass die angeschaffte Ladestation über eine Normalladeleistung von 11 kW verfügt, der Strom aus erneuerbaren Energien kommt und die Ladestation intelligent und steuerbar ist.
Ursprünglich waren für das Wallbox-Förderprogramm 200 Millionen Euro vorgesehen gewesen. Aufgrund der großen Nachfrage wurden dreimal 100 Millionen Euro nachgeschossen, zuletzt im Juni. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat kürzlich Finanzminister Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, ein weiteres Mal mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Scheuer will das Programm aus vorhandenen Mitteln des Energie- und Klimafonds um weitere 200 Millionen Euro aufstocken lassen.
„Denn ein Stopp zum jetzigen Zeitpunkt wäre ein schlechtes Signal mitten in der Phase des Hochlaufs der Elektromobilität in Deutschland“, so Scheuer. Das Programm stelle einen großen Anreiz für die beschleunigte Anschaffung eines Elektroautos dar. Das Laden an privaten Stellplätzen sei von zentraler Bedeutung für den Aufbau eines leistungsstarken und zuverlässigen Ladeinfrastrukturnetzes.
Stefan meint
Herr Scheuer könnte doch die vielen hundert Millionen Euro, die er für 1.000 Schnellladeparks beansprucht, besser für die Förderungen von Wallboxen frei geben. Mit z.B. 500 Mio könnte er noch einmal über 500.000 Wallboxen fördern. Wir brauchen Ladepunkte zu Hause und am Arbeitsplatz / P+R Platz. Dort stehen die Autos am längsten und könnten mit sehr einfachen, preiswerten Ladepunkten aus dem bestehenden Stromnetz laden.
Kromog meint
Wir fahren seit 6 Jahren E up ( geksuft ohne Förderung) und haben uns auch eine Wallbox angeschafft. Nachdem der Bescheid der Förderung kam und nach 3 Monaten mein Elektriker dann die Wallbox installierte, hat er mir dann gesagt dass es Kunden gibt wo er 6 Wallboxen in Doppelgarage und Carport montiert hat und alle von unseren Steuergeldern mit 900€ bezuschusst wurden. Ein E Auto hatte der Kunde noch nicht. Und da wundert es nicht wenn das Geld aus ist. Blanker Aktionismus ohne Plan.
GERO meint
Kann ich nicht nachvollziehen. Eine geförderte Wallbox kostet mindestens 750 Euro
Installationskosten wären bei mir 1580 Euro (Selber machen geht nicht).
Anschluss beim Energieversorger Ertüchtigung auf 64 Ampere nochmal 450 Euro.
Den finanziellen Vorteil für jemanden der das Ding nicht nutzt sehe ich nicht.
Servus
Gero
m. Ast meint
verprassen…. Jetzt hoffentlich richtig! ????
Sebastian meint
Gut wenn diese absurden Förderungen rund ums E-Auto mal aufhören…
9.000 Euro Bonus aktuell
keine KFZ Steuer
0,25% bei Geschäftsauto
Wallbox Förderung
kostenloses laden
kostenloses parken
allein die ersten drei Punkte kostet je nach Autotyp schnell mal 20.000 Euro… für so was blödes wie ein Privatauto! Unfassbar… aber für Schulbildung haben wir kein Geld übrig.
Förderungen würde ich nur geben, wenn ein Altauto verschrottet wird. Genauso wie bei Hausrenovierungen… Ölheizungen raus! Geld aufs Konto. Haus gedämmt! Geld aufs Konto.
die allermeisten E-Fahrer lügen sich und all den anderen nur in die Tasche… von wegen mein xyz hat einen Verbrenner ersetzt. Pipi Langstrumpf ist das.
und zu was muss man wallboxen fördern? Absoluter Käse.
Nobi meint
Laut KFW-Bank haben ca. 45 % die Förderung von 900 Euro in Anspruch genommen, obwohl sie noch keine Verwendung für die Wallbox haben. „…innerhalb von 3 Jahren geplant, ein E-Auto etc. zu kaufen“. Da muß ich mich schon fragen! M.E. müsste ein Antragsteller zumindest eine bestätigte und nachweisbare Bestellung eines E-Autos oder Hybrid-Pkw vorweisen können!
Swissli meint
Das bestätigt meine Befürchtung.
Man hätte zumindest 12 Monate nach Installation/Förderung den Besitz eines BEV/PHEV nachweisen müssen. BTW: für PHEV hätte ich eine tiefere oder keine Wallbox Förderung angesetzt, so wie bei der Förderung beim Neukauf auch.
Und überhaupt: kaufen sich Leute ein BEV für 40’000 € mit Zusatzausstattung von 5000€, aber „können“ sich dann keine Wallbox mehr leisten. Klassischer Mitnahmeeffekt. Subventionen ohne Wirkung.
