Neben der Integration von Solarzellen in die Karosserie seines für 2023 geplanten Elektroautos Sion spielen bei Sono Motors Mobilitätsdienste wie Ridepooling und Carsharing eine wichtige Rolle. Das Münchner Start-up teilte nun mit, sein Carsharing-Angebot auf Fahrzeuge anderer Marken auszuweiten. „Diese Serviceerweiterung zielt darauf ab, das Potenzial von Millionen von Autos zu aktivieren, die jeden Tag ungenutzt bleiben“, so das Unternehmen.
Der Carsharing-Service wird durch die „Sono-App“ ermöglicht, die alle digitalen Dienste von Sono Motors vereint. Die eigene App sei ein wichtiger Baustein des Geschäftsmodells und solle bis 2025 Plattform-Umsätze von 295 Millionen Euro generieren, erklärte das Start-up.
Der Carsharing-Dienst von Sono Motors ist stark auf Gemeinschaften ausgerichtet, die Nutzer teilen ihr Fahrzeug ausschließlich mit einer ausgewählten Gruppe von Personen. Um den Service über den Sion hinaus zu erweitern, nutzt Sono Motors seine bereits entwickelten digitalen Dienste. Mit der Sono-App sollen Sion-Besitzer später ihr Fahrzeug, eine einzelne Fahrt oder Strom mit anderen Menschen teilen können. Nun sollen auch unabhängig von Hersteller und Fahrzeugtyp Carsharing-Funktionen für alle angeboten werden. Das umfasst die Zahlungsabwicklung und den Versicherungsschutz sowie die optionale Telematik-Integration.
„47 Millionen Fahrzeuge stehen in Deutschland 23 Stunden am Tag ungenutzt auf den Straßen und nehmen wertvollen Platz weg. Wir müssen anfangen, Autos effizienter zu nutzen. Dazu wollen wir über den Sion hinaus Community-Carsharing anbieten mit dem Ziel, zur größten Carsharing-Plattform zu werden, ohne ein einziges Fahrzeug zu besitzen“, sagte Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors. Digitalchef Johannes Bückle ergänzte: „Durch den Aufbau dieser Sharing-Dienste innerhalb unserer Digital Group konnten wir ein immenses Geschäfts- und Technologie-Know-how aufbauen, das privates Carsharing einfach und attraktiv für alle macht.“
Pilotprojekte von Sono Motors hätten gezeigt, dass im Vergleich zu gewöhnlicher Fahrzeugnutzung Community-Carsharing die Fahrzeugauslastung um bis zu 150 Prozent steigern kann. Außerdem könnten die monatlichen Kosten für Autobesitzer um bis zu 85 Prozent gesenkt werden. Im Durchschnitt teilten sich 12 Personen ein Auto, was den Platzbedarf für Parkplätze erheblich reduzieren würde.
Sono Motors weitet seinen Service derzeit auf ausgewählte Autobesitzer und deren Communities in Deutschland aus, um mehr Daten und Kundenfeedback für die Weiterentwicklung zu sammeln. Der Dienst eigne sich für städtische wie ländliche Gebiete, man werde ihn kontinuierlich ausbauen und die Sono-App im Jahr 2022 öffentlich zugänglich machen, so das Unternehmen. „Sobald der Sion auf die Straße kommt, wird Sono Motors die wahrscheinlich größte Flotte von gemeinsam genutzten Fahrzeugen der Welt anbieten. Durch das breite Angebot von Carsharing-Services sollen private Fahrzeuge auf der Straße reduziert und eine effizientere Nutzung von Ressourcen ermöglicht werden.“
ze4you meint
Wie viele Fahrzeuge hat Sono Motors bisher an Endkunden ausgeliefert?
Franz mueller meint
Die Nachbarn drehen ja schon bei Kleinigkeiten durch. Was glaubst was da passiert wenn Max und seine Freunde abends noch im Sion die Chipstüte runterfallen lassen und am nächsten Morgen Opa Alfons den Grünschnitt wegbringen möchte und die Sauerei in seinem Sion entdeckt. Das war’s dann mit Sharing.
Da merkt man einfach den Schwabinger Background der Gründer.
Aber immerhin erkennen Sie, dass es den Sion nie geben wird und man es doch lieber mit Apps probiert.
Tim Leiser meint
Also eine Freundin hat ein Auto, das sie permanent über verschiedene Sharing-Plattformen vermietet (und nicht nur in der Nachbarschaft). Da sie selbst kaum fährt, ist ihr Auto sogar eine Investition.
