Der noch junge, auf dem Heimatmarkt aber schon erfolgreiche vietnamesische Autohersteller VinFast nimmt jetzt auch Europa ins Visier. Zu Beginn des neuen Jahres stellte das Unternehmen sein künftiges Elektroauto-Produktportfolio vor und nannte erste Preise auch für Deutschland. Die Marke gab zu dem bekannt, Ende 2022 keine Verbrenner-Fahrzeuge mehr zu bauen.
VinFast bietet in fünf Segmenten vollelektrische Modelle an: den nur für Asien gedachten Stadtwagen VF 5 sowie den Kleinwagen VF 6 und den kompakten VF 7. Bereits im letzten Jahr waren die im Mittelklasse- und Obere-Mittelklasse-Segment angesiedelten SUV VF e35 und VF e36 präsentiert worden, die fortan VF 8 und VF 9 heißen werden.
Alle fünf VinFast-Stromer wurden von den italienischen Designfirmen Pininfarina und Torino Design gezeichnet. Die größeren Modelle VF 8 und VF 9 gibt es mit bis zu 300 kW (408 PS) Leistung 500 beziehungsweise 550 Kilometer Reichweite. Technische Details zu den kleineren E-Autos sind noch nicht verfügbar. Im Innenraum verspricht VinFast in Sachen Technik insbesondere fortschrittliche Konnektivitätstechnik und moderne Fahrerassistenzsysteme.
Der VF 8 und der VF 9 werden in den Varianten Eco und Plus mit autonomen Fahrfunktionen des Levels 2+ ausgerüstet. In der Premium-Ausstattung sollen die Level 3 und 4 möglich sein. Die Modelle werden laut dem Hersteller auch über zahlreiche intelligente Funktionen verfügen, darunter „Smart Home, Mobile Office, In-Car-Shopping, In-Car-Entertainment und viele andere komfortable, fortschrittliche Ausstattungsmerkmale, die ein aufregendes Erlebnis für jede Reise und jeden Alltag schaffen“.
„VinFast steht für innovatives Fahrzeugdesign, Qualität und Technologie sowie exzellenten Kundenservice. Wir streben nach großen Zielen – einer der führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen der Welt zu sein und gleichzeitig unsere Kunden zu inspirieren sich an der Elektrofahrzeug-Revolution zu beteiligen, um eine nachhaltige Zukunft für alle zu schaffen“, so die Chefin von VinFast Global Le Thi Thu Thuy.
Erste Modelle ab 43.900 Euro
VinFast wird seine Elektroautos mit einer Garantie von zehn Jahren beziehungsweise 200.000 Kilometer ausliefern. In Deutschland beginnen die Preise bei 43.900 Euro für den VF 8 und 58.650 Euro für den VF 9. Hinzu kommen monatliche Beträge für die Batterie-Miete, zwei Abonnement-Optionen sind verfügbar: „Flexible“ für 500 Kilometer pro Monat mit Aufpreis ab Kilometer 501 und „Fixed“ für eine unbegrenzte Kilometerzahl.
Wie hoch die monatlichen Raten für die Batterie sind, gibt VinFast noch nicht bekannt. Die monatlichen Gesamtkosten für das Fahren der angebotenen Elektroautos werden laut dem Anbieter „in der Nähe von Benzinkosten“ liegen. Darüber hinaus übernehme VinFast alle Kosten für die Batteriewartung und ersetze das Batteriepack kostenfrei, wenn die Lade- und Entladekapazität unter 70 Prozent sinkt.
VinFast nimmt seit wenigen Tagen Reservierungen für seine kommenden Elektroautos an. In Europa können Vorbestellungen für rückerstattbare 150 Euro getätigt werden. Bei einer Reservierung bis 5. April 2022 erhalten Kunden eine Preisgutschrift von 2500 Euro für den VF 8 und von 4200 Euro für den VF 9, dazu ein kostenloses tragbares Ladegerät und „einen kostenlosen Luxusurlaub in Vietnam (ohne Flugticket)“. Im Namen der Vorbesteller wird zudem in Vietnam in einem Waldschutz-Projekt ein Baum gepflanzt.
