Wenn Elektroautos in Brand geraten, sorgt das für viel Aufmerksamkeit. Laut Herstellern und Experten sind mit Strom betriebene Fahrzeuge aber nicht unsicherer als herkömmliche Verbrenner-Modelle. Diese Sichtweise vertritt auch die Bundesregierung.
„Aus Sicht der Bundesregierung besteht bei Elektrofahrzeugen derzeit kein höheres Brandgefährdungspotenzial als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor“, heißt es in einer aktuellen Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Ein in Deutschland zugelassenes Fahrzeug erfülle die gesetzlichen Anforderungen, die ein Höchstmaß an Sicherheit garantierten – „ungeachtet der Antriebstechnologie und der damit verbundenen Energiequelle“, schreibt die Bundesregierung. Brandschutztechnisch und bezüglich der Vermeidung von Bränden seien Elektro- und Verbrenner-Technologien ähnlich zu bewerten.
Die FDP monierte in ihrer Kleinen Anfrage die einseitige Förderung der Elektromobilität durch die Bundesregierung. Jede Technik habe spezifische Anwendungsgebiete, das werde bisher vom Staat ignoriert. Gesetze und Verordnungen, die Technologieoffenheit im Fahrzeugbau fördern, seien Teil eines klimafreundlichen Ansatzes für die Mobilität der Zukunft. „Der emissionsarme Verkehr kann dabei auf verschiedenen Wegen realisiert werden. E-Autos, Plug-in-Hybride für Elektro- als auch Verbrennungsmotor sowie synthetische Kraftstoffe werden die nächsten Jahrzehnte prägen“, so die FDP.
Die E-Mobilität bilde „einen wesentlichen Bestandteil für den Verkehrsmix der Zukunft“, betonte die Partei. Aber auch Alternativen sollten gefördert werden. Jede Technologie bringe einige Tücken mit sich. Im Zusammenhang mit E-Autos seien in den letzten Jahren immer wieder Brandunfälle bekannt geworden. Deshalb sehen die Fragesteller Nachholbedarf beim Brandschutz. „Diese Unklarheit beim Vorgehen in einem Brandfall sowie der Mangel an Zertifizierungen bei den Feuerwehren sollten schnellstmöglich beseitigt werden, damit die Brände von E-Autos genauso sicher und routiniert gelöscht werden können, wie die von Fahrzeugen mit Benzin- und Diesel-Verbrennungsmotoren“, forderte die FDP.
Neue Herausforderungen für Einsatzkräfte
Dass durch teil- und vollelektrische Autos keine erhöhte Brandgefahr ausgeht, belegen unter anderem Brand- und Löschversuche der Dekra. Allerdings ist das Löschen mitunter deutlich aufwendiger als bei Verbrenner-Fahrzeugen. Ist die Fahrbatterie eines Elektroautos in Brand geraten, wird zum Löschen regelmäßig viel Wasser benötigt. Die Akkus in den Batteriepaketen können sich über Stunden oder Tage hinweg immer wieder neu entzünden. Das erfordert spezielle Herangehensweisen der Einsatzkräfte und bei der Entsorgung.
Auf die Frage der FDP, ob es spezielle Zertifizierungen gibt, die Pannendienste, Feuerwehren und Entsorgungsbetriebe nachweisen müssen, und inwieweit die Feuerwehr und Polizei auf den Umgang mit Bränden von E-Fahrzeugen vorbereitet seien, merkte die Bundesregierung an, dass die Ausbildung von Feuerwehren und Rettungskräften in der Verantwortung von Ländern, Kommunen und Gemeinden liege. Die Länder und Kommunen seien auch verantwortlich für den Schutz des Abwassersystems vor Gefahrstoffen, wie sie bei Bränden von Elektroautos freigesetzt werden können.
Lotex59 meint
„Die FDP monierte in ihrer Kleinen Anfrage die einseitige Förderung der Elektromobilität durch die Bundesregierung.“
Offensichtlich ist den „Liberalen“ entgangen, dass dabei auch sehr wohl die Brennstoffzellen-Wasserstoff Technik gefördert wird. Von Einseitigkeit kann also keine Rede sein. Es kauft halt bloß kaum einer ein FCEV. Gerade diese Partei und ihre Vertreter vertrauen doch sonst so sehr auf die Allmacht des Marktes. An dieser Förderung sieht man doch sehr deutlich: Der Markt hat längst entschieden. Halt leider nicht so, wie es die FDP und deren Klientel gerne hätte. Knapp 412.000 BEV zu 205 (!) FCEV sprechen eine deutliche Sprache.
Und die von Lindner vielgepriesenen E-Fuels werden sich bei marktgerechten Preisen von geschätzt 5-10€ / Liter sicher nur die Anhänger der „Partei der Besserverdienenden“ leisten können. Die parlamentarische Anfrage mit Sicherheit und Brandgefahr zu begründen ist daher als billige Parteipolemik zu werten…
Thomas NIO EC6 meint
VW hat aber schon ein Problem jetzt,,da fackelt einfach im Stand der ID.3 ab bzw, explodiert..
https://youtu.be/QKzuwUxwiSM
Sebastian meint
Oh Thomas…. da hat das Auto gebrannt, nicht der Akku.
BIld scheint wohl die bevorzugte Infoquelle zu sein?
Hans meint
@ecomento bitte unterbinden sie jegliche politische Diskussion die am Thema vorbei geführt wird.
Schließlich zensieren sie ja auch ständig unerwünschte Kommentare weg!
alupo meint
Das gab es doch erst kürzlich erst die neuste Zahl, dass BEVs 11 Mal weniger brennen als Verbrenner.
