Die Brüder Alexander und Konstantin Sixt leiten seit Mitte 2021 das ihren Namen tragende Familienunternehmen. In einem Interview mit dem Handelsblatt zum Beginn des neuen Jahres hat Alexander Sixt über die weiteren Pläne des Autovermieters mit Elektroautos gesprochen.
Sixt sehe sich als langfristiger strategischer Partner der Autohersteller, der diesen auch einen Vertriebskanal und Marketinginstrument biete. Das Mietwagenerlebnis habe einen entscheidenden Einfluss im Kaufprozess, es sei wichtiger als die Probefahrt oder klassische Anzeigen. Bei Sixt würden die Autos erlebbar, das gelte derzeit besonders für Elektroautos, sagte Alexander Sixt.
Aktuell hätten Elektroautos bei Sixt in der weltweiten Mietwagenflotte einen Anteil von zehn Prozent. Im Car-Sharing in Deutschland sei man bei gut einem Drittel, in einigen Märkten wie in den Niederlanden sogar bei 100 Prozent. „Wir hätten gerne deutlich mehr Elektroautos, aber die sind noch schwieriger zu bekommen als Verbrenner, weil die staatliche Förderung einen Run ausgelöst hat“, berichtete Alexander Sixt. Die mangelnde Verfügbarkeit werde sich aber wohl 2023 und 2024 lösen, weil mehr produziert werde und ganz neue Wettbewerber auf den Markt kommen.
Die deutsche Autoindustrie bleibe für Sixt ein strategischer Partner, betonte Alexander Sixt. Das Unternehmen beobachte jedoch „sehr interessiert die Entwicklung bei völlig neuen Marktteilnehmern“, damit meine er nicht nur Tesla. Sicher sei: „Wir arbeiten an einer guten und nachhaltigen Elektroflotte.“ Konkreter wurde der Sixt-Vorstand nicht.
Im letzten Jahr hatte der Autovermieter mitgeteilt, auch in die Ladeinfrastruktur zu investieren: über 50 Millionen Euro für mehr eigene sowie öffentliche Stationen. Bisher hätten die meisten Kunden kurz vor Abgabe ihres Mietfahrzeugs getankt, das sei in Zeiten der Elektromobilität nicht mehr vorstellbar, hieß es. Die geplanten Ladestationen will Sixt auch Dritten zur Verfügung stellen.
Alexander Sixt äußert sich auch zu der Kooperation mit der Intel-Tochter Mobileye, in deren Rahmen ab Ende 2022 zu Testzwecken autonom-elektrische Ride-Hailing-Dienste in München angeboten werden. Das sei für den Vermieter ein Pilotprojekt, um Erfahrungen zu sammeln, erklärte er. Mobileye und Sixt gingen hier eine Partnerschaft auf Augenhöhe ein: Mobileye habe die Technologie des autonomen Fahrens entwickelt. Sixt wisse, wie man so eine Flotte betreibt. Dazu, wann Robotertaxis ein Geschäftsmodell für Sixt werden, wage er keine Prognose.
Topifun meint
Genau. Herr Sixt Senior, war es der nicht erkannte, wo die Reise in Zukunft hingeht. Er hat schlicht den Einstieg in die Elektromobilität verschlafen. Mögen es die Kinder nur richten.
Yogi meint
Was so alles geht, wenn man Opa in Rente schickt….;-)