VinFast will möglichst bald auch in Europa Elektroautos produzieren, dazu sucht das Unternehmen einen Standort in Deutschland. Im Verkauf liegt der Fokus in der Region auf Online-Direktvertrieb sowie Markenstores zur physischen Präsentation des Angebots. Die Fahrzeuge sollen nach der Fertigstellung vor die Haustür geliefert werden. Auch zur Wartung und Reparatur werden VinFast-Mitarbeiter direkt zu den Kunden kommen.
Mike meint
Vingroup ( Mutterkonzern) verkauft : Handy ( vinphone), Fernseher ( vinsmart) , hat eine Supermarktkette ( vinmart ) , betreiben mehrere Hotelsanlagen in Vietnam und und und…. Und jetzt Verkaufen Sie Autos ( Vinfast). Das sagt schon alles!
Marek meint
Na darauf hat ja nun kein Mensch gewartet. Ich dachte, da kommt ein preiswertes Model Y . Statt dessen stolze Preise, Batteriemiete, unbekannte Leistungsdaten, Null Servicestruktur und ein europäischer Mansger, der bereits nach 4 Monaten abgehauen ist. Das ganze garniert mit angeblichen 10 Jahren Garantie. Witzig, wenn ich die Ersatzbatterie monatlich mitfinanzieren muss. Hört sich gut an, werde schon mal vorbestellen.
JuergenII meint
Mal ganz abgesehen von der Akkumiete: Da bieten die schicke Kompaktfahrzeuge und kleiner an, die hier eigentlich mehr gefragt sein dürften, und was machen die? Wieder nur teure große SUV. Was soll das? In deren Preissegment dürfte ihr Absatz marginal bleiben.
Franz Mueller meint
Ist wohl eine neue Scamer Masche. Statt ein Elektro Auto will man gleich 5 oder 9 entwickeln. Soll wohl Seriosität vermitteln. Hat ja schon bei Henchi nicht funktioniert, genauso wenig bei VinFast (tolles Wortspiel, WIN FAST hahaha)
Redlin, Stefan meint
Vielleicht führen die ja ähnlich wie bei NIO ein Wechselstationen-Modell ein. Dann wäre die Miete plausibel und das Laden ginge schneller als tanken heute. Ich warte mal ab was da kommt. Design wäre jedenfalls gut. Miet-Fan bin ich auch nicht, aber 3-Minuten-Wechsel an der Autobahn hätte was.
Egon Meier meint
Das wäre der Knaller …
Wechselstationen flächendeckend in Deutschland. Was brauch man dazu: 3-5000 Stationen mit Personal, einem Vorrat an Wechselakkus, Robotik für den Wechsel .. Gebäude …
Das wird Nio uns natürlich hier vormachen.
Ich bin schon gespannt auf die Feten bei der Eröffnung von 100, 500, 2500 und 5000 Stationen.
Bis dahin gibt es einen Boom an Aufträgen für Baufirmen, Automatisierungsdienstleister, ……
Das wird alles ganz lustich.
Hauptsache, die bringen ihr eigenes Geld mit. Evergrande 2.0
Egon Meier meint
oh je .. da schmieren die Hoffnungen wieder ab ..
stolze Preise und dann noch Batteriemiete.
Da lächelt der Wettbewerb und der Kunde schaut schon gar nicht mehr hin.
Aiways war wenigstens noch billiger als der europäische Wettbewerb (dass das nicht preiswerter war hat der Kunde schon entschieden) aber jetzt sowas.
Also .. neues Thema, neuer Hoffnungsträger. Das Werk in Deutschland können sie jetzt auch vergessen.
Wir lernen daraus: Alle Hersteller kochen nur mit Wasser und zwar prinzipiell dem gleichen. Wenn man billiger sein will muss man irgendwo sparen. Lohnkosten? Hilft bei den notwendigen Zulieferteilen nicht und ist inzwischen ein nachrangiger Faktor.
