Volvo hat im Sommer mit dem Concept Recharge einen Ausblick auf die vollelektrische Zukunft der Marke gegeben. Nun betonen die Schweden, dass das Konzept nicht nur auf einen vollelektrischen Antrieb setze, sondern mit nachhaltigen Materialien, verbesserter Aerodynamik und weiteren Maßnahmen auch demonstriere, wie sich die CO2-Bilanz eines Fahrzeugs über den kompletten Lebenszyklus hinweg verbessern lässt.
Der Concept Recharge verwendet unter anderem nachhaltige Werkstoffe aus recycelten und erneuerbaren Materialien für Interieur und Reifen und setzt auf ein aerodynamisches Design. „In Kombination mit der Nutzung grüner Energie in der komplett CO2-freien Lieferkette, in der Produktion und während der Nutzung lässt sich die CO2-Belastung über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus deutlich senken“, so Volvo.
Das Unternehmen rechnet mit Einsparungen von rund 80 Prozent gegenüber einem Volvo-SUV XC60 mit Verbrenner-Antrieb des Modelljahres 2018 – „und das ohne Einbußen bei den bekannten und geschätzten Premium-Qualitäten“. Werde der Concept Recharge konsequent mit Strom aus erneuerbaren Energien aufgeladen, weise er dadurch einen CO2-Fußabdruck von weniger als zehn Tonnen auf.
„Mit dem Zeitalter des Elektroautos wird die Frage, wie weit man mit einer vollen Akku-Ladung fahren kann, eine zentrale Rolle spielen“, sagt Owen Ready, Leiter des Markendesigns bei Volvo Cars. „Der einfachste Ansatz sind größere Batterien, allerdings ist das nicht mit dem Einbau eines größeren Kraftstofftanks vergleichbar – Batterien erhöhen das Gewicht und die CO2-Bilanz. Um die Reichweite zu vergrößern, müssen wir stattdessen die Gesamteffizienz steigern. Mit dem Concept Recharge ermitteln wir das Spannungsverhältnis zwischen dem Bedürfnis nach Effizienz und dem Wunsch nach demselben Platzangebot, Komfort und Fahrerlebnis wie bei einem heutigen SUV.“
Natürliche Materialien im Interieur
Im Interieur des Concept Recharge finden sich laut Volvo nachhaltige, da natürliche und recycelte Materialien wie verantwortungsvoll beschaffte schwedische Wolle, umweltverträgliche Textilien und leichte Verbundstoffe aus natürlichen Quellen. Die Wolle beispielsweise werde zu einem atmungsaktiven Stoff frei von Zusatzstoffen verarbeitet. Dieses warme und weiche Material ziere die Rückenlehne der Sitze und die Oberseite der Instrumententafel. Der Boden und die unteren Türen seien mit einem Teppich aus 100 Prozent Wolle bedeckt.
Die Sitzpolster und Türinnenflächen seien aus einem umweltfreundlichen Material gefertigt, das Tencel-Fasern aus Zellulose enthält. Dieser Stoff besitze eine hohe Haltbarkeit, fühle sich zugleich aber weich an. Durch die Tencel-Fasern, die in einem wasser- und energieeffizienten Verfahren hergestellt würden, könnten die Designer die Verwendung von Kunststoffen im Innenraum reduzieren. Für die Sitzlehnen und Kopfstützen sowie einen Teil des Lenkrads nutzt Volvo beim Concept Recharge ein neu entwickeltes Material namens Nordico: Ein weiches Produkt aus biobasierten und recycelten Bestandteilen, die aus nachhaltigen Wäldern in Schweden und Finnland stammen und einen um 74 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als Leder aufweisen.
An anderen Stellen im Innenraum wie den unteren Ablageflächen, der Rückseite der Kopfstütze und der Fußstütze kommt ein Flachsverbundstoff zum Einsatz, der von Volvo in Zusammenarbeit mit Zulieferern entwickelt wurde. „Die Fasern der Leinsamenpflanze werden dabei mit Verbundwerkstoffen gemischt, um eine starke und leichte, aber dennoch attraktive und natürliche Ästhetik zu erzielen“, heißt es. Auch die vorderen und hinteren Stoßfänger sowie die Schweller-Verkleidungen bestünden aus Flachsverbundstoff. Die großflächige Verwendung dieses Werkstoffs innen wie außen senke den Kunststoffbedarf deutlich.
Optimierte Reifen & Aerodynamik
Der Concept Recharge fährt auf speziellen Reifen von Pirelli vor. Sie sind nach Angaben von Volvo frei von Mineralöl und bestehen zu 94 Prozent aus fossilfreien Materialien, darunter recycelte und erneuerbare Produkte wie Naturkautschuk, Bio-Silica, Rayon und Bioharz. Dies spiegele den kreislauforientierten Ansatz des Autobauers und Pirellis wider, mit dem sowohl der Ressourcenverbrauch als auch die Umweltauswirkungen drastisch minimiert würden.
Neben nachhaltigen Materialien, Elektroantrieb und Spezialreifen verbessere der Concept Recharge die Umweltverträglichkeit auch durch eine effizientere Aerodynamik, so Volvo weiter. Aerodynamische Merkmale wie Designakzente, die den Luftstrom glätten, ein neues Raddesign, ein niedrigeres Dach und ein aufrechteres Heck optimierten den Luftfluss und gäben einen Ausblick auf zukünftige Aerodynamik. Die klassische SUV-Form gehe dadurch mit einer erhöhten Reichweite einher, ohne die Platzverhältnisse und den mit einem Elektroauto verbundenen niedrigeren Schwerpunkt zu beeinträchtigen.
„Während die Kunden weiterhin die Vorteile von SUV nachfragen, wollen wir Autos produzieren, die all die gewünschte Sicherheit und den Komfort bieten und gleichzeitig die Umweltbelastung verringern“, sagt Ready.
Daniel S meint
Auf das hat die Welt gewartet: noch grössere SUV.
der Wartende meint
Sie verstehen das Konzept einfach nicht. Das ist ein Auto das nicht losfahren muss, falls Sie mal zum Briefkasten wollen. Sie steigen hinten ein und laufen durch, nachhaltiger geht nicht.
ID.alist meint
Ich weiß nicht Du, aber ein Teil der Menschheit schon. Und ich finde es besser wenn diese Autos, die uns noch ein paar Jahren begleiten werden, elektrisch sind.
Ja wir können alle mit einem Zoe auskommen, aber trotzdem verkaufen sich Autos wie der Q7/Q8, X5/X7, GLS, Escalade, usw.
EdgarW meint
OMG, wie lang ist das Ding? 6 Meter?
ID.alist meint
Keine Ahnung, aber durch die geänderten Proportionen fällt einem sehr schwer die Größe abzuschätzen. Ist so wie beim IONIQ 5, ich dachte es wäre so groß wie ein Golf bis ich den Panzer gesehen habe.
Ich schätze die Endgültige Version mit XC90 Bezeichnung wird knappe 5 Meter lang sein. Der Polestar 3 ist auch nur 4,6 m lang so wie der XC60 und wirkt nicht besonders kürzer als dieser Konzeptstudie.