Das US-Start-up Lucid will nach dem Start in den USA im letzten Jahr 2022 auch Europa mit seiner edlen, bei den Leistungswerten führenden Elektroauto-Limousine Air erobern. Nun wurde der Zeitplan für die Einführung in Deutschland konkretisiert.
Lucid wolle den Air in der zweiten Hälfte 2022 vom ersten Showroom in München aus auch in Deutschland verkaufen. Das habe ein Sprecher des Unternehmens bei Testfahrten in Beverly Hills bestätigt, berichtet das Portal Golem.
Lucid hat mit seinem Erstlingswerk weniger andere Elektroautobauer wie Tesla oder aufstrebende chinesische Stromer-Marken im Visier, sondern vor allem die etablierten deutschen Premium-Anbieter Audi, BMW und Mercedes. Dazu positioniert Firmenchef Peter Rawlinson – früher bei Tesla für die Limousine Model S verantwortlich – den Air als bisher leistungsstärkstes, dabei aber besonders effizientes Elektroauto.
In den USA wird der Air aktuell zu Preisen von 77.400 bis 169.000 Dollar vor Steuern angeboten (68.600 – 149.700 Euro). Die Topversion leistet bis zu 817 kW (1111 PS) und kommt mit einer Ladung nach der realitätsnahen US-Norm EPA bis zu 832 Kilometer weit. Damit dürfte der Air in diesem Jahr hierzulande die seit 2021 ausgelieferte Elektro-Luxuslimousine EQS von Mercedes mit 766 Kilometer pro Ladung gemäß der europäischen WLTP-Norm übertreffen. Auch der erschwinglichste Air ist mit 353 kW (480 PS) sehr potent und bietet mit 653 Kilometer so viel Reichweite wie das aktuell reichweitenstärkste Modell von E-Auto-Branchenprimus Tesla.
Wie viel der Air in Deutschland kosten wird, bleibt abzuwarten. Aktuell können lediglich Reservierungen für drei Varianten zu einer Gebühr in Höhe von 300 bis 900 Euro eingereicht werden. Angaben zur Wartezeit bis zur Fahrzeugübergabe werden nicht gemacht.
Im nächsten Jahr will Lucid sein Angebot mit dem Luxus-SUV Gravity erweitern. Auf dieses Elektroauto gibt es bislang nur einen Designausblick, es dürfte aber wie der Air in mehreren Versionen mit viel Komfort, Leistung und alltagstauglichen Reichweiten erhältlich sein. Der Firmenchef will zwar „keine Autos für reiche Leute bauen“, ein wirklich günstiges Modell wird es von Lucid bis auf Weiteres aber nicht geben. Rawlinson hat Anfang des Jahres erklärt, dass er den Preis des Air auf unter 70.000 Dollar (62.000 Euro) bringen möchte. Die vorangetriebenen fortschrittlichen Technologien sollen später auch Massenmarkt-Modelle ermöglichen, dazu denkt Rawlinson über die Lizenzierung der Technik an andere Unternehmen nach.
DerÄlbler meint
Konkurrenz belebt das Geschäft, gilt auch und gerade in der Premium Klasse: Die gute alte S Klasse ist jetzt der gute neue EQS
Daniel S meint
Schöne Ergänzung des Angebots an hochpreisigen BEVs in Europa.
TeslaFanBoy meint
Ich bin mal gespannt auf das ausreichende Service-Netz von Lucid. Bei den Preis ist das wohl eher was für Reiche oder Geschäftskunden, und die Gruppe hat wenig Lust bei Mängel oder Werkstattbesuchen ewig zu warten oder eine Weltreise zu unternehmen.
Eugen P. meint
Europa ist nicht der Markt für große Limousinen und 100 bis 200k für einen No-Name Hersteller werden auch die wenigsten hinlegen, auch die nicht, die es können, mag das Auto noch so gut sein.
Ge meint
Ich weiß nicht. Diejenigen die jetzt bewusst das Geld für ein E Auto hinlegen, haben ja die Wahl zwischen Tycan, Etron GT, ModelS Plaid, Model X, EQS und dem Lucid Air. Wobei eigentlich nur der EQS vom Typ her direkt vergleichbar ist.
Um ein E Auto zu wollen ist mal vielleicht auch ausreichend Technologieaffin und etwas Hipper um dem Lucid dem EQS vorzuziehen.
Eugen P. meint
Wenn Geld keine Rolle spielt kann man auch einen Rimac kaufen und längere Strecken dann mit der normalen S-Klasse fahren.
Würde mich wundern, wenn mehr als 100 Fahrzeuge im Jahr in Deutschland verkauft würden.
Ernesto 2 meint
Wenn es den Air für 62.000,– Euro geben würde und die reale Reichweite bei 600 km liegt, dann müssen sich unsere Premiumanbieter Audi-BMW-Daimler aber warm anziehen…… Das ist von denen für dieses Geld nicht so schnell zu schlagen.
elbflorenz meint
Keine Angst. 62.000 wird dieser Krapfen ned kosten. Eher 82.000 in der Grundversion. Starten aber wird es mit einer Version über 100k.
