Der vietnamesische Autohersteller VinFast hat Anfang des Jahres sein künftiges Elektroauto-Portfolio vorgestellt, geplant sind Modelle vom Kleinwagen bis zum Obere-Mittelklasse-SUV. Die Produktion von Verbrennern will die 2017 gegründete Marke in diesem Jahr einstellen. Das Unternehmen hat auch Europa im Visier.
Der Vize-Chef von VinFast verriet der Automobilwoche, dass weltweit bereits etwa 45.000 Vorbestellungen für die neuen Fahrzeuge vorlägen. „Wir merken, dass das Interesse von Kunden da ist. Es passiert jetzt etwas bei uns…“, sagte Emmanuel Bret. Der Franzose ist seit diesem Jahr bei dem Unternehmen. Zuvor leitete der deutsche Ex-Opel-Boss Michael Lohscheller VinFast, der nach nur vier Monaten aus persönlichen Gründen ging.
Bret will länger durchhalten als sein Vorgänger. Vor VinFast leitete er fast acht Jahre für BMW das Geschäft in Schweden und die Region Nordeuropa. Davor war er über ein Jahrzehnt in Frankreich Topmanager im Vertrieb für BMW und dessen Tochter MINI. Sein neuer Arbeitgeber VinFast sei wie ein Start-up, alles werde sehr schnell entschieden, erklärte Bret. Der Unterschied zu BMW: „Wir wollen die Welt verändern!“ Deshalb müsse man schnell sein, schneller als die Mitbewerber. Das sei für das Unternehmen der einzige Weg, erfolgreich zu sein.
Die Kunden lockt VinFast unter anderem mit zehn Jahren werksseitiger Garantie. Ein mobiles Aftersales-Geschäft sei dafür der Schlüssel, erklärte Bret. Wenn etwas repariert werden müsse, solle das zuerst „over-the-air“, also digital über das Netz, passieren. Wenn dies nicht möglich sei, könnten Kunden Mitarbeiter zu sich nach Hause oder zur Arbeit kommen und das Fahrzeug vor Ort reparieren lassen. Details dazu wollte der Unternehmensvize noch nicht verraten, versicherte aber: „Wir haben einen Plan, glauben Sie mir.“
Im Verkauf liegt der Fokus in Europa auf Online-Direktvertrieb sowie Markenstores zur physischen Präsentation des Angebots. Die Fahrzeuge sollen nach der Fertigstellung vor die Haustüre geliefert werden. VinFast will später auch in Europa produzieren, für die geplante Produktion ist unter anderem Deutschland im Gespräch. Man sei hier noch in der Analysephase und prüfe die Möglichkeiten, sagte Bret dazu. Ob das Unternehmen eine neue Fabrik bauen oder ein bereits bestehendes Werk übernehmen wird, sei „völlig offen“.
Peter Heller meint
Möglich ist vieles. Tesla ist ja vor nicht allzu vielen Monaten ja auch immer Pleite geredet worden. Und Heute…. Ich hab da eher die Befürchtung, dass einige Europäische Hersteller so langsam ins schwitzen kommen. Genauer die deutsche „Premiums“. Oder besser: was noch davon übrig ist.
alupo meint
In den USA will Vinfast in der ersten Phase jetzt 2 Milliarden USD investieren und damit ab Mitte 2024 150.000 BEVs pro Jahr produzieren.
Im MOU mit dem US-Bundesstaat steht auch, dass weitere Ausbauphasen geplant sind. Genug Geld dafür hat der Konzern ja. Mal sehen wie es weiter geht.
Egon Meier meint
„Wir merken, dass das Interesse von Kunden da ist“
Das ist ja nicht viel.
Bzw. gar nichts.
Mit denen wird das nix – teuer, Servicenetz null ..
Wird landen wie Suda oder Aiways oder erst gar nicht starten.
Der nächste bitte
Chris meint
Ich verstehe auch nicht wieso man immer gleich versucht Premium Preise zu verlangen….
Tommi meint
Ja, genau. VinFast steht da, wo Tesla vor 10 Jahren stand: Teuer, Servicenetz null. Die Chancen stehen sehr schlecht.
Franz Mueller meint
Ich als Kunde habe vor allem kein Interesse an überteuerten ausländischen Staats-Start-Ups ohne jede Anlaufstelle bei Problemen. 10 Jahre Garantie sind auch nutzlos, wenn der Hersteller nach 2 Jahren Pleite geht.
Karsten meint
Direktvertrieb, keine Vertragswerkstätten und der nächste Weltverbesserer … also das übliche „Erfolgsmodell“?! 😂