Man sehen, wie das so weiter läuft. Ich fahre mit Genuss meinen Enyaq – im 1. HJ der Nutzung schon 900 euro Spritkosten gespart und ich warte auf die THG-Quoten-Auszahlung. Was mir gar nicht fehlt: die Kfz-Steuer für den Diesel. Ach waren das Zeiten ..
IchAuchMal meint
Es kann nur über den Preis gehen oder es muss ein absolutes Alleinstellungsmerkmal geben. Außerdem ist es gut, eine Marktlücke zu haben.
Der Dacia spring ist billig und hat eine Marktlücke.
Alles andere ist ohne Chance. VinFast ist weg bevor es kommt.
Mike meint
Ganz deiner Meinung…
Eine Automarke aus Vietnam mit chinesische Innereien will in die USA und Europa mitmischen ? Warum wird die Automarke Vinfast nicht in China vorgestellt , obwohl China neben Vietnam liegt, fragt man sich.
Exwestfale meint
Ich fahre mit Genuss meinen U5 jetzt über 1 Jahr, der im Vergleich zu den Wettbewerbern bei gleicher Ausstattung viel günstiger war ????
Egon Meier meint
in allen Möglichen Foren geistern die begeisterten U5-Fahrer rum.
Seltsamerweise krebst der Wagen in den Zulassungsstatistiken der europäischen Ländern irgendwo zwischen 0 und 0,1% BEV-marktanteil herum
Also .. genieße dein tolles Fahrzeug noch ein bisschen, bis Aiways insgesamt insolvent ist oder der europäische Importeur oder einfach der Ersatzteilversand aus China 0,5 Jahre dauert – zum Preis, der die Tarife eines europäischen Herstellers als Schnäppchen erscheinen lässt.
Dauert noch ein bissche – das erhöht die Spannung
Peter W meint
VinFast sollte sich mal überlegen, warum Renault vom Batteriemietmodell wieder weg gegangen ist. Bestimmt nicht weil es ein „Erfolgsmodell“ war.
Schade, denn Konkurenz am Markt wäre gut fürs BEV, aber mit satten Preisen und Batteriemiete wird das nur sehr eingeschränkt funktionieren.
Dagobert meint
Renault ist vom Modell der Batteriemiete weg gegangen, weil das Risiko für den SoH nach Ablauf der Garantie beim Kunden liegen soll. Wenn sich das Modell für Renault gerechnet hätte, wäre es noch verfügbar.
Freak_dd meint
Das ist ein Trugschluss……
Egon Meier meint
das Problem ist 8bei Renault)
Wenn man den akku mietet muss er von Renault (oder der Renault-Bank – was das gleiche ist) vorfinanziert werden.
Und das Geld hat Renault nicht so richtig bzw muss es sich für sehr hohe Junk-bond-Zinsen am Kapitalmarkt holen.
Yogi meint
Und nachdem ihr sinnvolle Preise gemacht habt, fahrt das Ding mal gegen ne Wand und seit besser als Renault…..
Dagobert meint
Oh je, ohne Batteriekauf sind beide Modelle mindestens 15.000€ zu teuer.
Florian meint
Sorry, aber wenn die Batterie gemietet wird muss der Basispreis entsprechend nach unten korrigiert werden. Auch wenn ich das Mietmodell generell doof finde, aber für manche kann es ja eine interessante Option sein.
stromschüssel meint
„Die monatlichen Gesamtkosten für das Fahren der angebotenen Elektroautos werden laut dem Anbieter „in der Nähe von Benzinkosten“ liegen.“
Mhm, wir fahren unsere E-Autos (auch), weil die monatlichen Gesamtkosten deutlich unter den Kosten unserer alten Verbrenner liegen. Könnte für VinFast also schwierig werden.
Envision meint
„In Deutschland beginnen die Preise bei 43.900 Euro für den VF 8 und 58.650 Euro für den VF 9. Hinzu kommen monatliche Beträge für die Batterie-Miete“
Und Ende der möglichen Erfolgsgeschichte …
Chris meint
Da musste ich auch lachen. Gehobene Preise plus Batteriemiete. Wollen die überhaupt ein Auto verkaufen?