Lamborghini hat 2021 angekündigt, sich komplett zu elektrifizieren. Zuerst erneut das als Audi-Tochter zum Volkswagen-Konzern gehörende Unternehmen bis Ende 2024 seine Palette mit teilelektrischen Antrieben. Danach steht das erste Elektroauto auf dem Programm, es wird aber wohl erst 2028 starten. Das erklärte Markenchef Stephan Winkelmann im Gespräch mit dem Portal Business Insider.
Der Sportwagenbauer liege bei der vor einem Jahr vorgestellten E-Mobilitäts-Strategie „in jeder Hinsicht“ im Plan, sagte der Manager. 2022 betrachte man bei Lamborghini als das letzte Jahr mit Produktvorstellungen reiner Verbrenner. In den folgenden beiden Jahren würden das SUV Urus und die Supersportwagen Huracán und Aventador aktualisiert, insbesondere mit neuen Plug-in-Hybridantrieben. Somit werde Anfang 2025 die komplette Modellpalette hybridisiert sein.
Der erste Voll-Stromer wird laut Winkelmann „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine neue, vierte Baureihe. „Die Ideen kreisen etwa um das Jahr 2028“, sagte er. Das komplett neue Auto solle das Beste aus zwei Welten darstellen: Zum einen mit dem für die frühen Jahre von Lamborghini typischen 2+2-Konzept eines GT-Sportwagens. Zum anderen mit praktischer wie zeitgemäß erhöhter Bodenfreiheit. „Mit einer ansprechenden Rundumsicht, einem guten Gefühl der Sicherheit. Und mit einem innovativen Bodystyle als Zweitürer. Dieses Fahrzeug wird dann der erste vollelektrische Lamborghini sein“, so der CEO.
Als zweites Elektroauto nach dem neuen 2+2-GT ist der Urus-Nachfolger vorgesehen – wann genau, ist noch offen. Die beiden alltagstauglichen Baureihen mit vier Sitzen könnten laut Winkelmann für die Marke auch bei automatisierten Fahrfunktionen Neuland betreten. Sie sollen aber auf jeden Fall „typisch Lamborghini“ bleiben. Die Planung für die Nachfolger von Huracán und Aventador ist noch im Gange. Die Kernfrage sei hier, ob Lamborghini mit Hybridisierung und synthetischem Kraftstoff auch über das Jahr 2030 hinaus Verbrenner anbieten kann.
Lamborghini setzt im Vergleich zur restlichen Autobranche eher spät auf E-Antriebe. Erste Kleinserien mit Hybridantrieb zeigen, dass es in Zukunft weiter vor allem um hohe Leistung gehen wird. Man gehöre bei der Elektromobilität nicht zu den Ersten – „aber wenn wir kommen, müssen wir die Besten sein“, hatte Winkelmann im März betont. Dieses Versprechen werde man einhalten, sonst würde das Unternehmen nicht in diese Technologie einsteigen.