Audi-Chef Markus Duesmann hat im Interview mit der Auto Zeitung seinen Fokus auf Elektroautos bekräftigt. In zwölf Jahren soll die komplette Audi-Palette elektrisch sein, ab 2026 werden neue Modelle nur noch mit Elektroantrieb auf den Weltmarkt gebracht. Duesmann sieht die Zukunft klar in rein batteriebetriebenen Pkw, nicht in Plug-in-Hybriden oder Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stromern.
Lediglich China sei bei der Komplett-Elektrifzierung ein Sonderfall, erklärte der Audi-Manager. Die Gesetzgebung dort unterscheide sich von der übrigen Welt, und auch das Käuferverhalten sei ein anderes. Wenn die Menschen dort noch etwas länger Verbrenner wollten, dann werde Audi diese in China für China so lange „eventuell“ noch produzieren. Das wisse man heute aber noch nicht und treibe auch in der Volksrepublik die Elektrifizierung voran.
Plug-in-Hybride nutzen Verbrennungsmotoren und seien damit für ihn keine Elektroautos, stellte der Audi-Chef klar. Zum Thema wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Technologie, die von einigen Autobauern weiter forciert wird, sagte er, dass es auf der Welt nicht ausreichend grünen Wasserstoff gebe. Und gäbe es ihn, würde er ihn eher in der Stahlproduktion einsetzen. Bei Audi sehe man unter den aktuellen Voraussetzungen kein wesentliches Einsatzgebiet für die Brennstoffzelle im Pkw. „Sie brauchen eine große Menge an Grünstrom, den Sie zunächst in Wasserstoff umwandeln, um dann im Auto wieder Grünstrom daraus zu machen und diesen in Bewegungsenergie umzuwandeln. Das ist für mich als Ingenieur schlicht absurd“, so Duesmann.
Ein Vorteil von Wasserstoff-Elektroautos ist das schnellere Tanken. Das Füllen von reinen Batterie-Stromern sei tatsächlich ein Thema, räumte Duesmann ein. Deshalb fordere man auch mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Es sei entscheidend, dass die Kunden ihr Auto sehr komfortabel laden können, egal wo sie sind. Die Elektro-Infrastruktur lasse sich aber viel einfacher als eine Wasserstoff-Infrastruktur realisieren, da sie sowieso jeder zu Hause habe. Flankierend müsse die Zahl der öffentlichen Ladepunkte noch schneller wachsen, dafür setze sich Audi ein.
Duesmann merkte an, dass das Kompetenzzentrum des Premium-Anbieters in Neckarsulm seine Aktivitäten in der Wasserstoff-Forschung fortführe. Man wolle auch bei dieser Technologie handlungsfähig bleiben und rechtzeitig wichtige Erfahrungen sammeln – auch für mögliche stationäre Anwendungen. „Wir glauben jedoch, dass unserer Elektro-Strategie und ihrer Technologie-Klarheit eine große Kraft innewohnt, die positiv ins Unternehmen und auch in die Gesellschaft wirkt“, so der Audi-Boss, der zudem im Volkswagen-Konzern die Forschung und Entwicklung verantwortet.
Zu synthetischen Kraftstoffen (auch eFuels) meinte Duesmann, dass aus regenerativen Quellen erzeugte eFuels eine Lösung für die Bestandsflotte sein können. Und insbesondere im Flugverkehr gebe es Potenzial, daher seien Investitionen in eFuels „absolut sinnvoll“. Audi habe bereits zusammen mit der Konzernschwester Porsche in eFuels investiert und bewiesen, dass es funktioniert. Porsche treibe das Thema nun weiter voran.
Bernd meint
Top-Manager zeichnen sich allzu oft dadurch aus, eigene Entscheidungen als alternativlos zu bezeichnen und für andere Ansätze Begriffe wie ‚absurd‘ oder gar ’schwachsinnig‘ zu verwenden. Führt man dann noch an, Ingenieur zu sein, dann muss doch auch der letzte Depp begreifen, dass die Entscheidung des VW Konzerns nur richtig sein kann, voll auf eMobilität zu setzen.
Strom kommt doch überall aus der Steckdose und die Lade-Infrastruktur ist überall vorhanden!?
Wie viele eAutos können denn so versorgt werden?
Wie viele Millionen von Batteriezellen sind erforderlich und woher kommen die Rohstoffe dafür? Wird es in Zukunft keine Laternen-Parker mehr geben?
Was machen Mieter in Städten ohne eigene Garage mit Wallbox?
