Der Autokonzern Stellantis plant, seine Fabrik im italienischen Turin zu einem Zentrum für Elektrofahrzeuge umzurüsten und die Produktion von zwei Maserati-Modellen in das Werk im Stadtteil Mirafiori zu verlagern. Das soll die Effizienz steigern und Arbeitsplätze sichern, während das Unternehmen auf den Verkauf von Stromern umstellt.
Stellantis ist in diesem Jahr aus der Fusion von PSA (Citroën, DS, Peugeot, Opel) und Fiat Chrysler hervorgegangen. Der Standort Mirafiori wird eine neue Elektro-Plattform für den Bau von Maserati-Limousinen zwischen 2022 und 2024 erhalten. Damit wird das Werk, in dem bereits der Batterie-Kleinwagen Fiat 500 entsteht, zum Zentrum für die Elektrifizierung des Konzerns in Italien.
Die italienische Zeitung La Repubblica berichtete kürzlich, dass Stellantis die Produktion des Fiat 500 mit Verbrennungsmotor in Mirafiori erhöhen könnte, indem es einen Teil der Produktion von Tychy (Polen) dorthin verlagert. Das Werk Mirafiori werde zukünftig über einen einzigen Fertigungsprozess verfügen, um Verbrenner-, Hybrid- und Elektroantriebe herzustellen. Stellantis werde die Maserati-Limousinen Ghibli und Quattroporte in Mirafiori statt im nahe gelegenen Standort Grugliasco bauen. Eine der ersten Maßnahmen der Umstrukturierung werde die Entwicklung einer neuen elektrifizierten Plattform speziell für Maserati sein, teilte Stellantis mit.
„Stellantis arbeitet mit Entschlossenheit und Eifer daran, die Energiewende an allen seinen italienischen Industriestandorten einzuplanen und vorzubereiten“, so das Unternehmen in einer Erklärung. Ziel sei es, die Leistung der Werke zu verbessern, „um diesem Land eine strategische Rolle unter den wichtigsten europäischen Märkten der Gruppe zu geben“. Der Konzern kündigte an, Mirafiori weitere Aktivitäten im Zusammenhang mit der Elektrifizierung zuzuweisen.
Stellantis hat im Juli verkündet, mit Milliardeninvestitionen die Elektrifizierung seiner 14 Marken zu intensivieren. In den nächsten zwei Jahren sollen insgesamt 20 Fahrzeuge auf den Markt kommen, die entweder rein batteriebetrieben sind oder mit Elektro-Verbrenner-Kombination mehrere Kilometer nur mit Strom fahren können. Zehn Modelle werden vollelektrisch angeboten, ein Modell mit reinem Batterie- oder Plug-in-Hybridantrieb sowie neun mit Plug-in-Hybrid-Option.