Der Audi-Chef und Vorstand für die Konzernforschung bei Volkswagen Markus Duesmann setzt auf Elektroautos. Audi wird unter ihm ab 2026 neue Modelle nur noch mit Elektroantrieb auf den Weltmarkt bringen. Bis 2033 lässt das Unternehmen die Produktion seiner Verbrenner nach und nach auslaufen. Beim Aachener Kolloquium warb Duesmann laut der Süddeutschen Zeitung nun für ein Verbrenner-Aus.
Das Aachener Kolloquium wird von Technikinstituten der RWTH Aachen ausgerichtet, Thema der Konferenz sind die neuesten Entwicklungen von Ingenieuren in der Motorentechnik. Bislang standen dort die stärksten und effizientesten Benzin- und Dieselmotoren im Mittelpunkt – doch die Zeiten ändern sich.
„Kohle, Erdöl und Erdgas wirken auf unsere Gesellschaft wie Drogen“, sagte Duesmann laut Redemanuskript in Aachen. „Sie sind leicht zu haben, machen extrem abhängig und den Schaden, den sie uns zufügen, merken wir erst, wenn der Rausch vorbei ist.“ Insofern gelte es nun, „gemeinsam mutig“ zu sein: „Nehmen wir uns zum Beispiel als Ziel vor, dass wir bis 2040 vollständig auf fossile Energieträger verzichten.“
Der Ansatz von Audi, in den nächsten Jahren von Verbrenner- auf Elektroantriebe umzustellen, soll sich nach Ansicht von Duesmann in der ganzen Automobilbranche durchsetzen. Mit Blick auf die Verhandlungen dieser Tage für eine Regierungsbildung in Berlin sagte der studierte Maschinenbauer in Aachen, dass die dort diskutierten Alternativen zu reinen Batterie-Autos weit weniger hilfreich beim Klimaschutz seien: Ein Elektromotor sei fünfmal so effizient wie ein Verbrennungsmotor, der mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werde.
Audi hat bereits mehrere Elektroautos im Angebot, diverse weitere sollen folgen. Bislang setzen die Ingolstädter dabei auf Verbrenner-Umbauten und Plattformen von Volkswagen sowie der Konzernschwester Porsche. Ab nächstem Jahr bringt Audi E-Autos auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten neuen Architektur PPE (Premium Platform Electric) auf den Markt. Wie sich die Marke ihr elektrisches Premium-Angebot mittel- bis langfristig vorstellt, zeigen drei neue Studien für einen Roadster, eine Limousine und ein großes SUV.
Der Umstieg auf Elektroautos bringt bei Audi nicht nur bei der Technik einen Paradigmenwechsel. „In Zukunft wird für die Markenkommunikation der Verbrenner keine Hauptrolle mehr spielen. Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass Elektromobilität der richtige Weg ist“, sagte kürzlich Vertriebs- und Marketingchefin Hildegard Wortmann. Früher sei es um „höher, schneller, weiter“ gegangen. Heute stehe Nachhaltigkeit und ein gesellschaftlicher Beitrag im Mittelpunkt.
Jürgen Baumann meint
„Kohle, Erdöl und Erdgas wirken auf unsere Gesellschaft wie Drogen“ – die Erkenntnis ist nicht wirklich neu, aber es ist bemerkenswert, wie sie es nun doch bis in die Teppichetage von Audi geschafft hat. Jetzt wäre es an der Zeit mal Abschied zu nehmen von fahrbaren Schrankwänden. Aber ich denke, dass werden die auch noch – rechtzeitig? – schaffen.
Christian meint
„Kohle, Erdöl und Erdgas wirken auf unsere Gesellschaft wie Drogen. Sie sind leicht zu haben, machen extrem abhängig und den Schaden, den sie uns zufügen, merken wir erst, wenn der Rausch vorbei ist.“
Selbst das Geschöpf Teslum würde dem zu 100% zustimmen.
Gefahradler meint
Und weiter geht’s mit schwerer Luxuskarossen
Sebastian meint
bis vor kurzem war der Spruch „wir haben Benzin im Blut“ so unglaublich coool, auf einmal sind alle so gescheit und zum Paulus konvertiert. Herrlich, was das ausmacht wenn man einmal elektrisch gefahren ist.. für viele kommt es einer geistigen Offenbarung gleich – erkennt man auch in vielen vielen Beiträge hier und in anderen Foren. Alles vergessen was man mit den Fahrzeugen davor, vor dem BEV, alles gemacht hat.
David meint
Wenn sich Herbert Diess plötzlich anhört, wie der Chef der DUH und Duesmann in Aachen spektakulär auftritt, quasi wie wenn der Chef vom Hofbräuhaus auf dem Oktoberfest für Bierverbot eintritt, dann ist das so einfach nicht zu erklären.
Es hinterlässt offenbar sogar gußeiserne Tesla-Fans verstört zurück, die nur ein maues „dann lasst mal Taten folgen“ von sich geben, obwohl sie doch wissen müssten, dass der VW Konzern Akkus für eine zweistellige Millionenzahl BEV geordert hat. Das wird also passieren.
MichaelEV meint
2021 sollte doch jeder verstanden haben, dass bestellt nicht gleich geliefert bedeutet.
Und bei ihren Lieferverträgen findet man sofort Hinweise, dass deren Bedienung illusorisch ist, solange man den Bedarf an Kobalt nicht signifikant gedrückt bekommt.