Wasserstoff scheint raus zu sein, weil dafür die Lade-Infrastruktur fehlt und es ineffektiv ist, aus Strom Wasserstoff zu erzeugen. Ein Wasserstofftank müsste aber nur etwa 10-15 Liter fassen, um vergleichbare Leistung und Reichweite heutiger Verbrenner zu erreichen. Übrig bleibt Wasserdampf.
Mit Wasserstoff wäre man ja nicht einmal auf die Brennstoffzellen-Technologie festgelegt. MAN hat bspw. erfolgreich Wasserstoff in Verbrennungsmotoren getestet; diese Entwicklung steht erst am Anfang.
Wasserstoff ist als Treibstoff ineffektiv, aber als Grundlage für eFuel okay, wenn man damit die Verbrennungsmotoren von Porsche betreiben möchte!?
Wasserstoff ist optimal als Energiespeicher geeignet und zwar überall dort, wo man alternativ tonnenschwere Batterien bräuchte.
Wird Strom direkt im eAuto eingesetzt, wird so getan, als ob es sich um grünen Strom handelt, obwohl der heutige Strom-Mix weit von grün entfernt ist.
Setzt man aber grünen Strom zur Wasserstoffproduktion und -speicherung ein, dann ist es nicht effektiv und plötzlich spielt der Strom-Mix eine entscheidende Rolle. Die Argumentation ist dann nachvollziehbar, wenn man nur zu einem ganz bestimmten Ergebnis kommen möchte.
Schon vor Jahren wurde eine Art ‚Pfandflasche‘ entwickelt, um Wasserstoff vollkommen ungefährlich in einem Toluol zu binden und dann die gesamte Tankstellen-Infrastruktur für Transport, Lagerung und Tanken zu nutzen.
Offensichtlich sind die Automobil-Hersteller mehr am lukrativen Zusatz-Geschäft mit den Batterien interessiert, als den Wasserstoff in ihren Fahrzeugen zu verbrauchen. Für den Treibstoff wären dann schließlich wieder andere zuständig. Wie lange können Autobauer eigentlich noch hohe staatliche Fördermittel abgreifen, indem sie diese eAutos zu überhöhten Preisen verkaufen? Wenn das mal keine Subventionierung der Konzerne ist, die gar kein Interesse an der besten Lösung für die Umwelt haben, sondern die für sie wirtschaftlichste und gewinnbringende Variante bevorzugen.
Peter W meint
Zitat: Wie viele eAutos können denn so versorgt werden?
Alle. Kleine Rechnung: Aktuell gibt es 45 Millionen PKW in De. Durchschnittlich fahren sie 12500 km/Jahr, und ein BEV braucht 20 kWh/100 km. Für 12500 km sind das 2500 kWh mal 45 Millionen ergibt 112 Gigawattstunden. Derzeit verbraucht Deutschland etwa 500 GWh 112 GWh sind 22% des aktuellen Verbrauchs. Da es mindestens 15 Jahre dauert, bis alle PKW durch BEV ersetzt wurden, werden also in 15 Jahren 22% mehr Strom gebraucht um auf BEV umzustellen. Das ist keine Herausforderung.
Zitat: Wie viele Millionen von Batteriezellen sind erforderlich und woher kommen die Rohstoffe dafür?
Wie alle Rohstoffe, die auch für Verbrenner gebraucht werden, aus der Erdkruste. Es ist total lächerlich anzunehmen, dass es nicht genug Rohstoffe gibt. Es ist auch nicht klar, ob Lithium, Kobalt und Mangan weiterhin gebraucht wird. Es wird noch viele Entwicklungen geben, wie zum Beispiel der Natriumionenakku und andere.
Zitat: Wird Strom direkt im eAuto eingesetzt, wird so getan, als ob es sich um grünen Strom handelt, obwohl der heutige Strom-Mix weit von grün entfernt ist.
Das wird sich ändern. Strom aus EE wird ansteigen, aber Öl bleibt Öl.
hansj. meint
Sehr gute treffende Antwort
Stefan meint
Natürlich ist es Möglich Wasserstoff noch mal an irgend einen Stoff zu binden. Allerdings kostet jeder dieser Umwandlungen Energie und schmälert den Wirkungsgrad.
Irgendwann bleibt dann fast nichts mehr übrig. Das macht einfach keinen Sinn.
Im übrigen liegt die Recycling-Quote der Akkus bei über 90%. Mansche Firmen schaffen 93%, andere 96%. Die Stoffe für neue Akkus werden zu einem großen Teil aus ehemaligen alten Akkus kommen.
