Die Unternehmensberatung Concertare hat für die Zeitschrift Auto Motor und Sport einen E-Auto-Händlertest durchgeführt. Wer sich ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybrid zulegen will, muss demnach beim Autohändler viel Geduld und am besten eigenes Wissen mitbringen. Die Händler in Deutschland seien trotz des Nachfragebooms noch nicht ausreichend auf Kunden vorbereitet, die auf Elektroantriebe umsteigen wollen, so die Tester.
Concertare prüfte für Auto Motor und Sport Vertragshändler von 29 Automarken in Deutschland. Im „E-Auto-Händlertest 2021“ schnitt kein einziges der getesteten Händlernetze mit mindestens „zufriedenstellend“ ab. 20 Händlernetze waren „nicht zufriedenstellend“, neun „weniger zufriedenstellend“.
Besonders auffallend war laut Concertare, dass viele Händler selbst nicht von Elektroautos überzeugt sind und entsprechend beraten haben. Zudem könnten sie selten überzeugend in Technikfragen beraten, sondern setzten voraus, dass sich die Kunden vorab informiert haben. Dabei gebe es gerade in Sachen Antrieb, Ladetechnik, Reichweiten und Konnektivität viel Beratungsbedarf. Deshalb rät Concertare den Herstellern dringend zu technischen Nachschulungen der Händler.
Zu den Wissenslücken in Sachen E-Autos kämen die typischen Schwächen des Autohandels hinzu. Probefahrten würden auch für Elektroautos und Hybride kaum angeboten, weil viele Modelle kaum oder gar nicht verfügbar sind. Auch die Finanzierungsberatung sei oft schlecht wie bei herkömmlichen Fahrzeugen auch.
Sieger des Händlertests ist Porsche mit 70 Punkten – der Sportwagenbauer löst damit im Vergleich zu einer Auswertung im Vorjahr BMW ab, das vom ersten auf den zehnten Platz abgerutscht ist. Es folgen knapp hinter Porsche die Marken Mercedes (69 Punkte, +20), Audi (67, +13), Land Rover (67, +10) und Skoda (66). Auf Platz 6 verbesserte sich Nissan, 2020 noch im unteren Drittel. Nissan legte um 27 auf 64 Punkte zu, gleichauf mit Volvo (64, +9) und knapp vor Lexus (63) sowie Ford (62). Schlusslicht des E-Auto-Händlertests ist Mazda mit nur 41 Punkten, davor rangieren die Händlernetze von Peugeot (45) und Hyundai (43).
Ernesto 2 meint
An die Redaktion: Schaut Euch bitte mal diese Seite an die AMS listet dort Mazda an erster Stelle bei der Elektromobilität auf?? Kann das sein? Und Renault liegt auf Platz 4. Stimmt da was nicht so richtig? https://www.auto-motor-und-sport.de/news/haendlertest-2021/
Ernesto 2 meint
Ich kann über meinen Renault Händler in Hohenlohe auch nichts schlechtes sagen, dar hatte vor 5 Jahren schon mehr E-Autos verkauft als der größte Händler in Stuttgart und von Renault den Status eines BEV-Stützpunkthändlers bekommen. Und der Verkäufer war sehr engagiert und mit Leidenschaft dabei, hat sich ruck-zuck um alles gekümmert und alle Fragen korrekt und ausführlich beantwortet. Aber Renault taucht in dieser Liste hier gar nicht auf? WUrden die vergessen? Frage an die Redaktion von Ecomento auf welchem Platz ist denn Renault gelandet?