David meint
Gut, dass du die Lieferverträge kennst. Und vor allem hast du auch keine Ahnung vom Kobaltanteil der Zellen, die im VW-Konzern verwendet werden. Habe ich neulich schon gemerkt. Die Zellen aller MEB-Modelle haben alle in der Kathode 10%, das gilt auch für e-Tron GT und Taycan. Bedeutet nach Tesla-Lügenrechnung 2,8% in der Zelle. Denn Tesla kauft auch nur, was es gibt. Aber an der Kleinkundenkasse. Wenn es nach dem Chipmangel einen Boom in der Nachfrage gibt und es plötzlich im Akkumarkt eng wird, werden CATL und LG Chem sowie Panasonic VW vorziehen, da gibt es langfristige Verbindlichkeiten. Und Tesla schaut dann blöd.
MichaelEV meint
Sie reden hier doch immer über Verträge, die sie nicht kennen (vor allem seitens Tesla). Tesla hat dieses Jahr Akkus für eine knappe Millionen Fahrzeuge (und nächstes Jahr wohl das doppelte), VW als ganzer Konzern nur einen Teil davon. Das ist der aktuelle Status.
Ich finde für den Taycan nur NCM 622. Wollen sie eine Quelle liefern oder ist das wieder eine frei erfundene Geschichte?
Und 10% Kobalt ist der Worst Case bei Tesla (LG) und der ist bald schon Geschichte.
alupo meint
Und wieder wird von David gegen Tesla gewettert.
Wird das nicht langsam langweilig weil so sinnlos bei den Tesla-Steigerungsraten von Absatz, Umsatz und Gewinn?
Was hast Du gegen den Hersteller, der die gesamte Branche dazu brachte, endlich umzudenken und die Umwelt nicht zu vergiften? Von der mMn inzwischen unabwendbaren Klimakrise und der dadurch entstehenden Völkerwanderung ganz abgesehen.
Werner Mauss meint
@alupo, David ist Unternehmensberater bei VW oder einem nahen Zulieferer. Dort muss er jetzt für viel Geld die Belegschaft beruhigen, einlullen um sie auf Gehaltsverzicht bei längerer Arbeit einzustellen. Deshalb labert er von Fehlerkultur und danach von Engpassstrategie. In Wirklichkeit ist das dann schlimmer wie in China, die teuren guten Leute werden reduziert, die Arbeiter bestehen dann zu 80% aus Leiharbeit und werden dann maximal eingeschüchtert. Geht dass dann in die Hose, springt der Staat ein. David ist zu diesem Zeitpunkt längst weg mit dem Geld.????????????????
Wenn ich es nicht so oft in meinem 40 Jahren Berufsleben erlebt hätte…..????????
Dirk meint
“ „Sie sind leicht zu haben, machen extrem abhängig und den Schaden, den sie uns zufügen, merken wir erst, wenn der Rausch vorbei ist.“ “
Das bringt es so ziemlich auf den Punkt. He nailed it.
Und dann stehen alle da „oh mein Gott, wie konnten wir so dämlich und blind sein“.
Werner Mauss meint
Ich finde es toll, wie vorausschauende Menschen sich immer wieder Ziele nach ihrem Tod setzen. Nach mir die Sintflut.
Oliver Probst meint
2033 und 2040 sollte er doch locker schaffen.
AlBundy meint
Nicht unbedingt; wenn er zu viel Dieselabgase, Feinstaub und Ruß eingeatmet hat…
Aber ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er von den Begleiterscheinungen (COPD etc.) verschont bleiben möge, weil die AUDI AGR (und die aller anderen Hersteller) immer funktioniert hat. Kenne genügend Nichtraucher aus solchen Gegenden, die Lungenerkrankungen haben. Liegt natürlich nicht an Abgasen, weiß ich. Hat mir eine Studie mit menschenähnlichen Lebewesen glaubhaft belegt.
David meint
Mir ist jetzt nicht ganz klar, warum du glaubst, dass der 52jährige Mann 2033, also in 11 Jahren, nicht mehr leben wird. Wenn wir eine Lese- und Verstehensschwäche bei dir annehmen und die Forderung an uns alle als sein Ziel umdefinieren, dann wäre das in 18 Jahren, wo er 70 Jahre alt wäre. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung für einen heute 50 jährigen Mann in Deutschland von 83,4 Jahren….abgesehen davon, dass ein Abschied von Kohle, Erdgas und Erdöl als Energielieferant für denkende Menschen wohl kaum die Sintflut wäre…
Werner Mauss meint
@David, bei einem 50 jährigen Mann liegt die Lebenserwartung bei 73 Jahren, daher die Forderung Arbeiten bis 70. Bei einem jetzt geborenen Jungen liegt die Erwartung bei ca.76 Jahren. Die Mehrheit lässt sich leider durch Heissluftberater veräppeln. Bei einem Renteneintritt mit 67 verdient der Staat ca. 50% meiner Rente die er dann als Subventionen an Unternehmen ausbezahlt.
Werner Mauss meint
Übrigens, fragen sie bei der nächsten Geburtstagsfeier die Älteren so um die 70, wieviele Jahre sie gearbeitet und einbezahlt haben. Sie werden überrascht sein, wieviel nicht mal 40 Jahre gearbeitet haben. Nämlich nicht mal 30% schaffen 40 Jahre und 17% der Bevölkerung stirbt vor ihrem Renteneintritt.