Hier ein Beispiel aus Deutschland:
https://www.youtube.com/watch?v=pwoRxee97Rs
Hier ein Beispiel aus den USA . Ist ein Startup von einem der Tesla-Gründer:
https://www.youtube.com/watch?v=xLr0GStrnwQ
Das interessanteste an dem Beitrag ist das 1 kg der Reinstoffe aus dem Recycling günstiger zu produzieren ist als durch Bergbau.
jens meint
Derart die Augen vor den Anforderungen der künftigen Käufer zu verschließen und leider schon wieder wichtige Innovationen zu „verschlafen“ ist beängstigend. Die aktuelle junge – und noch mehr die kommende Generation – versteht Mobilität als käufliche Dienstleistung. Gerade in urbanen Regionen kommt dabei kein eigenes KFZ mehr vor. Bahncard 100 plus Leihwagen Abo ( Kurzstrecken E KFZ ) die lokal in Mobilitäts Hubs verfügbar sind werden die Zukunft sein. Private KFZ verursachen in Ballungsräumen bis zu 300,- kosten für Parkplatzmiete ( oder halt 70.000,- für den Kauf ) und das KFZ wird über 23 Stunden täglich nicht genutzt.
AUDI will bis 2022 an den eigenen Standorten rund 5000 Ladestationen bauen. Kosten lt. Audi 100 Mio Euro!!!! Bezogen auf das Werk in Ingolstadt werden es 3500 Ladepunkte ( also jeder 10.te Mitarbeiterparkplatz ) bei einem Anschlusswert von 77.000KW. Das entspricht ca. einer Kleinstadt mit 10.000 Einwohnern an Anschlusswert. Grob müsste man, wenn im privaten Bereich je ein Parkplatz je Haushalt mit einer Ladestation ausgestattet wird den Anschlusswert und die verfügbare Energiemenge verdoppeln. Gerade auch weil bei aktuellem Nutzungsverhalten die meisten KFZ abends ab 18:00 zum laden gehängt werden, also genau wenn der Herd daheim auch angeschaltet wird. Das kann man in Teilen durch teure und gerade in der Installation in Mehrfamilienhäusern extrem aufwändigen Technik kompensieren und die Last zeitlich verteilen. Aber die meisten Ladungen erfolgen genau wenn kein Strom aus Photovoltaikanlagen vorhanden ist.
Nebenbei ….. 1997 hat gerade der VW Konzern über Hybrid gelacht – ist heute kaum auf dem Stand den es schon 2003 in millionenfach produzierter Großserie gab. Heute bauen diverse Hersteller bei allen Nachteilen die es gibt auf die Entwicklung von Brennstoffzellen. Das ist auch einer der deutschen Exportschlager – unsere U Boote die mit genau dieser Technik fahren.
Duesendaniel meint
Was ist eigentlich mit der Idee, Methanol zu tanken und daraus im Fahrzeug Wasserstoff für die Brennstoffzelle zu machen? Roland Gumpert hat das gerade mit seinem Prototypen ‚Nathalie‘ vorgestellt, aber habe leider noch keine neutralen Studien dazu gesehen. Wie ist z.B. die Gesamtenergiebilanz well-to-wheel? Angeblich ist es CO2-neutral und es gibt auch keine Brand- oder Explosionsgefahr mehr. Keine hohen Drücke mehr und der flüchtige Wasserstoff muss auch nicht lange gespeichert werden. Klingt technisch nicht uninteressant, aber wie gesagt – Informationen bisher nur von ihm.
Sepp meint
Bei Methanol gibt es sicherlich einige Vorteile im Vergleich zu H2 und die Anwendungsbereiche verbreitern sich.
Was bleibt ist die völlig unterirdische Energiebilanz und die können wir uns nicht leisten.
alupo meint
Es freut mich zu lesen, dass VW es offensichtlich kappiert hat und nicht sinnlos ihre begrenzten Resourcen wie Geld und Ingenieure in Technologien wie z.B. in H2 steckt, die im PKW und LKW Bereich absolut hirnrissig und ohne naturwissenschaftliche und vor allem betriebswirtschaftliche Grundlage sind.
Strom mit Hilfe von dem nur ineffizient herzustellenden, ineffizient zu transportierenden und ineffizient zu lagerndem H2 zu transportieren ist echt der reine Wahnsinn. Kabel sowie die elektrochemische Speicherung sind sehr viel kostengünstiger und auch sicherer. Schon die Babylonier hatten Batterien gebaut, sicher nicht so effizient wie heute, aber immerhin haben sie es geschafft.
