Porsche beteiligt sich an einer Serie-D-Finanzierungsrunde des kroatischen E-Mobilitäts-Unternehmens Rimac Group. Das Gesamtvolumen dieser Runde liegt bei 500 Millionen Euro, Porsche investiert eine zweistellige Millionensumme. Schon in den Jahren zuvor hatte der Stuttgarter Sportwagenbauer mehrmals in die Kroaten investiert und ein Joint Venture für die Zukunft der Volkswagen-Luxustochter Bugatti gegründet.
„Wir freuen uns, dass Rimac neue namhafte Investoren gewonnen hat, wir blicken optimistisch auf die weitere Entwicklung dieses spannenden Unternehmens“, sagte Porsches Finanzvorstand Lutz Meschke. „Wir waren bereits 2018 vom Potential des Unternehmens überzeugt und freuen uns, dass wir mit unserem Engagement zum Fortschritt und heutigen Erfolg beitragen konnten.“
Porsche hatte 2018 erstmals in Rimac investiert und seine Anteile sukzessive aufgestockt. „Mit neuen Investoren an Bord baut Rimac seine Position in der Elektromobilität weiter aus und wird damit zu einem noch stärkeren Partner für Porsche“, so Meschke. Die neue Finanzierungsrunde wird angeführt vom Softbank Vision Fund 2. Als weiterer neuer Investor aus dem Finanzsektor ist Goldman Sachs Asset Management dabei. Nach der Transaktion hält Porsche weiterhin rund 20 Prozent an der Rimac Group. Firmengründer und CEO Mate Rimac bleibt der Gesellschafter mit den meisten Anteilen.
„Wir haben ehrgeizige Wachstumspläne für die nächsten Jahre und sind stolz auf die Unterstützung durch bedeutende neue und bestehende Investoren, die an unsere Vision glauben“, so Mate Rimac. „Unser Dank geht auch an das Porsche-Team, das bei unserem bisherigen Erfolg eine wichtige Rolle gespielt hat und seine Unterstützung fortsetzt.“ Das frische Kapital will die Rimac Group in die Erweiterung der Produktion für Großserienprojekte investieren. Außerdem sollen alleine in diesem Jahr 700 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Die Rimac Group positioniert sich als führender Experte und Lieferant für elektrifizierte Fahrzeugtechnologie. Die Tochtergesellschaft Rimac Technology konzentriert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Hochleistungskomponenten für Elektrofahrzeuge wie Batterien und E-Achsen. Die aktuelle Finanzierungsrunde soll die Entwicklung von Rimac Technology zu einem langfristigen Technologiepartner für globale Automobilhersteller vorantreiben.
Im November 2021 schlossen Porsche und Rimac die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen der Supersportwagen-Sparte von Rimac – Rimac Automobili – und Bugatti Automobiles ab. Unter dem Dach des neuen Unternehmens agieren die Marken Bugatti und Rimac Automobili weiterhin als eigenständige Marken und Hersteller.
David meint
Porsche und VW waren früh am Start. Porsche hatte zwar die 800V-Technologie, aber hatte Rimac benötigt, um die Leistung und Ladeleistung im Alltag standfest zu liefern. Das Resultat ist beeindruckend, die Ladeleistung und Rekuperation des Taycan ist immer noch Spitze. Bei Bugatti geht es darum, die elektrische Zukunft im High-End Bereich zu sichern. Bentley könnte da auch noch Hilfe brauchen. Aber ansonsten hat das deutsche Engineering langsam übernommen und Rimac wird eher zum Zulieferer. Vielleicht kommt ja Tesla als Kunde und lässt sich in die 800/900 V-Technik helfen?
Randy meint
Der Antrieb des Taycan wurde in Zusammenarbeit mit Magneti Marelli entwickelt, da war Rimac noch nicht an Bord.
alupo meint
Also Porsche ist bei BEVs auf die Zusammenarbeit bzw die Unterstützung seitens Mate Rimac und seine Ingenieure angewiesen.
