Der Marktbeobachter Jato Dynamics hat eine Auswertung des europäischen Automarktes (mit Großbritannien, Norwegen & Schweiz) im vergangenen Jahr veröffentlicht. Der meistverkaufte Pkw war 2021 demnach der VW Golf. Bei den Elektroautos entschieden sich die meisten Käufer für das Tesla Model 3, die Mittelklasse-Limousine löste damit den Kleinwagen Renault ZOE als Spitzenreiter ab.
Der Automarkt war im letzten Jahr weiter von der Corona-Pandemie geprägt. Die durch die Verbreitung des Virus entstehenden Verwerfungen in der Lieferkette haben bei den Autoherstellern zu teils drastischen Einbrüchen bei den Auslieferungen geführt. Daran war insbesondere der weltweite Mangel an Computerchips Schuld. Das Gesamtvolumen war 2021 laut Jato mit 11,75 Millionen neu zugelassenen Autos auf dem niedrigsten Stand seit 1985. Die Halbleiter-Knappheit habe der Branche sogar noch mehr geschadet als die Abschottungsmaßnahmen von 2020.
Trotz der schlechten Gesamtergebnisse habe die derzeitige Krise eine Chance für emissionsarme Fahrzeuge geschaffen, berichtet Jato. Dazu Analyst Felipe Munoz: „Über weite Strecken des Jahres war es einfacher, Elektrofahrzeuge zu kaufen als Benzinfahrzeuge, da die Vorlaufzeiten für diese Fahrzeuge kürzer waren und die Regierungen großzügige Anreize gewährten.“ Elektroautos und Plug-in-Hybride erreichten laut Jato im zurückliegenden Jahr neue Rekorde bei Volumen und Marktanteil. 2,25 Millionen Autos mit Stecker machten demnach 19 Prozent des Marktes aus.
Der VW Golf war der Analyse nach 2021 trotz eines Rückgangs um 27,9 Prozent gegenüber 2020 mit 205.408 Einheiten der meistverkaufte Neuwagen in Europa. Auf Platz zwei und drei folgten der Peugeot 208 (196.869/-1,1 %) und der Dacia Sandero (196.792/+16,9).
Tesla Model 3 im Modell-Ranking auf Platz 17
Bei den Elektroautos setzte das Model 3 von Tesla im letzten Jahr seine Erfolgsgeschichte fort. Vor allem dank der weiter zunehmenden Beliebtheit der mittelgroßen Limousine stieg der Gesamtabsatz des US-Herstellers in Europa von 29.300 Einheiten im Jahr 2018 auf fast 168.000 im vergangenen Jahr. Das Model 3 war 2021 mit 141.429 Exemplaren (+64 %) nicht nur das meistverkaufte Elektroauto in Europa, sondern sicherte sich mit Rang 17 auch als einziger reiner Stromer einen Platz in den Top 20 des Gesamtrankings.
In fünf Ländern schaffte es das Model 3 in die Top 10: Österreich (Platz 10), Deutschland (10), Norwegen (1), Schweiz (1) und Großbritannien (2). Europaweit gehörte das Model 3 zudem im Segment der Mittelklassewagen vor dem BMW 3er und dem VW Passat zu den drei meistverkauften Modellen. Im Dezember 2021 war der Tesla dabei in Europa zum zweiten Mal im vergangenen Jahr das meistverkaufte Auto überhaupt. Das war dem Stromer bereits im September gelungen.
Ebenfalls weiter beliebt sind SUV jeglicher Antriebsart: 2021 wurden insgesamt 5,34 Millionen dieser Fahrzeuge zugelassen – ein Plus von 11 Prozent im Vergleich zu 2020. Der Marktanteil von SUV stieg von 38,2 Prozent im Jahr 2019 und 40,3 Prozent im Jahr 2020 auf 45,5 Prozent im vergangenen Jahr. „Dies ist der höchste jemals erreichte Marktanteil für SUV in Europa und schließt die Lücke zu den 52,3 % in den USA“, erklärt Jato. VWs neues Batterie-SUV ID.4 war dabei 2021 nach dem Volvo XC60 und dem BMW X3 das meistverkaufte Model im mittelgroßen SUV-Segment.
alupo meint
Ein sehr schönes Ergebnis für Tesla auch in Europa, insbesondere wenn man bedenkt, dass Tesla weltweit produktionslimitiert war (wie fast immer in seiner kurzen Geschichte).
Dass diese Zahlen fast nur vom Model 3 kommen (Model Y kam erst Ende August nach Europa) zeigt, dass Tesla betriebswirtschaftlich wirklich alles richtig gemacht hat. Aber das erkennt man auch an dem noch viel stärker als die Menge gestiegenen Gewinn.