Der größte Wettbewerber von VW, Toyota, ist gerade dabei, sich komplett zu verzetteln und sich dabei in letzter Instanz selbst aufzulösen. Das erinnert mich irgendwie an Grundig, dessen Fernseher ich noch in den 80-Jahren sogar in Südamerika laufen sah. Aber das ist Geschichte.
Mit VW und sehr wenigen anderen nichtchinesischen Herstellern besteht die Chance, einer weltweiten chinesischen Dominanz (wie es sie schon heute bei vielen Gütern gibt) bei der Mobilität der Zukunft entgegen zu treten. Das halte ich für sehr wichtig und deshalb kommen für mich Autos wie Polestar, Nio oder BYD absolut nicht in Frage. Auch werde ich keine Aktien von chinesischen Firmen kaufen und damit unterstützen. Ich unterstütze kein KP-Regime, welches sich Tibet einverleibt hat, welches die Uiguren unterdrückt, welches Taiwan mit einer militärischen Übernahme droht und welches afrikanische Kleinbauern durch die korrupte eigene Regierung enteignen lässt, nur um die eigene Bevölkerung damit zu ernähren. Die dadurch bodenlos gewordenen afrikanischen Bauern werden dann bestenfalls mit westlichen Lebensmitteln unterstützt damit sie nicht sofort verhungern…
VW hat m.M.n. die Kurve gekriegt und nun müssen ihren Plänen Taten folgen, insbesondere die BEV-Mengen sind für mich noch nicht sonderlich beeindruckend. Auch nicht ihre aktuell bekannten Ziele. Es gibt dazu ein schönes YT Video zu den Planmengen von Tesla, VW, GM und Ford die die unternehmenseigenen Absatzpläne bis 2030 nebeneinander stellt.
Sepp meint
Sympathisch, ihre geopolitische Verantwortung!
Hans meint
Weltpolitisch ganz d accor, technisch wissens derzeit nichtmal die besten Gurus. Als interessierter Laie glaube ich aber auch, dass H2 wegen Gesamtwirkungsgrad und handling unwahrscheinlich ist. Batterie braucht Fortschritte bei Kapazität, Preis, Sicherheit, Recycling,.. und selbst da wird Strom knap,.. Quellen, Leitungen, Speicher… E fuel für Übergang, Flug, und Schwerberkehr,… es sollten sich die besten technischen Möglichkeiten ohne falsche Politeingriffe durchsetzen können, trotz Zeitdruck..
Luca meint
Aha. Jeder habe Strom zu Laden Zuhause.
Also z.B. in Stuttgart, in den Altbauten ohne eigenen Stellplatz. Und bei der aktuellen Stromfähigkeit der Netze.
Diese Blindheit gegenüber der Realität ist unfassbar!
Als Ing. müsste Herr Duesmann auch wissen daß man damit nicht zwingend einen Elektromotor antreiben muss in einem Gefährt.
Den Nachteil von Batterien lässt er wie alle einfach gleich weg.
Und die Produktion von grünem Wasserstoff auf den raren Flächen der Welt mit viel Sonne und ohne sonstige Nutzung ist auch nicht denkbar offensichtlich.
alupo meint
Nicht jeder hat die Möglichkeit zu Hause zu laden, das ist richtig.
Ich hatte auch jahrzehntelang zu Hause keine Benzintankstelle und kam, so erstaunlich das jetzt klingen mag, damit zurecht.
Soll die Menschheit lieber weiter so machen mit der lauten, dreckigen, giftigen und den Meeresspiegel erhöhenden ineffizienten Verbrennermobilität? Ist es das was Du willst weil Du bei Dir nicht laden kannst? Dann brauchen die Norddeutschen, die Niederländer, die Bangladeshi und sehr viele andere Länder auch keinen Strom mehr, denn unter Wasser wird das mit dem Strom zu einem „echten Problem“. Und dass der Meeresspiegel am Steigen ist, ist sonnenklar und das geht leider auch so weiter. Die Frage ist dabei nur wie schnell das passiert. Es liegt an uns ob das schnell oder eben sehr schnell passiert.
Daher ist jede Verbrenner- und jede H2 (Brennstoffzelle)-Mobilität extrem schädlich für die Zukunft der Menschheit.