Ich habe mal einen Urlaub gemacht, bei dem ich mit meiner Familie (zwei Kinder) über AirBnB nur in privaten Wohnungen übernachtet habe (teils waren die Eigentümer für ein paar Nächte zu Freunden gefahren.
Ich denke, du siehst das etwas zu pessimistisch. Natürlich würde ich meinen Neuwagen nicht an irgendjemanden vermieten. Aber in der Nachbarschaft schon. Aber ein gebrauchtes Auto definitiv.
Florian Axt meint
Mit der Mobilitätswende allein wird es nicht gehen es muss auch reduziert werden und das funktioniert über Car Sharing was es ja schon gibt und mittlerweile einen so grossen Markt darstellt dass die Autohersteller mitmischen wollen. Sonos ist da auf jeden Fall auf dem richtigen Weg die notwendige Telemetrietechnologie gleich in die Fairzeuge einzubauen. Im Thing oder so war das schon 2009 eingebaut sber leider war die Gesellschaft noch nicht reif für dieses Produkt.
Eugen P. meint
Ohne eigene Fahrzeuge passt schon mal. Ansonsten ist das eigene Auto zu vermieten ein alter Hut. Wird privat wohl kaum jemand machen, da der Ärger am Ende größer als der Verdienst sein dürfte und gewerbliche Anbieter werden auf die Volumenhersteller setzen zumal sie ja teilweise deren Töchter sind.
Gunarr meint
Dieses Sharingmodell ohne Telematik funktioniert nur innerhalb von Gemeinschaften, wo man sich vertraut. Dort würde es aber auch ohne App funktionieren.
Ich selbst stehe dem offen gegenüber. Allerdings haben meine Freunde alle selbst ein Auto, oder keinen Führerschein.
McGybrush meint
Carsharing im Privaten Umfeld wird sich nicht durchsetzen. Entweder sie machen es selbst oder es gibt ein CarSharing Unternehmen der das übernimmt.
Yogi meint
Wieso kauft eigentlich kein Investor e-go, streetscooter, lightyear und sono und wird dann in allen Segmenten in einem Jahr Weltmarktführer….;-)
McGybrush meint
Wenn es so einfach wäre.
Sono Motors hätte tatsächlich gekauft werden können. Wollten sie aber nicht. Denn der Käufer hatte andere Ziele. Der Sion wäre in dem Konzept wie er grad ist eingestampft worden.
Wenn ich Geld hätte würde ich keins der Unternehmen kaufen.
Jeder Opel, Peugeot Lieferwagen ist bequemer, hat mehr Platz und mehr Reichweite als der Steet Scooter.
Der Lightyear sie unkäuflich aus. Mir gefällt er jedenfalls nicht.
Sono gefällt mir aber die kommen einfach nicht voran. Und Hyundai kann auch PV im eAuto. Wenn auch dezenter in der Leistung.
Karsten meint
„Wenn es so einfach wäre.“
Glaubst du diese Story der „Gründer“ wirklich?
Detlef meint
Ein großes, dickes JA.
Detlef meint
Auch wenn Sono mehr Zeit benötigt, als ursprünglich gedacht: Es geht stetig voran.
Martin meint
Gutes braucht halt eben seine Zeit
FahrradSchieber meint
Oder aber:
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ ;-)
nilsbär meint
Carsharing ist cool, aber kein erfolgversprechendes Geschäftsmodell. Dazu heiß umkämpft. Nicht mal Share Now macht Gewinn. Die großen Hersteller betreiben es wegen dem Image und zahlen dazu, die kleinen kommen nicht aus ihrer Nische. Aber Sono will Weltmarktführer werden. Na klar. Weil sie ja bereits mit den Millionen verkauften Sion gezeigt haben, wie gut sie ihr Geschäft beherrschen. Langsam werden mir die Typen unsympathisch.
Shullbit meint
Carsharing und Fahrdienstvermittlung sind lediglich Vorstufen. Die großen Hersteller betreiben das nicht zur Image-Pflege. Man baut jetzt die Software-Infrastruktur auf, sammelt Kundendaten und vor allem Daten zum Mobilitätsverhalten, um in einer guten Position zu sein, wenn autonomes Fahren kommt und MaaS möglich wird.