Während so ziemlich alle anderen Hersteller sich in vielen Modellen und über viele Standorte verzetteln und damit unweigerlich hohe Kosten haben (ich glaube, dass kaum ein anderer europäischer Hersteller vergleichbare Margen erzielt, geschweige mit BEVs), steigert Tesla seinen Gewinn weit jenseits dessen, was die Verbrennerindustrie bisher so kannte (im Volumenmarkt versteht sich).
Aber das Beste in Bezug auf die bisherige Entwicklung kommt bekanntlich erst noch. In 2022 gehen zwei völlig neue Werke, die darüber hinaus deutlich mehr Kapazität haben in Betrieb. Nach ihrer Anfahrphase werden die das alte Stammwerk in Fremont (bezogen auf die Maschinen die keine 10 Jahre alt sind, nicht die Gebäude. Und ein Umbau ist immer kostspielig) was die Gewinnmargen betrifft deutich übertreffen.
Wow, 2022 wird wieder ein höchst interessantes und vor allem erfolgreiches Jahr für Tesla.
PS: was nutzt es einem Unternehmen bzw seinen Aktionären und Mitarbeitern, wenn es in einem kleinen Bereich ihrer wenigen BEVs ein großes Wachstum erreicht, aber in seinem Volumengeschäft mit der alten Verbrennertechnologie schrumpft, wenn die daraus absoluten Zahlen in Summe nach unten zeigen, ausgehend von 2019 als Basis? Das Sterben hat schon begonnen, nur einige sind blind, dies frühzeitig zu erkennen.
GrußausSachsen meint
mir fällt zu P.S. noch ein.
mit dem verbrennergeschäft soll der „umbau“ neudeutsch „transformation“ zum Elektroauto-Konzern finanziert werden.
Wenn das Verbrennergeschäft und die -marge schrumpft…. woher das Geld für die Transformation nehmen? Zumal VW angeblich kein oder kaum Geld mit den IDs verdient…. Erklärt vielleicht (auch) die in den letzten Monaten vorgenommenen DREI Preiserhöhungen, die man anderen gern vorwirft.
es bleibt spannend
Werner Mauss meint
Lieber Sachse, sie denken mir zu genau nach.????????und auch zu logisch.
GrußausSachsen meint
da muss ich wohl an mir arbeiten und versuchen es sein zu lassen.
macht das leben vermutlich einfacher, aber wer will das schon?
Gruß an den Spion, der aus… kam ????????
GrußausSachsen meint
Nehmen Sie die Meldung einfach persönlich. Trigger, Bedingter Reflex (Pawlow)
Dann haben Sie (wieder) einen Grund mehr sich über die US-Firma zu echauffieren
und ein Loblied auf alle anderen zu trällern. Schön ist immer das regelmäßige Eingeständnis von Ihnen „ich weiß es aber nicht sicher“
weiter so. Meine Missachtung ist gewiss.
trabirulez
GrußausSachsen meint
ist für Jakob Sperling. ich habe zu schnell geschrieben und dann wechselt der Kommentar aus der Antwort in den allgemeinen Kommentar.
(ist eine mehrfach gemachte Erfahrung, die vielleicht andere ebenso machen
diese digitale Technik, nix dreht sich mehr)
GrußausSachsen meint
und jetzt darf ich auf Freischaltung warten. verstehe einer die Welt.
Werner Mauss meint
Lieber Sachse, sie schreiben auf einem AMS Kanal dessen Software von VW bereitgestellt wird.????
GrußausSachsen meint
lol – danke, werner mauss.
hat mir gerade ein schmunzeln ins gesicht gezaubert.
ist halt so. die ams und konzern-gesponserten kommentatoren
müssen mich halt aushalten – und ich die eben auch
???? trabirulez – but tesla is the driver
Jakob Sperling meint
Warum kommen in diesen Foren nur immer Meldungen, bei denen Tesla vorne ist?
Allein der VW-Konzern hat 2021 in Europa zweimal so viele BEV verkauft wie Tesla. Der einzige Unterschied ist, dass der VW-Konzern dem Kunden mehr Auswahl bei Marken und Modellen lässt.
BMW, Mercedes und Stellantis sind vermutlich auch noch vor Tesla. Renault/Nissan/Mitsubishi und Hyundai/Kia werden etwa gleichauf sein. Ich weiss es aber nicht sicher; seit Tesla insgesamt nicht mehr an der Spitze ist, kommt diese Aufstellung nicht mehr.
Mäx meint
Welche Aufstellung kommt nicht mehr?