Aber einigen Zeitgenossen ist die Zukunft ihrer Kinder offensichtlich gleichgültig oder ihnen feht es an der naturwissenschaftlichen/schulischen Grundausbildung um zu verstehen, was für ein gigantisches Problem einige reichere Menschen (auch Du) zu Lasten der armen Menschen auf der Welt zu ihrem eigenen Vorteil hinterlassen wollen.
Till meint
…der Audi Manager bezog sich mit „Strom zuhause“ klar auf die „Kunden“ im vorangegangenem Satz. Menschen, die privat einen Audi Neuwagen kaufen oder leasen, haben – von Ausnahmen abgesehen – „Strom zuhause“, da sie entsprechende Immobilien besitzen, bzw. bewohnen. Die fünfköpfige Familie, die auf vier Zimmern im fünften Stock einer Altbauwohnung in einer Großstadt wohnt, wäre ein sehr seltener und untypischer Audi-Neuwagen Kunde.
wayne meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Rüdiger Martin meint
Die eAutoindustrie erdrosselt sich selber. Der Anfang mit imEigenheimladern ist gut und schön, da haben sie für ihre Zweitwagen Zeit, bei Gelegenheit nutzen sie zum Parken öffentliche Ladestellen, die für andere gedacht sind. Aber jenseits von Eigenheimladern ! Ladestellen vernichten Dauerparkplätze die in gleichem Ausmaß nach dem Laden gebraucht nach wie vor gebraucht werden. Freie Ladestellen müssen sogar vorgehalten werden, mehr als gebraucht werden, besonders nachts. Wer geht nachts nochmal raus mit 5-10min Fussweg, um sein Auto nach dem Laden wegzustellen bei weniger Dauerparkplätzen?
Alles nur fürs auf dem Akku-Holzweg „Pöstchen“ halten von Diess und Duesmann.
Ja zu Sprossenleitern, 100% energieeffizienter Höhengewinn. Welch eine Investitions- und Energieverschwendung von Treppenhäusern nach vorne ohne Höhengewinn laufen zu müssen, ganz zu schweigen von Fahrstühlen. Sprossenleitern sind unschlagbar effizient. Und auf die Bäume ist man kostengünstiger/effizienter damit sowieso.
Renault wird mit seinen H2Lieferwagen den Weg zur Wasserstoffinfrastruktur dann auch für PKW bahnen. Welcher Lieferant will mit seinem Akkuwagen seine Fahrer alle 2-3 Stunden zum Mittagsschläfchen zwingen und dann noch vorher den geeigneten Platz finden lassen? LOL.
Übrigens gehört der Akkuwechsel alle 8 Jahre zu den Spritkosten.
Rüdiger Martin meint
Übrigens wird eine Wasserstoffwirtschaft mit dezentralen Wasserstoffspeichern einen zentralen Blackout verunmöglichen. Wer wuchtet immer mal wieder einen 300kg schweren Akku in seinen Keller?
Rüdiger Martin meint
Apropos Welt. Polen, Spanien geschweige denn Kairo, Rio, werden keine Ladestruktur so schnell bzw. überhaupt sich leisten können. Da ist schneller überall eine containergroße mobile Wasserstofftankstelle aufgebaut. Skalierbar!
Ladestruktur ist nicht wachsend, wenn dann müssen starke Kabel schon verlegt werden, die noch nicht gebraucht werden.
alupo meint
In Kairo gab es schon ein Stromnetz vor ca 40 Jahren, das habe ich selbst gesehen ;-).
Es ist wirklich sehr einfach, ein paar zusätzliche Steckdosen anzuschließen, die dann das Netz auch in der Nacht besser auslasten, indem sie BEVs laden.
Zu der Haltbarkeit von Akkus: diese halten sehr, ja sehr viel länger als nur die von Dir genannten 8 Jahre. Zumindest wenn der BEV-Hersteller einen guten Job beim BMS macht. Diesbezüglich können da bei dem ein oder anderen Hersteller Zweifel angebracht sein, siehe Akkugate in den USA oder wenn man auf Pouchzellen setzt wie beim Chevy Volt mit LG-Zellen. Dennoch sind das Probleme, die gelöst werden können (ich bevorzuge aber klar aus technischer Sicht Rundzellen im stabilen Stahlgehäuse).
Was aber zu höheren Reparaturkosten führt ist die vergleichsweise kurze Haltbarkeit der Brennstoffzelle selbst und die regelmäßig notwendigen des Hochdrucksystems mit ihren irren 700 bar. Das entspricht einem Druck von 7.000 m unter dem Meer. Wer möchte denn diese Bedingungen ca. 5 cm neben seinem Hintern haben?
