Im Jahr 2021 machen Elektroautos nur vier Prozent des weltweiten Pkw-Absatzes aus. Bis 2030 wird dieser Wert laut einer Analyse der Unternehmensberatung Roland Berger auf über 30 Prozent steigen. Ein solcher Nachfrageschub bringe neue Risiken für die Lieferkette von Lithium-Ionen-Batterien mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen.
„Batterien sind eine Schlüsselkomponente für die Elektromobilität. Ihre Kosten hängen von der jeweiligen Zelltechnologie, dem Produktionsstandort und ganz entschieden von den Rohstoffpreisen ab“, erklärt Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. „Gestiegene Rohstoffkosten haben bereits in den letzten Monaten E-Autobatterien massiv verteuert. Der Krieg in der Ukraine verschärft diese Dynamik noch zusätzlich. Das wird den Trend zu E-Fahrzeugen nicht aufhalten, kann ihn aber verlangsamen.“

Der weltweite Markt für Lithium-Ionen-Batterien wächst den Beratern nach bis 2030 um 30 Prozent pro Jahr. Die zunehmende Produktion belaste Lieferketten erheblich. Kritisch sei vor allem die Abhängigkeit von bestimmten Rohstoffen und veredelten Materialien wie Kobalt- und Nickelsulfaten sowie Lithium. Diese Werkstoffe machten mehr als 30 Prozent der Batteriezellkosten aus, wobei die Zellen für etwa 75 Prozent der Gesamtkosten eines Akkupakets verantwortlich seien.
Roland Berger hat vier Hauptbereiche von Lieferkettenrisiken identifiziert:
- Geopolitische Faktoren: Der Abbau und die Verarbeitung wichtiger Ressourcen wie Lithium konzentriere sich auf eine kleine Anzahl von Ländern. Nickel komme beispielsweise zu etwa einem Zehntel aus Russland – mit der Folge massiver Preisreaktionen an den Rohstoffmärkten mit Beginn des Kriegs in der Ukraine.
- ESG (Environment, Social, Governance): Die Herstellung von Batterien habe erhebliche ökologische und soziale Auswirkungen. Bei der Gewinnung von Lithium würden große Mengen an Wasser verbraucht und einige Produktionsprozesse stießen ein hohes Volumen an CO2 aus.
- Preis: Neben den schwankenden Preisen für die Rohstoffe seien auch die Kosten für die zusätzlichen Produktionskapazitäten in der Wertschöpfungskette „Minen bis Zelle“ zu beachten. Für die nächsten acht Jahre wird von Roland Berger ein Kapitalbedarf in Höhe von 250 bis 300 Milliarden Euro prognostiziert, von dem ein Drittel auf die Deckung des europäischen Bedarfes entfallen werde.
- Angebot: Die Verfügbarkeit bestimmter Materialien werde kritisch. Temporär sowie langfristig seien Engpässe sowohl bei Nickel und Kobalt beziehungsweise ihren Sulfaten und insbesondere bei Lithium zu erwarten.
Um diese Engpässe zu vermeiden, sind laut den Beratern Änderungen in der gesamten Lieferkette erforderlich. „Auf Produktionsebene kann ein integrierter Ansatz zwischen Metallurgie und Chemie dazu beitragen, die Kosten zu senken“, so Bernhart. „Eine stärkere Regionalisierung und gemeinsame Standortwahl für mehrere Schritte in der Batterieherstellung können zudem geopolitische sowie ESG-Risiken verringern. Darüber hinaus wird Recycling ab Ende des Jahrzehnts eine immer wichtigere Rolle einnehmen.“
Mit der Weiterentwicklung regulatorischer Vorschriften werden sich laut Roland Berger Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette zunehmend verpflichtet sehen, eine Kreislaufwirtschaft für Batterien einzuführen. Die potenziell wiederverwertbaren Materialien aus Batterien spielten eine bedeutende Rolle, die steigende Nachfrage zu decken. „Strategisch gesehen können Automobil- und Batteriehersteller sich auch stärker in die vorgelagerten Lieferketten einbringen. Dies kann von langfristigen Liefervereinbarungen über Partnerschaften bis hin zu Investitionen reichen“, sagt Bernhart. „Sich an allen kritischen Punkten entlang der Lieferkette zu positionieren, ist aufwendig und kostenintensiv, wird aber einen starken Wettbewerbsvorteil darstellen.“
Djebasch meint
Was ein …
Immer wieder der gleiche Schwachsinn, Lithium ist auf unserem Planeten reichlich vorhanden…
Es muss nur erschlossen werden.
Was die „Fragwürdigen“ Metalle anbelangt diese sind in den LFP Zellen schon kaum noch vorhanden.
