Nissan hat eine erste Zwischenbilanz zu seinem auf vier Jahre angelegten Transformationsplan „NEXT“ gezogen. Die im Mai 2020 vorgestellte Strategie soll Kapazitäten rationalisieren, Abläufe straffen und so die Geschäftsgrundlage stärken. Dazu gehören die Priorisierung von Kernmärkten und die Konzentration auf Kernmodelle und -technologien sowie die Beschleunigung der E-Mobilität im Unternehmen.
Man sei auf einem guten Weg, erklärten die Japaner. In Schlüsselbereichen sei man bei der Rationalisierung bereits dem Plan voraus und arbeite auf ein schlankeres Unternehmen hin, das sich auf seine Stärken konzentriert und nachhaltige Rentabilität erzielt. Man habe in den ersten zwei Jahren unter anderem die Produktion optimiert, die Modellpalette gestrafft und die globale Managementstruktur optimiert. Dadurch sei das Unternehmen in der Lage, auf die Veränderungen in der Mobilitätsbranche und auf globale Störungen zu reagieren. Gleichzeitig senke man die Gewinnschwelle und erziele Kosteneinsparungen.
Auch bei der Priorisierung und Fokussierung schreite das Unternehmen voran. Es habe die Qualität seiner Geschäftsgrundlagen verbessert und sich eine gute Ausgangslage verschafft, um die Elektrifizierung und CO2-Neutralität voranzutreiben. Nissan wolle sich nun noch stärker auf das künftige Wachstum konzentrieren „und sein Fundament durch laufende kulturelle Veränderungen neu beleben“, heißt es in einer Mitteilung.
„Aus der ersten Hälfte unseres Nissan NEXT Plans nehmen wir viel Schwung mit. Die Ergebnisse sind erfreulich, insbesondere vor dem Hintergrund des starken Gegenwinds auf dem Markt und des intensiven Wettbewerbs“, so Nissan-COO Ashwani Gupta. Nissan-Präsident und -CEO Makoto Uchida ergänzte: „Da wir all unsere Anstrengungen auf ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum ausrichten, blicken wir positiv in die Zukunft. Nissan beschleunigt hierfür die Elektrifizierung und technologischen Innovationen.“
In der zweiten Hälfte des NEXT-Plans will Nissan Rationalisierungs- und Priorisierungsbemühungen fortsetzen, aber auch die Grundlage für künftiges Wachstum weiter stärken. Dazu ist unter anderem geplant, den Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge am Modellmix auf weltweit 40 Prozent bis 2026 zu erhöhen. Dazu sollen auch kostengünstige, kobaltfreie Lithium-Ionen-Batterien entwickelt werden. Das Unternehmen will zudem „Pionierarbeit bei der Entwicklung von Feststoffbatterien“ mit einer Pilotfertigungslinie in Yokohama bis 2024 leisten.
Darüber hinaus plant Nissan die Ausweitung seines Elektroauto-Kompetenzzentrums von Großbritannien auf die Kernmärkte in Japan, China und den USA. Im Werk Canton im US-Bundesstaat Mississippi sollen zwei neue vollelektrische Modelle entstehen. Die Wiederverwendung von ausgedienten E-Auto-Batterien soll durch das Energieunternehmen 4R Energy Corporation mit speziellen Anlagen in den USA, Europa und Japan forciert werden. Weitere Schwerpunkte seien die Ausweitung der „ProPILOT“-Assistenztechnik auf über 2,5 Millionen Fahrzeuge von Nissan und der Edel-Tochter Infiniti bis 2026 sowie die Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen.
„Neben der beschleunigten Geschäftsentwicklung bereitet Nissan auch seine Unternehmenskultur auf eine neue Ära vor“, sagte Uchida. „Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter noch stärker zu unterstützen und das Potenzial jedes Einzelnen zu maximieren, um Innovationen voranzutreiben, die das Leben unserer Kunden bereichern. Unsere Mitarbeiter sind nach wie vor die größte Stärke von Nissan und werden eine treibende Kraft sein, um unsere langfristigen Ambitionen umzusetzen und die Gesellschaft zu stärken.“