Nach Hyundai hat nun auch die Konzernschwester Kia für die kommenden Jahre eine aktualisierte Strategie vorgestellt. Der neue Fahrplan baut auf Kias „Plan S“ aus dem Jahr 2020 auf.
Bis 2030 will Kia durch beschleunigte Elektrifizierung einen Jahresabsatz von über einer Million batterieelektrischen Fahrzeugen erreichen, bei einem Gesamtjahresabsatz von vier Millionen Einheiten. Letzteres entspricht gegenüber den Erwartungen für 2022 einer Steigerung um 27 Prozent. Ein weiteres zentrales Vorhaben ist, den Einsatz von Konnektivitäts-Funktionen und autonomen Fahrtechnologien auf alle Neufahrzeuge auszuweiten. Die Südkoreaner planen zudem den Aufstieg zur Nummer eins im weltweiten Markt für Spezialfahrzeuge, etwa für Liefer- und Logistikdienste.
„Kia hat eine voll umfängliche Transformation durchlaufen, die Änderungen bei Unternehmensvision, Logo, Produkten und Design sowie in der Strategie umfasst“, erklärte CEO Ho Sung Song bei einem Investorentag. „Um die Vision des Unternehmens zu verwirklichen, ein Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen zu werden, werden wir uns darauf konzentrieren, den Übergang zu zukünftigen Geschäftsmodellen zu beschleunigen. Wir werden unseren Ansatz noch kundenorientierter gestalten und einen dynamischen Wandel unter Beibehaltung eines soliden Geschäftsbetriebs verfolgen.“
Man stelle den Absatz von Batterie-, Plug-in-Hybrid- und Hybridfahrzeugen in den Mittelpunkt des zukünftigen Geschäftswachstums, so Kia. Dazu werde die Elektrifizierung der Marke verstärkt und beschleunigt. Damit soll der Anteil umweltfreundlicher Fahrzeuge von 17 Prozent des weltweiten Absatzes im Jahr 2022 auf 52 Prozent im Jahr 2030 erhöht werden. In wichtigen Märkten mit strengen Umweltvorschriften und wachsender Nachfrage nach Elektroautos wie Korea, Nordamerika, Europa und China will Kia den Absatzanteil von elektrifizierten Fahrzeugen bis 2030 auf bis zu 78 Prozent steigern.
Kia hat vor, ab 2023 mindestens zwei Batterie-Fahrzeuge pro Jahr auf den Markt zu bringen und bis 2027 eine Batterie-Fahrzeug-Palette mit 14 Modellen aufzubauen. In Ergänzung des bisherigen Plans, bis 2026 elf Batterie-Modelle einzuführen, wird das Unternehmen zwei Elektro-Pick-ups und ein batteriebetriebenes Einstiegsmodell herausbringen. Bei rein elektrischen Modellen setzt das Unternehmen auch auf „Hochleistungsmodelle“: Die Marke plant, beginnend mit der Einführung des EV6 GT, die GT-Palette auf alle Batterie-Baureihen auszudehnen.
Mit dem neuen Elektro-Flaggschiff EV9, dessen Start für 2023 geplant ist, wolle das Unternehmen seine führende Rolle im Elektrofahrzeugmarkt bekräftigen, so Kia. Das rund fünf Meter lange SUV beschleunige trotz seiner Größe in fünf Sekunden auf 100 km/h, habe eine Reichweite von etwa 540 Kilometern und könne in sechs Minuten Strom für zusätzliche 100 Kilometer Fahrstrecke laden. Als erstes Modell der Marke werde der EV9 auch über „Over the Air“-Services und „Feature on Demand“-Dienste verfügen, die es den Kunden ermöglichen, Softwarefunktionen selektiv zu erwerben. Darüber hinaus werde er als erster Kia mit der autonomen Fahrtechnologie „AutoMode“ ausgestattet sein.
Durch neue Modelle wie den EV9 will Kia seinen Batterie-Fahrzeug-Absatz deutlich steigern. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen weltweit mit dem Verkauf von 160.000 entsprechenden Einheiten. Für 2026 strebt es 807.000 Einheiten an, und das Ziel für 2030 sind 1,2 Millionen Einheiten. Das entspricht einer Steigerung von 36 Prozent gegenüber dem Ziel für 2030, das im vergangenen Jahr genannt worden war. Kia geht davon aus, dass über 80 Prozent seines Absatzes an Batterie-Fahrzeugen im Jahr 2030 auf Korea, Nordamerika, Europa und China entfallen werden, wobei der Anteil 45 Prozent des Kia-Gesamtabsatzes in diesen großen Märkten betragen wird.
Gunnar meint
Verstehe ich das richtig? Kia will in 8 Jahren gerade mal 25% seines jährlichen Absatzes rein elektrisch haben?
Ich geh in den Keller heulen.
Pillenpepi meint
Wenn das logo nur nicht so missraten wäre…
Florian meint
gefällt mir deutlich besser als das alte Logo
Fitz Carraldo meint
Wann kommt endlich der EV4 ? Ich brauche keinen grossen Klumpen in der Stadt, möchte aber für den Fall von einen Langstrecke gerne 800V laden.
Geno Meier meint
Produktion des KIA EV4 ist leider verschoben worden, zuerst folgen NIRO und NIROPlus sowie andere Modelle. Durch den Russland-Feldzug verzögert sich die Produktion des EV4 um Monate und wird wohl erst Mitte 2023 produziert.
Florian meint
Bin zwar kein großer SUV Fan, aber die EV9 Studie gefällt mir, hat etwas von Range Rover.