BingoIngo meint
Das Ergebnis verwundert nicht = mind. 70% deutscher Michel*innen machen ihren Job nur für die Knete auf´m Konto, ohne Leidenschaft, inneren Antrieb bzw. einem Maß an Engagement, welches über das Mindestmaß hinausgehen würde -> darunter sind selbstverständlich auch etliche KFZ-Verkäufer, Schrauber etc.. ist seid den 70igern so und wird sich vermutlich auch noch ein Weilchen so halten, armes Deutschland, rückwärts beschleunigt & QUER gelenkt zurück in´s untere Mittelmaß…
ze4you meint
Es stimmt schon, die allerschnellsten sind viele Händler wirklich nicht. Das gilt nicht nur für die Frage E oder Nicht-E, sondern auch für die Abwicklungsprozesse im Allgemeinen. Ich könnte jedesmal abbrechen, wenn ich meinen Kundendienstleuten bei den Eingaben in ihre PC’s zugucke, tippen, warten, tippen, warten…, irgendwann zum Drucker… , das zieht sich jedesmal wie Kaugummi. Die habens weder mit der Digitalisierung noch mit der E-Mobilität und vor ihrem Umgang mit H2-Autos würde ich wahrhaftig Angst bekommen. Trotzdem spüre ich bzgl. E-Autos eine Abnahme ihres Widerstandes, allmählich fügen sie sich ins Unvermeidliche. Bin seit 2015 E-Fahrer und meine tatsächlich eine positive Entwicklung wahrzunehmen.
Längsdenker meint
Und zu Tesla haben die „Unternehmensberater“ sich gar nicht reingetraut. Weswegen eigentlich?
Günter meint
bei Tesla kauft man komplett blind, im puren Vertrauen. Es gibt null Aussagen die stimmen oder könnten. Beratung findet ja eh nicht statt.
alupo meint
Da hast Du wohl das Firmenlogo nicht erkennen können (geschweige denn lesen können, es gibt viele Michel die nicht lesen können) und warst ganz wo anders ;-).
Die Beratung war nicht nur bei mir gut und durchaus kompetent sondern auch bei den Teslakäufern die ich kenne bzw. mich darüber unterhalten schon habe.
Selbstverständlich kenne ich mich inzwischen besser bei EVs im allgemeinen und Tesla im besonderen aus, aber ich bin dafür kein Maßstab, auch nicht für einen typischerweise gut informierten Tesla-Vertriebsmenschen.
Längsdenker meint
Renault ist einer der Marktführer, den man auch gestestet haben sollte! Völlig sachlich.
Jensen meint
@ Längsdenker: Das fiel mir auch auf. Die in der Pressemitteilung genannten Marken sind übrigens beinahe alle auch Kunden der genannten Unternehmensberatung, die sich u.a. dem sog. Mystery Shopping mit freien Mitarbeitern bedient.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Genau. Renault war schon im E-Mobilitätsmarkt aktiv, da wussten die Macher der Zeitschrift Auto Motor und Sport noch gar nicht, dass in der Automobilbranche etwas technologisch ganz Neues das Licht der Welt erblickte. Hier mag, wohlwollend betrachtet, der Redaktionsstandort Stuttgart die (Weit-) Sicht etwas eingeschränkt haben.
Werner Mauss meint
Was sich nicht verheimlichen lässt, lässt man halt einfach weg. Ja, die A… ist ja nur ein paar Häuser weiter, bestimmt Zufall.????????????
Mike meint
Ich würde sagen, manche (wenige) Händler sind in Sachen Elektro sehr fit und aktiv, anderen merkt man an, dass sie Petrolheads sind, und die lästigen E-Autos nicht verkaufen wollen.
Anti-Brumm meint
„E-Auto-Händlertest: Schlechte Beratung und wenig Technikwissen“
Streicht das „E-“ im Titel. Kompetenz habe ich noch nie bei einem Händler gefunden. Im Internet schlau machen, Tests ansehen, Probefahrt machen, entscheiden.
Hätte wirklich kein Problem in Zukunft direkt beim Hersteller zu bestellen und nur das Service dem „Händler“ zu überlassen.
Längsdenker meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Günter meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Günter meint
macht nur weiter so, Eure Löscheritis fällt Euch irgendwann auf die Füße.
Einfach mal eigene Erfahrungen sammeln…. bei Renault rein laufen oder Hyundai, egal wo. Ganz toll sind BMW oder Mercedes. Da meint man, e-autos wären Teufelszeug.
Ein paar ganze wenige Ausnahmen ausgeklammert, sind die allermeisten am E-Auto nicht interessiert. Daher auch das „ganz tolle“ Ergebnis wie oben im Artikel.
alupo meint
Mit Mercedes habe ich persönlich ganz schlechte Erfahrungen im Verkauf gemacht.
