Der chinesische Autokonzern Geely will seine schwedische Pkw-Tochter Volvo Cars in Stockholm an die Börse bringen. Durch neue Aktien sollen Erlöse von brutto rund 25 Milliarden schwedischen Kronen (ca. 2,5 Milliarden Euro) erzielt werden. Der Chef von Volvo Cars nannte die Umstellung des Automobilherstellers auf Elektrofahrzeuge als wichtigsten Treiber für den Börsengang.
„Wir haben sehr großes Interesse von Investoren, in Elektroauto-Unternehmen zu investieren, das wächst ständig“, sagte Firmenchef Hakan Samuelsson im Interview mit CNBC. „Wir haben gesagt, dass das Jahr 2030 unser Enddatum für den Verbrennungsmotor ist, und wir wollen diesen Wandel natürlich sicherstellen.“
Volvo Cars hatte im März mitgeteilt, ab 2030 nur noch Elektroautos bauen und verkaufen zu wollen. Verbrenner-Fahrzeuge, darunter auch Hybride, sollen dann nicht mehr angeboten werden. Der noch im laufenden Jahr geplante Börsengang soll laut Samuelsson die Mittel für neue Modelle und insbesondere eigene Batterien herbeischaffen. Die Erlöse sollen auch eine Rückversicherung sein, falls die Pläne des Autobauers in unruhigen Zeiten nicht uneingeschränkt in Erfüllung gehen.
Die nächsten großen Projekte seien die Entwicklung neuer Modelle und die eigene Entwicklung und Fertigung von Batteriesytemen und Batteriezellen. Das bestehende Joint Venture mit dem schwedischen Batterie-Start-up Northvolt werde fortgesetzt, betonte Samuelsson. Zu den größeren Investitionen gehöre auch die Entwicklung eines „etwas kleineren“ Modells unterhalb des aktuellen XC40, sagte Samuelsson der Automobilwoche. „Premiumautos können eindeutig auch kleinere Fahrzeuge sein. Und E-Autos werden grundsätzlich etwas kleiner ausfallen.“
Weitere wichtige Investitionsbereiche seien die Software-Entwicklung und der Ausbau eines Online-Bestellwesens. „Online-Verkaufsplattformen spielen eine immer größere Rolle“, so der Volvo-Cars-Chef. Der Schritt in Richtung Vollelektrifizierung wird bei den Schweden vom Umstieg auf digitalen Direktvertrieb begleitet.
Welchen Wert Volvo Cars bei dem Gang an die Börse haben werde, sei noch nicht klar, erklärte Samuelsson. „Wir sprechen jetzt erst einmal mit Analysten und mit den Banken.“ In Medienberichten war bislang über eine mögliche Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar spekuliert worden (17,3 Milliarden Euro). Geely-Gründer und Eigentümer Li Shufu sagte, sein Unternehmen wolle Mehrheitseigentümer von Volvo bleiben. Auch weitere große Aktionäre bleiben Volvo zufolge an Bord.
David meint
Ich denke, man sollte zuerst einen Plan aufstellen und kommunizieren, wie man die nächsten Jahre angehen möchte. An sich sind die Voraussetzungen ausgezeichnet: Billige chinesische Ware mit skandinavischen Design in Europa und Amerika teuer verkaufen.
Hat aber nicht geklappt. So hat vermutlich, inklusive mir, kaum einer verstanden, warum man mit Polestar eine Schwestermarke abgesetzt hat. Um elektrisch zu werden? Nein, der erste Polestar ist ein Verbrenner. Gut, mit Akku. Aber ein Verbrenner. Und es gibt ein Volvo Elektrofahrzeug. Was soll das? Zumal Volvo einen guten Namen hat, der fast Premiumbereich ist.
Die Fahrzeuge mit Elektroantrieb sind deutlich unterdurchschnittlich. Im Kern sind die Verbräuche aller Elektroautos ähnlich, aber die Volvo/Polestar fallen unten heraus. Da hat man also auch noch Hausaufgaben zu machen.
Tommi meint
Der Verbrauch vom Polestar ist sehr ähnlich mit der Konkurrenz. Er verbraucht etwas so viel, wie ein ID.4.
Vermutlich kennst Du den Verbrauch von 29 kWh/100km, den der ADAC veröffentlicht hat. Der stimmt nicht. Im Sommer fährt man so mit 20-21 kWh/100km.
AK swiss meint
ADAC hat aber mehr Reichweite.
29 vs 20 ist schon ne starke Nummer.
David meint
Bei ams einmal 27,9 kWh/100km und einmal im Doppeltest 28,4 kWh/100km. Vor allem auf der Eco-Runde 20,3 kWh/100 km. Da ist also eine viel zu hohe Grundlast im Auto. 16 kWh/100km brauchte der ID.3 auf der Eco-Runde. Der Tesla M3 ist im Doppeltest gegen den Polestar gefahren und kam unter gleichen Bedingungen auf 23,5 kWh/100km.
Nicht dass die Tesla-Fans wieder krakeelen. Das ist der echte Verbrauch. Ausgelesen über OBD neulich bei Ole hatte ein M3 beim EoW-Check einen ähnlichen Wert. Die Bordanzeigen sind unbeachtlich und flunkern dir was vor.
Sebastian meint
wer ist Ole? Oder meinst du Ove Krüger?
alupo meint
Eigentlich wäre es völlig ausreichend wenn Du nicht immer so krakeelen würdest.