Audi hat sein Elektroauto-Angebot im letzten Jahr auf drei Baureihen mit acht einzelnen Modellen erweitert. Entsprechend deutlich wuchs der Absatz der alternativen Antriebsart: Die Auslieferungen vollelektrischer Modelle nahmen 2021 um fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Insgesamt erreichten die Auslieferungen trotz der weltweiten Halbleiterknappheit annähernd das Volumen des Vorjahres: 2021 lieferte Audi 1.680.512 Modelle an Kunden aus, 0,7 Prozent weniger als 2020.
„Das Jahr 2021 war herausfordernd, doch mit einer engagierten Leistung unseres weltweiten Teams haben wir es sehr erfolgreich gemeistert“, sagte Vertriebschefin Hildegard Wortmann. „Die hohe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen von Audi bestätigt unsere frühzeitige Entscheidung für emissionsfreie Antriebe. Dieses Momentum nehmen wir mit ins Jahr 2022 und treiben unsere Transformation konsequent voran.“
Nach dem ersten Halbjahr 2021 lag Audi noch auf Rekordkurs: 981.681 ausgelieferte Fahrzeuge waren ein neuer Bestwert in der Unternehmensgeschichte. In der zweiten Jahreshälfte schlug dann die andauernde Halbleiterknappheit verstärkt zu Buche. Infolgedessen sanken im vierten Quartal die Auslieferungen um 34,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Kurve der Auslieferungen vollelektrischer Modelle hingegen zeigt weiter nach oben: 2021 verkaufte Audi 81.894 reine Stromer – ein Plus von 57,5 Prozent. Audi plant, bis 2025 über 20 vollelektrische Modelle im Portfolio zu haben. Ab 2026 will die Volkswagen-Tochter ausschließlich rein batteriebetriebene Modelle neu auf den Markt bringen.
In China schloss Audi das Jahr 2021 mit 701.289 ausgelieferten Fahrzeugen und einem Minus von 3,6 Prozent ab. In den USA übertraf die Premiummarke das Vorjahr: 196.038 Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 5,0 Prozent. Ein Rekordjahr verzeichnet Audi hier bei den reinen E-Autos: Mit einem Plus von 52,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verkaufte das Unternehmen in den USA so viele vollelektrische Modelle wie nie zuvor. In Europa erreichte Audi mit 617.048 ausgelieferten Fahrzeugen (-0,4 %) annähernd das Vorjahresniveau. Insgesamt lagen 31 europäische Märkte über dem Vorjahr. In Deutschland lieferte Audi 180.883 Fahrzeuge an Kunden aus (-15,6 %).
In den weiteren Märkten weltweit steigerten die Ingolstädter ihre Auslieferungen um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 137.347 Autos. Eine positive Entwicklung zeigte sich auch hier bei den elektrischen Modellen mit einem Plus von 89,6 Prozent. „Wenngleich die Halbleiterversorgung auch in den kommenden Monaten angespannt bleiben wird, gibt uns das kräftige Wachstum bei den Auslieferungen der E-Modelle Rückenwind für die weitere entschlossene Umsetzung unserer Roadmap. Auch die hohen Auftragseingänge sowie der allzeit höchste Auftragsbestand zeigen, dass wir das richtige Portfolio haben“, so Wortmann.
Ernesto 2 meint
Schon kurios, wie sich die Marketing Manager überschlagen wenn es bei einem Anteil von 3% an den verkauften Fahrzeugen „plötzlich“ einen Zuwachs von 57% gibt … wenn das bei einem anderen völlig unbedeutendem Geschäftsbereich der Fall wäre, würde man das überhaupt nirgendwo lesen können. Immer noch ein Beweis wie rückständig und verzweifelt die deutschen Hersteller der elektro-Mobilität hinterherrennen.
Andi EE meint
Nicht unbedingt hinterherhängen, man hat ja genug neue Elektromodelle im Angebot. Die Frage ist, wie gut sie international ankommen. Was sicher nicht passt, sind die Produktionsraten der E-Fahrzeuge. In China hätte der VW-Konzern die Produktionskapazität aber dort ist die Auslastung gering, weil die Nachfrage fehlt.
Es ist auch nicht klar, a) wieso man die E-Produktionskapazität hier schneller hochfährt, ob dann wirklich z.B. 40% mehr Autos mit der „Marge“ verkauft werden könnte. Die Situation ist sehr undurchsichtig.