Oder bezog such das nur auf Tesla? Macht Sinn, nach den Rückrufen. Insbesonder LG hat da wohl ein Problem bei ihren Poutchzellen. Nicht umsonst hat ein großer Hersteller seinen ausgewiesenen Gewinn in Q2 um fast 1 Milliarde Dollar für den Akkurückruf reduziert.
Dennoch, der I(nternal)CE ist eben durchaus auch ein E(xternal)Combustine Engine, das sieht man gelegentlich auf den Strassen.
Peter meint
11 mal weniger gibt es nicht. Das wäre nämlich 10mal unter null. Wer das schreibt, beweist ein Problem mit seinen Kenntnissen zur Prozentrechnung und stärkt seine Glaubwürdigkeit nicht gerade. „War beim Matheunterricht krank“ scheint journalistische Kernkompetenz zu sein.
xordinary meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Allstar meint
Auweia, und das ausgerechnet bei alupo, der sonst immer die Pisa Studie zitiert. Tja, wer im Glashaus sitzt…
EV1 meint
Der Rückruf betrifft nicht nur die Autoakkus, sondern auch die vielen verbauten Akkus in Heimspeichern. Unsere Siemens Junelight wurde letzte Woche auf 75% max. Ladung gedrosselt, bis zum Austausch der LG Zellen. Das kann sich aber bis ins nächste Jahr ziehen.
Freddy K meint
Was bedeutet denn das Verbrenner 11 mal häufiger brennen?
11 mal häufiger als?
Gleiche Kategorie? Alter? Umgebung? Zustand? Fahrräder brennen 150mal häufiger als Kinderwagen…
Teslas brennen tausend mal häufiger als Rikschas….
Für mich ist das nur ne Marketingzahl mit Null Aussagekraft.. .
Sonst nichts….
Skeptiker meint
FDP = Findet Das Problem
Jetzt haben die doch tatsächlich im Jahre 2021 eine Anfrage zu diesem völlig veralteten Thema gestellt ????
Unglaublich.Fa fällt mir nichts mehr ein.
Peter meint
Naja, Kubicki lehnt die Inzidenz als Maß seit Beginn ab, weil er als bräsiger Jurist das damit beschriebene Ergebnis der Verhältnisrechnung inhaltlich nicht versteht.
Insofern Top-Leute dort!
Vanellus meint
Hat die FDP das „Wasserstoffauto“ ganz vergessen? Wie konnte das passieren? Was ist da los?
Peter W meint
FDP und AFD hoffen offensichtlich die nächste Regierung stellen zu können. Sie werben um die selben Wählergruppen.
Wenn es noch Jahrzehnte dauert, bis man endgültig vom Verbrenner weg ist, dass ist für uns Hofen und Malz verloren.
Peter W meint
… dann ist …
Jürgen W. meint
Bei Hochwasserkatasprophen, egal wo auf der Welt, ist immer die größte Gefahr für die Umwelt, Benzin und Diesel aus den Autos und Öl aus den Heizöltanks. Was hat denn Herr Lindner hierfür eine Lösung. Die FDP macht sich gerade mal wieder unwählbar mit solchen Scheingefechten. Bereits jetzt ist absehbar, dass künftige Batterien nicht mehr brennbar sein werden. Schade für die Kritiker der BEV’s, dass sich langsam alle ihre Argumente in Luft auflösen. Gut für die Umwelt.
Peter W meint
Die neuen Akkus, die CATL angekündigt hat, sind für die Querdenker und „weiter so“ Wähler ein harter Brocken. Da muss man rechtzeitig mit Gegenargumenten gegensteuern. Rettet die Verbrenner vor den umweltfreundlichen Akkus. Wenn sich erst mal rumgesprochen hat, dass man auf Lithium und Kobalt verzichten kann, und dass in Akkus gar keine seltenen Erden verwendet werden, wird’s eng. Vielleicht kann Lindner noch rechtzeitig die Katholische Kirche ins Boot holen. Möge die Technologieoffenheit mit Gottes Hilfe gelingen.
Jürgen V meint
Es geht auch einfacher???? einfach zum Aluhut noch Gummistiefel anziehen????
THeRacer meint
… den Querbalken vor der Stirn nicht vergessen! … ;-))
Freddy K meint
Zum brennen brauchts weniger Batterie oder Diesel. Da reicht ein Kurzschluss und schwupp brennt der Kunststoff…. Da ist die Antriebsart egal…
Richard meint
mal sehen wie das bei den 15 Jahre alten ungewarteten Elektroautos aussehen wird. Aber auch daran haben die Hersteller hoffentlich gedacht.
elektromat meint
Wenigstens keine offen verbauten Kraftstofffilter ohne Leckageüberwachung ode rähnliches. Hab schon reichlich gesehen wos rausgesifft hat und auch schon das eine oder ander brennen gesehen. Immerhin brennen pro Jahr in Deutschland ca. 16.000 Verbrenner. Die kommenden und aktuellen LFP und NaFP Akkus sind übrigen nicht brennbar, das trifft nur auf die NMC zu die vor allem in den HighPower Fahrzeugen verbaut sind.
Torsten meint
„Die kommenden und aktuellen LFP und NaFP Akkus sind übrigen nicht brennbar, das trifft nur auf die NMC zu…“
Naja, das stimmt so nicht ganz, man bekommt auch LFPs zum Brennen. Es stimmt aber durchaus, dass sie thermisch gesehen viel gutmütiger sind.
Freddy K meint
Kurzschluss, Kunststoff PUR, flamm…..
Oft genug ists ein einfaches Elektroproblem um Verkleidungsteile oder sonstwas zum brennen zu bringen. Da ist die Antriebsart Wumpe….