Aber das sollte inzwischen eigentlich bekannt sein. Und dass H2 nur extrem energieintensiv (insbesondere bei der elektrolytischen Herstellung) hergestellt werden kann sollte inzwischen auch hinreichend bekannt sein. Falls nicht reicht es, sich ein Physikbuch aus der Oberstufe zu besorgen, sich die betreffenden Seiten durchzulesen und wenn das Textverständnis ausreichend ausgebildet ist, erkennt man spätestens dann, was für ein „Humbug“ der Einsatz von H2 im PKW und LKW Bereich ist.
Duesendaniel meint
Was hat denn ’sich leisten können‘ mit ’schneller‘ zu tun? Eine H2-Tankstelle kostet mit 1 Mio. Euro 30-40 mal so viel wie eine HPC-Säule, ist sehr wahrscheinlich auch wesentlich wartungsintensiver und schneller geht das schon mal gar nicht.
Wenn man sich für Wasserstoff im Auto interessiert, sollte man sich vielleicht auch mal informieren. Ich empfehle ‚Warten auf den Wasserstoff‘ von Josef Reitberger oder ‚Wasserstoff oder Batterie – Von Fakten und Träumen‘ mit Prof. Maximilian Fichtner.
Till meint
…dezentrale Pufferbatterien in den Kellern der Wohnhäuser, verbunden mit einer Solaranlage(npflicht bei Neu/Umbau) vermeiden einen zentralen Blackout ebenso. Und sie erlaubten, so er denn käme, der Blackout, auch noch ein autarkes Betreiben des Haushalts für mehrere Tage.
Der Sinn Ihrer Ausführungen zur Parkplatzproblematik erschließt sich mir nicht. Es gibt bereits jetzt schon das System „nur stehen zum Laden“ und auch „während des Parkens, laden“. Letzteres wird gerade bei Destination Ladern (3.6-11 kW) immer mehr ausgebaut. Beispiel: Lademöglichkeit an Straßenlaternen, auf Parkplätzen von Firmen und Veranstaltungsgeländen. Jeder darf dort parken. Und wer will kann dann auch dabei laden. Sei bauen ein „Angstszenario“ auf, das bereits jetzt durch die Faktenlage wiederlegt ist.
Yogi meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
nilsbär meint
Nachricht von gestern:
„Audi-Chef Rupert Stadler ist weiter überzeugt: ‚Der Diesel hat eine Zukunft‘ “. (ecomento.de, 2018)
Ja, da hat sich bei Audi einiges zum Positiven geändert.
Yogi meint
Gebt doch endlich pro Straße drei bis fünf Laternenparkern, auf ihren staatlichen, mit 10.000€ subventionierten, entwässerten, asphaltierten, markierten Stellplätzen eine Ladelaterne mit 24h Standbegrenzung. Dann kann man doch ab 2025 auch alle 1,5 Wochen mit Wltp 700km das Nicht-Tanken genießen.
Franz Mueller meint
Wasserstoff ist also Unfug, aber eFuels okay? Es ist beides Unfug, aber eFuels nochmal um Faktor2 mehr als Wasserstoff.
SoundOfLithium meint
Es geht Hr. Duesmann hier vor allem um eFuels im Flugzeugbetrieb. Ein Thema das die nächsten 20 Jahre relevant bleiben WIRD. Da muss man einfach realistisch bleiben.
Batterieflieger oder Brennstoffzellenflieger (bzw. Batterie/Brennstoffzelle Hybride) sind technisch kaum (vernünftig) realisierbar und schon gar nicht für Langstrecke.
Batterien hätten zwar die notwendige Power für Starts, aber die Reichweite ist ein Riesenproblem.
Brennstoffzellen für genug Power zum starten sind zu groß, zu schwer um dann noch Nutzlast an Board haben zu können.
Und „Wasserstofftanks“ in Flugzeugen sind ebenfalls ein Riesenproblem.
Abgesehen davon dauert eine Flugzeugtypentwicklung tendenziell >10-20 Jahre. Selbst wenn man 2010 damit angefangen HÄTTE, ist mit ersten Resultaten vor 2030 nicht wirklich zu rechnen.
eFuels im Flugbetrieb sind somit eine gangbare Lösung – die zusätzlichen Kosten für den eSprit stören hier auch am wenigsten. Ob ein Flugticket nun 100 € oder 110 € kostet liegt meist eh nicht an den Treibstoffkosten.