Diese ganzen Artikel sind doch immer nur dazu da die Batterien schlecht zu reden damit die H2 Lobby wieder zuschlagen kann…
MichaelEV meint
„Es muss nur erschlossen werden.“
Und das ist aber doch erstmal ein Problem, denn es braucht einiges an zeitlichem Vorlauf. Und wenn jetzt spontan alle die Nachfrage nach BEVs und damit den notwendigen Rohstoffen entdecken, sind erstmal keine da.
Wer daraus aber etwas Allgemein gegen Elektromobilität ableiten will, ist natürlich komplett auf dem Holzweg. Genau diese Botschaften haben uns in die problematische Situation geführt, in der wir gerade stecken. Elektromobilität war schon lange die richtige Lösung und das Verzögern und Kaputtreden richtet jetzt sehr viel Schaden an.
Wolfgang Lange meint
Ja, das ist sehr korrekt. Jeder Verbrenner schädigt bei Betrieb unsere Gesundheit. Toxisch und die stärkere Straßenlärmbelastung. Auf jeden Fall ist jeder Verbrenner ein Auslaufmodell. Er wird definitiv ein sehr teures Hoppy. Es gibt ja noch Leute, die von Schellackplatten ihre Musik mit einem Grammophon hören.
Die Zukunft ist die Elektromobilität. Das muss sich auch in der Schifffahrt fortsetzen. Mit elektrischen Grüßen nie mehr einen Verbrenner kaufen.
Daniel S meint
Tolle Studie – was davon wussten wir noch nicht?
Thomas meint
Eine Steilvorlage für die Na-Akkus. Wäre schön, wenn diese schnell auf breiter Front kommen, würde die eMobilität noch nachaltiger machen.
alupo meint
Deren Zyklenfestigkeit ist m.W. aktuell schlechter als die eines Bleiakkus.
Wann oder gar ob man dieses Problem lösen kann ist noch offen.
Thomas meint
Bietet CATL die nicht schon kommerziell an? Gibt es zur Zyklenfestigkeit Links/Infos?
Powerwall Thorsten meint
Der David sagt immer wieder: alle deutschen Hersteller haben langfristige Lieferverträge mit allen großen Batterie Herstellern – nur Tesla muß wie immer am „Restetisch“ einkaufen was übrig bleibt.
Und wir wissen ja alle: was der David sagt, das stimmt 😂😃😂
David meint
Stimmt, die Ionen wachsen bekanntlich nur in der Ukraine…
Ein absoluter Schmarrn, hier werden Binsenweisheiten aneinander gereiht. Dabei sollte man doch gelernt haben, dass für gefragte Materialien neue Möglichkeiten der Gewinnung und des Ersatzes gefunden werden. Bei Zellen kommt noch dazu, dass man erst am Anfang der Entwicklung ist und neue Technologien mittelfristig neue Materialien bedingen. So wie der erste Kunststoff Bakelit heute im Alltag keine Bedeutung mehr hat.
GE meint
Doch, Bakelit hat erhebliche Bedeutung. Aus Bakelit wird nach den mir zugänglichen Informationen der Dämmstoff Resol hergestellt. Er hat eine bessere Wärmedämmung als Polyurethan. Nach den mir zur Verfügung stehenden Informationen kann man die nach dem Gebäudeenergiegesetz erforderliche Dämmstoffdicke bei Außenwänden auf 12 cm verringern. Da kann man immerhin noch aus den Fenstern schauen. Resol wird ebenso bei einer Aufdachdämmung verwendet.
Dirk meint
David, du hast recht. Ich entstamme einer Generation als das Bakelit aufkam und heute gibt es die tollsten Kunstoffe. Die Geldgier treibt die Verbrennerkonzerne an und die Bevölkerung muss zahlen. Die Batterie ist und bleibt nur eine Brückentechnologie. ( Habe ich von einem VW-Manager ) Die gerade neue Situation treibt die Entwicklung der erneuerbaren Energie in großen Schritten voran. H2 heist das Zauberwort. Wir werden H2 in unvorstellbaren Mengen produzieren und damit die Elektromotoren antreiben. Wasser ist bekanntlich in niemals endend Masse vorhanden und kehrt immer wieder in den Kreislauf der Erde zurück. Wasser kann die Erde nicht verlassen. Es werden für den Güterfernverkehr unmengen an Tankstellen gebaut und ebenfalls den ÖPVN und die PKW’s damit bedienen. Die Schiffe und Flugzeuge werden mit H2 sich fortbewegen.
