Ab 2023 wird die deutsche Stromer-Kaufprämie „Umweltbonus“ neu ausgerichtet. Plug-in-Hybride werden voraussichtlich nicht mehr gefördert, nur Elektroautos. Den staatlichen Zuschuss gibt es dann nur noch für teilelektrische Autos, die in diesem Jahr zugelassen werden. Bei Toyota, das bisher vor allem auf Hybride setzt, sieht man das gelassen.
Alle Plug-in-Bestellungen, die im Mai oder Juni eingehen, würden noch dieses Jahr geliefert, sagte Toyota-Vertriebschef Mario Köhler im Gespräch mit der Automobilwoche. Man werde das jetzt in den Mittelpunkt der Marketingaktivitäten stellen. Das gelte auch für das neue, rein elektrische SUV bz4X. Wer im Juli bestelle, bekomme im Oktober sein Auto. „Ich denke, dass wir sogar noch bis Ende August eine Lieferung in diesem Jahr zusagen können“, so Köhler. Er sieht das als großen Wettbewerbsvorteil, und allein die Diskussion um die wohl auslaufende Plug-in-Hybrid-Subvention sorge bereits für eine Kaufbeschleunigung.
Toyota-Händlerverbandspräsident Frank Levy bewertet das sich anbahnende Förderende für Plug-in-Hybride als Chance, wieder stärker mit den Vollhybriden der Marke zu punkten. „Am Ende spielt uns also ein Förderstopp vielleicht sogar in die Karten“, sagte er der Automobilwoche.
Toyota hat als einer der letzten großen Autohersteller eine Elektroauto-Offensive angekündigt. Auch, weil das Unternehmen mit seinem großen Angebot an Hybriden bei den CO2-Flottenzielen weniger als andere Hersteller unter Druck steht. „Wir haben europaweit den mit Abstand besten Flottenverbrauch. Insofern sind wir in einer sehr privilegierten Situation“, erklärte Köhler. Für andere Marken werde der Wegfall der Plug-in-Hybrid-Förderung aber 2023 wahrscheinlich für große Herausforderungen auf dem deutschen Markt sorgen.
Wie genau der vom Bund und den Herstellern finanzierte Umweltbonus im nächsten Jahr aussehen wird, bleibt abzuwarten. Man werde die Förderung degressiv sowie stärker am tatsächlichen Klimaschutzeffekt ausrichten, hatte der grüne Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck 2021 angekündigt. Aktuell gibt es für Elektroautos bis zu 9000 Euro und für Plug-in-Hybride bis zu 6750 Euro. Berichten zufolge soll der Bundesanteil 2023 nur noch 4000 statt bisher bis zu 6000 Euro betragen, 2024 und 2025 sollen es nur noch 3000 Euro sein. Dass Plug-in-Hybride ab 2023 gar nicht mehr gefördert werden, gilt als ausgemacht.
Dieter Karg meint
Das E-Auto Angebot hat bisher keineswegs den erhofften Kaufboom hervorgerufen. Mängel in der Reichweite und Defizite beim Ladesäulen-Angebot führen nicht dazu, sich ein E-Auto anzuschaffen. (eventuell als Zweitwagen nur für den Stadtgebrauch). Da ist der Toyota Hybrid die bessere und erfolgversprechende Alternative.
Thomas meint
„Toyota-Händlerverbandspräsident Frank Levy bewertet das sich anbahnende Förderende für Plug-in-Hybride als Chance, wieder stärker mit den Vollhybriden der Marke zu punkten.“
Ja genau – und Pferdefuhrwerke sind nun auch wieder attraktiver!