Sebastian meint
Am Ticketpreis liegt das Hauptproblem. Ursacherbedingt müsste fliegen min 4x mehr kosten.
Morgens von Hamburg nach Madrid und abends zurück für nicht mal 200 Euro ist einfach aso***l.
SoundOfLithium meint
Ja, absolut richtig. Doch die „billigen“ Ticketpreise liegen offenbar nicht daran, dass Kerosin einfach sau billig ist.
Selbst bei den Niedrigtariftickets macht der Sprit nur einen winzigen Bruchteil (<<10%) des Ticketpreises aus.
Genau deswegen kann sich Fliegen theoretisch locker, Kerosinbesteuerung und teure synfuels (ca 6x so teuer wie bisheriges Kerosin) leisten…
Denn es hätte am Ende wenig Einfluss auf die Kostenstrukturen.
NiLa meint
Ja, e-fuels sind ok. Damit können Oldtimer u.ä. langfristig weiter betrieben werden.
Till meint
…wo präferiert Herr Duessmann e-Fuels im PKW Bereich für Neufahrzeuge? Er berief sich deutlich auf die „Bestandsflotte“. Also e-Fuels als Alternative zu Diesel/Benzin für PKW die bereits heute im Umlauf sind. Fraglich ist, ob in 50 Jahren noch Sprit aus fossilem Material raffiniert wird. Mit eFuels wären Oldtimer noch betreibbar.
Gunarr meint
Macht es Sinn, zuerst über Wasserstoff zu lästern und dann eFuels zu propagieren? Soweit ich weiß, braucht man für die Herstellung von eFuels Wasserstoff.
Cupra meint
Hierbei ist es aber nicht 100% Wasserstoff sondern eine Mischung aus Wasserstoff und CO2. Das macht auch nur Sinn als Übergangslösung für 5-10 Jahre beim Auto. Bei Flugzeugen oder Schiffen wird dies aber die Technologie sein auf die es wohl am ende hinauslaufen wird.
Ansonsten pflichte ich Ihnen da bei der Grundaussage schon bei….nur wie soll die Kraftstoffalternative von Kerosin sein? Batterie ist hier wohl wirklich eher auszuschließen
Michael S. meint
Es wird viel an Wasserstoffflugzeugen geforscht, aber auch Methanol kommt für die Brennstoffzelle in Frage. Und für Schiffe ist Ammoniak im Gespräch.
Michael S. meint
Wenn man genau liest, sieht man, dass es um die Bestandsflotte geht. Ich glaube kaum, dass wir den Bestand auf Wasserstoff umstellen können…
NiLa meint
Es geht um Oldtimer und andere Freizeitfahrzeuge. Da stellt sich die Frage nach dem „Sinn“ nicht.
MAik Müller meint
Der Meinung das AkkuEautos sich durchsetzen bin ich seit 2009.
Schade das so viele Arbeitsplätze durch das herauszögen von Audi und VW wegfallen.
Kasch meint
Genau, und schade, dass soviel Steuergelder für pseudoalternative Antriebe verbraten wurden, nur um in Europa den Transfer zum BEV hinauszuzögern. In China werden zwar noch viele Verbrenner gekauft, dennoch gibts dort über 300 neue Hersteller, die batterieelektrisch teils schon in anderen Dimensionen sind. Auf den rasenden Entwicklungszug aufzuspringen, ist heute für schwerfällige Verbrennerhersteller schwerer denn je. Auch für Audi bleibt das eine riesige Herausforderung, zumals immer weniger Kunden geben dürfte, die für einen Singleframe und sonstige unnütze, teure Schmankerl, mal 10 bis 15k mehr hinblättern. Wer nicht Mittelklasse-BEVs mit ausreichender Basisausstattung unter 30k wirtschaftlich in Großserie liefern kann, ist bald weg vom Fenster.
CaptainPicard meint
Hätten sie zu einer Zeit als der Akku 1000 Euro pro kWh kostete zehn Modelle auf den Markt bringen sollen die alle über 100.000 Euro gekostet hätten? Oder welche mit Mini-20-kWh-Akku für 40.000 Euro, ein Prämium-Leaf? Wie viele Early Adopter hätte es für so etwas gegeben?
Ich sehe da nicht wie man früher Massenelektromobilität ausrollen hätte können und ich bezweifle dass deshalb viele Arbeitsplätze verloren gingen.