Für mich ergibt das in der Summe (VW + Submarken) ein total difuses Bild, ich sehe nirgends den Renner den man jetzt in hohen Stückzahlen bauen könnte und so wie der Golf damals, den Markt fluten könnte. Ja, man hat viele Modelle, aber keinen Kracher der die Erlösung bringen könnte. Nach all diesen Versuchen, ist die Lage prekärer denn je. Jetzt gibt es eine längere Strecke, bis wieder ein Volumenmodell aufgelegt werden kann. Der Buzz ist wieder Nischenautos und kein Befreiungsschlag. Und das ganze Umlabeln beim e-tron checkt doch auch niemand mehr.
Für mich ist diese Modelloffensive ein Schuss in den Ofen, so viele Modelle, aber insgesamt weltweit viel zu wenig Volumen. Hier im Forum schielen 90% auf die Verkauszahlen in DE, aber das ist nicht so relevant wie viele meinen. Ich glaub das Subventions-Doping vernebelt die Sicht auf die Realität, es ist doch klar dass das primär den heimischen Herstellern nutzt, weil halt patriotisch gekauft wird … aber ausserhalb der Grenzen verflüchtigt sich dieser Effekt = dort ist die Realität.
WELT meint
Wann glauben Sie ist der Konzern pleite?
alupo meint
Meinst Du dass Audi pleite geht?
Nein, das glaube ich nicht. Aber sie haben schon sehr viele BEV-Modelle für eine so geringe Verkaufsmenge, weltweit versteht sich. Und das ist sicher nicht so gut für die Kostensituation und damit selbstverständlich für die Marge.
Da sind die de facto nur 2 Modelle mit dann auch noch mehr als der 10-fachen Absatzmenge doch deutlich profitabler (also das was der amerikanische BEV-Marktführer in 2021 verkaufte), was man anhand der Ergebniszahlen schon im Oktober 2021 sehen konnte.
Aber so weit wie Du würde ich nun wirklich nicht gehen (wollen).
Pleiteprognosen in Foren haben sich in der Vergangenheit meist als reine Phantasieprobaganda der typischen „Micheldeutschen“ erwiesen die von Betriebswirtschaft und/oder Physik keine Ahnung haben (bei dem geringen deutschen Bildungsniveau ist das auch nicht verwunderlich). In der Realität kommen sie für die breite Öffentlichkeit eher absolut überraschend, wie AEG, Kodak, Nokia, Wirecard etc… zeigten.
WELT meint
Ich meine das nicht, aber AndiEE so wie es aussieht. So schlecht wie er konstant über den Konzern schreibt muss dieser ja demnächst pleite gehen.
AK swiss meint
Der korrekte Titel müsste lauten:
„Reine Stromer bei Audi nur knapp 5% in 2021“
Flo meint
Exakt, das wird noch ein schwerer Weg.
GrußausSachsen meint
jupps- und real ist der Absatz zurückgegangen. weltweit und in ausgesuchten Märkten wie China und Europa. Die Kommunikation macht einen Erfolg daraus.
und schuld ist die Chip-Krise, die einige andere (BYD u.w.m.) offenbar nicht so sehr gehemmt hat.
CaptainPicard meint
Was im Umkehrschluss allerdings auch heißt dass Verbrenner offenbar immer noch ziemlich gefragt sind wenn sie 95% davon verkaufen können, anders als von manchen oft in den Kommentaren hier behauptet.
GrußausSachsen meint
ja leider. wie auch in anderen unsäglichen Bereichen gilt auch beim Verbrennen das Wort von Brecht.
„Die Völker wurden seiner Herr, jedoch. Dass keiner uns zu früh da triumphiert – Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“
AK swiss meint
in anderen Worten: 19 von 20 Kunden kaufen immer noch Verbrenner. Und das nennt sich dann „Boom“ in der E-Mobilität.
alupo meint
Das hat schon einen negativen Einfluss auf die Stückkosten und damit auf die Margen pro Auto.
Es ist nur eine Frage der Zeit, dann wird dabei der Break Even Punkt nach unten unterschritten.
Und das wird vermutlich noch ein paar wenige Jahre so weitergehen, bzw sich beschleunigen…
Wieviele Pferdekutschenhersteller gibt es heute weltweit noch? Und wie hoch sind deren Kosten? Es dauerte Anfang des 20 Jahrhunderts ca. 10 Jahre bis sich das Bild auf den Strassen damals geändert hatte (Es gibt schöne Bilder darüber von den Strassen in New York). Heute geht alles noch viel schneller als damals…