Lotex59 meint
Kann ich nur bestätigen: mein Nachbar, Immobilien-Millionär mit mehreren Diesel Firmenwagen und NULL Ambitionen in Sachen Elektromobilität hat sich mal eben eine geförderte Wallbox installieren lassen – und sei es nur um die eigene Villa aufzuwerten. Der wird nur unter Androhung körperlicher Gewalt ein E-Auto bestellen…
m. Ast meint
Scholz und Scheuer haben ja genug Geld der Bürger vorher eingesammelt um dann das Geld mit vollen Händen und leerem Gehirn zu verpassen! ????
Swissli meint
600’000 Ladepunkte subventioniert… mehr als zugelassene BEV. Da haben wohl viele PHEV Besitzer die Subvention auch abgeholt, bzw. Leute, die noch gar kein Steckerauto fahren…
Olli meint
Und? Dann sind sie vorbereitet und haben bei der nächsten Fahrzeugauswahl kein Argument kein BEV zu nehmen.
Und warum sollte ein PHEV Besitzer keine Wallbox in Anspruch nehmen dürfen? Es wird Ihnen doch immer vorgehalten, dass sie ihre PHEV nicht laden. Jetzt installieren sie eine Wallbox und es ist wieder nicht richtig….
ZastaCrocket meint
Ein guter Freund von mir fährt einen PlugIn Hybriden als Firmenfahrzeug. Der hat sich auch eine Wallbox über die Förderung gekauft und lädt jetzt allabendlich sein Auto mit PV-Überschuss voll. Ich kann da auch nichts negatives dran sehen.
Sebastian meint
Mein E bike schafft 80 km…
Zu was muss man solche Gehilfen wie diese 35 km PHEV fördern?
Swissli meint
Und er hätte sich keine 900€ selber leisten können? Für die PV Anlage auf dem Dach hat er ein Mehrfaches investiert.
Klassischer Mitnahmeeffekt. Ich kritisiere niemanden der das macht, würde ich auch machen. Ich kritisiere das Subventionssystem dahinter. Auch Subventionen sind „legitim“, aber dann bitte so umsetzen, dass die Subvention eine möglichst hohe Wirkung hat.
Swissli meint
Es geht um das Prinzip: wie entfaltet ein investierter Euro die grössmögliche Wirkung. In der Privatwirtschaft ist das die Grundlage für jedes Unternehmen, ja in jedem Privathaushalt stellt man sich oft dieser Frage.
Dieselbe Frage muss man sich aber auch bei jedem subventionierten Euro stellen. Der Staat sollte eigentlich auch das Ziel haben, mit jedem subv. Euro (finanziert von den Steuerzahlern) die grösstmögliche Wirkung zu erzielen. Denn so kommt man, schneller und günstiger ans Ziel, hier E-Mobilität.
Bei den Wallbox Subventionen hat man anscheinend so ziemlich alles versucht, um möglichst WENIG Wirkung zu erzielen. Fehlanreize: warum braucht ein PHEV eine Wallbox? Hat ein PHEV Besitzer jetzt einem BEV Besitzer die Wallbox weggeschnappt? Man fördert PHEV und BEV mit dem gleichen Wallbox Betrag. Leute haben sich eine Wallbox installiert, obwohl sie noch 4 Jahre den alten Verbrenner runterfahren. Und wehe, die Wallbox kommt inkl. Installation unter 900€. Da muss man den Installateur noch darauf hinweisen, eine zu hohe Rechnung zu stellen, damit es Geld vom Staat bekommt. Ich könnte hier noch vieles anfügen.
Es sind immer dieselben Subventionsnachteile, die bei der Wallbox Förderung überdeutlich sind: Giesskannenprinzip, Mitnahmeeffekte, Marktverzerrungen und Fehlanreize.
Aber wenn die Steuerzahler und der deutsche Staat unendliche finanzielle Ressourcen haben, kann man das natürlich so machen.
Marco meint
Sie reiten Vorurteile vom Hörensagen! Zur Zeit bekommen Sie für die 900€ kaum eine Wallbox – ohne Installation.
Der Skandal ist die Subvention der Wallbox für Antragsteller, die weder ein BEV, noch ein PHEV besitzen, ja noch nichteinmal in absehbarer Zeit die Anschaffung planen!
Realist meint
…genau, erst die Wallbox – dann das E-Auto, ich will ja auch zuhause laden und nicht nur an der Schukosteckdose ????
Mäx meint
Können auch Personen sein, die BEV bereits bestellt haben aber die Lieferung noch auf sich warten lässt. Die meisten haben ja 4-5 Monate Lieferzeit.
Außerdem musst du den Antrag stellen, bevor du die Wallbox bestellst.