MAik Müller meint
Nö aber das Tesla Werk bei Berlin wäre locker 5 Jahre früher mit VW Logo und gut bezahlten Arbeitsplätzen möglich gewesen. Zudem wären wir nicht 2. Klassige Bittsteller bei den Akkuherstellen sondern wären wie Taktangeben mit eigenen Akkuformaten und möglichen Lizenzen.
AlBundy meint
„…wäre wäre – Denkpause Matthäus – Fahrradkette …“
(Zitat eines nicht ganz so großen Fußballers mit bewegtem Privatleben)
Status quo: die Fakten sehen heute eben anders aus (Werk ohne VW Logo, vermutlich dennoch gut bezahlte Arbeitsplätze, wir _ wer soll das sein? – kein Taktgeber, keine Führerrolle, keine – zusätzlichen- proprietären Akkuformate)
Noch ein Zitat: „wer zu spät kommt…“ ist eine Deutscher?
AlBundy meint
Korrektur: ist ein*e Deutsche*r ?
Andi EE meint
@MAik Müller
Wieso sollte man sich das wünschen? Ist doch egal wer uns die neue Technik in der besten Form bringt. Ich kaufe doch von dem ein, der es besonders gut macht und sicher nicht von einer Firma die es früher mal besser gemacht hat.
Und wieder steht der sinnvollen Entscheidung Markentreue und Patriotismus im Weg. Mit den eigenen sind wir leider viel zu tolerant, schlechte Leistungen werden noch belohnt.
Kasch meint
Und da sind nun diese gut 300 Sartups aus China, die jetzt teils mehr BEVs produzieren, als VAG in 5 Jahren (BYD). Das rabiate chinesische Politbüro, kann die 300 jederzeit aussortieren, zwangsverheiraten und die Welt mit konkurenzlos preiswerten Produkten überschwemmen. Wäre seit 20 Jahren mit Verbrenner schon möglich gewesen, mit BEVs befürchte ich, hat sich China nun entschieden, den Schalter umzulegen. Wer sich neben und vor allem durch sinnvolle Zusammenarbeit mit China halten wird, ist Tesla. Und keine falschen Hoffnungen, selbst mit tollem europäischen Markt alleine, könnte sich heute kein „Großer“ mehr über Wasser halten.
Jakob Sperling meint
Wohltuend, hier mal jemanden mit einer differenzierten Betrachtung zu hören.
Die deutschen Autogiganten haben die E-Mobilität immer verfolgt und steigen nun etwa im richtigen, bzw. machbaren Moment ein. Als Ausländer habe ich da die notwendige Distanz dazu.
Jeder Anfänger kann batterieelektrische Autos herstellen. Die Batterie kauft man sowieso ein (auch der Pionier, der immer versucht, es anders darzustellen) und die anderen kritischen Komponenten kann man auch einkaufen. Das ist dann aber immer noch kein wirklich gutes Auto.
Wer gute Autos in Grossserie herstellen kann, der kann auch gute BEV in Grossserie herstellen. Der entscheidende Wechsel zur Elektromobilität steht uns immer noch bevor. Im Moment sind es ein paar Prozent, die zudem noch massiv gefördert werden. Über die gesamte Lebenszeit steckt in einem BEV etwa 20’000 Euro Förderung (Förderung, weniger Steuern, weniger Abgaben auf Energie). Wir werden sehen, wie sich die Anteile bei diesem Umbruch verschieben werden. Die grossen deutschen Hersteller sind dafür in einer guten Position.
Kasch meint
Stimmt natürlich, wenn man Massenhersteller ist, 75% seiner Bauteile als Großbesteller billigst einkaufen kann und selbst die Entwicklung seit 20 Jahren auf diese Lieferanten kostenlos abwälzen kann, wirds schlicht nicht möglich sein, mal eben das Massenprodukt Verbrenner durch ein Massenprodukt BEV zu ersetzen, weder 2009, noch heute. Hab ichs als Kaufmann endlich ins Topmanagement eines Konzerns geschafft, werde ich mit allen Mitteln vermeiden, jährliche Millionenboni mit einer extrem kostspieligen Umstellung meines erfolgreichen Massenprodukts aufs Spiel zu setzen. Eigenen Vorstand, Politiker und die breite Bevölkerung im eigenen Land hinters Licht zu führen, ist wirklich keine Herausforderung, die extra 10 bis 20 Mio. kann ich mir in verfügbaren 3 bis 5 Jahren sichern und nach mir die Sintflut, das ist und bleibt das Credo in klassischen Großkonzernen.