Auch bei Uber ist es doch nicht die Geschäftsidee, dauerhaft als Discounter die althergebrachten Taxis zu unterbieten. Damit machen die seit Jahren nur Verlust. Das ist nur eine Vorstufe, um Strukturen aufzubauen. MaaS ist das nächste große Ding der Branche, das eben autonomes Fahren braucht, woran Uber und andere intensiv forschen. Wir können uns jetzt streiten, ob autonomes Fahren Level 5 2022 oder 2025 kommt oder für extreme Pessimisten erst 2030. Aber es wird kommen. Das ökonomische Potential ist einfach zu groß um das nicht zu realisieren. das teuerste beim Taxifahren, bei der Paketzustellung etc. ist ja nicht das Auto oder das Benzin. Es ist die Arbeitskraft.
nilsbär meint
Nächstes Jahr ohne Lenkrad und Bremsen fahren? Und übernächstes Jahr am Mars wohnen? Das autonome Fahren wird nicht kommen, bevor die Infrastruktur (Straßen, Verkehrsleitung, Car2Car Kommunikation u.a.) dafür vorbereitet ist. In der Breite nicht vor 2050. Leider. Und die Betreiber der Carsharing-Dienste sind immer weniger bereit, für eine ungewisse Zukunft Verluste zu machen. Share Now steht kurz vor dem Rausschmiss durch BMW/Daimler. Vorsorglich wurden die ersten Fiat 500 eingeflottet.
Andi EE meint
@Nilsbär
„Das autonome Fahren wird nicht kommen, bevor die Infrastruktur (Straßen, Verkehrsleitung, Car2Car Kommunikation u.a.) dafür vorbereitet ist.“
Aber das ist doch der Ansatz von Waymo, vorgängig das Ganze relevante Zeugs in ein 3D Modell packen und sich dann darin bewegen / während dem Fahren wird die von Lidar erfasste Realität mit dem 3D Modell abgeglichen. Da bereitet dir Alphabet die Region vor, so wie sie das mit Google-Maps schon früher gemacht hat, nur ist das deutlich aufwändiger. Da nusst du nicht bis 2050 warten, das ist heute schon Realität.
Der Ansatz von Tesla ist viel komplexer, hier wird aus dem Videostream, in Real-Time ein 3D Model (+ History, Vektoren von allen bewegten Objekten) für das Verständnis der momentanen Verkehrssituation, generiert. Und daraus trifft dann das System die Entscheidungen. Das kann in der Tat noch viel länger dauern, bis es vollständig klappt. Allerdings wenn es klappt, ist das System von Waymo nur noch ein Auslaufmodell was man ständig up to date halten muss.
Aber bitte, wieso soll man mit dem viel trivialeren System von Alphabet, nicht korrekt in einem Parkfeld manöverieren können. Wenn das alles 3D aufgenommen wurde, man hat das grösste Problem der korrekten Umgebungserkennung ja gelöst. Der Rest ist deutlich einfacher, aber eben auch teurer mit Lidar und dem Aufbereiten des 3D Modells.
„Und die Betreiber der Carsharing-Dienste sind immer weniger bereit, für eine ungewisse Zukunft Verluste zu machen.“
Jetzt geht es noch nicht, es bleibt denen nix anderes übrig. In Europa wird es sowieso noch länger dauern. Aber in den USA kann das sehr schnell gehen. Niemand von uns kann ermessen, welche Fortschritte die viel schnellere neue KI-Hardware von Tesla, FSD verbessern kann. Bei Tesla ist man extrem optimistisch, aber das heisst noch nix. Aufgegleist ist aber alles, dass es einen grossen Schritt nach vorne geht.
nilsbär meint
Der Waymo-CEO sagte, dass autonomes Fahren komplizierter ist als Raketenbau. Und dass es Tesla mit dem Kamera-only Ansatz nie schaffen wird. Ich glaube ihm beides, hoffe aber, dass dein Optimismus recht behält:-)
Dagobert meint
Den Teil „ohne eigene Fahrzeuge“ haben sie jedenfalls schon mal im Griff…
Swissli meint
Alle paar Monate jagt Sono Motors eine neue Sau durchs Dorf. Jetzt ist es die 295 Mio. Umsatz App Sau…
Geschäftsmodell Ankündigungen und Videofilmchem beherrschen sie wirklich gut.
Swissli meint
Carsharing von Privatfahrzeugen funktioniert nicht. In der Schweiz hat das sharoo jahrelang probiert (mit grossen finanziellen „Sponsoren“). Der Dienst wurde 2020 eingestellt.
Sebastian meint
haha, dann sollte endlich mal EIN Auto ausliefern *g