Immer mehr chinesische Elektroauto-Hersteller nehmen den europäischen Markt ins Visier. Einige starten dazu zuerst im Stromer-Mekka Norwegen, um das beste Vertriebskonzept und Modellangebot für die Expansion zu finden. Diesen Weg geht auch das Start-up Xpeng, das in Skandinavien jüngst die Limousine P7 eingeführt hat. Die Marke stellte nun ihr erstes Elektroauto vor, das nicht nur für den chinesischen, sondern auch für den globalen Markt entworfen wurde.
Beim in China präsentierten großen SUV G9 handelt es sich um das vierte Serienmodell von Xpeng. Es ist das neue Flaggschiff des Herstellers. Der G9 sei nach internationalen Sicherheits- und Umweltschutzstandards entwickelt worden und zeichne sich durch „höchste Intelligenz, branchenführende Ladefähigkeit und ein kühnes, aber minimalistisches Design aus“, heißt es.
Das neue SUV ist das erste Serienmodell von Xpeng, das die Elektroauto-Architektur X-EEA 3.0 nutzt, die Hardware, Software und Kommunikationstechnik tief integriert. Hinzu kommen das aktuellste Fahrerassistenzsystem Pilot 4.0 und die neueste Generation von Antriebs- und Lade-Technologie des Unternehmens. „Unser G9, das Flaggschiff unter den intelligenten SUVs, repräsentiert eine neue Stufe der Raffinesse mit einer globalen Perspektive und ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Bemühungen um eine intelligentere, sicherere, umweltfreundlichere und nachhaltige Mobilität“, sagt Firmenchef He Xiaopeng.
Der G9 nutzt mit der Plattform X-EEA 3.0 ein 800-Volt-System, mit dem sich Unternehmensangaben nach mit bis zu 480 kW Ladeleistung Energie für 200 Kilometer Reichweite in fünf Minuten in die Akkus pressen lässt. Um die Ladeleistung der 800-Volt-Technik ausnutzen zu können, will Xpeng entsprechende Schnellladesäulen auf den Markt bringen. Detaillierte Angaben zur Antriebstechnik des G9 sowie zum Zeitpunkt des Marktstarts macht Xpeng noch nicht. Auch zu seinen weiteren Plänen für den europäischen Markt schweigt das chinesische Unternehmen noch.
Der in Norwegen kürzlich eingeführte Xpeng P7 ist eine rund 4,90 Meter lange Limousine und wird in den Varianten RWD und 4WD sowie der Sonderedition Wing (4WD) angeboten. In der RWD-Version beschleunigt ein 196 kW (266 PS) starker Heckmotor den Viertürer in 6,9 Sekunden auf Tempo 100. Eine 70 kWh große Batterie soll auch dank der windschlüpfigen Karosserie (cW 0,236) 530 Kilometer Reichweite erlauben. Alternativ gibt es die zweimotorige Allrad-Variante 4WD mit 316 kW (430 PS), die es in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h schafft. Die Reichweite sinkt hier trotz größerem 80-kWh-Akku auf 470 Kilometer. An Bord ist ein Schnellladesystem nach dem CCS-Standard. In Norwegen kostet der P7 als RWD mindestens 46.000 Euro, die Allradversion startet bei etwa 52.000 Euro. Die Wing-Version kostet umgerechnet ab 61.000 Euro.
Chris meint
Gibt es irgendwo schon technische Daten zu den Gewichten und zur Anhängelast?
Leider auch Mal wieder nicht ganz billig…
Kasch meint
Die ersten echten Langstreckenfahrzeuge kommen, (hoffentlich auch bald nach Europa). Mit den irre niedrigen Innenwiderständen der neuen Anoden von GAC und XPENG muss Nichts in den Akku gepresst werden. Die Fahrzeuge „saugen“ vielmehr u.U. an aktuell überforderten HPC-Säulen. Jetzt noch ähnliche Anoden und zellinterne Heizschicht an blade-LFPs, ohne Flüssigkühlung, weil nicht mehr erforderlich, und ich schlage zu. Perfekter Kandidat hierfür: der neue kleine Tesla – bleibt spannend !