Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Fahrzeugbestand mit Stand 1. Januar 2022 veröffentlicht. Der Bestand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 850.000 Fahrzeuge und wies rund 67,7 Millionen in Deutschland zugelassene Fahrzeuge auf (+1,3 %). Diese gliederten sich in rund 59,6 Millionen Kraftfahrzeuge und knapp 8,1 Millionen Kfz-Anhänger. Mit 48.540.878 Einheiten und einem Plus von 0,6 Prozent (292.294 Fahrzeuge) bildeten die Pkw erneut die anteilsstärkste Fahrzeugklasse.
Die deutschen Marken VW (21,0 %/+0,3 %), Mercedes (9,5 %/+0,7 %), Opel (8,6 %/-1,7 %), Ford (7,2 %/-0,8 %), BMW (7,0 %/+1,2 %) und Audi (6,7 %/-0,2 %) waren bei den Pkw am häufigsten vertreten. Die meisten Zuwächse erzielten Mini (+4,1 %/1,1 %) und Porsche (+4,1 %/0,7 %) sowie Sachsenring (+3,1 %/0,1 %). Smart wies mit einem Anteil von 1,0 Prozent einen Zuwachs von 0,4 Prozent auf.
Bei den Importmarken war Skoda, wie schon im Vorjahr, die Marke mit den meisten am 1. Januar 2022 zugelassenen Pkw mit einem Anteil von 5,2 Prozent (+3,9 %), gefolgt von Renault mit 3,6 Prozent trotz einer leichten Einbuße (-1,1 %). Hyundai und Seat hatten jeweils einen Anteil von 2,9 Prozent (+4,4 % beziehungsweise +5,0 %). Den höchsten Zuwachs erzielte die Marke Tesla mit 93,0 Prozent.
Die größte Steigerung in Bezug auf die Anzahl der zugelassenen Pkw wies das Segment der Wohnmobile mit 13,7 Prozent aus, gefolgt von den SUV mit 12,2 Prozent und den Geländewagen mit 5,0 Prozent. Jeder vierte Pkw gehörte dem Segment „Kompaktklasse“ (24,2 %) an. Zweitstärkstes Segment waren die Kleinwagen mit einem Anteil von 18,2 Prozent, gefolgt von der Mittelklasse mit 12,3 Prozent.
Erhebliche Steigerungen bei alternativen Antrieben
31 Millionen Pkw wurden mit Benzin (63,9 %) und 14,8 Millionen Pkw mit Diesel (30,5 %) angetrieben. Dies waren die häufigsten Kraftstoffarten. Erhebliche Steigerungen bei den alternativen Antriebsarten wiesen erneut Elektrofahrzeuge mit 618.460 Einheiten und Hybridfahrzeuge einschließlich der Plug-in-Hybrid-Pkw mit 1.669.051 Einheiten auf. Der Anteil an Elektro-Pkw stieg auf 1,3 Prozent (+100,1 %) und der an Hybrid-Pkw auf 3,4 Prozent (+66,2 %) an. Die Anzahl an Plug-in-Hybridfahrzeugen wuchs um 102,2 Prozent auf 565.956 an. Ihr Anteil verdoppelte sich auf 1,3 Prozent.
Flüssiggasangetriebene Pkw (-4,4 %) waren mit einem Anteil von 0,7 Prozent und erdgasangetriebene Pkw (-0,9 %) mit einem Anteil von 0,2 Prozent registriert. Der Bestand an wasserstoffbetriebenen Pkw stieg von 808 (1. Januar 2021) auf 1211 (+49,9 %) an.
Alter, Halter, Nutzfahrzeuge & Krafträder
Das durchschnittliche Alter der am 1. Januar 2022 zugelassenen Pkw lag bei 10,1 Jahren. Das Durchschnittsalter der Pkw steigt seit 2010 kontinuierlich an. Die Anzahl der Pkw, die älter als 30 Jahre waren, erhöhte sich um gut 147.000 (+15,0 %) auf über eine Million Pkw (1.130.776).
Rund 43,3 Millionen (89,1 %) der Pkw waren auf private Halter zugelassen. Die Anzahl der auf gewerbliche Halter zugelassenen Pkw stieg um 1,7 Prozent auf 5,2 Millionen (10,8 %). Der Kfz-Handel bewegte sich auf Vorjahresniveau (+0,1 %). Für die Kfz-Vermietung waren 256.437 Fahrzeuge (+12,0 %) zugelassen.
Die Anzahl der Nutzfahrzeuge stieg um 3,3 Prozent auf rund 6,3 Millionen. Diese setzten sich aus 3.550.814 Lastkraftwagen (+4,1 %), 2.349.429 Zugmaschinen insgesamt (+2,1 %), darunter 222.279 Sattelzugmaschinen (+1,7 %), 80.225 Kraftomnibussen (+6,2 %) und 333.241 sonstigen Kfz (+3,2 %) zusammen.
Der Bestand an Krafträdern erhöhte sich auf knapp 4,8 Millionen (+2,6 %).
Die meisten Kfz waren in den einwohnerstärksten Bundesländern Nordrhein-Westfalen mit 12,4 Millionen (+1,0 %), Bayern mit rund 10,6 Millionen (+1,1 %) und Baden-Württemberg mit rund 8,4 Millionen (+0,9 %) zugelassen.
Dankel S meint
Schon über 1% aller PKW sind BEV. Ich wette Ende2022 sind es über 3%
elbflorenz meint
Die Wette verlieren Sie klar.
3% sind über 1,4 Mio Autos. (PKW’S)
Das heißt, in 2022 müssten rund 800.000 neue BEV’s zugelassen werden. Durch die C-Krise und den Ukraine-Krieg völlig illusorisch … alleine VW Zwickau hat jetzt schon 3 Wochen kompletten Ausfall. Und es werden noch mehr werden …
Matthias meint
Zuwächse bei Sachsenring (+3,1 %/0,1 %)? Werden die VW ID.3 aus dem Werk Zwickau beim KBA als Trabis geführt, oder wurden im Lockdown viele stillgelegte Zweitakter wieder hergerichtet? Re-Import aus dem Osten, Neuzulassung mit Abgas nicht nach Euro6 sondern nach RGW0?
elbflorenz meint
Abgas spielt keine Rolle bei H-Kennzeichen.
Aber trotzdem seltsam – es müssen 2021 über 1000 Trabanten mehr (wieder)zugelassen sein als 2020.
NiLa meint
Tatsächlich sind es sogar ca. 1.200 mehr als in 2020.
Der Trabant hat sich in den letzten 3-4 Jahren zum beliebten Oldtimer gemausert.