Das sollte zu denken geben, insbesondere wenn man bedenkt, dass Porsche doch schon ein paar Jahre länger Sportwagen baut und auch etwas mehr absetzt, weltweit. Insbesondere der von den Fans so oft zitierte Lohner-Porsche, der seiner Zeit damals zwar voraus war (naja, viele Brauereien lieferten damals mit E-LKWs das Bier aus), aber es nicht schaffte aufgrund der Akkus und der Elektronik.
Also was kann Porsche von Mates Firma dazulernen was erklären würde, warum man sich diesbezüglich mit viel Geld einkauft? Denn eines sollte klar sein, man gibt nur Geld aus wenn man eine wertvollere Gegenleistung nicht anderweitig billiger bekommt (im eigenen Haus gibt es das Gesuchte offensichtluch nicht und auch nicht im VW Konzern). Finanzinvestitionen bei einem Wettbewerber ohne Wissensrückfluss machen keinen Sinn. Das wissen auch die Porschemanager. Also was ist es?
Allstar meint
Es ist was es ist, ein Joint – Venture. Ähnlich dem zwischen Tesla und Panasonic.
Nickyonline meint
Rimac ist schon länger Partner von Porsche.
Die Kollegen aus Zuffenhausen haben ihren Anteil an Rimac stratetisch klug über die Jahre immer weiter ausgebaut (2018: 10%; 2019: 15%; 2020/21: 24%).
Außerdem haben sie das Jointventure Bugatti-Rimac (Rimac: 55%; Porsche: 45%) für Supersportwagen. Das kann man alles hier bei ecomento nachlesen.
Partnerschaften mit anderen Firmen sind wichtig, weil man u.a. gegenseitig von den Kompetenzen und Kapazitäten profitiert. Ich frage mich zum Beispiel schon länger, wo Tesla die Entwicklungskapazitäten hernehmen will für all die angekündigten Projekte, wenn sie alles selber machen wollen…
Karla01 meint
Das ist doch kein Frage sondern eine Aussage deinerseits ;-)
Und das die gleiche wie immer: Porsche kann nix, das ist das worum es dir geht bei all deinen Beiträgen.
Ich hoffe es hat die gut getan!
BEV meint
Zu viele Mitarbeiter mit den falschen Kompetenzen?
Es ist nicht so einfach einen Konzern umzubauen, neue Kompetenzen aufbauen, wo noch keine sind, dazu braucht man erst mal fähige Leute mit Vorkenntnissen und den Spirit im Unternehmen wirklich was zu bewegen. Ansonsten laufen dir die Leute wieder weg oder sind schnell demotiviert. Genau das ist aber überall der Fall, es gibt zu viele Trittbrettfahrer in den Konzernen, die keine Ahnung haben und solche, die die Elektromobilität nicht wollen und ständig schlecht reden. Man wirft auch nicht einfach alle raus, die die Veränderungen nicht mittragen wollen. Daher könnte der Ansatz, die Unternehmen in zwei Teile aufzuteilen ein sehr guter sein. Die, die Lust auf neues haben, werden zusammengesteckt, die anderen können das machen was sie immer gemacht haben. Man darf ja auch nicht vergessen, dass das „alte“ Geschäft immer noch gute Gewinne erwirtschaftet, daher braucht man das auch noch eine ganze Weile, es muss parallel laufen, darf sich aber gegenseitig nicht behindern.
BeatthePete meint
Vermute es ist die Zeit..
.. also Entwicklungszeit und Erfahrungswerte für Torque-Vectoring der Antriebsräder.
Evtl. Auch BMS?
Denkbar wäre auch der Quellcode fürs CarManagementSystem, das hat ja Rimac selbst neu entwickelt. Evtl. ist das wesentlich moderner/ Altlastenbefreiter als das was vom Haus VW kommt?
Aber das sind dann schon eher die Kronjuwelen…