Dieses Auto kommt 3-4 Jahre zu spät.
Mein Tipp: wird in Europa scheitern. In den USA hat er eine gute Chance. Auch vom Design her … und weil Lincoln und Cadillac nix haben …
BEV meint
achso du meinst weil die Deutschen so viel besser sind und vor allem noch günstiger
Flo meint
und weil sie in dieser Klasse soviele Modelle anbieten. LOL
elbflorenz meint
Weder das eine noch das andere. Aber in dieser Klasse ist der Privatmarkt in Europa sehr klein. Sehr, sehr klein.
Über 90% sind in der Oberklasse in Europa Geschäftswagen. Und sobald da europäische eAutos zur Verfügung stehen, werden die geleast. Da machen die Politik und die Wirtschaftskammern in den Ländern schon Druck.
Auch in Italien und Frankreich z.B. hängen Arbeitsplätze an Daimler, BMW und Audi.
Und den kleinen Privatmarkt muss sich Lucid ja auch noch mit Tesla teilen.
Mäx meint
Dazu kommt noch, dass Lucid bisher nur die höherpreisigen Modelle ausliefert oder?
Das heißt, das günstigste Modell kommt vermutlich nochmal später zu uns.
Der Preis ist bekanntlich vor Steuern und Zöllen usw.
Es bleibt abzuwarten zu welchem Preis die Fahrzeuge dann wirklich zu uns kommen und welche Mitbewerber dann zur Verfügung stehen (EQE etc.).
BEV meint
@elbflorenz
das ist wohl war, deswegen ist ja jeder gegen Tesla, die geben dem armen armen Dienstwagenfahrern keine günstigen Angebote, sollen sich lieber mal am PREMIUM Autobauer aus Deutschland eine Scheibe abschneiden, da gibt dann 20-30% Rabatt
Andi EE meint
@elbflorenz
Vielleicht hält der Lucid die Reichweitenversprechen, der EQS fällt in der Kategorie komplett durch. Das ist der Wahnsinn, wieviel der EQS von seinen Reichweitenversprechen entfernt ist.
Beim Preis sehe ich es aber auch so, 62’000 Euro ist Phantasterei. Bis vor Kurzem hiess es noch, dass man noch deutlich mehr als ein Jahr auf günstigere Versionen vom Lucid Air warten muss. Rein von den Leistungen her, spielt der problemlos in der Liga EQS. Ich hoffe mal auf objektive Tests wenn das Ding mal in Europa ist.
Mäx meint
Also ich schätze du beziehst dich unter anderem auch auf den Wintertest der norwegischen Zeitschrift:
Abweichung von WLTP (natürlich alles negative Abweichung)
EQS 20%
Model 3 SR 22%
Polestar LR Dual 28%
Polestar SR Single 22%
Q4 e-tron 40 21%
ID.4 GTX 25%
Enyaq iV80 31%
Peugeot e-2008 28%
So unüblich ist es also nicht. Der Median liegt übrigens bei 18,4%
Andi EE meint
@Mäx
Du zitierst natürlich wieder den LFP-Akku im M3 SR. Nimm doch die besten Fahrzeuge des jeweiligen Herstellers für Aufgabe x … dem Fall die grosse Reichweite. Was läuft da bei dir ab, wenn du solche Tests zitierst?
Der EQS mit dem 108kWh Akku kommt weniger weit als das Model 3LR mit 80kWh. Das ist doch erschreckend, dass man mit einem derart teuren Auto und so einem riesigen Akku, gegen ein viel günstigeres Fahrzeug derart ablost.
Mäx meint
Ich habe einfach die Abweichungen einiger Fahrzeuge genannt. Ende aus.
Wie du sehen kannst, gibt es eine Vielzahl an Fahrzeugen die eine höhere Abweichung zum WLTP haben als der EQS unter anderem auch ein Tesla.
Ich habe aber ansonsten noch 6 andere Fahrzeuge genannt, 2 Polestar, 3 MEB Fahrzeuge und 1 Peugeot. Es hätten noch mehr genannt werden können.
Warum du jetzt wieder ein Fass aufmachst, dass ich es wagen kann auch einen Tesla aufzuführen verstehe ich nicht.
Der EQS ist auch ein deutlich größeres Fahrzeug.
Flo meint
Stimmt, das zeigte auch ein Praxistest, der den EQS schon ziemlich blass aussehen lässt:
https://insideevs.de/reviews/555789/reichweitentest-12elektroautos-audi-bmw-mercedes/
Olli meint
Ja Flo toller Test, die einen mit Winterreifen, die einen mit Sommerreifen…
Hast einen tollen Vergleich hergenommen. Gibt dann auch noch den Bloch, der von München nach Berlin ohne Ladestopp gefahren ist. Aber das war für Teslaner ja sicher ein Fake.