Ich bin einmal vor gut 10 Jahren zusammen mit einem echten Hardcore-Mercedesfan für den Kauf eines SL in ein großes Mercedesautohaus gegangen. Wir kamen direkt vom Büro und hatten beide „Berufskleidung“ an, also maßgefertigte Anzüge wie es damals eben üblich war im Job. Auf dem Girokonto war auch genug Kohle um ggfs einen direkt mitzunehmen (damals gab es nich keine Negativzinsen).
Aber wir wurden kurz und knapp (man könnte auch arrogant und fast unverschämt sagen) abgefertigt weil sie unter vielen Mercedesmodellen keinen einzigen SL da hatten. Der Gipfel war dann aber, dass man meinte, ich sollte mich doch in einem Monat wieder bei ihnen melden um zu fragen, ob sie ggfs dann etwas da hätten (eine Probefahrt wäre bei diesem Preis doch wohl zu erwarten gewesen, das dachte ich zumindest).
Der Kollege entschuldigte sich dann auf der Rückfahrt bei mir. Seine S-Klasse hatte dort wohl keinen beratungswürdigen Eindruck hinterlassen.
Und so wurde aus meinem Versuch, mal einen schicken Mercedes Sportwagen zu kaufen, nichts. Es siegte dann die Vernunft und es wurde der Prius 3, ein absolut zuverlässiges Auto mit extrem niedigen Kosten. Und das Girokonto war auch erfreut. Alles war gut so wie es lief. Und der Prius läuft mit über 200.000 km immer noch ohne Reparaturen innerhalb der Familie. Das hätte ich dem SL eher nicht zugetraut, und schon gar nicht zu diesen Kosten (Benzinverbrauch, Versicherung, Steuer, Werkstattkosten).
In 2-3 Jahren werde ich mich vermutlich noch einmal in meinem Leben nach einem Sportwagen umsehen (Autopilot mit FSD). Aber dann wird es, wenn es denn so kommen sollte, selbstverständlich der neue Tesla Roadster 2 werden.
Peter W meint
Dass Hyundai so schlecht abschneidet wundert mich etwas, die verkaufen eigentlich viele E-Autos. Auf den Ioniq 5 gibt es laut meinem Händler einen richtigen run, der geht weg wie warme Semmeln sagte mir der Verkäufer. Allerdings hatte ich auch keine Fragen und weiß was ich will.
Moritz meint
Der Verkäufer bei dem ich den Ioniq 5 bekommen hab hatte absolut kein Wissen, das über den Werbeprospekt hinausgeht. Was das Thema Schnellladen bei Kälte und die üblichen Schwachstellen des Fahrzeugs usw angeht hatte der absolut keinen blassen Schimmer.
Er hat jetzt sogar gefragt, ob er mich bei technischen Fragen anrufen darf… Was für ein Armutszeugnis.
Ich war bei einem großen Hyundaihändler in Stuttgart am Pragsattel und kann nur davor warnen dort ein Auto, unabhängig der Marke, zu kaufen da die sonstige Performance kein Meter besser war.
Werner Mauss meint
So schlecht sind die nicht. Verkäufer hat bei Abholung des Twingo E noch zusätzlich auf das Ölwechselintervall hingewiesen ????
alupo meint
Getriebeölwechsel?
Jey Snipe meint
Das BEV-Geschäft räumen bei Hyundai einige wenige Händler ab, der Rest wehrt sich mit Händen und Füßen…
Günter meint
wenn ganz Deutschland, inkl. Österreich ins Allgäu fährt, um in Landsberg ein Auto zu kaufen, spricht das ja ganz große Bände. Letztens im TV gesehen, da wurde einer aus Wien gefragt, warum er bis Landsberg fährt um beim E-Auto die Wartung zu machen: „Weil der Service hier gut ist…“
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und will man einen guten Renault-Händler haben, trifft man sich Bad Neustadt an der Saale. In dem Städtchen meint man, aufgrund der E-Autos-Dichte, in die Niederlande versetzt zu sein.
Günter meint
Pferd
südlich von Frankfurt in Weinheim beim Sporer.
Roma meint
Die Online-Präsentation war damals auch recht schlecht, kann mir also durchaus vorstellen, dass es hier noch mehrere Wissenslücken gibt.