Schick doch mal einen Link von ecomento, wo es regelmäßig eine Aufstellung gab, von Zahlen aus Europa. Ich kann mich an so etwas nicht erinnern.
Laut eu-evs.com (12 Countries Market Share Auto Groups 2021)
VW: 25,9%
Tesla: 13,8%
Stellantis: 13,7%
Renault++: 12,8%
Hyundai/Kia: 11,6%
Daimler: 6,2%
BMW: 5,9%
Geely: 3,1% (vermutlich Polestar und Volvo)
Es ist wirklich nicht so schwer sich die Daten zu besorgen, dann muss man nicht falsch spekulieren etc.
Werner Mauss meint
Warum kommen in diesen Foren nur immer Meldungen, bei denen Tesla vorne ist?
Weil es sich nicht mehr leugnen und weiter verwässern lässt.????☝️
GrußausSachsen meint
dann wird es halt schwierig und der Griff geht zu einem Hersteller,
der so lebenswichtige, wünschenswerte Details wie kleines Display, Ladesäulenverwirrung im Navi, ächtes Lädr aus nachhaltiger Schlachtung und Gerberei, mehr Kobalt im Akku (machts wertvoller?) usw usw blablabla bei seinen Fahrzeugen anbietet
und auch bessere Assistenzsysteme hat, daher kein FSD braucht und dessen Fahrzeug wirklich begeistert und und und ….stimmt wichtig ist ja auch gaaaaaaanz viele Modelle, damit für jede*n was dabei ist.
wundervoll – danke BEV :-)
trabirulez
GrußausSachsen meint
gehört als Zustimmung zum Kommentar von BEV um 14:05
Werner Mauss meint
Sachse, sie haben Ambientebeleuchtung und Spaltmaße vergessen. ☝️????♂️
GrußausSachsen meint
jo. richtig. bin halt aus der alten plastewelt.
alles auseinemgussohnespaltundohnelicht????????
Powerwall Thorsten meint
Ich empfehle eine Tüte Popcorn und den Campmode im Tesla – zurücklehnen und in kuschliger Wärme den Spinn von TeslaQ genießen.
Wer wird wohl der erste sein?
FUD David?
Egon?
Mark?
Oder gar ein anders Brain……..
Kokopelli meint
Wie kann ein Hersteller, der nur vier Modelle (von denen aktuell zwei nicht lieferbar sind) im Portfolio hat, mit einem Modell so erfolgreich sein? Laut einigen Foristen (Egon, David, etc.) ist das Model 3 aufgrund der Software oder anderen Unzulänglichkeiten in Europa nahezu unverkäuflich. Die Kunden müssen verblendet sein, wenn sie sich für ein Fahrzeug mit unglaublich schlechter Qualität entscheiden, so dass es sogar den BMW 3 überholt hat.
BEV meint
Das hat man 2007ff auch gedacht, erst haben sie noch gelacht über das iPhone
Werner Mauss meint
Falsche Form, ganz wichtig ☝️
andi_nün meint
Hahahahaha, danke. Herrlicher Tipp.
GrußausSachsen meint
Warum so ruhig hier bei dieser Meldung?
Gestern war hier bei „….Model 3 im Dezember 2021 abermals meistgekauftes Auto in Europa“ mehr Bewegung und es gab „Äußerungen“, dass sei nur eine tendenziöse Monatsbetrachtung.
zu ergänzen wäre noch von einer Nachbarseite „…in ganz 2021 vor 3er BMW“
Dann wünsche ich allen einen schönen Tag und viel Spaß beim kommentieren.
BEV meint
Jaaa dafür haben die ja viel mehr Modelle im Angebot .. bla bla bla bla
und was ist wenn ich das Auto mit kleinem Display und ohne Autopilot haben will und ganz wichtig mit HEADUP-DISPLAY .. jaaa und Dings, äh, Tierhaut-Dingens. echtes LEDER.
Werner Mauss meint
Schockstarre nennt man das????
Herbs meint
Bei solchen Nachrichten frage ich mich, warum eine Analyse der Verkäufe 2021 einen Monat braucht.
Aber wahrscheinlich müssen erst noch alle Faxe des KBA gezählt werden.
FahrradSchieber meint
Naja, da waren ja noch einige „Zwischenakteure“ beteiligt.
Die Daten wurden z. B. von Jato Dynamics ausgewertet und das Ergebnis am 24.01. veröffentlicht.
Heute nun steht es bei ecomento.
Hat also alles einen langen Weg hinter sich…
GrußausSachsen meint
morgen gibt es das vermutlich mit ganz anderer Deutung bei frontal
die lieben die OEMs