Andi EE meint
@Mäx
„Ich habe einfach die Abweichungen einiger Fahrzeuge genannt. Ende aus.“
Und den klaren Testsieger Tesla M3 LR gewissentlich ignoriert, das hat doch was von typischer DE Autojournalie.
In dem Test mit einem Vergleich unter gleichen Tesbedingungen von @Flo, ist es der Testwagen mit der höchsten prozentualen Abweichung zu WLTP (41%) und dem höchsten Testverbrauch (26kWh, immerhin 9kWh mehr als das Model Y) und das notabene auf dem Terrain (130km/h), wo er doch dank sehr guter Aerodynamik, top abschneiden müsste.
Dann auch bei Nyland hat der EQS im Verbrauch schlecht abgeschnitten. Das durstigste Modell was er je gefahren ist, sein Fazit. Der Autotester, den hier die meisten als glaubwürdig taxiert haben.
@Olli
„Gibt dann auch noch den Bloch, der von München nach Berlin ohne Ladestopp gefahren ist. Aber das war für Teslaner ja sicher ein Fake.“
Sicher nicht, die AMS und Bloch ist die seriöseste Quelle im Netz.
Mäx meint
@AndiEE
Wie Olli schon gesagt hat, waren es keine gleiche Umstände (EQS, iPace und XC40 auf Winterreifen, alle anderen Sommer).
Dazu: Für den EQS580 wird eine Reichweite angegeben von 673km. Offiziell gibt es das Modell (Deutschland, für Italien vielleicht anders) nur mit bis zu 670km. Und dann hat der EQS nur Basis-Ausstattung.
Ist die Frage, ob das Auto wirklich Basis war und keine Ausstattung hatte.
Laut dem Bild sind die Felgen der Edition 1 installiert. Damit hat der EQS WLTP „nur“ 653km.
Tja und so wird der Test schon irgendwie unglaubwürdiger.
Dazu kommt der Winterreifen, der im WLTP nicht berücksichtigt wird.
Alleine daher gibt es schon eine Abweichung vom WLTP.
Aber Hauptsache das Ergebnis passt in die eigene Meinung, die Umstände sind egal.
Mäx meint
@Andi
Nachtrag zu deinem Einwand ich hätte das Model 3 LR wissentlich unterschlagen. Es waren 35 Fahrzeuge, 6 habe ich genannt. Damit habe ich 29 andere Unterschlagen.
Der Gewinner meines Vergleichs wäre der BYD Tang mit einer Abweichung von 11%, direkt gefolgt vom Model Y LR mit knapp über 11%. Danach der Kia EV6 4WD 11,5% und dann der Porsche Taycan 4 Cross Turismo mit 11,8%. Das Model 3 LR 15% Abweichung und kommt damit ins vordere Mittelfeld.
Es ging mir nicht um die Reichweite, sondern die Abweichung zum WLTP.
Wenn du das nicht verstehen kannst, weiß ich auch nicht wie ich dir da helfen kann.
Andi EE meint
@Mäx
Die Abweichung ist nicht so wichtig wie die Effizienz. Die Effizienz ist das was man an Reichweite mehr rausholst und an der Ladesäule weniger zahlen musst, die Umwelt weniger belastest …
Heggi meint
https://insideevs.com/reviews/562511/lucid-air-range-test-record/
500 Meilen Reichweite bei konstanten 70 mph, ergibt einen Verbrauch von umgerechnet etwa 14,5 kWh/100km. Beachtlich und sogar effizienter als jeder Tesla, der diesen Test gemacht hat. Ich bin sehr auf den EQS gespannt, falls es jemals zu diesem Test kommt.
ID.alist meint
Zu den Preisangaben von Amerikanische Autos muss man immer die MwSt mindestens drauf packen.
Erster Hinweis auf die Richtige Preisübersetzung werden wir erst sehen, wenn Lucid die ersten Autos hier anbietet.
Gunnar meint
Es gibt keinen Lucid Air für 62.000 €. Bitte den Artikel richtig lesen.
Das günstigste Modell kostet aktuell 77.400 Dollar vor Steuern. Macht in Euro inklusive MWST: 81.531 €. Und dann kannst du noch Importzölle (10%) und Transportkosten draufschlagen. In Summe wird also der günstigste Lucid Air knapp an der 100.000 € Marke kratzen.
DerÄlbler meint
Warum immer mit Angst argumentieren wenn etwas neues auf den Markt kommt? Der deutsche Automarkt ist groß und vielfältig, da hat es locker Platz für diesen Exoten, auch für 100k aufwärts.
BEV meint
mmh ja, das sind halt genau die Kisten, die die höchste Rendite bringen, da spielt das sehr wohl eine Rolle ob man dann ein paar weniger verkauft oder irgendwann komplett ins Hintertreffen kommt, wenn plötzlich die gute alte S-Klasse (7er, A8…) nicht mehr so gefragt ist.