Die Elektrifizierung des Volkswagen-Konzerns reicht bis zur Supersportwagen-Tochter Lamborghini. Die italienische Marke stellt zunächst auf teilelektrische Modelle um, anschließend ist das erste Elektroauto geplant. Wie lange noch Verbrennertechnik eingesetzt wird, ist offen.
Lamborghini habe als erste Phase zunächst die Hybridisierung vor sich, erklärte Firmenchef Stephan Winkelmann im Gespräch mit der Automobilwoche. Das sei „eine gewaltige Aufgabe“, die dem Unternehmen viel abverlange. Die Marke werde 2023 und 2024 die gesamte Modellpalette erneuern und hybridisieren. Ab Ende 2024 biete Lamborghini dann nur noch Plug-in-Hybride an. Dadurch reduziere man die CO2-Emission um mindestens 50 Prozent gegenüber dem heutigen Stand.
In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts bringe der Sportwagenbauer seine vierte Modellreihe, das erste vollelektrische Fahrzeug, so Winkelmann. Und auch die nächste Generation des 2018 eingeführten SUV Urus werde dann vollelektrisch. Bei den klassischen Supersportwagen wie den Nachfolgern von Aventador und Huracán setze Lamborghini vorerst auf Hybridisierung. „Und wir wissen noch nicht, wie es mit synthetischen Kraftstoffen weitergeht. Das könnte eine Möglichkeit sein, auch über 2030 hinaus glaubwürdig Verbrenner anzubieten.“ Wenn es diese Möglichkeit gibt, müsse man nicht vorzeitig aus der Verbrennertechnik aussteigen. Lamborghini habe aber noch genügend Zeit, das zu entscheiden, sobald die neuen Hybride auf dem Markt sind.
Lamborghini habe bei der Elektromobilität nicht zu den Ersten gehören müssen – „aber wenn wir kommen, müssen wir die Besten sein“, betonte der CEO. Dieses Versprechen werde man einhalten, sonst würde das Unternehmen nicht in diese Technologie einsteigen.
Was die neuen E-Modelle konkret bringen werden, bleibt abzuwarten. Erste Kleinserien mit Hybridantrieb zeigen, dass es weiter vor allem um hohe Leistung gehen wird. Natürlich sei aber auch das Thema Reichweite bei einem Elektrofahrzeug wichtig, so Winkelmann. Das werde Lamborghini nicht Außerachtlassen. Dem Unternehmen käme hier zugute, dass die Ladeinfrastruktur besser und die Ladezeit sich verkürzen werde. Außerdem werde es eine neue Generation von Batterien mit höherer Energiedichte geben. Das werde der Marke helfen, „die Angst vorm Liegenzubleiben zu verkleinern“.
Die Konzernschwestern Porsche und Audi haben mit Taycan und e-tron GT schon Elektro-Sportwagen im Programm. Lamborghini wird diese Modelle nicht als Basis für einen Stromer nehmen. „Weil das für einen Lamborghini nicht reichen würde“, erklärte Winkelmann. „Heute ist in Sachen Performance im Konzern noch nichts in der Schublade, was auch für uns reichen würde.“ Mit der PPE (Premium Platform Electric) haben Audi und Porsche gemeinsam eine neue Architektur entwickelt, auf der ab nächstem Jahr Elektroautos fahren werden. Ob Lamborghini davon Gebrauch machen wird, ist nicht bekannt, zumindest einzelne Komponenten dürften aber verwendet werden.
Kapitalist meint
Hybridisierung😂Noch mehr Gerümpel in der Zweisitzerkarre verbauen die doch jetzt schon von jedem Hausfrauen Tesla in jeder Diziplin geschlagen wird. Obsolet das Ganze. Hat sich überlebt, auch als Wertanlage, genauso wie die 911er.
alupo meint
Die haben keinen LKW Kühlergrill, ich glaube die habens verstanden :-).
Gunarr meint
Warum bauen sie nicht einfach was auf Basis des Rimac? Oder ist der zu teuer?
David meint
Richtig. Aber ein Sonderbau auf Basis einer Plattform kommt in Frage.
David meint
Mit der E-Fuel Geschichte wird man nicht durch die Tür kommen. Im Kern wird man ein dreimotorisches Elektrofahrzeug aufbauen müssen. Die Plattform ist egal, weil die Margen Sonderbau zulassen. Vor allem wird man sich auch einen Spezialakku leisten können.