Ford hat im Mai mitgeteilt, seine Investitionen in Elektromobilität abermals aufzustocken. Bis 2025 sollen dafür nun über 30 Milliarden Dollar aufgewendet werden. In Europa will der US-Traditionshersteller ab 2030 sogar nur noch Elektroautos anbieten. Schon in wenigen Jahren soll mehr Geld in Fahrzeuge mit E-Antrieb als in klassische Verbrenner fließen.
„Im Jahr 2023 werden wir mehr für Elektrofahrzeuge ausgeben als für Verbrennungsmotoren“, sagte kürzlich Ford-Managerin Lisa Drake. Das Unternehmen sei „überglücklich“ mit dem Erfolg des neuen Elektro-Crossover Mustang Mach-E und des kommenden Pickup-Trucks F-150 Lightning, der der Marke Ford über 70 Prozent neue Kunden beschert habe. „Das gibt uns die Möglichkeit, nicht nur im Verbrennungsmotor-Geschäft, sondern auch im Bereich der Elektrofahrzeuge mit dem F-150 führend zu sein. Unsere Ambitionen sind also hoch“, so Drake.
Der 2020 gestartete Mustang Mach-E kommt seit diesem Jahr auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern auf die Straßen. Als Nächstes sieht Ford den Start einer Batterie-Version des Kleintransporters Transit vor. Die für 2022 geplante elektrische Ausführung der in den USA meistverkauften Baureihe F-150 ist nicht für Europa vorgesehen.
„Die Nachfrage nach unseren ersten Großserien-Elektroautos hat unsere optimistischsten Prognosen deutlich übertroffen“, sagte Ford-CEO Jim Farley vergangene Woche im Gespräch mit Analysten. Er berichtete, dass für den F-150 Lightning mehr als 120.000 unverbindliche Reservierungen vorlägen, wobei etwa 75 Prozent der Kaufinteressenten von anderen Automarken kämen.
Der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge am Absatz von Ford soll bis zum Jahr 2030 auf 40 Prozent steigen. Dazu sind neue Fahrzeug- und Batterie-Technologien geplant. Der Konzern hat Ende Mai bei der Präsentation seines Wachstumsplans „Ford+“ vor Investoren zwei neue Plattformen für vollelektrische Modelle angekündigt. Die in Arbeit befindlichen Architekturen sollen neben kleineren und mittleren Pkw auch Strom-Versionen von großen SUV wie dem Ford Explorer oder Lincoln Aviator sowie Pickup-Trucks und „robuste SUV“ ermöglichen. Ford verstärkt auch seine Bemühungen bei Akkus.
In Europa setzt Ford auf eine enge Kooperation mit dem Volkswagen-Konzern, der dem Wettbewerber seinen Elektroauto-Baukasten MEB für ein, möglicherweise auch zwei eigene Modelle zur Verfügung stellt. Das erste MEB-Modell von Ford soll 2023 zu den Händlern kommen. Schon Ende dieses Jahres ist die Einführung des elektrischen Transit geplant. Alle in Europa vertriebenen Nutzfahrzeuge der Marke sollen bis 2024 rein oder teilelektrisch sein. Bis 2030 sollen zwei Drittel der abgesetzten Nutzfahrzeuge Voll- oder Teilzeit-Stromer sein.
Sebastian meint
Der F-150 ist ein Wagen für Handwerker.
Der CT ist ein Wagen für youtuber.
wen werden sie vermissen?
AK swiss meint
„… optimistischste Prognose übertroffen“
So ein Witz, das war natürlich die pessimistischste Prognose für Ford. Bis dahin. Und dann sind sie aufgewacht.
David meint
In der Tat ist das sehr, sehr gut, was vorher mit dem F-150 auf die Beine gestellt hat. Sie hatten grundsätzlich als Marktführer bei den Pick-ups in den USA sehr viel zu verlieren.
Aber das passiert nicht. Weil ihr elektrischer Entwurf einen Mehrwert für das sehr konservative Pick-up Käufersegment bietet. Der Frunk ist ein Geräteraum für Kompressor etc., ein Geräteraum für netzunabhängiges Arbeiten. Der riesige Fahrzeugakku liefert den Strom. Schlau.
Die Form des Fahrzeugs ist dagegen konservativ, das Preisniveau realistisch, der Vertrieb ist klassisch. Tesla, good bye!
tim Baczkiewicz meint
Mist da ist Tesla schon wieder pleite
Duesendaniel meint
Ach bekäme ich doch nur 1€ für jede angekündigte Pleite.
Eugen P. meint
Der Lightning degradiert den Cypertruck zum Poserauto für kalifornische Hippster.
alupo meint
Echt lustig mit Dir. Tesla geht schon wieder Pleite und das mit den gigantisch hohen verfügbaren Geldreserven, ein paar Bitcoins und endlich den neu gebauten Standorten mit ihrer einzigartigen kostengünstigen Produktion die kein anderer Hersteller hat. Und auch nicht in 5 Jahren haben wird wie erst kürzlich ein ehemaliger langjähriger Ford Manager und Ingenieur bestätigte (also hohe Kosten sind bei Ford gewiss. Und das hat Auswirkungen auf was?).
Setzen und weiter träumen :-).