Auch Litium wird ersetzt werden. Ganz ohne Batterien geht es nicht. Nur im viel kleineren Maßstab. Meine Starter-Batterie in meinem Toyota Hybrid ist so alt wie das Auto selbst. 9 Jahre. Und dann kommt statt Benzin H2 in den Tank. Fertig.
L.G. Dirk
MichaelEV meint
Da skizziert jemand die Potentiale von Akkus und dann kommt wieder einer mit H2 um die Ecke. Das tut echt weh.
Es werden ganz sicher enorme Mengen H2 produziert. Und davon saugt die Industrie für viele Jahre erstmal alles auf wie ein Schwamm. PKWs stehen ganz hinten in der Nahrungskette. Bis dahin haben sich BEVs schon ewig durchgesetzt und H2 im PKW ist ein Scherz aus vergangenen Zeiten.
Wenn sie so fest daran glauben, hübschen sie mal die Statistiken auf und kaufen einen H2-PKW. In paar Jahren dann aber bitte nicht herumheulen, dass sie nur noch auf einem Haufen Schrott sitzen.
Reiter meint
Du musst das so sehen, Dirk „entstammt einer Generation“, der über Jahre hinweg staatliche H2 Subventionsprojekte als Zukunft verkauft wurden. Irgendwann funktioniert dann die Propaganda und ein Dirk glaubt dann an 700bar Drucktanks für Millionen. Selbst den intellektuell nicht sonderlich anspruchsvollen Werbespruch mit dem Wasser kann er 1a zitieren.
Frank von Thun meint
Zitat: „Kapitalbedarf in Höhe von 250 bis 300 Milliarden Euro“
Dem steht eine gigantische Wertschöpfung gegen über.
Was auch gern vergessen wird ist, dass es neue Batterie-Techniken gibt, die weniger bis keine der teuren Materialien brauchen.
Peter Wulf meint
Warum machen sich die Kritiker nicht mal gedanken um die vielen Millionen Elektronischen Geräte Lampen Batterien etc die wir täglich als „Tand“ unnützes Zeug zur Belustigung aus Asien kaufen und dann in unseren Schubladen etc. rumliegen.
Jedes Smartphon oder Handy hat eine Lithiumbatterie mit 7000 Stück könnte man ein E Auto antreiben dessen Batterie 8 -10 Jahre nutzbar wäre.
All die aufladbaren Lithiunbatterie in unserem Täglichen Leben werden kaum recycelt.
Die E Autoindustrie verwendet schon viel weniger Lithium Kobald etc.
Nicht jeder braucht Aku betriebene Staubsauger/ Robotter , Rasenmäher , Akuschrauber usw. bald werden wir nicht mehr unsere Hände benutzen können , weil wir nur noch wischen auf Tablett, Smartphone gewöhnt sind.
Wir leben im Überfluss und Wegwerf Modus.
z.B. Das Recyceln von Glas braucht mehr Energie als Pfandpflaschen etc.
Monaco meint
Kann man auch anders sehen. Warum soll ich und Milliarden andere auf neue Smartphones, Laptops, Hausgeräte verzichten, nur weil einige wenige meinen sie hätten Bedarf an 50k+ BEV. Ich fahre auch gerne Auto, aber ich will keine Bohrmaschine mit Handkurbel, nur damit irgendwelche Sozial Ignoranten 3s auf 100 beschleunigen können.
Franze meint
Hi Randy. Schicker Nick. Gleicher Schmarrn über Soziales und den eigenen „Verzicht“.
Den Verzicht wird irgendwann irgendwer lernen müssen, weil wir nicht nachhaltig genug sind. Und wer andere als Sozialignoranten bezeichnet ist nur neidisch auf Porsche, Ferrari, Maserati usw.
Aber stimmt schon, in 3sec auf 100 km/h ist unnötig.
Monaco meint
Hast Du verstanden was ich meine? Der Vorposter impliziert doch durch seinen Kommentar dass Rohstoffe für BEV knapp sind weil zuviel in Unterhaltungselektronik und Werkzeuge steckt. Dann soll er seine Handys und Laptops abgeben bei Bestellung eines BEV, das wird aber nicht passieren. Verzichten sollen immer nur die anderen.
Wenn jeder nur die Hälfte von dem macht was er von anderen verlangt, dann wäre die Welt schon ein gutes Stück besser, gerechter, sozialer. Das ist kein “ Schmarrn“.
MAik Müller meint
Wie ist das möglich?
Ich dachte für Eautos braucht man keine Akkus :)
Kasch meint
👍 Doch, doch, Akkus bestellt man wie alle anderen Innereien beim Asiaten, fertig. Und je höher die Charge, desto weniger bezahlt man pro Einheit. 😂🤣